Zu viel Energie. Wohin damit?

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

Zu viel Energie. Wohin damit?

Beitragvon Tonilee » 29.09.2010, 07:16

Guten Tag
Wir haben vorhin rasch telefoniert. Mein Problem ist folgendes:
Ich habe einen sehr wilden Junge. Er ist 3 1/2 Jahre alt. Seit 2 Wochen haben wir nun einen jungen Hund (Welpen). Leider klappt das zusammen sein gar nicht. Ich muss die beiden immer trennen. Mein Sohn lässt keine Minute den Hund in Ruhe was mit der Zeit auch gefährlich werden kann. Er ist auch sehr grob zum Hund. Ich habe alles versucht. Ihm erklärt was es für den Hund bedeudet, den Hund bestraft, den Sohn bestraft usw. Ich nehme mir auch Zeit nur für meinen Sohn um klar zu zeigen, dass der Hund an 2. Stelle ist und keine Konkurrenz für ihn ist. Leider verliere ich dann auch die Nerven wenn es nicht aufhört und ich schreie ihn an, er zurück. Jetzt ist es so, dass ich den Hund und Kind immer trenne. Aber das kann ja auch nicht sein.

Es kommt mir so vor als ob mein Sohn zuviel Energie hat und seine Kraft dann nicht mehr einschätzen kann und obwohl er es gut und lieb meint, einfach grob wird. Ich gehe viel raus mit ihm, er ist in der Waldspielgruppe usw. Eigentlich tue ich viel, dass er auch "müde" wird.

Er ist auch oft wenn Freunde zu uns kommen ganz ausser Häuschen und dann völlig wild. Ich gehe dann jeweils mit ihm weg, dass er zur ruhe kommt, oder leider auch wenn ich mal ruhe brauche vor den TV.

Haben Sie mir Tipps?
Soll ich die beiden weiterhin trennen, damit die Sitation gar nicht zu stande kommt.
Wie oder wann wird der Hund für ihn uninteressant?

Wir haben in dieser Beziehung das vertrauen in ihm verloren. Er sagt er macht dem Hund nichts und lässt ihn schlafen, aber er macht es dann doch. Ich weiss einfach nicht wie ich mich richtig verhalten muss. Da es ein grosser Hund wird ist wirklich wichtig dass er auch respekt vor ihm hat und ihn korrekt behandelt. Jetzt kann ich noch handeln solange der Hund noch ein Welpn ist.

Vielen Dank für Ihre Anwort.

Liebe Grüsse
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Re: Zu viel Energie. Wohin damit?

Beitragvon Kathrin Buholzer » 04.10.2010, 21:43

Guten Tag
Wir haben vorhin rasch telefoniert. Mein Problem ist folgendes:
Ich habe einen sehr wilden Junge. Er ist 3 1/2 Jahre alt. Seit 2 Wochen haben wir nun einen jungen Hund (Welpen). Leider klappt das zusammen sein gar nicht. Ich muss die beiden immer trennen. Mein Sohn lässt keine Minute den Hund in Ruhe was mit der Zeit auch gefährlich werden kann. Er ist auch sehr grob zum Hund. Ich habe alles versucht. Ihm erklärt was es für den Hund bedeudet, den Hund bestraft, den Sohn bestraft usw.

Es ist gut möglich, dass du deinen Sohn zu wenig auf diese neue Situation und den neuen Mitbewohner vorbereitet hast. Das ist es nämlich. Ein neues Familienmitglied, so wie sie z.B ein neues Geschwisterchen erhalten würden.
Besprich mit ihm "Hunderegeln". Schreibt auf, was wichtig ist, wie muss man mit dem Hund umgehen. Lass ihn auch aufzählen. Was darf/soll man mit dem Hund alles machen? Versucht positiv zu formulieren. Ihr dürft das Fehlverhalten schon aufzählen, aber es dann eher in Klammern setzen. Schreibt, zeichnet, bastelt so, dass er es versteht und hängt die Regeln dann gut sichtbar auf. Lobe und ermutige ihn, wenn er sich daran hält. Wenn er sich nicht an die Regeln hält, dann geh zu ihm hin. Sag ihm was er falsch gemacht hat und erinner ihn an die Regeln. Wenn es wieder nicht klappt, dann lass eine log. Konsequenz folgen. Also irgend etwas, das mit der Situation in Zusammenhang steht. Also z.B einen Moment nicht mehr mit dem Hund spielen dürfen. Eine Aktivität unterbrechen usw.

