unser sohn uns sein schlaf

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

unser sohn uns sein schlaf

Beitragvon bargraf » 02.04.2008, 16:03

hallo!
ich bin ziemlich verzweifelt.
ich und mein freund haben einen 19 monate alten sohn. er ist ein richtiger sonnenschein. das problem ist aber, dass er nicht in seinem eigenen bettchen schlafen möchte und er hat auch keinen richtigen rythmus. er schlief von anfang an in unserem bett. wir fanden, das sei eine gute lösung da er so in unserer nähe war und wir auch nicht immer das bett verlassen mussten wenn er den schoppen wollte.

etwa als er jährig war, hatte er ohne probleme in seinem bett geschlafen. er hatte einen guten rythmus. dann aber kam die wende. im dezember musste sich mein freund einer herz-op unterziehen und julian und ich waren lange alleine zuhause. von da an wollte er nicht mehr alleine schlafen, sondern bei mir…. leider blieb das bis heute so.

was auch schlimm ist, julian will nicht ohne uns BEIDE zu bett gehen. sie müssen sich das so vorstellen dass wenn wir beide zuhause sind, es unmöglich ist, ihn schon mal ins bett zu legen und dann später nach zu kommen. er steht immer wieder auf und will bei uns sein bis wir ins bett gehen.

weiteres problem: mein freund kann auch nicht auf eine tv-sendung (z.b.) verzichten um etwas früher zu bett zu kommen um zu warten bis der kleine schläft. das heisst, der kleine ist dann auf bis mein freund seine sendungen durch hat. gerade jetzt in diesem moment ist es auch so. ich lag mit unserem sohn im bett. er hörte aber den fernseher draussen und ist immer wieder aufgstanden. das macht mir sorgen. ich wünsche mir dass er einen geregelten tages-und nachtrythmus hat und es wäre toll, wenn er bald mal in seinem bett schlafen würde. wir haben ihm sogar noch extra ein neues, grösseres bettchen gekauft und sein zimmer ganz süss eingerichtet, aber es interessiert ihn kaum…
haben sie mir einen rat was ich tun könnte? ich bin wirklich langsam am ende meines lateins.
besten dank im voraus!
bargraf
 
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 02.04.2008, 17:02

hallo!
ich bin ziemlich verzweifelt.
ich und mein freund haben einen 19 monate alten sohn. er ist ein richtiger sonnenschein. das problem ist aber, dass er nicht in seinem eigenen bettchen schlafen möchte und er hat auch keinen richtigen rythmus. er schlief von anfang an in unserem bett. wir fanden, das sei eine gute lösung da er so in unserer nähe war und wir auch nicht immer das bett verlassen mussten wenn er den schoppen wollte.

Zuerst einmal hallo und herzlich Willkommen hier im Forum, schön dass du dabei bist.
Da müsste ich noch etwas genauer wissen, wie sieht der Tagesablauf aus? Könnten Sie mir das kurz aufschreiben, auch wann und wie lange er normalerweise schläft.
Ganz wichtig ist, dass er einen regelmässigen Tagesablauf hat. D.h Immer etwa zur gleichen Zeit aufstehen +/- 30 Min., Morgenessen, Mittagessen, Mittagsschlaf (wie lange dauert der im Moment?), und am Abend: ein Ritual und dann ins Bett. Dieser regelmässige Tagesrhythmus hält die biologische Uhr im richtigen Takt.
Versuch auch darauf zu schauen, dass zwischen Ende des Mittagschlafs und Abendschlafs mind. 6 Std. liegen. Evt. kannst du auch am späteren Nachmittag noch mit ihm rausgehen, so dass er sich austoben kann und dann auch richtig müde ist :-)

