Wie soll ich das nur machen

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

Wie soll ich das nur machen

Beitragvon mandrindli » 28.10.2008, 14:12

Ich habe einen Sohn 2 Jahre und 7Mt und vor 7Mt eine Tochter gebohren. Mein Sohn hat dies nicht sehr toll gefunden. Ich kann ihn auch nicht für die Babypflege begeistern und er tut so als existiere sie nicht. Am Anfang dachte ich; Nun gut ich lass ihn villeicht renkt sich das ein. Doch es wird von Tag zu Tag komplizierter. Ich muss aufpassen das er nicht auf sie springt sie schlägt, oder ihr Dinge anwirft. Ansonsten ist sie Luft für ihn. Ich muss dazusagen dass ich nicht weiss von wo er dies hat, denn das ist bei uns ein Tabu. Wenn es doch mal sein sollte dass er sie haut muss er sich entschuldigen, das heisst ihr über den Kopf streicheln usw. Wenn er das nicht will muss er in die Küche stehen oder sonst an einen "stillen Ort". Manchmal habe ich das Gefühl als würde ich so nur alles schlimmer machen. Er ist dann noch wüteneder auf seine Schwester. Ich schaue dass ich ihm Zeit einräume nur mit mir und ich sage ihm jeden Tag dass er immer zu mir kommen darf, auch wenn seine Schwester bei mir ist. Ich habe das Gefühl etwas nicht oder falsch zu machen. Es ist ja nicht nur die neue Familienkonstellation sondern auch seine Trotzphase die mich an den Rand meiner Nerven treibt. Ständig muss ich schauen dass er nicht etwas kaputt macht. Er kann sehr gut sprechen und er hat eine schnelle Auffassungsgabe, daher habe ich versucht ihm zu erklären wenn er seine Schwester schubst oder stösst tut ihr das weh, gerade so wenn er von anderen Kindern geschubst wird. Aber ich habe das Gefühl es kommt nicht an.

Ich habe noch ein Tageskind dass an zwei Mörgen kommt. Er ist gleich alt wie mein Sohn. Jedesmal wenn er kommt verkriecht sich mein Sohn in seinem Zimmer und macht die Tür zu, dort hört er dann Kassetten und kommt meistens nicht mehr heraus bis das Tageskind gegangen ist. Mein Sohn will auch nicht das er in sein Zimmer kommt und mit ihm spielen will er erst recht nicht. Wenn sie zufälligerweise aneinander vorbeikommen dann hagelt es schläge von Seiten meines Sohnes. Ich muss sie dann immer trennen. Ich sag dann immer zu meinem Sohn er solle sagen was ihn stört zum Beispiel; Nei gah wäg oder das isch mis usw. Soll ich ihm den Kassettenrekorder aus dem Zimmer nehmen oder wie kann ich die Beiden für das Spiel zusammen begeistern. Ich weiss ja das es nicht immer Harmonisch ablaufen kann, aber so wie es jetzt ist will ich es auf keinen Fall lassen. Onehin mach ich mir Sorgen um das "soziale Verhalten" meines Sohnes. Klar ist mir schon, dass dies Reifen muss, aber während andere Kinder seines Alters sich mit anderen Kindern wenigstens abgeben, will er nichts wissen von denen. Er schreit, sagt nein oder steht einfach abseits. Ich weiss nicht wie ich das interpretieren soll. Ich habe dies noch nie so ausgeprägt, wie bei meinem Sohn gesehen. Wie soll ich mich verhalten, was soll ich tun oder nicht tun. Ich kann ihn ja nicht zwingen sich mit seinesgleichn abzugeben. Ich möchte ihn verstehen und ihm helfen. Aber beides will mir irgendwie nich so recht gelingen. Kannst du mir einen oder mehr gute Tips geben wie ich meinen Sohn richtig auf seinem Weg begleiten soll damit sich das alles ein bisschen enrenkt.
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 28.10.2008, 15:39

Hallo Mandrindli! Ich begrüsse dich herzlich hier bei uns auf dem Elternplaneten, schön dass du dabei bist!

