Hallo Kathrin
Unser bald viereinhalbjähriger Sohn ist seit bald 4 Jahren in der gleichen KiTa. Mit wenigen kürzeren Phasen ist er immer sehr gerne dort hin gegangen. Seit einigen Wochen nun, geht er überhaupt nicht mehr gerne. Er will nicht mit den anderen Kindern spielen, spielt lieber für sich alleine, hat Mühe am Morgen den Papi loszulassen und abends ist er total k.o.
Ist denn irgend etwas vorgefallen? Hat sich was geändert bei euch? War er krank?Er hat in der KiTa einen Freund, an dem er sich sehr stark orientiert. Dieser ist 2 Jahre älter. Wenn er aber mal nicht da ist, dann scheint das für unseren Sohn ein grosses Problem zu sein.
War das denn immer schon so? Wie äussert sich denn das? Spielt er dann einfach nicht? Sind das deine eigenen Beobachtungen oder die von der Kita Leiterin? Weint er denn am morgen? Wie versuchst du das aufzufangen?
Ich kann dir diesbezüglich mal das Video: "Ich geh dann jetzt mal" empfehlen.
http://www.youtube.com/watch?v=CIu5flHLjGk
Auch in unserem Quartier orientiert er sich sehr stark an einem Jungen aus der Nachbarschaft. Zudem möchte er, dass die anderen Kinder immer zu uns in den Garten spielen kommen, er will nicht zu den anderen und ist dann aber sehr enttäuscht, wenn er halt alleine in unserem Garten ist. Dasselbe zeigte sich vor kurzem, als wir auf einer Wanderung zum Schluss auf einen grossen Spielplatz kamen. Er meinte von Anfang an, er wolle gar nicht mit anderen Kindern spielen, sondern lieber alleine. Das machte er dann auch.
Hast du einen Tip, wie wir ihm helfen können?
Du kannst ihn ermutigen, unterstützen, ihm vielleicht am Anfang helfen ins Spiel zu finden, ihn zu einem Spiel anregen. So lange er nicht wirklich darunter leidet ist das schon ok. Das Problem haben da meistens die Eltern und nicht die Kinder. Wir machen uns immer grad furchtbar Sorgen und haben Angst, dass die Kinder dann zum Aussenseiter werden. Kinder können da aber zum Glück sehr gut switchen. Manchmal sind sie alleine, dann plötzlich finden sie jemanden, den sie mögen, dann spielen sie mit dem, dann plötzlich haben sie schon wieder einen anderen Freund.Ein weiteres Thema bei ihm ist im Moment, etwas alleine zu probieren. Wenn beispielsweise an einem Kindergeburtstag Spiele gemacht werden, macht er erst mit, wenn einer von uns dabei ist. Und wenn dann etwas nicht genau so klappt, wie er es sich vorstellt (wenn er zum Beispiel hinfällt oder dran kommt, ohne dass er genau weiss, was er machen muss), dann bricht er in Tränen aus und rennt weg oder klammert sich fest an uns.
Wichtig ist, dass ihr versucht immer gut vorauszuplanen. Sagt ihm immer, wo ihr hingeht, wie lange, mit wem und was dort passiert. Du kannst ihm vorher ein bisschen Hilfestellung geben, in dem du mit ihm die unbekannten Situationen durchspielst. Es gibt ihm dann eine Sicherheit und er fühlt sich nicht mehr ganz so unsicher. Du kannst ihn dann jeweils unmittelbar vor der Situation noch einmal kurz darauf ansprechen, ihm ermutigen und mit ihm auch kurz besprechen, was er tun kann, wenn dies oder jenes passiert.Ich mache mir etwas Sorgen deswegen. Ab dem Sommer wird er in den Kindergarten gehen und dort muss er ja auch neue Dinge machen, ohne dass Mami oder Papi dabei sind.....
Sind denn Mami oder Papi jetzt einmal nicht dabei? 
Verstehst du was ich meine? Das Problem ist halt auch, wenn er weiss, dass ihr immer als Backup im Hintergrund seid, dann kann er das gar nicht lernen. Ihr seid ja im Notfall da.
Lässt du ihn mal mit einer Kollegin auf den Spielplatz gehen, mit der Oma? Oder mal beim Gotti übernachten? Ich weiss, er geht in die Kita und ist dort ohne dich. Trotzdem ist es wichtig, dass er auch in der Freizeit die Möglichkeit bekommt, diese Erfahrungen zu machen. Vielleicht hat er die ja auch, das weiss ich jetzt nicht. Aber wenn nicht, ist das sicher eine Überlegung wert.
Schau mal, was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder, ok?
liebe Grüsse
KathrinMerci für deine Tipps.
Gruss
blubal