Versuche den Fokus aufs Positive zu richten. Gib ihm dann ein Feedbakc, wenn er sich angemessen verhält. Tut er etwas, dass du toll findest, dann lobe und ermutige ihn. Sag ihm genau, WAS dir gefallen hat. "Toll, dass du mit dem Hund so schön gespielt hat." Achtung nicht ins Negative fallen. "Schön, dass du den Hund heute mal in Ruhe gelassen hast. Wenn das nur immer so gut funktionieren würde.


Ich nehme mir auch Zeit nur für meinen Sohn um klar zu zeigen, dass der Hund an 2. Stelle ist und keine Konkurrenz für ihn ist. Leider verliere ich dann auch die Nerven wenn es nicht aufhört und ich schreie ihn an, er zurück. Jetzt ist es so, dass ich den Hund und Kind immer trenne. Aber das kann ja auch nicht sein.
Gehst du mit dem Hund auch in ein Hundetraining? Wenn ja, dann nimm doch deinen Sohn da auch mal mit. Zeig ihm, WIE er denn mit dem Hund umgehen soll. Geht z.B zusammen spazieren, lass ihn viele Dinge tun, die im Zusammenhang mit dem Hund stehen. Damit er nicht nur merkt, dass er ganz viele Dinge gut kann, sondern dass du das auch schätzt und ihn dafür lobst.

Es kommt mir so vor als ob mein Sohn zuviel Energie hat und seine Kraft dann nicht mehr einschätzen kann und obwohl er es gut und lieb meint, einfach grob wird. Ich gehe viel raus mit ihm, er ist in der Waldspielgruppe usw. Eigentlich tue ich viel, dass er auch "müde" wird.

Er ist auch oft wenn Freunde zu uns kommen ganz ausser Häuschen und dann völlig wild. Ich gehe dann jeweils mit ihm weg, dass er zur ruhe kommt, oder leider auch wenn ich mal ruhe brauche vor den TV.

Plane immer gut voraus und sag ihm, was ihn erwartet, wie lange sie bleiben, wer genau kommt, was ihr tun könnt usw. Schau, dass sein Ablauf, den er sich sonst gewöhnt ist nicht zu fest durcheinander kommt. Lade nicht zu viele Kinder aufs Mal ein. Wenn du merkst, dass es ihm zu viel wird, dann versuch z.B ein anderes Spiel anzuregen oder geht zusammen auf einen Spielplatz.

Haben Sie mir Tipps?
Soll ich die beiden weiterhin trennen, damit die Sitation gar nicht zu stande kommt.
Wie oder wann wird der Hund für ihn uninteressant?

Wir haben in dieser Beziehung das vertrauen in ihm verloren. Er sagt er macht dem Hund nichts und lässt ihn schlafen, aber er macht es dann doch.

Kinder in diesem Alter sind sehr neugierig. Er tut das nicht, weil er ihm etwas Böses will, sondern weil er einfach schauen will, was passiert und wie die Umgebung darauf reagiert. Es hat ganz viel mit Aufmerksamkeit zu tun. Wichtig ist, dass du ihm dann Aufmerksamkeit schenkst, wenn er sich gut verhält.
Mit Büchern kann man oft auch viel erreichen. Vielleicht besorgt ihr euch mal ein Buch zum Thema Hunde. Welche Rassen es gibt, wie gross sie werden, warum sie bellen usw.


Ich weiss einfach nicht wie ich mich richtig verhalten muss. Da es ein grosser Hund wird ist wirklich wichtig dass er auch respekt vor ihm hat und ihn korrekt behandelt. Jetzt kann ich noch handeln solange der Hund noch ein Welpn ist.

Schau mal was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder ok?
liebe Grüsse
Kathrin



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Halse ich mir zuviel auf?