Wichtig ist, dass auch der Abend immer gleich abläuft. Habt ihr ein Ritual, welches jeden Abend gleich ist? z.B Pischi anziehen, Zähneputzen, Büechli anschauen, kuscheln, ins Bett legen und dann ein Lied singen, Gutenacht Kuss...
Wenn nein, solltet ihr das unbedingt einführen. Für Kinder ist es wichtig, dass alles seine Ordnung hat, dass der Tag ruhig ausklingt und sie wissen was als nächstes kommt. Sag ihm immer wieder, was jetzt als nächstes passiert und versuch am Abend keine grossen "Aktivitäten" mehr mit ihm zu machen. Ihr als Eltern entscheidet den Zeit und den Ort des Einschlafens, nicht das Kind.
Nach dem das Zubettgehritual beendet ist, sag deinem Kind, dass du jetzt gehst, wünsch ihm eine Gute Nacht und sag ihm, dass es im Bett bleiben muss. (Immer positiv formulieren. Also nicht: Nicht wieder aus dem Bett kommen). Du kannst ihm auch sagen, dass du nach einer kurzen Zeit nochmals zurückkommst und nach ihm schaust. Das kann für das Kind beruhigend wirken. Mit der Zeit kannst du die Zeiträume zwischen diesen kurzen Besuchen immer weiter ausdehnen.
Was gar nicht geht, ist die Sache mit dem TV. Es ist ganz und gar nicht gut, wenn ein so kleines Kind erstens überhaupt schon TV schaut und zweitens Sendungen die für Erwachsene geeignet sind. Ein Kind hat bis vor 2,5 bis 3 Jahren nichts vor dem TV Gerät zu suchen. Es ist noch gar nicht in der Lage, die vielen Eindrücke/Bilder zu verarbeiten.
Wenn dein Freund nicht auf seine Sendung verzichten kann, dann soll er sie aufnehmen und später, wenn der Kleine schläft anschauen. (Mit einem Harddisc-Recorder geht das ganz einfach, dann kann er die Sendung schon anfangen zu schauen, wenn die Aufnahme noch läuft). Damit das Kind den Fernseher nicht hört, muss er sich halt Kopfhörer anziehen.


etwa als er jährig war, hatte er ohne probleme in seinem bett geschlafen. er hatte einen guten rythmus. dann aber kam die wende. im dezember musste sich mein freund einer herz-op unterziehen und julian und ich waren lange alleine zuhause. von da an wollte er nicht mehr alleine schlafen, sondern bei mir…. leider blieb das bis heute so.

Das kann ich gut verstehen, nur: Julian hat sich dieses Verhalten angewöhnt, DU kannst es ihm wieder abtrainieren und DU kannst ihm das neue Verhalten lehren. Du kannst nicht erwarten, dass er das plötzlich von ganz alleine tut. Jedenfalls nicht in diesem Alter

was auch schlimm ist, julian will nicht ohne uns BEIDE zu bett gehen. sie müssen sich das so vorstellen dass wenn wir beide zuhause sind, es unmöglich ist, ihn schon mal ins bett zu legen und dann später nach zu kommen. er steht immer wieder auf und will bei uns sein bis wir ins bett gehen.

Dieser Zustand wird so lange anhalten, wie ihr beid ihn zulässt. Erklärt ihm, wie das in Zukunft mit dem "Ins Bett gehen" läuft. (Positiv formulieren). Ich hab dirs oben beschrieben. Wenn du rausgehst und er aufsteht, dann bring ihn ruhig und bestimmt zurück und sag ihm: "Julian, ich will dass du in deinem Bett bleibst. Mama geht jetzt kurz für einen Moment, ich komme dann nochmals nach dir schauen. Wir können die Türe offen lassen, ein kleines Licht im Gang brennen lassen oder so." Sei bereit wenn nötig die Türe auch zu schliessen, wenn er wieder aufsteht.
Du musst dich darauf gefasst machen, dass dies ein harter Kampf sein wird. Du musst ihn immer und immer wieder ins Bett zurückbringen. Überlege dir gut, ob du das willst, ob du wirklich möchtest, dass er in seinem Bett schläft. Wenn du nicht ganz davon überzeugt bist, dann wirst du es nicht glaubhaft durchziehen können. (Ich würde es dir sehr empfehlen!)


weiteres problem: mein freund kann auch nicht auf eine tv-sendung (z.b.) verzichten um etwas früher zu bett zu kommen um zu warten bis der kleine schläft. das heisst, der kleine ist dann auf bis mein freund seine sendungen durch hat. gerade jetzt in diesem moment ist es auch so. ich lag mit unserem sohn im bett. er hörte aber den fernseher draussen und ist immer wieder aufgstanden. das macht mir sorgen. ich wünsche mir dass er einen geregelten tages-und nachtrythmus hat und es wäre toll, wenn er bald mal in seinem bett schlafen würde.

