Umzug und Kinderbesuch

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

Umzug und Kinderbesuch

Beitragvon Glöcklechs Mami » 07.10.2010, 08:11

Hallo Kathrin

Ich habe mich schon einmal an dich gewendet betr. Umzug und Wechsel vom Tagesmami in die Kita. Der Umzug ist tip top verlaufen. Die Kinder reagieren insofern dass unsere Tochter (16 Mt.) nicht mehr so gut schläft wie vorher und unser Sohn (4 Jahre) einen Trotzanfall nach dem anderen bekommt. Wenn er so stark "trötzelet" dass man gar nicht mehr mit ihm reden kann und er nur noch schreit, schicken wir ihn in die Auszeit. Das funktioniert auch. Aber es geschieht im Moment auch recht oft wenn wir unterwegs sind (beim einkaufen, auf dem Spielplatz, usw.). Da ist es dann schwieriger angemessen zu reagieren. Und irgendwie tut es mir auch leid, da wir ja wissen, dass es eine Reaktion auf den Umzug ist. Hast du noch einen Tip für uns wie wir ihm helfen können? Die Eingewöhnung in die Kita verläuft leider auch nicht ganz so toll. Die paar Male die ich nun mit den Kindern da war habe ich den Eindruck bekommen, dass sie recht oft sich selbst überlassen werden und sie selber schauen müssen, was sie gerne machen würden. Ist ja schon gut dass sie zur Eigeninitiative angeregt werden. Aber die Kinder sind ja noch so klein (von 6 Mt. - ca. 6 Jahre). Mein Bauch hat ein schlechtes Gefühl dafür und jetzt prüfen wir, ob es noch eine andere Lösung gibt.

Und noch zum zweiten Thema Kinderbesuch:

Immer wieder erlebe ich es, dass wenn wir Freunde von meinem Sohn einladen, meistens solche die er schon seit seiner Geburt kennt, er ziemlich schwierig sein kann. Einen Wutanfall nach dem anderen wenn es mal gerade nicht nach seinem Kopf geht. Er möchte hinaus, das eingeladene Kind nicht. Es geht nicht mal mit einem Kompromiss was sonst eigentlich sehr gut funktioniert. Ein Geschrei und "getöupele". Ich finde es so schade, weil er dann ja gar nicht mit seinen Kameraden spielen kann und hinterher ist er dann auch traurig dass sie nicht so viel zusammen spielen konnten. Und bevor jeweils jemand kommt, freut er sich riesig. Ich bespreche es auch jeweils im Voraus mit ihm: So, Yanis, jetzt kommt dann der xy vorbei. Dann können wir zusammen z. B. eine Lego-Burg bauen oder ein Spiel spielen.

Was ich aber auch schon festgestellt habe ist, dass wenn wir bei jemandem auf Besuch sind, die anderen Kinder genau so reagieren wie Yanis. Sozusagen jeweils der "Platzhirsch" ;-)

Ich finde es einfach schade für meinen Sohn, weil er eigentlich doch gerne mit seinen Gspänli zusammen ist. Neben den Wutanfällen werden die anderen Kinder manchmal auch gehauen oder sehr grob angefasst. Und seine Schwester natürlich gepiesackt.

Hast du mir einen Tip wie ich den nächsten Besuch angenehmer für alle gestalten könnte?

Vielen Dank im Voraus für deine wertvollen Ideen.

Liebe Grüsse von
Monika
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Re: Umzug und Kinderbesuch

Beitragvon Kathrin Buholzer » 12.10.2010, 01:19

Hallo Kathrin

Ich habe mich schon einmal an dich gewendet betr. Umzug und Wechsel vom Tagesmami in die Kita. Der Umzug ist tip top verlaufen. Die Kinder reagieren insofern dass unsere Tochter (16 Mt.) nicht mehr so gut schläft wie vorher und unser Sohn (4 Jahre) einen Trotzanfall nach dem anderen bekommt. Wenn er so stark "trötzelet" dass man gar nicht mehr mit ihm reden kann und er nur noch schreit, schicken wir ihn in die Auszeit. Das funktioniert auch. Aber es geschieht im Moment auch recht oft wenn wir unterwegs sind (beim einkaufen, auf dem Spielplatz, usw.).

