Machtkampf

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

Machtkampf

Beitragvon flura » 12.05.2008, 21:33

Hallo, kann mir jemand helfen, denn ich bin ratlos was ich machen soll. Meine Tochter weigert sich seit den Frühlingsferien in den kindi zu gehen, sie will lieber bei mir bleiben. Ich muss sie in den kindi begleiten und dann lässt sie mich nicht mehr gehen. Sie weint und schreit, doch meistens ohne Tränen. Ich hab einfach das Gefühl dass es ein Machtkampf meiner Tochter ist. Denn zuhause haben wir in letzter Zeit viele Auseinandersetzungen. Egal was ich sage, es kommt immer ein Nein, verschränkt die Arme und steht stolz vor mir. Was meint ihr, soll ich sie morgen in den Kindi begleiten, erklären, dass ich nach Hause gehe und meine Arbeit mache müsse und dass ich sie wieder abholen komme? Sie wird sicherlich wieder "täubele"! Was würdet ihr machen? Vielen Dank
flura
 
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 12.05.2008, 23:54

Hallo, kann mir jemand helfen, denn ich bin ratlos was ich machen soll.

Hallo Flura! Herzlich willkommen hier und schön dass du dabei bist.

Meine Tochter weigert sich seit den Frühlingsferien in den kindi zu gehen, sie will lieber bei mir bleiben. Ich muss sie in den kindi begleiten und dann lässt sie mich nicht mehr gehen. Sie weint und schreit, doch meistens ohne Tränen. Ich hab einfach das Gefühl dass es ein Machtkampf meiner Tochter ist.

Es kann natürlich versch. Gründe haben. Vielleicht ist es ihr ein bisschen verleidet. (Kommt sie nach den Sommerferien in die Schule?) Es kann gut sein, dass sie versucht deine Grenzen auszutesten und zu schauen, ob und wie weit Mami mitkommt und dieses "Spiel" mithilft. Es kann aber auch sein, dass irgendetwas vorgefallen ist, dass ihr Angst und Kummer macht.
Du kennst deine Tochter am besten, wenn du das Gefühl hast, dass sie wegen etwas Bestimmten nicht mehr gerne hingeht, dann versuch das mal mit ihr zu besprechen. Versuch nicht zu predigen, moralisieren, abzuschwächen, sondern einfach mal gut zuzuhören. "Ich habe gemerkt, dass du nicht mehr so gerne in den Kindergarten gehst. Wenn du jeden morgen weinst oder dich weigerst, dann macht mich das traurig, weil ich mir dann Sorgen mache. Versuch mal genau hinzuhören, vielleicht erzählt sie dir ja etwas.
Ansonsten würde ich dir folgendes empfehlen:

Wichtig ist, dass du mit ihr zusammen absprichst, wie das vor, während und nach dem Kindergarten abläuft. Setz dich mit ihr zusammen und geh folgendermassen vor:
1. Genau besprechen, was sie wo wann zu tun habt. Ablauf festlegen
2. Regeln festlegen: Wichtig ist, dass du ihr genau sagst, was du von ihm möchtest. Positiv formulieren! Also nicht: "I möcht nid, dass du dass du am morge so blöd duesch" sondern "I möcht, dass du am morge wieder allei i Chindi geisch, oder dass i dir ganz normal cha ade säge."
Du kannst mit ihr auch ein Abschiedsritual abmachen. Z.B dass ihr euch mit einem spez. Gruss verabschiedet, dass du ihr etwas bestimmtes mitgibst, z.B einen Zauberstein, damit sie nicht traurig sein muss, ein spez. Zaubertaschentuch, ein Bild usw. Besprich mit ihr zusammen genau, wie das bei der Verabschiedung läuft. Sag ihr, was du von ihr erwartest und übe das mit ihr zu Hause. Frag sie auch ab und zu wieder danach. Weisst du noch was wir abgemacht haben? Zusätzlich könntest du einen Punkteplan mit ihm machen.
Hier gibt es einige Punkte zu beachten:
Positiv formulieren, was möchtes du von ihr. Du kannst etwas witziges basteln, dass sie gern hat. Z.B ein Piratenschiff, einen Zoo, eine Rennbahn usw. B. Piratenschiff kannst du auf jedes Fenster den Sticker kleben, bei der Rennbahn auf jedes Feld, Abschnitt und beim Zoo z.B in jedes Gehege. Die Punktekarte darf ruhig phantasievoll sein, witzig aussehen und Spass machen. Jedes Mal wenn sie es geschafft hat, darf sie dann ein Kleberli aufkleben. Bei kl. Kindern reicht oft schon der Kleber als Belohnung. Du kannst aber auch zusätzlich noch eine Belohung geben. Es muss nicht immer etwas teures, gekauftes sein. Z.B eine Extra Geschichte lesen, ins Schwimmbad gehen, einen Kuchenbacken, eine Velotour usw. lass dir was einfallen. Es ist auch möglich, eine grössere Belohnung in Aussicht zu stellen. Z.B einen Bagger, Plüschtier, muss aber nicht sein. Setz ein leichtes Ziel. Also z.B nach dem 1. Mal im Chindsgi bleiben, oder nach dem 1. Mal, wenn sie ruhig und ohne Theater reingeht, ein Kleberli und eine kl. Belohnung. Nach insgesamt 3 Kleberli evt. eine grössere Belohnung und nach einer Woche dann eine grosse Belohnung. Mach es dann etwas schwieriger und lass mit der Zeit die Belohnungen weg und lass die Punktekarte „ausschleichen“. Achtung! Keine Kleber wegnehmen, nicht schimpfen wenns nicht geklappt hat, motivieren fürs nächste Mal.