Das ist ein toller Wunsch. Aber verstehst du: Er wird es nicht alleine von sich aus plötzlich so machen. Ihr als Eltern müsst ihn anleiten, ihm zeigen und dabei helfen diese Angewohnheit zu ändern.

wir haben ihm sogar noch extra ein neues, grösseres bettchen gekauft und sein zimmer ganz süss eingerichtet, aber es interessiert ihn kaum…

Das ist eine gute Idee. Evt. kann er ja sogar auch etwas mithelfen? Du kannst z.B mit ihm zusammen die Bettwäsche beziehen....
Es wird ihn einfach so lange nicht interessieren, bis er merkt, dass ihr es ernst meint.
Du kannst ihm z.B auch etwas von dir (ein T-shirt zum Beispiel) mit ins Bett geben, damit er dich ein wenig "bei sich hat."

haben sie mir einen rat was ich tun könnte? ich bin wirklich langsam am ende meines lateins.
besten dank im voraus!

Es gibt nicht DIE einzig richtige Methode und leider auch nicht ein Patentrezept. Vielleicht kannst du mit diesen Tipps schon mal etwas anfangen. Schick mir doch noch die Antworten auf meine Fragen und dann schauen wir mal, wie ich dir sonst noch weiterhelfen kann, o?
Also melde dich bei Fragen und gib mir mal ein Feedback!

liebe Grüsse
Kathrin
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Beitragvon bargraf » 02.04.2008, 20:23

hallo kathrin! besten dank für deine antworten. eigentlich weiss ich das alles schon, das problem ist einfach die umsetzung. ich habe wahnsinnig respekt vor julians geschrei. ich meine er tut mir dann immer so leid, obwohl ich weiss dass es ihm überhaupt nichts bringt...
zu deinen fragen. unser tagesablauf ca: aufstehen morgens zwischen 8.30 und 10.00uhr(!!) danach noch etwas spielen im pischi, dann morgenessen (nicht immer, nur wenns nicht zu spät ist und nur wenn er will). danach folgt eine variable zeit. entweder gehen wir einkaufen fürs mittagessen oder wir gehen zur nachbarin. die hat einen sohn im gleichen alter. um 11.30 beginne ich zu kochen, um 12.15 ist mittagessen. danach, so gegen 13.30 uhr versuche ich ihn ins bett zu legen. das heisst alleine in seinem bett sowieso nicht. ich lege mich zusammen mit ihm in unser bett und warte bis er schläft. falls er nicht schläft nach einer halben stunde stehen wir wieder auf. sein mittagsschlaf schwankt momentan zwischen 1 und 3 stunden!! (drei mal in der woche arbeite ich nachmittags und er wird von den grosseltern betreut, dort schläft er auch nicht immer...) dann gehen wir manchmal spazieren, einkaufen oder wir sind einfach zu hause, draussen oder drinnnen. um ca 18.30uhr gibt es nachtessen. danach spielt er meistens noch für sich und ich mache die küche fertig. mein freund kümmert sich dann manchmal um ihn in dieser zeit und auch später. aber eben nicht immer. so vergeht der abend und ca. zwischen 20.00uhr und 22.00uhr gehen wir zu bett.

ein ritual haben wir eigentlich kein festes. was immer gleich ist, ist dass wir pischi anziehen und danach ins bad gehen. dort darf er sich dann auf dem stuhl die hände waschen. ich wasche ihm das gesicht und putze ihm die zähne, obwohl er das im moment auch selber machen möchte.

gäbe es eventuell eine möglichkeit jemanden zu sich zu holen so à la super-nanny? ich fühle mich total unsicher und brauche glaub ich hilfe.

lg barbara
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 02.04.2008, 20:58

hallo kathrin! besten dank für deine antworten. eigentlich weiss ich das alles schon, das problem ist einfach die umsetzung. ich habe wahnsinnig respekt vor julians geschrei. ich meine er tut mir dann immer so leid, obwohl ich weiss dass es ihm überhaupt nichts bringt...

