von Kathrin Buholzer » 04.10.2010, 21:43
Guten Tag
Wir haben vorhin rasch telefoniert. Mein Problem ist folgendes:
Ich habe einen sehr wilden Junge. Er ist 3 1/2 Jahre alt. Seit 2 Wochen haben wir nun einen jungen Hund (Welpen). Leider klappt das zusammen sein gar nicht. Ich muss die beiden immer trennen. Mein Sohn lässt keine Minute den Hund in Ruhe was mit der Zeit auch gefährlich werden kann. Er ist auch sehr grob zum Hund. Ich habe alles versucht. Ihm erklärt was es für den Hund bedeudet, den Hund bestraft, den Sohn bestraft usw.
Es ist gut möglich, dass du deinen Sohn zu wenig auf diese neue Situation und den neuen Mitbewohner vorbereitet hast. Das ist es nämlich. Ein neues Familienmitglied, so wie sie z.B ein neues Geschwisterchen erhalten würden.
Besprich mit ihm "Hunderegeln". Schreibt auf, was wichtig ist, wie muss man mit dem Hund umgehen. Lass ihn auch aufzählen. Was darf/soll man mit dem Hund alles machen? Versucht positiv zu formulieren. Ihr dürft das Fehlverhalten schon aufzählen, aber es dann eher in Klammern setzen. Schreibt, zeichnet, bastelt so, dass er es versteht und hängt die Regeln dann gut sichtbar auf. Lobe und ermutige ihn, wenn er sich daran hält. Wenn er sich nicht an die Regeln hält, dann geh zu ihm hin. Sag ihm was er falsch gemacht hat und erinner ihn an die Regeln. Wenn es wieder nicht klappt, dann lass eine log. Konsequenz folgen. Also irgend etwas, das mit der Situation in Zusammenhang steht. Also z.B einen Moment nicht mehr mit dem Hund spielen dürfen. Eine Aktivität unterbrechen usw.
Versuche den Fokus aufs Positive zu richten. Gib ihm dann ein Feedbakc, wenn er sich angemessen verhält. Tut er etwas, dass du toll findest, dann lobe und ermutige ihn. Sag ihm genau, WAS dir gefallen hat. "Toll, dass du mit dem Hund so schön gespielt hat." Achtung nicht ins Negative fallen. "Schön, dass du den Hund heute mal in Ruhe gelassen hast. Wenn das nur immer so gut funktionieren würde.
Ich nehme mir auch Zeit nur für meinen Sohn um klar zu zeigen, dass der Hund an 2. Stelle ist und keine Konkurrenz für ihn ist. Leider verliere ich dann auch die Nerven wenn es nicht aufhört und ich schreie ihn an, er zurück. Jetzt ist es so, dass ich den Hund und Kind immer trenne. Aber das kann ja auch nicht sein.
Gehst du mit dem Hund auch in ein Hundetraining? Wenn ja, dann nimm doch deinen Sohn da auch mal mit. Zeig ihm, WIE er denn mit dem Hund umgehen soll. Geht z.B zusammen spazieren, lass ihn viele Dinge tun, die im Zusammenhang mit dem Hund stehen. Damit er nicht nur merkt, dass er ganz viele Dinge gut kann, sondern dass du das auch schätzt und ihn dafür lobst.
Es kommt mir so vor als ob mein Sohn zuviel Energie hat und seine Kraft dann nicht mehr einschätzen kann und obwohl er es gut und lieb meint, einfach grob wird. Ich gehe viel raus mit ihm, er ist in der Waldspielgruppe usw. Eigentlich tue ich viel, dass er auch "müde" wird.
Er ist auch oft wenn Freunde zu uns kommen ganz ausser Häuschen und dann völlig wild. Ich gehe dann jeweils mit ihm weg, dass er zur ruhe kommt, oder leider auch wenn ich mal ruhe brauche vor den TV.
Plane immer gut voraus und sag ihm, was ihn erwartet, wie lange sie bleiben, wer genau kommt, was ihr tun könnt usw. Schau, dass sein Ablauf, den er sich sonst gewöhnt ist nicht zu fest durcheinander kommt. Lade nicht zu viele Kinder aufs Mal ein. Wenn du merkst, dass es ihm zu viel wird, dann versuch z.B ein anderes Spiel anzuregen oder geht zusammen auf einen Spielplatz.
Haben Sie mir Tipps?
Soll ich die beiden weiterhin trennen, damit die Sitation gar nicht zu stande kommt.
Wie oder wann wird der Hund für ihn uninteressant?
Wir haben in dieser Beziehung das vertrauen in ihm verloren. Er sagt er macht dem Hund nichts und lässt ihn schlafen, aber er macht es dann doch.
Kinder in diesem Alter sind sehr neugierig. Er tut das nicht, weil er ihm etwas Böses will, sondern weil er einfach schauen will, was passiert und wie die Umgebung darauf reagiert. Es hat ganz viel mit Aufmerksamkeit zu tun. Wichtig ist, dass du ihm dann Aufmerksamkeit schenkst, wenn er sich gut verhält.
Mit Büchern kann man oft auch viel erreichen. Vielleicht besorgt ihr euch mal ein Buch zum Thema Hunde. Welche Rassen es gibt, wie gross sie werden, warum sie bellen usw.
Ich weiss einfach nicht wie ich mich richtig verhalten muss. Da es ein grosser Hund wird ist wirklich wichtig dass er auch respekt vor ihm hat und ihn korrekt behandelt. Jetzt kann ich noch handeln solange der Hund noch ein Welpn ist.
Schau mal was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder ok?
liebe Grüsse
Kathrin
Vielen Dank für Ihre Anwort.
Liebe Grüss