Beitragvon Tonilee » 06.11.2010, 14:20

Hallo Kathrin

Vielen Dank für Deine Tipps! Ich habe nun versucht es umzusetzen. Leider aber ohne Erfolg! Ich bin langsam am verzweifeln und suche dringend Rat oder Hilfe. Ich habe mit meinem Sohn ein Plakat gebastelt, wo er sieht wie man den Hund korrekt behandelt. Er hatte auch grossen Spass beim basteln. Aber er geht dann doch zum Hund und neckt ihn. Wenn ich Ihn daran erinnere dass er das Plakat anschauen solle, geht er schauen und sagt mir dann jedes Mal er habe es vergessen. Das treibt mich zur Weissglut. Aber ich denke nicht, dass der Hund das Problem ist. Wenn ich ganz erhlich bin, bin wohl eher ich das Probelm. Ich habe einen sehr anspruchsvollen Sohn, ein Haus, ein junger Hund und arbeite noch 50%. Ich bin aber auch ein Mensch der es braucht immer auf Trapp zu sein. Aber nun bin ich an meine Grenzen gestossen und muss wohl einsehen, dass es zuviel ist. Der Hund war immer ein grosser Wunsch von mir und ich bin damit auch glücklich und es mach mir Freude. Aber ich möchte das natürlich nicht auf Kosten von meinem Sohn tun. Darum überlege ich mir schweren Herzens "aufzugeben" und den Hund abgeben, damit ich mich voll und ganz auf meinen Sohn konzentrieren kann. Bevor ich aber diesen grossen Schritt tun muss, möchte ich von Dir gerne wissen wie Du es siehst. Wie soll ich da vorgehen? Mache ich dann auch das richtigie? Es gibt Mütter die haben zwei Kinder und die packens ja auch. Mein Sohn ist nun 3 1/2 Jahre alt. Gestern hat er mir absichtlich (aus Trotz?) aufs Sofa, auf den Stuhl gepinkelt und noch einmal in die Hose gemacht. Und das als ich mir nur Zeit für Ihn genommen habe und mit Ihm UNO gespielt habe! Da verstehe ich die Welt nicht. Alles was ich möchte ist einfach allen gerecht zu werden und das versuche ich so gut wie möglich was halt auch meine ganze Energie kostet und ich nun ziemlich kraftlos bin. Ich möchte alles unter einen Hut bringen aber nicht um jeden Preis! Wie siehst Du die Sitation. Ich bin eine Kämpferin und möchte nicht aufgeben! Brauchen ich / wir da psychologische Hilfe? Würde das was bringen? Ich möchte einfach als Mutter nicht versagen.

Vielen, vielen Dank für Deine Hilfe und Antwort!
Tonilee
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Re: Zu viel Energie. Wohin damit?

Beitragvon Kathrin Buholzer » 09.11.2010, 01:13

Ich denke, du musst da noch etwas Geduld haben. Ein solches Verhalten abzugewöhnen, kann einen Moment dauern...
Ich bin langsam am verzweifeln und suche dringend Rat oder Hilfe. Ich habe mit meinem Sohn ein Plakat gebastelt, wo er sieht wie man den Hund korrekt behandelt. Er hatte auch grossen Spass beim basteln. Aber er geht dann doch zum Hund und neckt ihn. Wenn ich Ihn daran erinnere dass er das Plakat anschauen solle, geht er schauen und sagt mir dann jedes Mal er habe es vergessen.

Nur das Plakat zu basteln und ihn dann auf sein Fehlverhalten aufmerksam zu machen genügt nicht. Du musst mit ihm auch vorher abmachen, was passiert, wenn er den Hund ärgert. Es muss eine Konsequenz haben. Du kannst ihn z.B einen Moment in die Auszeit schicken.

Die Auszeit sollte als letzte Möglichkeit eingesetzt werden, bei schwerwiegenderem Problemverhalten. Wenn er es tut, geh zu ihm, sag ihm dass er aufhören soll. Als Auszeitraum wählst du am besten nicht das Kinderzimmer. Der Raum sollte uninteressant sein, also z.B das Schlafzimmer oder ein Gästezimmer. Das Kinderzimmer sollte auch nicht der Ort sein, wo man hingeschickt wird, sondern dort sollte man sich gerne und freiwillig aufhalten.
Bei der Auszeit gehst du folgendermassen vor. Du gehst zu ihm und sagst, was er falsch gemacht hat:„Tim du hast jetzt grad dem Hund weh gemacht, deshalb musst du jetzt für 1-2 Min. in die Auszeit.“
Du nimmst ihn ganz ruhig und bestimmt, und bringst ihn in den Auszeitraum. Wenn er die festgesetzte Zeit ruhig war (es muss nicht mucksmäuschenstill sein, aber er muss sich einigermassen still verhalten), dann gehst du zu ihm und sagst: „du warst jetzt schön ruhig, jetzt darfst du wieder rauskommen.“
Versuch nicht mehr über den Vorgang zu sprechen, sondern versuch, ihn wieder in eine Aktivität zu verwickeln.
Die Auszeit zeigt ihm, dass er ganz klar eine Abmachung eine Regel übertreten hat, es gibt ihm aber auch dir die Möglichkeit euch beide zu beruhigen.
Drohe nicht mit der Auszeit, er wird sonst lernen, dass sie erst hören muss, wenn du drohst. Das gilt allgemein bei den Drohungen.
Dein Kind lernt nämlich dabei: Ich muss erst dann hören, wenn die Mama laut wird, wenn sie schimpft, droht oder auf 3 zählt. Versuch anstatt zu drohen, das Kind zu motivieren. „Hey, wenn du dich jetzt schnell anziehst, dann haben wir nachher noch genug Zeit zusammen ein Buch zu schauen.“ Oder „Zieh dich jetzt an und wenn du fertig bist, dann kannst du zum Essen kommen." (Nicht: "Wenn du dich nicht anziehst, kannst du nicht zum Essen kommen.")