Ja, das versteh ich. Ist ja auch nicht grad angenehm und es zerreisst einem ja auch fast das Herz! Aber trotzdem. Es geht jetzt darum, einzelne Punkte mal in Angriff zu nehmen. Zum Beispiel den Tagesablauf. Aufstehen zwischen 8.30 und 10 Uhr. Das ist eine Differenz von 1,5 Std. Es gibt so auch keinen klaren Start in den Tag. Ich würde dir empfehlen immer so um 8.30 Uhr aufzustehen und in wenn nötig halt zu wecken. Dann anziehen und Morgenessen. Dann seid ihr auch zu einer vernünftigen Zeit fertig und er hat genügend Zeit zu spielen oder rauszugehen. Wenn er erst um 10 Uhr aufsteht ist er logischerweise um 13.30 nicht müde. Das sind ja nur 3,5 Std.

zu deinen fragen. unser tagesablauf ca: aufstehen morgens zwischen 8.30 und 10.00uhr(!!) danach noch etwas spielen im pischi, dann morgenessen (nicht immer, nur wenns nicht zu spät ist und nur wenn er will). danach folgt eine variable zeit. entweder gehen wir einkaufen fürs mittagessen oder wir gehen zur nachbarin. die hat einen sohn im gleichen alter. um 11.30 beginne ich zu kochen, um 12.15 ist mittagessen. danach, so gegen 13.30 uhr versuche ich ihn ins bett zu legen.

Also wenn genügend Aktivität war und er nicht zu lange geschlafen hat, dann wird er wahrscheinlich um 13.30 Uhr eher müde sein. Versuch auch hier ihn in sein Bett zu legen. Sag ihm, dass er jetzt Mittagsschlaf machen muss und dass du jetzt rausgehst. Du kannst ihm auch sagen, dass du nach einer gewissen Zeit nochmals wiederkommst, er aber in seinem Bett bleiben muss. Sei bereit ihn immer wieder ins Bett zu bringen. Evt. hast du ja auch einen Schlafsack. Oder ist er noch in einem Gitterbett?

das heisst alleine in seinem bett sowieso nicht. ich lege mich zusammen mit ihm in unser bett und warte bis er schläft. falls er nicht schläft nach einer halben stunde stehen wir wieder auf. sein mittagsschlaf schwankt momentan zwischen 1 und 3 stunden!!

Auch hier: Das ist ein viel zu grosser Unterschied. 3 Std. Mittagsschlaf ist zuviel, vorallem wenn er dann am Abend nicht müde ist. Versuch ihn nicht länger als 1,5 Std. schlafen zu lassen. Wenn er spät einschläft, dann wecke ihn spätestens um 15 Uhr.

(drei mal in der woche arbeite ich nachmittags und er wird von den grosseltern betreut, dort schläft er auch nicht immer...) dann gehen wir manchmal spazieren, einkaufen oder wir sind einfach zu hause, draussen oder drinnnen. um ca 18.30uhr gibt es nachtessen. danach spielt er meistens noch für sich und ich mache die küche fertig. mein freund kümmert sich dann manchmal um ihn in dieser zeit und auch später.

Hier wäre es gut, wenn das auch zum Ritual werden würde, dass er nach dem Essen entweder mit dir od. deinem Freund noch so eine halbe Std. bis dreiviertel spielen kann. "Mama oder Papa-Zeit."
aber eben nicht immer. so vergeht der abend und ca. zwischen 20.00uhr und 22.00uhr gehen wir zu bett.