Ich habe einen Sohn 2 Jahre und 7Mt und vor 7Mt eine Tochter gebohren. Mein Sohn hat dies nicht sehr toll gefunden. Ich kann ihn auch nicht für die Babypflege begeistern und er tut so als existiere sie nicht. Am Anfang dachte ich; Nun gut ich lass ihn villeicht renkt sich das ein. Doch es wird von Tag zu Tag komplizierter.

Wenn ein Baby geboren wird, ist das für die ganze Familie eine grosse Umstellung. Auch für das "grössere "Kind, welches bis jetzt die volle Aufmerksamkeit und Zuneigung genossen hat, bricht jetzt da jemand in sein Territorium ein. Am Anfang klappt es meistens noch relativ gut, das Baby braucht zwar viel Zuneigung der Mutter, liegt aber doch die meiste Zeit rum und wird einem nicht gefährlich. Doch jetzt, wenn das Baby grösser und mobilier wird, bricht es in sein Territorium ein, will mithelfen, kann aber noch nicht so gut und er wird anfangen, seine Sachen zu verteidigen.
Ich kann dir sagen: Es IST normal. Bis jetzt war deine Tochter keine grosse Gefahr für deinen Jungen. Doch jetzt wo sie mobiler und ein aktiver Teil der Familie wird, bricht sie in sein Territorium ein und diese Eifersucht ist eine Folge davon.
Schau einmal genau hin und achte dich, wann und in welchen Situationen es passiert. Oft sind ja die Kleinen auch nicht immer ganz unschuldig, doch meistens werden dann die Grossen bestraft. "Jetzt lass sie doch mal, sie ist ja noch klein, sei doch vernünftig, du bist schon gross und sie ist noch so klein..." usw. Um was geht es denn bei diesen Streitereien genau? Ist es einfach seine Art sich auszudrücken, weil er vielleicht nicht weiss, wie er es anders machen könnte. Ist es ein Machtspiel, ein buhlen um Aufmerksamkeit?
Zeig deinem Sohn immer wieder (auch vor anderen) wie stolz du auf ihn bist. Lobe und ermutige ihn. Sag ihm wie stolz du auf sein Können, seine Hilfbereitschaft und Selbstständigkeit bist. Lass ihn auch immer wieder Sachen tun, die ältere Kinder schon tun dürfen. z.B am Abend länger aufbleiben, einmal alleine mit Mama oder Papa oder dem Götii etwas unternehmen. Dann hat er nicht das Gefühl, er sei immer im Nachteil. Wenn er sich nämlich genügend bestätigt fühlt, dass er der Grössere und Stärkere ist, dann hat er es weniger nötig, dies seiner kleinen Schwester gegenüber immer unter Beweis zu stellen.
Schau auch, dass er genügend "Rückzugsmöglichkeiten" hat. Es ist durchaus normal, dass er auch einmal etwas ohne das Dabeisein seiner Schwester machen will. Schaff ihm eine Spielecke in seinem Zimmer. Du kannst auch jedem Kind seine eigene Spielkiste zusammenstellen. Dort packst du die Spielsachen rein, die nur für deinen Sohn bestimmt sind. Du kannst diese zusammen mit ihm raussuchen. Dann könnt ihr zum Beispiel noch eine Kiste machen, die für beide bestimmt ist. Alle Spielsachen in dieser Kiste dürfen dann beide brauchen.
Hab auch ein bisschen Verständnis: Kleine Schwestern können ja manchmal auch ganz schön nerven. :-)
Versuch auch immer wieder Zeiten zu schaffen, wo du ausschliesslich Zeit für ihn hast. z.B am Mittag, wenn die Kleine schläft, oder zusammen mit ihm in einen Schwimmkurs gehen, ins turnen usw. Denk auch daran, dass er mit seinen 3 Jahren noch nicht so gut gelernt hat Rücksicht zu nehmen. Zeig ihm wie das geht und hilf ihm dabei. Wie alle Kleinkinder, ist er ein kleiner Egoist, das ist normal, wenn auch nervig! :-)
Versuch auch deine Ansprüche etwas runterzuschrauben. Oft haben wir das Gefühl, dass Geschwister doch immer gut auskommen sollten, dass sie ein Herz und eine Seele sein müssten.
Mit Büchern findet man oft auch einen guten Zugang. Du kannst dich mal im Shop etwas umsehen, dort hat es auch viele Bücher zum Thema "Geschwister". (z.B ein Geschwisterchen für Pauli)
http://www.elternplanet.ch/9.html