Die Auszeit vorher (also wenn es kein Problemverhalten gibt) mit dem Kind vorbesprechen und genau sagen, was passiert, wieso und wie lange man in die Auszeit muss und wann du sie wieder von der Auszeit zurückholst. Die Auszeit solltest du nur anwenden, wenn es wirklich um ein grosses Problemverhalten geht.


Das treibt mich zur Weissglut. Aber ich denke nicht, dass der Hund das Problem ist. Wenn ich ganz erhlich bin, bin wohl eher ich das Probelm. Ich habe einen sehr anspruchsvollen Sohn, ein Haus, ein junger Hund und arbeite noch 50%. Ich bin aber auch ein Mensch der es braucht immer auf Trapp zu sein. Aber nun bin ich an meine Grenzen gestossen und muss wohl einsehen, dass es zuviel ist. Der Hund war immer ein grosser Wunsch von mir und ich bin damit auch glücklich und es mach mir Freude. Aber ich möchte das natürlich nicht auf Kosten von meinem Sohn tun. Darum überlege ich mir schweren Herzens "aufzugeben" und den Hund abgeben, damit ich mich voll und ganz auf meinen Sohn konzentrieren kann. Bevor ich aber diesen grossen Schritt tun muss, möchte ich von Dir gerne wissen wie Du es siehst.

Ich kann dich sehr gut verstehen. Ein Tier braucht viel Pflege und Aufmerksamkeit und ist viel Arbeit. Das merkt man oft erst, wenn das Tier schon da ist. Ich persönlich würde den Hund zurückgeben. Es macht ja keinen Sinn, wenn du so gestresst bist und dir das alles über den Kopf wächst. Es ist ja nicht ausgeschlossen, dass du vielleicht in 2-3 Jahren dir wieder einen Hund anschaffst.

Wie soll ich da vorgehen? Mache ich dann auch das richtigie? Es gibt Mütter die haben zwei Kinder und die packens ja auch.

Es bringt jetzt nichts, dich mit anderen zu vergleichen. Du musst schauen, dass es für dich und deinen Sohn stimmt.

Mein Sohn ist nun 3 1/2 Jahre alt. Gestern hat er mir absichtlich (aus Trotz?) aufs Sofa, auf den Stuhl gepinkelt und noch einmal in die Hose gemacht. Und das als ich mir nur Zeit für Ihn genommen habe und mit Ihm UNO gespielt habe!
Weisst du, das geht halt manchmal nicht so schnell. Es kann gut sein, dass er trotzig ist wegen dem Hund, es kann aber auch sein, dass er das auch ohne Hund getan hätte. Schliesslich steckt er mitten in der Trotzphase.

In der Trotzphase, so ab 2 Jahren (manchmal auch schon etwas früher) erwacht der eigene Wille des Kindes und zeigt sich immer häufiger in Form von Trotzreaktionen und Gehorsamsverweigerungen. Das bedeutet aber nicht, dass sich das Kind in erster Linie gegen seine Eltern wendet, sondern vielmehr, dass das Kind leidet, dass es seine Wünsche nicht selber erfüllen kann.
D.h., es ist in dieser Phase nicht mehr in der Lage die Situation zu überblicken oder zu kontrollieren und gerät darum völlig aus den Fugen.
Deine Tochter versucht immer mehr seine eigenen Wege zu gehen und stösst dabei natürlich und immer wieder an"natürliche" Grenzen. Und sie merkt auch, dass du nicht alles so machst und sagst, wie sie das gerne möchten.