Versucht ihn immer zur gleichen Zeit ins Bett zu bringen und unbedingt ein Ritual einführen. z.B:

Nachtessen
Spielen m. Mama od. Papa
Pischi anziehen
Zähneputzen, waschen
Büechli anschauen
Ins Bett bringen, kuscheln, Lied singen (nur noch gedämpftes Licht, ruhige Stimmung, leise sprechen)
Gute-nacht sagen und dann aus dem Zimmer gehen. Das ist wirklich ganz wichtig. Sonst weiss das Kind gar nicht so recht, ob der Tag zu Ende ist.
Mit dem Einschlafritual zeigt man den Kindern, dass es ihnen auch in der Nacht gut geht, sie sollen Sicherheit gewinnen, dass alles seine vertraute und gute Ordnung hat.
Das Gute-Nacht-Ritual soll den Übergang von den Aufregungen und Beschäftigungen des Tages zu einer Phase der Ruhe und Stille erleichtern.


ein ritual haben wir eigentlich kein festes. was immer gleich ist, ist dass wir pischi anziehen und danach ins bad gehen. dort darf er sich dann auf dem stuhl die hände waschen. ich wasche ihm das gesicht und putze ihm die zähne, obwohl er das im moment auch selber machen möchte.

gäbe es eventuell eine möglichkeit jemanden zu sich zu holen so à la super-nanny? ich fühle mich total unsicher und brauche glaub ich hilfe.

lg barbaraFühlst du dich im Allgemeinen in der Erziehung verunsichert oder jetzt nur grad in diesem Bereich? Ich finde es toll, dass du jetzt mal einen ersten Schritt gemacht hast. Wichtig ist einfach, dass du dir nicht zuviel aufs Mal vornimmst und dir auch nicht zu hohe Ziele setzt.
Aus welcher Region bist du denn? Es gibt sicherlich die Möglichkeit, jemanden in deine Familie zu holen. Es kommt halt ganz darauf an, welche Bedürfnisse ihr habt. Was möchtest du konkret ändern? Was erhoffst du dir von dieser Person? Überleg dir das doch mal und dann können wir zusammen schauen welche Möglichkeiten es gibt. Ok?

liebe Grüsse und meld dich einfach wieder!
Kathrin
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Beitragvon bargraf » 03.04.2008, 20:45

hallo kathrin... ja ich sehe schon, das wird ein harter kampf. es wird schwierig für mich all das zu ändern. wir haben eben auch partnerschaftliche probleme, die ich nicht alleine lösen kann und die mir die kraft rauben... aber das ist ein anderes thema...
ich würde mir von so einer person erhoffen, dass sie mir in konkreten situationen sagen kann, ob und wie ich mich verhalten soll und auch beurteilen kann ob ich bis jetzt nicht allzu viele fehler in der erziehung gemacht habe. dass es nicht DIE erziehung gibt weiss ich, aber ich möchte nicht versagen. es geht mir auch darum, eine gewisse sicherheit im rücken zu spüren. kannst du dir vorstellen was ich meine? ich fühle mich sehr unsicher und einbisschen alleine...
ich wohne in der nähe von solothurn. denkst du es gibt eine möglichkeit? die mütterberatung? keine ahnung...

heute war ich zwar richtig stolz auf mich als der kleine die ganze zeit raus wollte als ich gekocht habe und keine zeit dazu hatte. ich sagte dann ganz bestimmt dass ich jetzt keine zeit hätte und er alleine spielen soll. dann ingnorierte ich sein geschrei einfach. nahm ihn ab und zu in den arm wenn er mir wieder am bein hing und dann kochte ich weiter. plötzlich hat er aufgegeben und hat für sich gespielt. ein kleiner schritt in die richtige richtung...

danke dir und einen schönen abend!
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 03.04.2008, 22:10

hallo kathrin... ja ich sehe schon, das wird ein harter kampf. es wird schwierig für mich all das zu ändern.

