Trennungsschmerz

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

Trennungsschmerz

Beitragvon miximaxi » 20.02.2010, 23:14

Hallo!

Ich habe neuerdings ein Problem mit meiner vierjährigen Tochter. Sie war, seit sie 8 Monate alt ist, in einer Kinderkrippe betreut. Früher drei Tage die Woche, seit ich arbeitslos bin, nur mehr einen Tag. Zusätzlich besucht sie einmal die Woche die Spielgruppe im Ort, die aber nur zwei Stunden dauert. Meine Tochter ist sehr selbständig, liebt den Kontakt mit anderen Kindern und ist sich, wie gesagt, Fremdbetreuung eigentlich gewöhnt. Seit zwei Wochen aber plötzlich dreht sie durch. Ich musste sie das erste Mal in drei Jahren in der Kinderkrippe mittags abholen. Ich musste sie aus der Spielgruppe wieder mitnehmen, obwohl dort Fasnacht gefeiert worden wäre und sie sich sehr darauf gefreut hat verkleidet dort hinzugehen. Es wird immer schlimmer. Gestern abend hatte ich mich verabredet und sie sollte mit dem Papa ins Bett gehen. Das tat sie auch, aber erst nachdem sie eine Viertelstunde gebrüllt hatte.

Vermutlich hat das seine Ursache darin, dass ich vor kurzem einen dreiwöchigen Kurs besuchen musste. Deshalb hatte ich in der Kinderkrippe Tage dazu gebucht und meine Nachbarin ist dreimal eingesprungen. Das war vermutlich zuviel. Obwohl sie sonst eben sehr offen ist und liebend gerne Trubel und Kinder um sich hat. Seit ich nicht mehr arbeite muss ich auch insofern nicht mehr so streng mit ihr sein, als dass ich sie manchmal später in die Krippe bringe und früher hole etc..
Ich weiss nun einfach nicht was ich tun soll. Streng sein, sie hinbringen (Kinderkrippe, Spielgruppe etc..) und wieder gehen. Auf die Gefahr hin, dass sie die ganze Gruppe durcheinander bringt und alles noch schlimmer wird. (Ich befürchte auch, dass sie durch die sehr schwierige Eingewöhnungsphase als Baby in der Krippe etwas traumatisiert ist. Sie liess sich nie leicht abgeben, aber sobald sie sich irgendwo wohlgefühlt hat oder sie Vertrauen zu jemanden gefasst hat, war das Problem gelöst.)
Oder eher die weichere Linie. Auf sie eingehen, nachgeben, sie wieder mit heimnehmen etc.. Irgendwie ist sie wohl von irgendwas überfordert, kann sich aber nicht artikulieren. Dummerweise bin ich auch überfordert :?
Wie siehst du das? Danke für Tipps!
miximaxi
 
Beiträge: 1
Registriert: 20.02.2010, 22:55

Re: Trennungsschmerz

Beitragvon Kathrin Buholzer » 23.02.2010, 00:25

Hallo!

Ich habe neuerdings ein Problem mit meiner vierjährigen Tochter. Sie war, seit sie 8 Monate alt ist, in einer Kinderkrippe betreut. Früher drei Tage die Woche, seit ich arbeitslos bin, nur mehr einen Tag. Zusätzlich besucht sie einmal die Woche die Spielgruppe im Ort, die aber nur zwei Stunden dauert. Meine Tochter ist sehr selbständig, liebt den Kontakt mit anderen Kindern und ist sich, wie gesagt, Fremdbetreuung eigentlich gewöhnt. Seit zwei Wochen aber plötzlich dreht sie durch. Ich musste sie das erste Mal in drei Jahren in der Kinderkrippe mittags abholen. Ich musste sie aus der Spielgruppe wieder mitnehmen, obwohl dort Fasnacht gefeiert worden wäre und sie sich sehr darauf gefreut hat verkleidet dort hinzugehen. Es wird immer schlimmer. Gestern abend hatte ich mich verabredet und sie sollte mit dem Papa ins Bett gehen. Das tat sie auch, aber erst nachdem sie eine Viertelstunde gebrüllt hatte.

Ist etwas passiert in letzter Zeit? Hat sich etwas verändert? Im Umfeld, irgend etwas Spezielles? In der Krippe? Zwei Wochen sind ja noch nicht eine so lange Zeit. Ich würde mich jetzt noch nicht zu sehr davon beunruhigen lassen. Wichtig ist, dass du immer gut vroausplanst. Sag ihr immer früh genug, was passiert. Wohin geht ihr, was tut ihr, was erwartest du von ihr. Teile den Tag in kleine "Häppchen" und sag ihr dann immer was jetzt dann kommt.
Ein paar Tipps dazu findest du auch hier:
http://www.elternplanet.ch/erziehung-mi ... d-k.html#k

oder hier unter Abschied nehmen:
http://www.elternplanet.ch/erziehung-mi ... n-a-k.html


Vermutlich hat das seine Ursache darin, dass ich vor kurzem einen dreiwöchigen Kurs besuchen musste. Deshalb hatte ich in der Kinderkrippe Tage dazu gebucht und meine Nachbarin ist dreimal eingesprungen. Das war vermutlich zuviel.

Wenn mal so etwas "ausserplanmässiges" ist, dann ist es wichtig, dass du das mit ihr besprichst und ihr genau sagst, was passiert. Sag ihr auch jeweils am Tag vorher, wo du hingehst, warum, wie lange und wo sie dann sein wird.

Obwohl sie sonst eben sehr offen ist und liebend gerne Trubel und Kinder um sich hat. Seit ich nicht mehr arbeite muss ich auch insofern nicht mehr so streng mit ihr sein, als dass ich sie manchmal später in die Krippe bringe und früher hole etc..
Ich weiss nun einfach nicht was ich tun soll. Streng sein, sie hinbringen (Kinderkrippe, Spielgruppe etc..) und wieder gehen. Auf die Gefahr hin, dass sie die ganze Gruppe durcheinander bringt und alles noch schlimmer wird. (Ich befürchte auch, dass sie durch die sehr schwierige Eingewöhnungsphase als Baby in der Krippe etwas traumatisiert ist. Sie liess sich nie leicht abgeben, aber sobald sie sich irgendwo wohlgefühlt hat oder sie Vertrauen zu jemanden gefasst hat, war das Problem gelöst.)

Ich würde nicht allzu gross darauf eingehen. Zögere nicht, wenn du gehst. Oft weinen Kinder auch nur kurze Zeit und beruhigen sich dann schnell wieder. Mach dir also keine allzu grossen Sorgen.

Schau mal, was du damit anfangen kannst und melde dich dann einfach wieder, ok?
liebe Grüsse
Kathrin

Oder eher die weichere Linie. Auf sie eingehen, nachgeben, sie wieder mit heimnehmen etc.. Irgendwie ist sie wohl von irgendwas überfordert, kann sich aber nicht artikulieren. Dummerweise bin ich auch überfordert :?
Wie siehst du das? Danke für Tipps!
Kathrin Buholzer
Site Admin
 
Beiträge: 2022
Registriert: 04.06.2007, 00:33
Wohnort: Münsingen


Zurück zu Kinder 0-6 Jahre

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 13 Gäste