Wichtig ist, dass du immer gut vorausplanst. Sag ihm genau, WO ihr hingeht, was ihr tut und wie lange ihr dort sein werdet. Sprich mit ihm auch über Regeln, sag ihm, was du von ihm möchtest.
Schau dir mal das Video zum Thema "Vorausplanen" an, da findest du sicher noch ein paar Tipps dazu:
http://www.youtube.com/watch?v=_QbHX0J86ws

Auch zum Thema Trotzanfälle hab ich schon ein Video gemacht, schau mal hier:
http://www.youtube.com/watch?v=9v7sS1kOmIs


Da ist es dann schwieriger angemessen zu reagieren. Und irgendwie tut es mir auch leid, da wir ja wissen, dass es eine Reaktion auf den Umzug ist. Hast du noch einen Tip für uns wie wir ihm helfen können? Die Eingewöhnung in die Kita verläuft leider auch nicht ganz so toll. Die paar Male die ich nun mit den Kindern da war habe ich den Eindruck bekommen, dass sie recht oft sich selbst überlassen werden und sie selber schauen müssen, was sie gerne machen würden. Ist ja schon gut dass sie zur Eigeninitiative angeregt werden. Aber die Kinder sind ja noch so klein (von 6 Mt. - ca. 6 Jahre). Mein Bauch hat ein schlechtes Gefühl dafür und jetzt prüfen wir, ob es noch eine andere Lösung gibt.

Und noch zum zweiten Thema Kinderbesuch:

Immer wieder erlebe ich es, dass wenn wir Freunde von meinem Sohn einladen, meistens solche die er schon seit seiner Geburt kennt, er ziemlich schwierig sein kann. Einen Wutanfall nach dem anderen wenn es mal gerade nicht nach seinem Kopf geht.
Besprich das mit ihm vorher. Sprich mit ihm über Regeln. Überleg auch, wie ihr einen guten Anfang finden könntet. Vielleicht zusammen etwas spielen. Vielleicht zuerst draussen ein bisschen spielen. Du kannst mit ihm auch ein paar Spielsachen wegräumen, die er nicht teilen möchte. Die anderen Kinder sollen auch was von sich zu Hause zum Spielen mitnehmen, etwas, dass dein Sohn noch nicht kennt.
Du kannst auch mal überlegen, ob du den Kindern, mal etwas andere Dinge zum Spielen gibst. z.B Kartonschachteln, Wäschekörbe, Decken, Stühle usw. Dann können sie selber ein Spiel erfinden und es kann sich dann auch immer wieder was Neues entwickeln.


Er möchte hinaus, das eingeladene Kind nicht. Es geht nicht mal mit einem Kompromiss was sonst eigentlich sehr gut funktioniert.
Vielleicht kannst du ihn ja da auch mal einfach gewähren lassen. Dann ist er halt einen Moment draussen und das eingeladene Kind nicht. Auch wenn es dich als Erwachsenen stört, lass die Kinder vielleicht mal selber entscheiden. Wenn er dann wirklich den ganzen Nachmittag alleine draussen spielt, dann ist das natürlich auch nicht die Lösung. Aber vielleicht spielt sich das dann von alleine ein.

Ein Geschrei und "getöupele". Ich finde es so schade, weil er dann ja gar nicht mit seinen Kameraden spielen kann und hinterher ist er dann auch traurig dass sie nicht so viel zusammen spielen konnten.

Natürlich ist das schade, aber das ist dann halt die Konsequenz. Er muss das auch lernen. Wenn er sich nicht ein bisschen anpasst, dann verpasst er halt seine Spielzeit. Wenn du das immer versuchst irgendwie hinzubiegen und dann zu organisieren, dass sie zusammen spielen, dann wird sich das auch nicht gross ändern...

Und bevor jeweils jemand kommt, freut er sich riesig. Ich bespreche es auch jeweils im Voraus mit ihm: So, Yanis, jetzt kommt dann der xy vorbei. Dann können wir zusammen z. B. eine Lego-Burg bauen oder ein Spiel spielen.

Was ich aber auch schon festgestellt habe ist, dass wenn wir bei jemandem auf Besuch sind, die anderen Kinder genau so reagieren wie Yanis. Sozusagen jeweils der "Platzhirsch"

Deshalb ist es manchmal hilfreich, sich an einen neutralen Ort zu verschieben. Auf einen Spielplatz, in den Wald usw.

Ich finde es einfach schade für meinen Sohn, weil er eigentlich doch gerne mit seinen Gspänli zusammen ist. Neben den Wutanfällen werden die anderen Kinder manchmal auch gehauen oder sehr grob angefasst. Und seine Schwester natürlich gepiesackt.

Hast du mir einen Tip wie ich den nächsten Besuch angenehmer für alle gestalten könnte?

Vielen Dank im Voraus für deine wertvollen Ideen.

Schau mal was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder, ok?
liebe Grüsse
Kathrin



Liebe Grüsse von
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Re: Umzug und Kinderbesuch

Beitragvon Glöcklechs Mami » 13.10.2010, 17:43

Hallo Kathrin

Vielen Dank für deine wertvollen Tips. Vorallem das mit dem Mitbringen von Spielsachen von seinen Gspänli finde ich eine sehr gute Idee. Werde ich gerne ausprobieren. Und auch mit Spielsachen wegräumen welche er nicht teilen möchte.

Herzlichen Dank dass du immer wieder so gute Ideen bringst. Manchmal stagniert es bei einem wenn man schon oft dieselbe Situation erlebt hat und kommt gar nicht auf neue Ideen. Deshalb ist so ein Input sehr hilfreich.

