einfach nur schüchtern

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

einfach nur schüchtern

Beitragvon sonneschin » 21.02.2010, 15:17

Hallo
Unser 3 jähriger war schon immer sehr schüchtern. In letzter Zeit beschäftiget es mich aber manchmal, da er zu Hause das pure Gegenteil ist. Da müssten alle nach seiner Pfeiffe tanzen...

Ein Beispiel:
Wir gingen an der Kindermaskenball in unserem Dorf. Er hat sich riesig gefreut. Als wir dann in der Halle waren, ist er 1 Std.auf seinem Stuhl sitzen geblieben und hat alles genau beobachtet. Er hat die Deko bestaunt und mich auf Details hingewiesen. Ich habe ihn mehrmals versucht zu motivieren sich doch auch ins Getümmel zu stürzem mit mir zusammen.Erfolglos.Nach 1 Std.wollte er nach Hause.Auf dem Heimweg hat er sich dann aber wieder ausgetobt wie immer. Er war kaum zu bremsen....Wieso nicht dort?

Seit der Geburt unserer Tochter vor 5 Mt.hat er zu stottern begonnen. Nächste Woche haben wir unsere 1. Logopädie. Momentan ist es aber so dass er mit fremden kein Wort spricht. Er sagt nicht mal hallo oder danke. Das stottern hat sich sehr gebessert und er selber bemerkt es nicht wirklich. Glaube also nicht dass es wegen dem stottern ist dass er nicht spricht. Ist dies altersbedingt?

Wenn Kinderbesuch kommt zieht er sich immer zurück.Er sagt oft dass die Kinder zu Hause bleiben sollen. Leider ist es so dass dies alles Kinder sind die schubsen,Spielzeug weg reissen, usw..(Was ja normal ist,oder?)Er sagt dann oft, lass das sein. Aber das interessiert die wenig. Weiss nicht wie ich Ihn unterstützen kann in solchen Situationen. Habe oft das Gefühl dass dies Sache der anderen Mutter wäre...

Hast du mir ein paar Tips wie ich ihn ein wenig stärken kann? Er sollte doch noch unbekümmert durchs Leben gehen können. Obwohl er selber macht einen zufriedenen Eindruck. Mache ich mir zu viele Sorgen?.

Danke und liebe Grüsse
sonneschin
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Re: einfach nur schüchtern

Beitragvon Kathrin Buholzer » 23.02.2010, 02:06

Hallo
Unser 3 jähriger war schon immer sehr schüchtern. In letzter Zeit beschäftiget es mich aber manchmal, da er zu Hause das pure Gegenteil ist. Da müssten alle nach seiner Pfeiffe tanzen...

Müsst ihr das? :-)

Ein Beispiel:
Wir gingen an der Kindermaskenball in unserem Dorf. Er hat sich riesig gefreut. Als wir dann in der Halle waren, ist er 1 Std.auf seinem Stuhl sitzen geblieben und hat alles genau beobachtet. Er hat die Deko bestaunt und mich auf Details hingewiesen. Ich habe ihn mehrmals versucht zu motivieren sich doch auch ins Getümmel zu stürzem mit mir zusammen.Erfolglos.Nach 1 Std.wollte er nach Hause.Auf dem Heimweg hat er sich dann aber wieder ausgetobt wie immer. Er war kaum zu bremsen....Wieso nicht dort?

Ich kann dich gut verstehen, dass du gerne gehabt hättest, dass er sich dort ausgetobt hätte und dass du das Beste für ihn möchtest. Trotzdem muss man sich als Eltern immer wieder fragen: Welche Erwartungen haben wir denn an unsere Kinder und warum? Ich denke das Problem sind oft mehr wir Erwachsenen, die gewisse Vorstellungen haben, wie das jetzt laufen sollte oder wie sich unsere Kinder verhalten sollten. Oft halten sich die Kinder nicht daran, weil wir ihnen unsere Erwartungen nicht mitgeteilt haben. Deshalb ist es wichtig, vorher mit den Kindern die Situationen gut zu besprechen. Was erwartet ihn dort, was läuft dort, was könnte er dort tun usw? Das ist vorallem wichtig, wenn es um Regeln geht oder um Dinge, die wirklich wichtig sind, dass er sich daran hält. In diesem Fall, finde ich jetzt, sieht es etwas anders aus. Wenn er auf dem Stuhl sitzt, es ihm dort gefällt, er Freude hat und die Situation lieber aus der Ferne beobachtet, würde ich ihn lassen. Manchmal hilft es auch, wenn andere Kinder, die er kennt dabei sind, die können ihn vielleicht besser motivieren als du. Aber wenn er nicht gehen will, würde ich ihn lassen.