(Hier noch ein paar Erläuterungen aus dem familienhandbuch.de)
>>Diese ersten Erfahrungen mit dem eigenen Willen und den damit verbundenen aggressiven Gefühlen und Konfliktsituationen bzw. der Umgang damit, werden zu Grunderfahrungen, die das weitere Leben des Kindes er- oder entmutigend prägen werden. Die Kinder erlernen im Idealfall, dass:

... es ist gut, einen eigenen Willen zu entwickeln. Dadurch wird es fähig, eigene Entscheidungen zu treffen und zu erproben, und zu erkennen welche Konsequenzen diese Entscheidungen nach sich ziehen.
... Konfliktsituationen nichts wirklich Bedrohliches sind und zum Leben dazugehören und Lösungen gefunden werden können.
... Konfliktsituationen innere und äußere Spannungen erzeugen. Diese Spannungen sind aber auszuhalten und müssen nicht durch andere Tätigkeiten (z.B. Essen) abreagiert oder sogar verdrängt werden.
... es seine Gefühle äußern und zum Ausdruck bringen kann und seine Eltern halten das aus, bewerten sie nicht, sondern helfen ihm dabei, sie zunehmend in Worte zu fassen und auszudrücken. "Auch wenn ich um mich schlage, schreie und tobe, werde ich von meinen Eltern gemocht."
... bewältigte Konflikte Ereignisse sind, auf die man gemeinsam zurückblicken kann und welche die Beziehung vertiefen.
... es macht Spaß, eigene Erfahrungen zu sammeln, auch wenn manchmal Schmerz und Enttäuschung mit dabei sind. Das Kind verzweifelt nicht, da es von seinen Eltern unterstützt wird, es immer wieder neu zu versuchen. >>

Verhindern kannst du solche Trotzanfälle nicht. Es gibt allerdings ein paar Sachen die du tun kannst, damit es vielleicht nicht gar so häufig vorkommt.
- Lass ihm genügend Freiraum, renn nicht ständig hinter ihm her und versuch ihn nicht mit Anweisungen zu zutexten. Normalerweise geben wir immer viel zu viele Anweisungen. Stell Regeln auf, aber nicht zu viele und sei konsequent, wenn diese nicht beachtet werden. Achte darauf, dass du ihm nicht alles abnimmst und ihm dann deine Hilfe anbietest, wenn sie nicht weiterkommt. Ganz nach dem Motto: "Hilf mir, es selbst zu tun."

- Oft ist es auch möglich in gewissen Dingen zu verhandeln. D.h du kannst ihm eine Auswahl geben und er kann selber entscheiden, was er möchte. ("Soll ich dir die Hand geben, oder willst du alleine raufgehen?" " Möchtest du die blaue oder die grüne Hose anziehen." usw. Einen Kompromiss eingehen, verhandeln, aber nur dort wo es auch wirklich Sinn macht.

- In Situationen in denen er sich ärgert, nützt es oft auch, wenn du versuchst ihn abzulenken. Manchmal merkst du auch schon vorher, dass es bald zu einem Trotzanfall kommt, dann kannst du mit dem Ablenkungsmanöver schon etwas früher anfangen.
Vorausplanen. Sag ihm immer früh genug, was als nächstes passiert, so dass er sich schon frühzeitig darauf einstellen kann.
Versuche dem Wutanfall möglichst wenig Beachtung zu schenken.
Hab auch schon mal ein Video zum Thema "Trotzphase" gemacht. Schau doch mal hier:
http://www.youtube.com/watch?v=8gpzpQcgmno


Da verstehe ich die Welt nicht. Alles was ich möchte ist einfach allen gerecht zu werden und das versuche ich so gut wie möglich was halt auch meine ganze Energie kostet und ich nun ziemlich kraftlos bin. Ich möchte alles unter einen Hut bringen aber nicht um jeden Preis! Wie siehst Du die Sitation. Ich bin eine Kämpferin und möchte nicht aufgeben! Brauchen ich / wir da psychologische Hilfe? Würde das was bringen? Ich möchte einfach als Mutter nicht versagen.

Ich denke du hast sehr hohe Erwartungen an dich und an deinen Sohn (vielleicht zu hohe). Es ist lobenswerte eine gute Mutter sein zu wollen, aber den Anspruch perfekt zu sein bringt dir nur Enttäuschung und Stress. Vergiss nicht, dein Sohn ist noch nicht einmal 4 Jahre alt. Er kann viele Dinge noch nicht so gut und braucht deine Hilfe und Unterstützung.
Schau mal, was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder. Ok?
liebe Grüsse
Kathrin



Vielen, vielen Dank für Deine Hilfe und Antwort!
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