Liebe Kathrin
Vielen Dank für deine prompte, ausführliche Antwort. Gestern haben mein Mann und ich uns über dieses eher neue Verhalten von Nick unterhalten. Nick kam schon immer sehr gerne noch hinunter mit diesem oder dem anderen Anliegen. Die Sache hat sich nun jedoch "verstärkt"...so ganz konkret eigentlich seit Dezember...noch konkreter eigentlich seit Beginn aller Weihnachtsvorbereitungen und seit Beginn des Adventskalenders !!!
Nick ist 4,5 jährig und besucht an 2 Morgen den Montessori-Kindergarten. Momentan ist Nick oft etwas genervt, dass sein Bruder immer "mehr" darf. Lars geht neu ins Judo, Nick muss noch "warten", weil er zu klein ist. Lars geht neuerdings manchmal auch neben dem Kindergarten zu Kindsgi-Kollegen (oder hat Besuch hier), Nick hat dies weniger und fühlt sich manchmal als 5. Rad am Wagen. Wir sind uns bewusst, dass er "hinten nachhinkt". Gleichzeitig löst sich Nick nicht sehr gerne von mir ab. Er geniesst es enorm, einfach mit mir zusammen zu sein, zu kuscheln, zu kochen etc.

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Der Abend sieht so aus, dass wir nach dem Nachtessen meistens nicht mehr fern schauen (vorher schauen die Kinder Sandmännchen, auch mal was anderes vom Kika etc.). Nach dem Nachtessen ist nochmals Spielzeit für die Kinder. Meistens vertiefen sie sich in Rollenspiele und mein Mann und ich geniessen Kaffee und Diskussion.
Um ca. 19.20 beginnen wir mit dem Abendritual: Ausziehen, Pijama, Zähneputzen. Dann, um ca 19.20 Uhr steigen beide Kinder bei Nick ins Bett und ich erzähle eine Geschichte. Anschliessend geht Lars zu sich ins Zimmer und ins Bett. Ich bleibe bei Nick, lege mich zu ihm ins Bett und singe ein Lied, etwas "schmüsele" und manchmal besprechen wir noch irgendetwas (Beantwortung einer von 1000 Fragen...

). Dann sage ich ihm "tschüss" und oft möchte er noch einen Wasser-Schoppen. Danach gehe ich zu Lars und wiederhole dasselbe Ritual. Wenn ich aus dem Zimmer von Lars komme, ruft Nick immer nochmals. Ich gehe dann nochmals zu ihm...zudecken und Küssli. Uff...dann bin ich ko. Nick will dann immer noch genau wissen, was ich jetzt noch mache und wann ich genau ins Bett gehe. Da ich selbständig bin (Kommunikations- und Verkaufstrainings) sage ich ihm täglich, dass ich jetzt noch arbeiten werde. Dann gehe ich runter in den Wohnbereich und arbeite dort. Manchmal schaue ich noch etwas fern und Nick regt sich oft sehr auf, dass wir Erwachsenen länger aufbleiben dürfen und sogar noch fernschauen dürfen!!!
Nick ist ein aufgewecktes, lustiges und auch forderndes Kind. Ich muss momentan häufig mich ihm schimpfen, da er sich nicht an Regeln hält und macht, was ihm passt. Dabei bin ich ziemlich erfolglos, wenn ich aufbrausend bin. Wenn ich hingegen ganz ruhig, mit ruhiger Stimme und langsamen Bewegungen auf ihn zugehe, klappt es besser. Leider gelingt mir dies nicht immer. Die letzten zwei Monate habe ich mehr gearbeitet als sonst (wenn ich arbeite, passen die Grosseltern auf die Kinder auf). Somit war ich bestimmt auch etwas weniger stressresistent.
Tja - eigentlich habe ich mich nun selber gecoacht. Ich denke, dass zwei Komponenten zum "neuen Verhalten" (nicht schlafen = nichts verpassen) führen. Einerseits ist es die Vorfreude auf Weihnachten und die Nervosität rund um Adventskalender & Co - andererseits habe ich mir wahrscheinlich für Nick in den letzten Wochen tagsüber weniger Zeit genommen wie sonst.
Vielleicht sehen Sie als Fachfrau noch weiteres Potential - herzlichen Dank im voraus!
Liebe Grüsse Karin
PS: Ah ja, dies habe ich noch vergessen. Nick wollte schon immer möglichst viel Licht zum Einschlafen. Wir haben uns geeinigt auf "Türe voll offen" und Licht im Flur. Er zündet jedoch häufig das Licht voll an, um einzuschlafen. Dies realisieren wir dann erst, wenn wir selber schlafen gehen. Zudem kann Nick tiptop einschlafen, wenn er neben/mit uns im Bett schlafen darf (Ferien etc.). Würde ich mich also zu Nick legen, bis er eingeschlafen wäre, wäre die Sache auch gelöst...dies möchte ich jedoch mit 4,5 Jahren nicht wieder starten...