Ich muss aufpassen das er nicht auf sie springt sie schlägt, oder ihr Dinge anwirft. Ansonsten ist sie Luft für ihn. Ich muss dazusagen dass ich nicht weiss von wo er dies hat, denn das ist bei uns ein Tabu. Wenn es doch mal sein sollte dass er sie haut muss er sich entschuldigen, das heisst ihr über den Kopf streicheln usw. Wenn er das nicht will muss er in die Küche stehen oder sonst an einen "stillen Ort". Manchmal habe ich das Gefühl als würde ich so nur alles schlimmer machen.

Solche Strafen würde ich vermeiden. Damit erreichst du in der Situation grad das Gegenteil. Er fühlt sich noch mehr zurückgesetzt, noch weniger geliebt und die Schwester ärgert ihn dann noch mehr. Bevor du die Kleine zu dir nimmst, beschäftige dich immer zuerst kurz mit ihm. Gib ihm eine Aufgabe. Was kann er in der Zeit tun, in der du mit der Kleinen beschäftigt bist. Lass ihn dabei sein, ein Buch schauen, etwas in deiner Nähe spielen, etwas mithelfen.
Zeig ihm, wie er denn mit ihr umgehen soll. Er hat das noch gar nicht gelernt. Zeig ihm Alternativen, Möglichkeiten wie er anders mit ihr umgehen kann. Versuch ihm auch immer genau zu sagen, was du von ihm erwartest. Sag nicht einfach nur "nein" sondern sag ihm genau, WAS er denn tun soll.

Beobachte dich einmal, WIE du Anweisungen gibst. Denk dran:

Nicht zuviele! Oftmals texten wir unsere Kinder von morgens bis abends mit Anweisungen zu. Je mehr Anweisungen wir geben, umso mehr Möglichkeiten haben die Kinder nicht zu gehorchen.
Oftmals geben wir auch einfach nur Anweisungen aus lauter Gewohnheit. "Pass auf dort drüber, diese Pflanzen solltest du nicht anfassen, jetzt musst du dann mal den Schlafanzug anziehen." Hier wäre es besser entweder gar nichts zu sagen oder dann: "Komm her zu mir, Lass die Pflanzen in Ruhe, geh jetzt bitte deinen Schlafanzug anziehen." Überleg dir jeweils, BEVOR du eine Anweisung gibst: Ist diese jetzt wichtig? Denk auch daran, dass du dann auch eine Konsequenz parat haben musst, wenn er sie nicht befolgt.

Frageform! Immer wieder geben wir Anweisungen als Frage. "Könntest du bitte deine Füsse vom Tisch nehmen? Kommst du bitte? Gehst du jetzt die Hände waschen?" Wenn wir eine Anweisung als Frage formulieren, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn das Kind "Nein" sagt. Also sag immer, WAS genau du von deinem Kind erwartest. Positiv Formulieren! (Nicht immer nur "Nein" sagen)

Zu Ungenau! "Leon!" oder "Hör auf mit dem Blödsinn!" "Jetzt reichts aber! "Jetzt benimm dich!" Diese vagen Andeutungen sagen dem Kind weder mit was es aufhören, noch was es stattdessen tun soll.

Von weit her! Immer zum Kind hingehen. Nicht von der Küche ins Kinderzimmer schreien!

Zur falschen Zeit! Vorher ankündigen. Nicht einfach den Fernseher ausmachen, oder zum essen rufen. Sag ihm vorher wie lange er etwas tun darf. Stell eine Uhr, oder geh ca. 5 Min. vorher zu ihm hin und sage: "In 5 Minuten können wir essen, wenn ich das nächste Mal komme, dann möchte ich, dass du gleich mitkommst und dir die Hände wäschst."

Es gibt noch weitere "Erziehungsfallen":

Umgang mit Strafen:
Strafe wird angedroht, aber nicht ausgeführt. Das Kind lernt mit der Zeit, dass die Eltern die Strafen nur androhen, aber trotzdem nix passiert.

