Konsequenzen

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

Konsequenzen

Beitragvon Sehrhell » 10.09.2010, 23:41

Hallo Kathrin

Als erstes möchte ich mich für Deine Arbeit bedanken. Das was Du machst ist wundervoll und sehr hilfreich! Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg und hoffe für all all die Eltern die Rat brauchen, dass sie Dich bald auf dem Internet entdecken!

Meine Frage:

Mein Sohn (wird im Oktober 3 Jahre alt) befindet sich momentan in der Trotzphase. Ich habe Dein Video bezüglich Erziehungsfallen geschaut und werde auch die Änderungen vornehmen.

Wenn ich ihm sage, er solle die Schuhe anziehen, oder die Hände waschen, oder die Windeln wechseln kommen (nicht als Frage formuliert) und er sich weigert, wie soll ich dann reagieren? Was sind die korrekten Konsequenzen? Was, wenn er nicht am Ort des "Auszeit" bleibt und immer wieder ins Wohnzimmer rennt?
Bis jetzt habe ich ihn halt einfach gezwungen, ihn ans Waschbecken getragen, seine Hände gewaschen oder ihm die Schuhe unter "Zwang" angezogen, da ich ja mit meinem Zeitplan nachkommen muss und nicht den ganzen Tag Zeit habe um zu warten (mit der Absicht, dass er merkt, dass ich es ernst meine und er weiss wer die Autorität im Haus ist...) Das macht mich aber müde, da ich dabei viel schwitzen muss und nerven brauche. Bei ihm löst dies negative Reaktionen aus: Z.B. steckt er dann die Hände als Trotz in die (saubere) Toilette, was ekelhaft ist und mich ja noch ungeduldiger macht, da ich ihm die Hände jetzt erst recht waschen muss. Er würde auf spielerische Anweisungen reagieren. Ich habe jedoch im Alltag nicht Zeit, jede Anweisung oder Handlung spielerisch zu "verstecken". Da würde ich ja nirgends hinkommen.

Weiter gehts mit dem kleinen Bruder, der im Oktober 1 wird: Sobald er dem Grösseren zu nahe ins Spielfeld kommt, schlägt ihn der grössere Bruder. Manchmal geht der Grössere auch auf den Kleineren los, wenn er nicht in seinem Spielfeld ist. Ich finde es für den Kleineren sehr ungerecht, dass er grundlos mit Schlägen rechnen muss. Ich verteidige ihn, versuche dem Grossen nett zu erklären, weshalb man das nicht macht, dass es schmerzt. Es hat nichts geholfen. Es stoppt ihn nicht, den Kleinen umzuschuppsen, zu schlagen oder im Gesicht zu kratzen, wenn er ihn nervt. Wie kann ich hier richtig handeln, so dass er dies nicht mehr tut?

Ich danke Dir herzlich für's Lesen und für Deine Zeit.

Liebe Grüsse.
Zuletzt geändert von Sehrhell am 11.09.2010, 14:34, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Konsequenzen

Beitragvon Sehrhell » 11.09.2010, 14:33

Liebe Kathrin

Für den zweiten Teil, "Schlagen des kleinen Bruders" habe ich ihm Clip "Eifersucht" meine Fragen beantwortet bekommen. Herzlichen Dank!
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Re: Konsequenzen

Beitragvon Kathrin Buholzer » 12.09.2010, 21:30

Hallo Kathrin

Als erstes möchte ich mich für Deine Arbeit bedanken. Das was Du machst ist wundervoll und sehr hilfreich! Ich wünsche Dir weiterhin viel Erfolg und hoffe für all all die Eltern die Rat brauchen, dass sie Dich bald auf dem Internet entdecken!

Danke schön! Ich freu mich natürlich immer über ein bisschen Werbung und übers Weitersagen... :-)

Meine Frage:

Mein Sohn (wird im Oktober 3 Jahre alt) befindet sich momentan in der Trotzphase. Ich habe Dein Video bezüglich Erziehungsfallen geschaut und werde auch die Änderungen vornehmen.

Es gibt auch ein Video zum Thema Trotzphase. Weiss nicht, ob du das schon gesehen hast? Du findest es hier:
http://www.youtube.com/watch?v=8gpzpQcgmno


Wenn ich ihm sage, er solle die Schuhe anziehen, oder die Hände waschen, oder die Windeln wechseln kommen (nicht als Frage formuliert) und er sich weigert, wie soll ich dann reagieren?

