Dickkopf und Frech

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

Dickkopf und Frech

Beitragvon Zinni » 06.02.2012, 14:23

Guten Tag Kathrin Buholzer

Ich habe einen 5-jährigen Sohn, dieser kostet mich der letzte Nerv. Manchmal möchte ich meine Sachen packen und gehen.... 8) Ich wäre wahrscheinlich nach einem Tag wieder zurück.

Zum einen geht es um seinen Dickkopf, wenn ihm etwas nicht passt rebeliert er, dann nützt kein gutes zureden mehr und gutes Verkaufen.
Einige Bespiele: er trinkt zu wenig, er trinkt ein Glas beim Mittagessen und eines zum Abendessen, sonst wenns gut kommt zwischendurch ein Schluck. Auch beim Essen gibt es grosse Diskussionen, dass er dieses Glas (Sirup sogar) trinkt. Ich kann es erklären wieso und warum es so wichtig ist, bringt gar nichts. Es ist einfach mühsam, seit zwei Jahren geht das so und wir geben nicht nach.
Kleider anziehen. Bei uns in der Wohnung ist es nicht gerade warm oder heiss. Mein Sohn ist immer im T-Shirt und Barfuss, da kann ich noch ein Auge zudrücken, aber wenn er erkältet ist und kalte Füsse und Arme hat, geht das gar nicht für mich. Ich sage ihm dann, dass ich möchte, dass er Socken und Pullover anziehen soll. Es interessiert ihn nicht. Wie auch Schall und dicke Sachen für diesen eisigen Winter. Nein das interessiert ihn nicht, er heult mir lieber die Ohren voll und beklagt sich dann wie kalt er hat.... Sehr anstrengend. So geht es mit vielen anderen Sachen auch. Ich finde es ja gut, wenn er einen starken Charakter hat.

Das andere ist sein Frech sein: Er gibt freche Antworten oder streckt die Zunge raus, spuckt oder wenn er sehr wütend ist, schlägt er, schlägt die Türe zu....
Gestern beim Turnerabend, er machte beim Kitu mit und ich holte ihn dann nach seiner Vorstellung, dass er den Rest sehen konnte bis zur Pause. Ich habe es ihm zu Hause gesagt, dass wir bis zur Pause bleiben und dann nach Hause gehen. Als dann die Pause kam und ich sagte, so jetzt gehen wir, schlug er auf meine Beine und lief davon. Ich konnte nichts mehr sagen. Erst als ich davon lief, kam er mit Geroll dann doch mit.
Oder er ist so ausser sich, dass nichts mehr nützt kein Festhalten im Arm oder beruhigende Worte oder alleine lassen, er ist einfach ausser sich, es nützt nur noch lautes Schreien und Schimpfen oder an den Ohren ziehen.

Vielen Dank für Deine Hilfe

Liebe Grüsse Sandra

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Zinni
 
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Re: Dickkopf und Frech

Beitragvon Kathrin Buholzer » 07.02.2012, 00:04

uten Tag Kathrin Buholzer

Ich habe einen 5-jährigen Sohn, dieser kostet mich der letzte Nerv. Manchmal möchte ich meine Sachen packen und gehen.... Ich wäre wahrscheinlich nach einem Tag wieder zurück.

Zum einen geht es um seinen Dickkopf, wenn ihm etwas nicht passt rebeliert er, dann nützt kein gutes zureden mehr und gutes Verkaufen.

Also, was ich dir ganz grundsätzlich empfehlen kann ist das Vorausplanen. Überrasche ihn nicht mit deinen Ankündigungen, sondern sag ihm immer früh genug, WAS du von ihm möchtest. Sag ihm immer was passiert, wo ihr hingeht und eben, was er tun soll. Zum Thema Vorausplanen hab ich auch schon mal ein Video gemacht. Schau mal hier:
http://www.elternplanet.ch/2011/05/vora ... auberwort/


Einige Bespiele: er trinkt zu wenig, er trinkt ein Glas beim Mittagessen und eines zum Abendessen, sonst wenns gut kommt zwischendurch ein Schluck. Auch beim Essen gibt es grosse Diskussionen, dass er dieses Glas (Sirup sogar) trinkt.

Klar, trinken ist wichtig. Aber lass ihn doch einfach mal. Je mehr du darauf rumreitest und ständig davon sprichst, umso weniger klappt es. Versuch da mal etwas Druck wegzunehmen. Biete es ihm an, nimm ein lustiges Glas, lass ihn selber den Sirup einschenken, zuerst das Wasser dann gibt's ein tolles Muster. Röhrli/Strohhalme können manchmal auch zum Trinken animieren. Nicht zuviel einschenken lassen oder ein kleines Glas nehmen, dann trinkt es sich besser aus. Wenn er nicht trinkt, texte ihn nicht ständig zu.