Ja du hast Recht. Es ist am Anfang ein grosser Brocken, der da auf einen zukommt. Du musst aber ja nicht gleich alles miteinander in Angriff nehmen.

wir haben eben auch partnerschaftliche probleme, die ich nicht alleine lösen kann und die mir die kraft rauben... aber das ist ein anderes thema...
ich würde mir von so einer person erhoffen, dass sie mir in konkreten situationen sagen kann, ob und wie ich mich verhalten soll und auch beurteilen kann ob ich bis jetzt nicht allzu viele fehler in der erziehung gemacht habe. dass es nicht DIE erziehung gibt weiss ich, aber ich möchte nicht versagen. es geht mir auch darum, eine gewisse sicherheit im rücken zu spüren. kannst du dir vorstellen was ich meine? ich fühle mich sehr unsicher und einbisschen alleine...
ich wohne in der nähe von solothurn. denkst du es gibt eine möglichkeit? die mütterberatung? keine ahnung..

Es gibt versch. Möglichkeiten. Wenn du gerne jemanden in deine Familie holen möchtest, dann gibt es die Möglichkeit der Familienbegleitung. Infos für den Kanton Solothurn findest du unter: http://www.kompass-so.ch
Dort kannst du dich auch erkundigen, ob du einen allfälligen Einsatz einer Familienbegleiterin, eines Familienbegleiters selber bezahlen musst, oder ob das eine andere Stelle (z.B der Sozialdienst) übernimmt.

Du könntest auch mal einen Erziehungskurs besuchen und dir dort ein paar wichtige Tipps und Strategien holen. z.B einen Triple P Kurs (dort erfährst du mehr zu den Strategien, die ich dir schon ein wenig vorgestellt habe. Infos gibt es unter www.triplep.ch. Es gibt auch noch andere Erziehungskurse wie Gordon, Step, Starke Kinder - Starke Eltern usw.

Was ich dir anbieten kann: Du probierst einzelne Sachen mal aus und gibst mir Feedback hier im Forum. Das ist halt sehr punktuell, kann dir aber vielleicht am Anfang auch schon ein paar Hinweise geben.
Wenn du möchtest können wir auch mal zusammen einen Telefontermin vereinbaren und dann können wir mal persönlich zusammen besprechen wie du die Strategien anwenden kannst. (Die Tarife für Tel.gespräche siehst du unter "Pers. Beratung").
Ich selber mache auch solche "Super-Nanny" Einsätze. Tarife siehst du ebenfalls unter "Pers. Beratung", wir könnten das mit dem genauen Preis dann noch zusammen aushandeln.
Du musst dich entscheiden, welche dieser Möglichkeiten für dich am besten passt. Mit welcher du dich am wohlsten fühlen würdest und welche Hilfe du dir holen möchtest.


heute war ich zwar richtig stolz auf mich als der kleine die ganze zeit raus wollte als ich gekocht habe und keine zeit dazu hatte. ich sagte dann ganz bestimmt dass ich jetzt keine zeit hätte und er alleine spielen soll. dann ingnorierte ich sein geschrei einfach. nahm ihn ab und zu in den arm wenn er mir wieder am bein hing und dann kochte ich weiter. plötzlich hat er aufgegeben und hat für sich gespielt. ein kleiner schritt in die richtige richtung...

Super gemacht! Vielleicht noch ein paar kleine Details: Hier hättest du ihm das vorher kurz erklären können. "Die Mama muss jetzt kochen. Du kannst mir aber helfen. Schau, ich habe dir hier auch eine Pfanne und eine Kelle, ein paar Teigwaren und jetzt kannst du auch grad etwas kochen. Beschäftige ihn, so dass es ihm nicht langweilig ist. Er ist dann in deiner Nähe, ist nicht ganz alleine, du weisst genau was er macht und ihr könnt so zusammen in Frieden Abendessen machen. Lobe ihn, wenn er schön ruhig spielt, ab und zu kannst du ja mal zu ihm hinknien und ein wenig von seinem Essen probieren usw. Wenn er dann nicht mitmachen will oder rumschreit ist ignorieren in dem Moment eine gute Möglichkeit.

danke dir und einen schönen abend!

Gleichfalls und gern geschehen! Melde dich einfach wieder, wenn du noch mehr Fragen hast, oder wenn du noch ein paar Beispiele hast, die wir zusammen anschauen sollen.
liebe Grüsse
Kathrin
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