Seit der Geburt unserer Tochter vor 5 Mt.hat er zu stottern begonnen. Nächste Woche haben wir unsere 1. Logopädie. Momentan ist es aber so dass er mit fremden kein Wort spricht. Er sagt nicht mal hallo oder danke. Das stottern hat sich sehr gebessert und er selber bemerkt es nicht wirklich. Glaube also nicht dass es wegen dem stottern ist dass er nicht spricht. Ist dies altersbedingt?

Es kommt immer wieder vor, dass bei Kindern zwischen dem 3. und 5. Lebensjahr im Rahmen der normalen Sprach- und Sprechentwicklung Redeunflüssigkeiten auftauchen.

Ein kurzer Ausschnitt dazu aus bessersprechen.de:
>>>Dabei handelt es sich zumeist um das Wiederholen von Silben, Wörtern oder Satzteilen, um Dehnungen von Lauten oder Pausen. Für das Auftreten entwicklungsbedingter Redeunflüssigkeiten gibt es zahlreiche unterschiedliche Erklärungsansätze:

* die Reifung des zentralen Nervensystems, das für die Koordination der sehr komplizierten Bewegungsabläufe beim Sprechen notwendig ist, sei noch nicht abgeschlossen

* Denken und Sprechen sei noch nicht vollständig koordiniert, »das Denken laufe dem Sprechen davon«

* eine Phase gefühlsmäßiger Unsicherheit zu den Bezugspersonen, Schwierigkeiten in den Beziehungen zur Umwelt oder tieferliegende seelische Probleme lägen vor.>>>>

Unsere Tochter hatte das auch, ist aber dann von selber wieder weggegangen.


Wenn Kinderbesuch kommt zieht er sich immer zurück.Er sagt oft dass die Kinder zu Hause bleiben sollen. Leider ist es so dass dies alles Kinder sind die schubsen,Spielzeug weg reissen, usw..(Was ja normal ist,oder?)

Hat er denn Kontakt zu anderen Kindern? Geht er in eine Spielgruppe? In ein Turnen, Schwimmkurs...

Schau, dass ihr nicht zuviele Kinder auf einmal zu Besuch habt. Besprich mit ihm vorher, wer denn kommt, wie lange sie bleiben usw.
Schaut auch zusammen, was er dann spielen könnte und hilf ihm dann am Anfang etwas ins Spiel zufinden. Vielleicht macht ihr am Anfang etwas zusammen, ein Spiel, ein Buch anschauen, auf den Spielplatz gehen.


Er sagt dann oft, lass das sein. Aber das interessiert die wenig. Weiss nicht wie ich Ihn unterstützen kann in solchen Situationen. Habe oft das Gefühl dass dies Sache der anderen Mutter wäre...

Hast du mir ein paar Tips wie ich ihn ein wenig stärken kann? Er sollte doch noch unbekümmert durchs Leben gehen können. Obwohl er selber macht einen zufriedenen Eindruck. Mache ich mir zu viele Sorgen?.

Ich kann dich gut verstehen, dass du dir Gedanken machst. Wenn er aber zufrieden ist, er nicht darunter zu leiden scheint, kannst du glaub ich beruhigt sein. Unterstütze ihn einfach, motiviere und ermutige ihn immer wieder aber setz ihn nicht unter Druck. Gib ihm Alternativen, zeig ihm, was er sonst noch tun kann.

Schau mal was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder, ok?
liebe Grüsse
Kathrin


Danke und liebe Grüsse
sonneschin
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Re: einfach nur schüchtern

Beitragvon sonneschin » 23.02.2010, 11:30

Hallo Kathrin

Danke für die Tips.

Beim Sprechen habe ich wirklich oft das Gefühl dass das Denken weiter ist als der Mund.Somit ist die Mundmotorik wohl noch nicht soweit..

Wir besuchen ab und zu einen Krabbeltreff. Dort fühlt er sich aber nicht sehr wohl weil es ziemlich laut ist.Ab nächster Woche besuchen wir das Muki-Turnen.Bin gespannt ob ihm dies gefällt.Spielgruppe ist ab August geplant.
Wir haben pro Woche 1-2 mal Kinderbesuch.Immer nur 1-2 Kinder auf einmal.Mit einem 3 jährigen Mädchen spielt er gerne.Sie ist auch eine zurückhaltende Natur.Die anderen Kinder sind jünger und noch unberechenbar in ihrem Handeln.Das mag er gar nicht.Er mag ältere Kinder sehr.Mit diesen spricht er sogar.Leider gibt es von dieser "Sorte"nicht viele in unserem Bekanntenkreis..

Liebe Grüsse
sonneschin
 
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