Ich kann es erklären wieso und warum es so wichtig ist, bringt gar nichts. Es ist einfach mühsam, seit zwei Jahren geht das so und wir geben nicht nach.

Ich kann dich gut verstehen. Lass es trotzdem einmal bleiben.

Kleider anziehen. Bei uns in der Wohnung ist es nicht gerade warm oder heiss. Mein Sohn ist immer im T-Shirt und Barfuss, da kann ich noch ein Auge zudrücken, aber wenn er erkältet ist und kalte Füsse und Arme hat, geht das gar nicht für mich. Ich sage ihm dann, dass ich möchte, dass er Socken und Pullover anziehen soll. Es interessiert ihn nicht. Wie auch Schall und dicke Sachen für diesen eisigen Winter. Nein das interessiert ihn nicht, er heult mir lieber die Ohren voll und beklagt sich dann wie kalt er hat.... Sehr anstrengend. So geht es mit vielen anderen Sachen auch. Ich finde es ja gut, wenn er einen starken Charakter hat.

Hier würd ich mal mit ihm zusammen ein paar Regeln definieren. Also z.B für zu Hause. Was ist dir wichtig und warum. Überleg dir hier gut, was du von ihm verlangst. Willst diese Sachen wirklich durchsetzen oder sagst du dir: Hat er kalte Füsse, dann hat er halt kalte Füsse. Nicht dein Problem. Das musst du für dich entscheiden. Dann setzt du dich mit ihm zusammen und dann besprecht ihr zusammen die Regeln. Schau mal hier:

http://www.elternplanet.ch/2011/05/jetz ... einfuhren/


Das andere ist sein Frech sein: Er gibt freche Antworten oder streckt die Zunge raus, spuckt oder wenn er sehr wütend ist, schlägt er, schlägt die Türe zu....

Achte dich einmal in welchen Situationen er das tut. Einfach mal so weit her, hab ich ein bisschen das Gefühl, dass du sehr nah an ihm dran bist, dass du viel redest und redest und er gar nicht mehr zuhört, nicht mehr zuhören mag. Manchmal ist weniger mehr. Überleg dir einmal, was denn wirklich wichtig ist.
http://www.elternplanet.ch/2011/10/weniger-ist-mehr/


Gestern beim Turnerabend, er machte beim Kitu mit und ich holte ihn dann nach seiner Vorstellung, dass er den Rest sehen konnte bis zur Pause. Ich habe es ihm zu Hause gesagt, dass wir bis zur Pause bleiben und dann nach Hause gehen. Als dann die Pause kam und ich sagte, so jetzt gehen wir, schlug er auf meine Beine und lief davon. Ich konnte nichts mehr sagen. Erst als ich davon lief, kam er mit Geroll dann doch mit.

Das kann ich gut verstehen, dass er da enttäuscht war. Da ist natürlich jetzt die Frage, ob du da nicht ausnahmsweise auch hättest bis zum Schluss bleiben können...
Gut, dass du es ihm vorher gesagt hast. Schau, dass du einem solchen Frust vorbeugen kannst. "Wir gehen dann in der Pause, wir gehen aber dafür noch rasch etwas zu trinken kaufen, essen auf dem Heimweg ein paar Gummibäärli...usw."

Ich möchte dir noch 2 Videos empfehlen. Es sind so was wie die Basics:
Erziehungsfallen 1:
http://www.elternplanet.ch/2011/05/erzi ... gehorchen/

Erziehungsfallen 2:
http://www.elternplanet.ch/2011/05/erzi ... en-teil-2/


Oder er ist so ausser sich, dass nichts mehr nützt kein Festhalten im Arm oder beruhigende Worte oder alleine lassen, er ist einfach ausser sich, es nützt nur noch lautes Schreien und Schimpfen oder an den Ohren ziehen.

Wenn er einen Trotzanfall hat, sich nicht mehr beruhigen lässt, dann lass ihn einfach einen Moment. So lange er nix kaputt macht oder wirklich total ausfällig wird, dich haut oder beisst, ignoriere ihn einfach einen Moment. Wenn er wirklich total ausser sich ist, dann bring ihn in die Auszeit. Wie das genau funktioniert siehst du hier:
http://www.elternplanet.ch/2012/01/wie- ... e-auszeit/

Schreien, Schimpfen und ganz besonders an den Ohren ziehen solltest du unbedingt vermeiden.
Schau mal, was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder. Mit Fragen, Feedback oder mehr Beispielen, ok?
Liebe Grüsse
Kathrin


Vielen Dank für Deine Hilfe

Liebe Grüsse Sandra
Kathrin Buholzer
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