Hallo!
Ich bin neu hier.
Hallo und herzlich willkommen hier auf dem Elternplanet. Ich freue mich, dass du hier bist!
Mein Sohn ist 2,5 Jahre alt. Er hat bis jetzt nie gefremdet, was mich natürlich nicht gestört hat. Es ist nur so, dass er sehr offen auf Menschen (Kinder und Erwachsene) zugeht. Ich finde das eigentlich auch ganz toll und möchte nicht, dass er diese Offenheit anderen gegenüber verliert. Aber wir leben in einer Zeit, in der man vieles hört.. Kindsentführungen und und und.. Es wird mir schlecht, wenn ich schon nur daran denke.. Ich kann das meinem 2,5 jährigen Sohn ja nicht erklären, bin mir aber sicher, er würde in einem unbeobachteten Moment mit so ziemlich jedem mitgehen..
Ich kann deine Angst sehr gut verstehen. Erklären, dass er nicht mit anderen mitgehen soll bringt nicht viel, weil es ja in diesem Moment völlig aus dem Zusammenhang gerissen wäre. Ganz wichtig ist, dass du mit deinem Sohn immer alles gut vorausplanst. D.h sag ihm immer, wo ihr hingeht, mit wem, wie lange, was ihr dort tut und was du von ihm erwartest. Wenn ihr dann in der Situation seid, dann gib ihm immer klare, konkrete Anweisungen. "Ich möchte dass du mir die Hand gibst, bis wir über die Strasse sind." Dann kannst du sagen: "Toll, dass du mir die Hand gegeben hast und bei mir geblieben bist. Jetzt darfst du bis zur Bank selber laufen und dort wartest du denn auf mich." Gib ihm immer wieder die Möglichkeit diesen Freiraum, den du ihm damit gewährst auch zu erleben und lobe ihn dann auch wenn es klappt.
Das macht mir wahnsinnig Angst! Kann ich bloss die Augen zukneifen und hoffen, dass ich ihn nie aus den Augen verliere? Ein Kind sollte doch dieses Vertrauen zu anderen Menschen haben dürfen..
Ja und mach ihm auch keine Angst. Du kannst z.B immer mit ihm abmachen, dass er dir vorher mitteilen muss, wenn er irgendwo hingeht. Auch wenn er mit Kindern spielt, im Quartier.
Je älter er wird umso mehr kannst du mit Gesprächen ihn auf dieses Thema sensibilisieren. z.B "Bist du heute mit der Mama von Luna nach Hause gekommen? Toll. Was würdest du tun, wenn jetzt eine andere Mama kommen würde, eine Frau die du gar nicht kennst und dich mit nach Hause nehmen möchte?" oder "Was würdest du denn der Frau sagen? Was könntest du denn machen wenn sie dich aber an der Hand nehmen würde und du möchtest nicht?" Du kannst ab und am Tisch oder sonst in Situationen auf dieses Thema eingehen. Manchmal bieten sich gerade gute Gelegenheiten darauf einzugehen. Sag ihm dann nicht einfach was er tun soll, sondern frag ihn nach seinen Lösungen, was er in solchen Situationen tun könnte.
Es ist auch hilfreich, wenn man das auch spielerisch auch ab und zu wieder aufgreift. Also zum Beispiel mal zusammen üben, wie laut man denn jemandem sagen muss, dass man etwas nicht möchte. (Dazu gibt es auch ein gutes Buch: Das kleine und das grosse Nein. Er ist dafür noch grad etwas klein, aber vielleicht für später. Du findest es hier im Shop: http://www.elternplanet.ch/9.html
Aber es gibt so viele kranke Menschen.. Wie kann ich diese Zeit überstehen, bis ich ihm erklären kann, dass es Menschen gibt, die nicht unbedingt etwas gutes wollen, wenn sie ihn bitten mitzukommen..
Wichtig ist auch, dass du auch darauf achtest, dass er auch "Nein" sagen darf. Also wenn ihm z.B jemand, auch wenn er diese Person gut kennt, zu Nahe kommt, ihm ein Küsschen geben will, dann akzeptiere auch sein nein. Im Alltag nötigen wir unsere Kinder immer wieder zu Küsschen, Umarmungen und auf den Schoss sitzen, auch wenn sie eigentlich gar nicht möchten. Sag ihm auch immer wieder: "Das ist toll, dass du jetzt grad gesagt hast, dass du nicht Küsschen geben möchtest." Es ist wichtig, dass er seine eigenen Grenzen auch setzen darf.
Meine Mutter hat uns immer und immer wieder gewarnt, vielleicht habe ich auch deswegen mehr Angst als nötig.. Hat mir jemand einen Rat? Ich wäre sehr dankbar..
ich würde ihn nicht einfach nur warnen. Vor wem auch? Es gibt ja nicht, DEN bösen Mann. Viel eher würde ich ihm klare Anweisungen geben, also den Rahmen setzen, was darf er, bis wo darf er gehen... Dann ab und zu, wenns passt ihn mit Fragen (so wie oben beschrieben) auf dieses Thema lenken und mit ihm dann Lösungen suchen.
Ganz beschützen kannst du ihn nicht. Man kann es vielleicht mit dem Strassenverkehr vergleichen. Du kannst ihn auch nicht davor bewahren, dass ihm nie etwas passiert, aber du kannst ihn so gut wie möglich auf die Situationen vorbereiten. Ihm zeigen wie er eine Strasse überqueren soll, ihn motivieren, ihn zuerst ganz an die Hand nehmen, dann z.B ihn alleine gehen lasse und auf der anderen Seite warten usw.
Genau so verhält es sich beim Thema "Geh nicht mit Fremden". Mit Büchern kannst du ihm das Thema sicherlich auch noch etwas näher bringen. Ein paar Tipps findest du im Shop.
Lass dich nicht verrückt machen. Viele Gefahren lauern auf unsere Kinder, wir können sie nicht vor allen schützen. Aber wir können sie so gut es geht darauf vorbereiten, damit sie gestärkt werden.
Er ist auch noch recht klein, also lass dieses Thema nicht übermächtig werden.
Herzliche Grüsse
Sanjana
Schau mal was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder, mit Fragen oder Feedback, ok?
liebe Grüsse
Kathrin