Strafe als letzte Möglichkeit:
Die Eltern warten zu lange, bevor sie auf das Problemverhalten reagieren. Strafen fallen dann häufig zu hart aus.

Inkonsequente Bestrafung:
Die Eltern sind sich nicht einig, ob und wie sie Konsequenzen anwenden. Für das Kind ist es schwierig zu merken, welche Linie jetzt gilt.

Pass auf mit Drohungen. Obwohl es meistens nützt, lernen die Kinder dabei, dass sie erst hören müssen, wenn du laut wirst, schreist oder auf 3 zählst.
Anstatt: "Wenn du jetzt nicht kommst, dann gibt es keine Geschichte", könntest du sagen: "Wenn du jetzt schnell bist, dann haben wir noch genügend Zeit, das Buch zu schauen."


Er ist dann noch wüteneder auf seine Schwester. Ich schaue dass ich ihm Zeit einräume nur mit mir und ich sage ihm jeden Tag dass er immer zu mir kommen darf, auch wenn seine Schwester bei mir ist. Ich habe das Gefühl etwas nicht oder falsch zu machen. Es ist ja nicht nur die neue Familienkonstellation sondern auch seine Trotzphase die mich an den Rand meiner Nerven treibt. Ständig muss ich schauen dass er nicht etwas kaputt macht. Er kann sehr gut sprechen und er hat eine schnelle Auffassungsgabe, daher habe ich versucht ihm zu erklären wenn er seine Schwester schubst oder stösst tut ihr das weh, gerade so wenn er von anderen Kindern geschubst wird. Aber ich habe das Gefühl es kommt nicht an.

In der Trotzphase, so ab 2,5/3 Jahren erwacht der eigene Wille des Kindes und zeigt sich immer häufiger in Form von Trotzreaktionen und Gehorsamsverweigerungen. Das bedeutet aber nicht, dass sich das Kind in erster Linie gegen seine Eltern wendet, sondern vielmehr, dass das Kind leidet, dass es seine Wünsche nicht selber erfüllen kann.
D.h., es ist in dieser Phase nicht mehr in der Lage die Situation zu überblicken oder zu kontrollieren und gerät darum völlig aus den Fugen.
Dein Sohn versucht immer mehr seine eigenen Wege zu gehen und stösst dabei natürlich und immer wieder an"natürliche" Grenzen. Und er merkt auch, dass du nicht alles so machst und sagst, wie er das gerne möchte.

(Hier noch ein paar Erläuterungen aus dem familienhandbuch.de)
>>Diese ersten Erfahrungen mit dem eigenen Willen und den damit verbundenen aggressiven Gefühlen und Konfliktsituationen bzw. der Umgang damit, werden zu Grunderfahrungen, die das weitere Leben des Kindes er- oder entmutigend prägen werden. Die Kinder erlernen im Idealfall, dass:

... es ist gut, einen eigenen Willen zu entwickeln. Dadurch wird es fähig, eigene Entscheidungen zu treffen und zu erproben, und zu erkennen welche Konsequenzen diese Entscheidungen nach sich ziehen.
... Konfliktsituationen nichts wirklich Bedrohliches sind und zum Leben dazugehören und Lösungen gefunden werden können.
... Konfliktsituationen innere und äußere Spannungen erzeugen. Diese Spannungen sind aber auszuhalten und müssen nicht durch andere Tätigkeiten (z.B. Essen) abreagiert oder sogar verdrängt werden.
... es seine Gefühle äußern und zum Ausdruck bringen kann und seine Eltern halten das aus, bewerten sie nicht, sondern helfen ihm dabei, sie zunehmend in Worte zu fassen und auszudrücken. "Auch wenn ich um mich schlage, schreie und tobe, werde ich von meinen Eltern gemocht."
... bewältigte Konflikte Ereignisse sind, auf die man gemeinsam zurückblicken kann und welche die Beziehung vertiefen.
... es macht Spaß, eigene Erfahrungen zu sammeln, auch wenn manchmal Schmerz und Enttäuschung mit dabei sind. Das Kind verzweifelt nicht, da es von seinen Eltern unterstützt wird, es immer wieder neu zu versuchen. >>