Liebe Grüsse
Monika
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Re: Umzug und Kinderbesuch

Beitragvon Glöcklechs Mami » 03.11.2010, 09:59

Hallo Kathrin

Ich melde mich wieder nachdem wir deine Anregungen ausprobiert haben :)

Das mit dem Kinderbesuch hat sich schlagartig gebessert, nachdem wir nun jeweils seine allerliebsten Sachen wegräumen die er unter gar keinen Umständen teilen möchte. Seither läuft es sehr gut wenn wir Besuch haben. Er ist sich bewusst, dass er den Rest teilen muss und er hat damit auch gar keine Probleme. War ein super Tip. Vielen Dank. :D

Mit der Kita läuft es leider nicht so gut. Das erste Mal als mein Mann beide brachte, ging es tip top. Beide haben gewunken, alles i.O. Das zweite, dritte und nun heute vierte Mal die reinste Katastrophe. Yanis weint und schreit, seine Schwester fängt dann auch an, er klammert sich an mein Bein, will nicht dass ich (oder mein Mann) geht. Wir machen es dann jeweils recht kurz, weil viel tamtam auch nichts bringt. Sage ihm,dass ich ihn ganz fest lieb habe und am Abend wieder holen komme. Er nimmt jeweils sein Plüschtier mit, das er von uns bekommen hat.Er sagt uns auch sonst, dass er nicht gerne in die Kita geht. Und am Montag hatte er richtig "längi Ziiti" nach seinem Tagesmami von welcher wir bewusst Abschied genommen haben. Ich weiss nicht, wie wir es ihm vereinfachen können?! Passt die Stuktur einer Kita nicht zu ihm? Wäre es besser, wenn wir uns am neuen Ort nach einem neuen Tagesmami umsehen würden? Was meinst du dazu? Hast du noch eine Idee? Es zerreisst mir das Herz meine Kinder so zu sehen. Aber dass ich aufhöre zu arbeiten steht auch nicht zur Diskussion.

Vielen lieben Dank für deine Hilfe und Unterstützung.

Liebe Grüsse von
Monika
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Re: Umzug und Kinderbesuch

Beitragvon Kathrin Buholzer » 09.11.2010, 00:38

Hallo Kathrin

Ich melde mich wieder nachdem wir deine Anregungen ausprobiert haben

Das mit dem Kinderbesuch hat sich schlagartig gebessert, nachdem wir nun jeweils seine allerliebsten Sachen wegräumen die er unter gar keinen Umständen teilen möchte. Seither läuft es sehr gut wenn wir Besuch haben. Er ist sich bewusst, dass er den Rest teilen muss und er hat damit auch gar keine Probleme. War ein super Tip. Vielen Dank.

Mit der Kita läuft es leider nicht so gut. Das erste Mal als mein Mann beide brachte, ging es tip top. Beide haben gewunken, alles i.O. Das zweite, dritte und nun heute vierte Mal die reinste Katastrophe. Yanis weint und schreit, seine Schwester fängt dann auch an, er klammert sich an mein Bein, will nicht dass ich (oder mein Mann) geht. Wir machen es dann jeweils recht kurz, weil viel tamtam auch nichts bringt. Sage ihm,dass ich ihn ganz fest lieb habe und am Abend wieder holen komme. Er nimmt jeweils sein Plüschtier mit, das er von uns bekommen hat.

Auch wenn es dir schwer fällt, das ist richtige Lösung. Lass dich davon nicht verunsichern. Sei klar und ruhig, wenn du dich verabschiedest. Oft erholen sich die Kinder dann ganz schnell, wenn die Eltern weg sind.

Er sagt uns auch sonst, dass er nicht gerne in die Kita geht. Und am Montag hatte er richtig "längi Ziiti" nach seinem Tagesmami von welcher wir bewusst Abschied genommen haben. Ich weiss nicht, wie wir es ihm vereinfachen können?! Passt die Stuktur einer Kita nicht zu ihm? Wäre es besser, wenn wir uns am neuen Ort nach einem neuen Tagesmami umsehen würden? Was meinst du dazu? Hast du noch eine Idee? Es zerreisst mir das Herz meine Kinder so zu sehen.

Das kann ich gut verstehen. Ich würde da jetzt noch nicht grad die Flinte ins Korn werfen. Ich würde das jetzt ein paar Wochen so durchziehen. Ich kann mir gut vorstellen, dass sich das einpendelt. Schau einfach, dass er deine Verunsicherung nicht spürt.
Zum Thema "Verabschieden" gibt es auch schon ein Video:
http://www.youtube.com/watch?v=CIu5flHLjGk

Schau mal was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder, ok?
liebe Grüsse
Kathrin


Aber dass ich aufhöre zu arbeiten steht auch nicht zur Diskussion.

Vielen lieben Dank für deine Hilfe und Unterstützung.

Liebe Grüsse von
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