Allgemein zum "Abschied sagen" ist es wichtig, dass ihr einen gemeinsamen Schluss findet. Also nicht immer wieder: "Also Schätzli ich geh dann jetzt, ist gut, wenn ich jetzt gehe. Also dann machs gut, Mami kommt ja dann wieder, gell? Also dann häbs schön, bis nachher usw." Macht euch beide den Abschied nicht zu schwer, in dem ihr ihn unnötig in die Länge zieht.
Macht zusammen ein Abschiedsritual ab. (wie oben schon beschrieben, könnt ihr das dann auch mal zusammen zu Hause üben).
Z.B ein Sprüchli sagen, ein spez. Abschiedsgruss, ein Kuss, nochmals zum Fenster reinschauen und winken usw. du kannst ihr auch einen Gegenstand auf den Weg geben. z.B eine Muschel, ein Tüechli, ein kleines Kuscheltierchen oder einen Stein.
Oder wenn ihr wollt, könnt ihr zusammen einen kleinen Stein suchen und diesen gemeinsam verzieren (mit Glitzerfarben, anmalen, mit Glitzersteinen verzieren). Wenn ihr euch verabschiedet, dann könnt ihr die Steine austauschen. Sie hat dann etwas von dir und du hast etwas von ihr.


Denn zuhause haben wir in letzter Zeit viele Auseinandersetzungen. Egal was ich sage, es kommt immer ein Nein, verschränkt die Arme und steht stolz vor mir.

Hier kannst du mir ja noch ein paar Beispiele angeben, wenn du möchtest. In welchen Situationen passiert das? Was wolltest du von ihr? Was machte sie? Wie hast du reagiert?


Was meint ihr, soll ich sie morgen in den Kindi begleiten, erklären, dass ich nach Hause gehe und meine Arbeit mache müsse und dass ich sie wieder abholen komme? Sie wird sicherlich wieder "täubele"! Was würdet ihr machen? Vielen Dank

Lass dich nicht auf dieses Machtspiel ein. Wenn du dem "täubele" nachgibst, dann weiss sie, dass sie das nächste Mal auch wieder täubelen muss, damit du bleibst.
Wenn du das Gefühl hast, es sei etwas nicht in Ordnung, dann sprich mit ihr oder auch der Kindergärtnerin und versuch ihr dabei zu helfen, die Schwierigkeiten zu überwinden. Du bist ihr keine Hilfe, wenn du jetzt plötzlich einfach im Kindergarten bleibst.
Melde dich einfach wieder bei Fragen, oder Feedback, ok?
liebe Grüsse
Kathrin
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Machtkampf

