Thema Krebs für 4-jährigen

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

Thema Krebs für 4-jährigen

Beitragvon coco » 23.06.2009, 15:08

Hallo zusammen

Ich hoffe, ich finde hier fachgerechte Antworten:

Das Mädchen (2.5 Jahre) meiner Sandkastenfreundin ist sehr schwer an einem Hirntumor erkrankt. Wir sind sehr eng mit der Familie befreundet und das Ganze geht uns allen sehr nahe. Unserem Grossen (4 Jahre) haben wir bislang soviel erzählt, dass die Kleine schwer krank ist und deshalb ununterbrochen im Spital ist. Er kam auch einmal mit und hat sie besucht, da sah man ihr die Krankheit aber noch nicht so deutlich an und deshalb nahm unser Sohn das auch sehr gelassen hin.

Mittlerweilen ist die Kleine von der Chemo aber sehr gezeichnet. Ich würde mich, abgesehen, dass sie ohnehin keinen Kinderbesuch empfangen darf, im Moment nicht unbedingt trauen, meinen Sohn zu ihr mitzunehmen. Einfach weil sie wirklich "schlimm" aussieht und er sich sehr erschrecken könnte. Meine Freundin hat mir aber ein Bilderbuch mitgegeben, das sehr anschaulich das Thema Hirntumor darstellt. Es heisst "Eugen und der freche Wicht". Ich wollte dies meinem Sohn eigentlich heute abend vorlesen, aber mein Mann findet es zu krass. Er hat angst, unser Sohn könnte selber Angst kriegen, so etwas zu haben oder sonst verwirrt werden.

Jetzt bin ich selber etwas hin- und hergerissen. Eigentlich möchte ich ihm zeigen, was dem kleinen Mädchen fehlt und was sie gerade erlebt, andererseits möchte ich ihm aber sicher keine Angst einjagen.

Was meint ihr dazu? Soll ich das Buch vorlesen oder es lassen?

Danke für eure Antworten!
coco
 
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Re: Thema Krebs für 4-jährigen

Beitragvon Kathrin Buholzer » 23.06.2009, 15:32

Hallo zusammen

Ich hoffe, ich finde hier fachgerechte Antworten:

Das Mädchen (2.5 Jahre) meiner Sandkastenfreundin ist sehr schwer an einem Hirntumor erkrankt. Wir sind sehr eng mit der Familie befreundet und das Ganze geht uns allen sehr nahe. Unserem Grossen (4 Jahre) haben wir bislang soviel erzählt, dass die Kleine schwer krank ist und deshalb ununterbrochen im Spital ist. Er kam auch einmal mit und hat sie besucht, da sah man ihr die Krankheit aber noch nicht so deutlich an und deshalb nahm unser Sohn das auch sehr gelassen hin.

Mittlerweilen ist die Kleine von der Chemo aber sehr gezeichnet. Ich würde mich, abgesehen, dass sie ohnehin keinen Kinderbesuch empfangen darf, im Moment nicht unbedingt trauen, meinen Sohn zu ihr mitzunehmen. Einfach weil sie wirklich "schlimm" aussieht und er sich sehr erschrecken könnte. Meine Freundin hat mir aber ein Bilderbuch mitgegeben, das sehr anschaulich das Thema Hirntumor darstellt. Es heisst "Eugen und der freche Wicht". Ich wollte dies meinem Sohn eigentlich heute abend vorlesen, aber mein Mann findet es zu krass. Er hat angst, unser Sohn könnte selber Angst kriegen, so etwas zu haben oder sonst verwirrt werden.

Die Frage stellt sich einfach, ob euer Sohn danach fragt, ob es ein Thema ist bei euch. Wenn er Fragen stellt, sich interessiert, dann würde ich ihm sicherlich einige Erklärungen dazu abgeben. Manchmal gelingt das schon, in dem man das Thema aufgreift, den Kindern gut zuhört und wenn man mal keine Antworten auf Fragen weiss, auch mal sagt: Was denkst denn du? Wenn du unsicher bist, das Gefühl hast du kannst dieses schwierige Thema besser mit einer Geschichte begleiten, dann ist sicherlich ein Buch von Vorteil. Wenn er das Mädchen allerdings als "gesund" in Erinnerung hat, ihr gar nicht angesehen hat, dass es ihr schlecht geht, dann würde ich wahrscheinlich mit dem Buch noch etwas warten. Es kann nämlich sein, dass dein Sohn dann den Schluss zieht: Sie sieht ja genau so aus wie ich. Also wenn Sie jetzt diese Krankheit hat, dann hab ich sie ja auch. Ich denke es ist ein Abwägen und auch ein beobachten. Vielleicht erklärt ihr eurem Sohn auch nicht gleich von Anfang an die ganze Sache im Detail. Manchmal ist es auch gut, wenn man davon erzählt und sich dann daraus ein Dialog entwickelt. Dein Sohn fragt dann etwas, du erklärst es ihm, er fragt wieder, du fragst ihn dann auch mal nach seinen Ansichten und Vorstellungen und so kommt man dann dem eigentlichen Thema immer etwas näher. Ein bisschen anders sieht es natürlich aus, wenn das Mädchen so schwer krank ist, dass es kurz vor dem Sterben ist. Bücher zu diesem Thema findest du übrigens im Elternplanet Shop unter Tod und Trauer: http://www.elternplanet.ch/erziehung-mi ... inder.html

Jetzt bin ich selber etwas hin- und hergerissen. Eigentlich möchte ich ihm zeigen, was dem kleinen Mädchen fehlt und was sie gerade erlebt, andererseits möchte ich ihm aber sicher keine Angst einjagen.

Was meint ihr dazu? Soll ich das Buch vorlesen oder es lassen?

Danke für eure Antworten!

Schau mal, was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder, ok?
liebe Grüsse
Kathrin
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Re: Thema Krebs für 4-jährigen

Beitragvon coco » 23.06.2009, 20:50

Danke Kathrin für deine Antwort! In dem Fall werde ich noch etwas zuwarten mit dem Buch bis er selber wieder auf das Thema zu sprechen kommt...
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