Wichtig ist, dass du ihn nicht mit deinen Ankündigungen überraschst. Sag es ihm immer früh genug. Du kannst dir das so vorstellen: Den Tag in kleine Häppchen einteilen und ihm immer vorher sagen, was jetzt dann als nächstes passiert. Was bei kleinen Kindern immer gut funktioniert ist ablenken und das Ganze spielerisch angehen. Also ein Wettrennen machen oder lass die Hände mit einer lustigen Stimme sprechen lassen, also ein bisschen jammern lassen, dass sie so dreckig sind, auf 2 Beinen ins Badezimmer hüpfen, zaubern, das Plüschtier mit einbeziehen usw.

Beim Thema Windeln kann ich dir empfehlen, ihn langsam aber sicher ans WC zu gewöhnen, dann fällt dieses Problem von selber weg...


Was sind die korrekten Konsequenzen? Was, wenn er nicht am Ort des "Auszeit" bleibt und immer wieder ins Wohnzimmer rennt?

Bei der Auszeit musst du ihn einfach wieder in den Auszeitraum bringen und wenn er ständig wegrennt, dann musst du halt einen Moment vor der Zimmertüre stehen bleiben. Denk aber daran, dass du die Auszeit aber nur bei heftigen Wutanfällen brauchst, also nur in Notfällen.

Bis jetzt habe ich ihn halt einfach gezwungen, ihn ans Waschbecken getragen, seine Hände gewaschen oder ihm die Schuhe unter "Zwang" angezogen, da ich ja mit meinem Zeitplan nachkommen muss und nicht den ganzen Tag Zeit habe um zu warten (mit der Absicht, dass er merkt, dass ich es ernst meine und er weiss wer die Autorität im Haus ist...)

Klar, das muss halt ab und zu auch sein, wenn man es wirklich einig hat. Probier aber einmal, ihm das Ganze gut zu "verkaufen", ein Spiel draus zu machen, ihn zu motivieren. Kinder sprechen sehr gut darauf an und kommen dann meist auch ganz freiwillig mit.

Schau mal, was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder. Mit Feedback, Fragen oder mehr Beispielen, ok?
liebe Grüsse
Kathrin


Das macht mich aber müde, da ich dabei viel schwitzen muss und nerven brauche. Bei ihm löst dies negative Reaktionen aus: Z.B. steckt er dann die Hände als Trotz in die (saubere) Toilette, was ekelhaft ist und mich ja noch ungeduldiger macht, da ich ihm die Hände jetzt erst recht waschen muss. Er würde auf spielerische Anweisungen reagieren. Ich habe jedoch im Alltag nicht Zeit, jede Anweisung oder Handlung spielerisch zu "verstecken". Da würde ich ja nirgends hinkommen.

Du wirst sehen, du brauchst nicht viel mehr Zeit. Im Gegenteil. Wenn du das etwas spielerischer machst, dann sparst du dir die Zeit, welche du für den Trotzanfall einberechnen musst...
Klar, musst du das nicht IMMER machen. Aber es gibt viele Situationen in denen du das anwenden kannst.



Weiter gehts mit dem kleinen Bruder, der im Oktober 1 wird: Sobald er dem Grösseren zu nahe ins Spielfeld kommt, schlägt ihn der grössere Bruder. Manchmal geht der Grössere auch auf den Kleineren los, wenn er nicht in seinem Spielfeld ist. Ich finde es für den Kleineren sehr ungerecht, dass er grundlos mit Schlägen rechnen muss. Ich verteidige ihn, versuche dem Grossen nett zu erklären, weshalb man das nicht macht, dass es schmerzt. Es hat nichts geholfen. Es stoppt ihn nicht, den Kleinen umzuschuppsen, zu schlagen oder im Gesicht zu kratzen, wenn er ihn nervt. Wie kann ich hier richtig handeln, so dass er dies nicht mehr tut?

Ich danke Dir herzlich für's Lesen und für Deine Zeit.

Liebe Grüsse.
Kathrin Buholzer
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Re: Konsequenzen

Beitragvon Sehrhell » 13.09.2010, 23:21

Ich danke Dir herzlich für die Antwort. Ich hab mir die Videos angeschaut und Deine Ratschläge angewendet und wirklich, es funktioniert!! Was für eine Erleichterung, nicht den ganzen Tag kämpfen zu müssen! Mit der Windel: Da hat er es schon im Griff, das Pipi ins WC zu machen. Das Problem ist nur das andere Geschäft, deswegen muss ich ihm noch die Windeln wechseln ab und zu, bis dann auch das klappt...

Liebe Grüsse
Sehrhell
 
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