Beitragvon flura » 13.05.2008, 10:14

Hallo Kathrin, vielen Dank für deine Ratschläge!!
Ich habe heute morgen meine Tochter in den Kindi begleitet und ihr dann gesagt, dass ich jetzt nach Hause gehe und ich sie wieder abholen werde. Sie hat geweint und wollte mit mir wieder nach Hause. Mit Absprachen mit der Lehrerin hat die Lehrerin meine Tochter in den Arm genommen und erklärt, dass ich wiederkomme.
Ich bin dann gegangen, doch es war sehr hart für mich.
Der Ursprung ihres Verhaltens ist seit sie zu meiner Schwester in die Ferien gehen konnte, sie freute sich riesig. Doch am Abend kam ein Tel. dass sie nach Hause möchte. Mein Mann ging sie holen, weil ich schon mit meinen Freundinnen ein schönen Abend geniessen wollte. Ziemlich sicher war sie enttäuscht und wütend, dass ich nicht Zuhause war. Ich kann ihre Reaktion nur so verstehen.
Nun zu den Situationen zuhause. Zb. ging es wegen dem Zähneputzen. Sie will unbedingt im Kinderzimmer Zähne putzen, doch wir putzen sonst immer im Badezimmer. Sie stand vor mir, verschränkte die Arme und sagte: ICH WILL, im Zimmer Zähne putzen. Ich sagte darauf, dass es besser ist im Badezimmer wegen dem Auspucken. Sie fing an zu täubele und weigerte sich ins Badezimmer zu gehen. Als ich mich von ihr entfernen wollte, hilt sie mich ganz fest und schrie ich solle nicht gehen. Sie steigert sich total dann in diese Situation rein dass ich gar nicht mehr an sie ran komme. Mit der Zeit beruhigt sie sich dann und dann geht es, im Badezimmer die Zähne zu putzen.
Es ist immer der gleiche Ablauf, sie will nicht und wenn es von mir aus ein nein kommt, rastet sie völlig aus.
Ich bin froh und stolz auf mich, dass ich heute morgen im Kindi kurz machen konnte. Doch meine Gedanken sind natürlich immer bei meiner Maus!!

Liebe Grüsse
flura
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 13.05.2008, 11:42

Hallo Kathrin, vielen Dank für deine Ratschläge!!
Ich habe heute morgen meine Tochter in den Kindi begleitet und ihr dann gesagt, dass ich jetzt nach Hause gehe und ich sie wieder abholen werde. Sie hat geweint und wollte mit mir wieder nach Hause. Mit Absprachen mit der Lehrerin hat die Lehrerin meine Tochter in den Arm genommen und erklärt, dass ich wiederkomme.
Ich bin dann gegangen, doch es war sehr hart für mich.

Das kann ich gut verstehen, trotzdem finde ich es gut, dass du es so gemacht hast. Versuch auch selber wenn du gehst, nicht zu zögern. Lobe und ermutige sie dann wenn sie zu Hause ist.

Der Ursprung ihres Verhaltens ist seit sie zu meiner Schwester in die Ferien gehen konnte, sie freute sich riesig. Doch am Abend kam ein Tel. dass sie nach Hause möchte. Mein Mann ging sie holen, weil ich schon mit meinen Freundinnen ein schönen Abend geniessen wollte. Ziemlich sicher war sie enttäuscht und wütend, dass ich nicht Zuhause war. Ich kann ihre Reaktion nur so verstehen.

Das ist genau das Problem. Sie hat jetzt die Erfahrung gemacht, wenn es unangenehm wird, wenn ich unsicher bin, mir etwas nicht so gefällt, dann kann ich einfach das Ganze abbrechen und Mama oder Papa holen mich dann. Das ist eine Erfahrung und die wird sie sicherlich ab und zu versuchen zu wiederholen.
Hier ist es wichtig, dass du gut vorausplanst. Du kannst auch mit ihr besprechen, was ihr machen wollt, wenn sie Heimweh hat. z.B vor dem ins Bett gehen, dich kurz anrufen. Sag ihr aber auch, dass sie jetzt bei deiner Schwester (oder wo auch immer) bleibt, bis du sie wieder abholst.


Nun zu den Situationen zuhause. Zb. ging es wegen dem Zähneputzen. Sie will unbedingt im Kinderzimmer Zähne putzen, doch wir putzen sonst immer im Badezimmer. Sie stand vor mir, verschränkte die Arme und sagte: ICH WILL, im Zimmer Zähne putzen.

