von Kathrin Buholzer » 03.11.2010, 01:58
Hallo Kathrin
Vielen Dank für deine Antwort. Das mit dem Blut und dem Stoffwechsel werde ich auf jedenfall demnächst untersuchen lassen.
Wir haben regelmässige Essenszeiten und es sitzen alle gemeinsam am Tisch, ausser wenn mein Mann am Arbeiten ist, dann sind wir nur zu dritt (der kleinere von uns ist 2 Jahre alt). Am liebsten würde er z.B. 3 Teller Spaghetti Bolognese und 4 Schnitzel essen. Mittlerweile nehme ich auch die Töpfe nicht mehr an den Tisch, sondern richte das Essen auf einen Teller. Dieser ist sehr reichlich gefüllt (etwa gleich viel wie ich) und mittlerweile weiss er auch, dass wenn der Teller leer ist, er auch nichts mehr bekommt.
Versuch ihm doch lieber kleinere Portionen zu machen, dann kann er auch ohne Probleme 2 oder 3 mal davon nehmen. Das ist psychologisch besser, als nur 1 Portion.
Das Problem ist, mein Mann ist am schichten und ich muss ihn des öfteren bringen oder holen, da leider zu dieser Zeit keine Busse fahren. Wenn er also Frühschicht hat, stehe ich um 4 Uhr auf bringe ihn und gehe so ca. gegen 5 Uhr wieder ins Bett. (Die Kinder schlafen, aber mein Nachbar, der auch Frühaufsteher ist, weiss Bescheid und schaut in denen 15 min, die ich weg bin auf die Kinder). Dann allerdings passiert es, dass wenn ich wieder einschlafe in einen Tiefschlaf falle, indem ich ihn leider nicht höre.
Diese Woche allerdings blieb ich am Montag und Dienstag wach und bemerkte, dass er immer so gegen 05.30 Uhr aufgestanden ist. Am Wochenende, habe ich mir sogar den Wecker auf 03.00 + 05.00 + 07.00 Uhr gestellt. Um drei war er wach, ging auf's WC und dann wieder ins Bett. (05.00 war nichts, dafür wieder um 06.30 Uhr). Allerdings wusste er, dass wir eine Lösung mit der Küchentüre gefunden hatten, die nun geschlossen ist, somit ist seit dem Vorfall vom Samstag Küchenmässig nichts mehr passiert.
Ich denke, dass du das im Moment so machen musst. Du machst dir sonst selber Stress. Schliess die Sachen weg. Schau, dass er nicht mehr an die Dinge rankommen kann.
Lobe und ermutige ihn jeweils am morgen auch und sag ihm, was dir gefallen hat. Achtung, nicht ins negative fallen: Endlich mal, bist du in der Nacht nicht aufgestanden...
Allerdings, als ich heute morgen mir gedacht hatte, es ist ja vier Tage lang nichts passiert, ging ich wieder ins Bett. Ich habe ihn aber um 05.30 Uhr gehört. Ich dachte mir, mal schauen, was er macht und ich bin aber richtig erschrocken. Küche von uns ist zu. Das kl. Badezimmer auch, denn mit den Duschgels hat er mir ja auch schon einige male das Badezimmer verschmiert. Im grossen Badezimmer hat er die ganze Nacht zutritt. Dort habe ich die Zahnpaste oberhalb auf das Kästchen gestellt, damit er nicht rankommt. Und heute morgen baute er sich aus den Wäschekörben und Handtücher eine Leiter, nahm die Zahnpasta runter, verschwand ins Zimmer. Nahm die Zahnpaste, presste die halbe in den Mund und wollte gerade wieder anfangen den Rest auf den Boden zu schmieren.Ich habe ihn beobachtet und es kommt mir vor, dass es ein Spiel für ihn ist, ein gewisses Ausprobieren. Ich habe ihn dann angesprochen und fragte ihn, was er denn nun vorhabe mit der Zahnpaste. Er antwortete mir nur darauf: Seich macha.
Solche Fragen haben meist nicht viel Sinn. Sag ihm einfach, dass er damit aufhören soll und nimm ihm die Zahnpasta weg. Auch hier, schauen, dass du halt die Dinge, die für ihn interessant sind wegräumst. Versuch das alles möglichst unattraktiv zu gestalten. Mach nicht gross Licht, sprich ganz leise und nur das Nötigste mit ihm. Er soll möglichst wenig Aufmerksamkeit und Action bekommen.
Wann geht er denn ins Bett, dass er um 05.30 schon so munter ist.
Ich denke eher nicht dass dies unter Schlafwandeln geht, denn wenn ich ihn darauf später anspreche, erzählt er mir, was er gemacht hat, aber eben halt nicht warum....
Ich denke auch, dass er es bewusst macht, denn wir hatten nun, wenn wir so darüber nachdenken, oft die Situation, dass wenn er etwas am Vortag nicht bekommen hat, z.B. noch ein Stückchen Kuchen, er es sich in der Nacht holt.
Die Frage ist, warum bekommt er es nicht? Wenn du es ihm nicht geben willst, dann sag ihm das schon vorher und evt. auch ob er's vielleicht am nächsten Tag bekommt.
Denn wenn er so um 03.00 Uhr aufsteht und auf's WC muss, dann fällt ihm das warscheinlich ein, geht zum Kühlschrank, isst den Kuchen und dann ist er wach. Dann wird ihm warscheinlich langweilig und er fängt an zu spielen. Er hat zwar Spielsachen im Zimmer, aber vielleicht denkt er sich dabei, weil ich ihm schon gesagt habe, dass man in der Nacht oder am Abend leise sein muss, er niemanden wecken möchte.... ich selbst weiss es auch nicht, dennoch bilde ich mir ein, dass dies die wahrscheinlichste Erklährung ist. Ich bin mir aber überhaupt nicht sicher. Ich versuche es zumindest ein bisschen aus Kinderaugen zu sehen, doch Erwachsene denken da warscheinlich viel zu weit.
Wichtig ist halt hier schon, dass du Stellung beziehst und das unterbindest. In der Nacht muss er in seinem Bett sein und spielen kann er dann am Tag wieder.
Ich dachte wirklich auch, dass ich es nun geschafft habe, die letzten vier Tage, da ja die Küche jetzt zu ist, aber er findet immer wieder was und es ist ihm egal, ob es gefährlich ist oder nicht (er sieht das ja auch mit 4 Jahren nicht, glaube ich zumindest).
Was tut er denn sonst während des Tages? Kinder in diesem Alter sind sehr wissbegierig, wollen viele Dinge entdecken, ausprobieren. Hat er diese Möglichkeit während des Tages? Geht er in den Kindergarten?
Schau, dass er genug interessante und spannende Dinge zu tun hat.
Schreib mir doch noch ein bisschen von eurem Tagesablauf. Was tut er den ganzen Tag? Was kann er gut? Welche Vorlieben hat er usw.?
liebe Grüsse
Kathrin
Viele Leute in meiner Umgebung haben auch gesagt, dass dies die strengste Phase sei und viele sich im Alter von ca. 5 Jahren wieder beruhigen. Ich allerdings gehe Anfangs Jahr wieder arbeiten, und wenn ich dann am Morgen aufstehen muss und zuerst den Putzkübel rauszunehmen, weiss ich nicht, ob ich das nervlich schaffen werde.
Ich bin doch ein bisschen verzweifelt. Ist das wirklich normal?
LG derweilen
Jacky
P.S. Sorry, ist ein bisschen länger geworden, ich hoffe dennoch, dass ich dir ein bisschen einen Einblick in unsere Situation verschaffen habe können.