Hier würde ich "Zähneputzregeln" mit ihr absprechen. Schaut zusammen an, wie lange, wie genau und vorallem wo sie die Zähne putzen soll. Frag sie z.B selber danach, warum das im Badezimmer passieren soll. "Was denkst du, warum ist es besser im Badezimmer Zähne zu putzen?" Versuch im allgemeinen nicht immer selber grad die Lösung vorzugeben. Frag sie: "was könnte passieren wenn..., wie könntest du das auch noch machen, was passiert, wenn du es so oder so machst...?"
Du kannst ihr auch sagen: "Wenn du die Zähne im Badezimmer putzt, dann ärgert mich das, weil dann die Zahnpasta auf den Teppich tropfen könnte."
Sag ihr das jeweils bevor ihr dann die Zähne putzt. "Ich möchte, dass du jetzt die Zähne putzt. Weisst du noch, was wir abgemacht haben?"
Vielleicht ist es ihr im Badezimmer auch einfach nur Langweilig. Vielleicht kann sie ja ein Lieblingsspielzeug mit ins Bad nehmen, oder ein Buch.
Wenn sie schreit oder sich weigert, ignoriere sie am besten einfach. Sag ihr genau was sie tun soll und lass sie dann einfach täubelen. Lobe sie, wenns dann doch geklappt hat. "Hey, das freut mich, dass du deine Zähne jetzt im Badezimmer geputzt hast."


Ich sagte darauf, dass es besser ist im Badezimmer wegen dem Auspucken. Sie fing an zu täubele und weigerte sich ins Badezimmer zu gehen. Als ich mich von ihr entfernen wollte, hilt sie mich ganz fest und schrie ich solle nicht gehen. Sie steigert sich total dann in diese Situation rein dass ich gar nicht mehr an sie ran komme. Mit der Zeit beruhigt sie sich dann und dann geht es, im Badezimmer die Zähne zu putzen.
Es ist immer der gleiche Ablauf, sie will nicht und wenn es von mir aus ein nein kommt, rastet sie völlig aus.


Wichtig ist, dass du nicht alles x-mal sagst. Wenn du möchtest, dass dein Kind etwas tut, dann folge diesen Schritten:

Geh zu ihm hin (also nicht aus einem anderen Zimmer, von draussen nach drinnen…) rufen, sprich sie mit Namen an und sag ihr genau was sie tun soll: „Ich möchte, dass du jetzt deine Kleider anziehst und dann zum Essen kommst, …“ (auch hier, immer sagen, was sie tun soll, was du von ihr möchtest). warte ca. 5 Sekunden und gib ihr Zeit zu gehorchen.
Bleib in der Nähe und beobachte sie. Wenn sie tut, was du gesagt hast, dann lobe sie.
Wenn nicht dann gib die Anweisung noch einmal. (Gilt nicht bei Problemverhalten, dann die Anweisung nur einmal geben!). Wenn sie wieder nicht gehorcht, dann musst du eine logische Konsequenz folgen lassen. ( also irgendetwas, welches mit seinem Verhalten in Zusammenhang steht. Das Kind aus der Situation entfernen, das Spielzeug, den Teller einen Moment wegnehmen, keine Geschichte vorlesen usw.)
Sag ihr immer wieso du es tust, drohe nicht, sondern tu es einfach. Wichtig ist, dass du ihr immer wieder die Möglichkeit gibst es wieder zu üben. Entferne das Spielzeug nur für ca. 5-30 minuten und gib es ihr dann wieder.
Ich Botschaften sind in solchen Situationen auch immer sehr hilfreich. "Wenn du alle deine Sachen hier rumliegen lässt, dann macht mich das wütend, weil ich vorher grad alles schön ordentlich aufgeräumt habe." Oder: "Wenn du so rumtrödelst, dann ärgere ich mich, weil ich gerne mit dir Frühstücken möchte."
Lass sie verstehen, warum du etwas von ihr möchtest und was es bei dir bewirkt, wenn sie es nicht tut.

Beobachte dich einmal, WIE du Anweisungen gibst. Denk dran:

Nicht zuviele! Oftmals texten wir unsere Kinder von morgens bis abends mit Anweisungen zu. Je mehr Anweisungen wir geben, umso mehr Möglichkeiten haben die Kinder nicht zu gehorchen. Oftmals geben wir auch einfach nur Anweisungen aus lauter Gewohnheit. "Pass auf dort drüber, diese Pflanzen solltest du nicht anfassen, jetzt musst du dann mal den Schlafanzug anziehen." Hier wäre es besser entweder gar nichts zu sagen oder dann: "Komm her zu mir, Lass die Pflanzen in Ruhe, geh jetzt bitte deinen Schlafanzug anziehen." Überleg dir jeweils, BEVOR du eine Anweisung gibst: Ist diese jetzt wichtig? Denk auch daran, dass du dann auch eine Konsequenz parat haben musst, wenn er sie nicht befolgt.

Frageform! Immer wieder geben wir Anweisungen als Frage. "Könntest du bitte deine Füsse vom Tisch nehmen? Kommst du bitte? Gehst du jetzt die Hände waschen?" Wenn wir eine Anweisung als Frage formulieren, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn das Kind "Nein" sagt. Also sag immer, WAS genau du von deinem Kind erwartest. Positiv Formulieren!

Zu Ungenau! "Leon!" oder "Hör auf mit dem Blödsinn!" "Jetzt reichts aber! "Jetzt benimm dich!" Diese vagen Andeutungen sagen dem Kind weder mit was es aufhören, noch was es stattdessen tun soll.

Von weit her! Immer zum Kind hingehen. Nicht von der Küche ins Kinderzimmer schreien!

Zur falschen Zeit! Vorher ankündigen. Nicht einfach den Fernseher ausmachen, oder zum essen rufen. Sag ihm vorher wie lange er etwas tun darf. Stell eine Uhr, oder geh ca. 5 Min. vorher zu ihm hin und sage: "In 5 Minuten können wir essen, wenn ich das nächste Mal komme, dann möchte ich, dass du gleich mitkommst und dir die Hände wäschst."

Es gibt noch weitere "Erziehungsfallen":

Umgang mit Strafen:
Strafe wird angedroht, aber nicht ausgeführt. Das Kind lernt mit der Zeit, dass die Eltern die Strafen nur androhen, aber trotzdem nix passiert.

Strafe als letzte Möglichkeit:
Die Eltern warten zu lange, bevor sie auf das Problemverhalten reagieren. Strafen fallen dann häufig zu hart aus.

Inkonsequente Bestrafung:
Die Eltern sind sich nicht einig, ob und wie sie Konsequenzen anwenden. Für das Kind ist es schwierig zu merken, welche Linie jetzt gilt.

Manchmal ist es auch hilfreich eine Alternative anzubieten: "Möchtest du lieber a oder b?."
Wenn du grad von Anfang an merkst, dass es Probleme geben könnte, dann versuch sie grad von Anfang an zu motivieren. "Schau, wenn du jetzt vorwärts machst, dann haben wir nachher noch genug Zeit und können noch ein Buch anschauen."


Ich bin froh und stolz auf mich, dass ich heute morgen im Kindi kurz machen konnte. Doch meine Gedanken sind natürlich immer bei meiner Maus!!

Liebe Grüsse
flura

Und wenn sie zurück ist, kannst du sie dann so richtig knuddeln und ihr sagen, wie stolz du auf sie bist.
liebe Grüsse
Kathrin
... und wenn du mehr Fragen hast, dann melde dich einfach wieder!
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Beitragvon flura » 15.05.2008, 13:35

Hallo Kathrin
die Machtkämpfe zuhause haben nun sehr stark nachgelassen. Ich bin froh darüber.
Ich muss meine Tochter in den Kindi begleiten und beim Tschüss sagen weint sie immer heftig. Sie beruhigt sich dann wieder, bleibt dann auch dort und beteiligt sich auch am Kindergartenalltag. Wie lange soll ich das durchziehen? Ich gehe jedesmal mit schwerem Herzen von ihr weg.
Liebe Grüsse
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 15.05.2008, 14:56

so lange bis es sich bessert und sie merkt, dass alles gut ist, sie sich keine Sorgen machen muss und sie dich ja immer nach dem Kindi wieder sieht. Auch wenns dir schwer fällt, mach so weiter und fang nicht an, dort zu bleiben oder nachzugeben.
Es ist schwierig ein weinendes Kind zurückzulassen, aber dass sie nach einer Weile aufhört und mitmacht zeigt auch, dass es der richtige Weg ist. Du kannst ihr so helfen lernen mit diesen Gefühlen umzugehen.
liebe Grüsse
Kathrin
Zuletzt geändert von Kathrin Buholzer am 15.05.2008, 16:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitragvon flura » 15.05.2008, 16:33

Liebe Kathrin

Ich danke dir tausendmal für deine Ratschläge. Ich war wirklich an einem Punkt wo ich nicht mehr weiter wusste. Ich bin so froh, dass ich auf deine HP gekommen bin. Ich werde sie auf jedenfall weiter empfehlen, und selber werde ich sicher wiedereinmal mit meinen Problemen zu dir kommen.
Nochmals vielen Dank.

Liebe Grüsse
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