Ganz wichtig ist, dass du gut vorausplanst. D.h dass du deinem Kind immer sagst, was als nächstes passiert und was genau du von ihm erwartest. Auch wenn sie noch recht klein sind.
Versuch den Tag in kleinen Schritten zu erklären. Also am morgen z.B "So, ich räume jetzt die Küche auf, du kannst in der Zeit etwas ruhig für dich spielen. Wenn ich fertig bin, komme ich zu dir und dann können wir zusammen etwas machen." Erklär ihm immer was als nächstes passiert und was DU von ihm erwartest, was er tun soll. Versuch ihn wenn immer möglich im Haushalt mit einzubeziehen. Er kann dir ganz gut bei gewissen Dingen helfen. z.B Möbel abstauben, die Türrahmen abwischen, staubsaugen. Auch wenn du das Gefühl hast, dass es dir rein "putztechnisch" nicht allzuviel bringt, ist es für ihn sehr wichtig. Er hat so a). etwas zu tun und b). das Gefühl, dass er gebraucht wird und etwas tun kann.


Ich habe noch ein Tageskind dass an zwei Mörgen kommt. Er ist gleich alt wie mein Sohn. Jedesmal wenn er kommt verkriecht sich mein Sohn in seinem Zimmer und macht die Tür zu, dort hört er dann Kassetten und kommt meistens nicht mehr heraus bis das Tageskind gegangen ist. Mein Sohn will auch nicht das er in sein Zimmer kommt und mit ihm spielen will er erst recht nicht.

auch hier spielt wohl Eifersucht eine grosse Rolle. Am besten besprichst du das mal mit ihm. Frag ihn mal, was ihn denn ärgert, wenn das Tageskind kommt. Versuch gut zuzuhören, nimm seine Gefühle ernst und gib das Gehörte dann in eigenen Worten wieder. "Habe ich das richtig verstanden, du möchtest nicht, dass Joel in dein Zimmer kommt?"
Versuch ihn dann zu einer Lösung anzuregen. Schaut, was ihr tun könntet, damit das besser wird. Evt. will er ihn nicht mit seinen Sachen spielen lassen. Vielleicht kann das Tageskind auch einfach ein paar Spielsachen von zu Hause mitbringen.
In diesem Alter ist es auch normal, dass er noch vorallem für sich alleine spielt. Erst so ab dem Kindergartenalter spielen Kinder dann schliesslich mehr mit anderen, als alleine oder mit Erwachsenen.
Du musst die Beiden anleiten. Zeig ihnen, was sie tun könnten. Sorge für interessante Beschäftigungen, gib ihnen Dinge zu tun mit denen sie ihre Fantasie einsetzen und selber etwas schaffen können. Decken, Stühle, Kartonkisten zum Höhlen bauen usw. Ein paar Ideen findest du auch hier:
http://www.elternplanet.ch/50.html


Wenn sie zufälligerweise aneinander vorbeikommen dann hagelt es schläge von Seiten meines Sohnes. Ich muss sie dann immer trennen. Ich sag dann immer zu meinem Sohn er solle sagen was ihn stört zum Beispiel; Nei gah wäg oder das isch mis usw. Soll ich ihm den Kassettenrekorder aus dem Zimmer nehmen oder wie kann ich die Beiden für das Spiel zusammen begeistern. Ich weiss ja das es nicht immer Harmonisch ablaufen kann, aber so wie es jetzt ist will ich es auf keinen Fall lassen.

Überfordere die beiden nicht. Es sind noch Kleinkinder und da klappt das zusammen spielen noch nicht so gut. Schaffe gute Rahmenbedingungen in dem du ihn gut auf das Tageskind vorbereitest, evt. Spielsachen die er nicht teilen will, wegräumst, die beiden im Spiel begleitest und auch immer wieder Freiräume schaffst, wo sie selber, alleine etwas spielen dürfen.

Onehin mach ich mir Sorgen um das "soziale Verhalten" meines Sohnes. Klar ist mir schon, dass dies Reifen muss, aber während andere Kinder seines Alters sich mit anderen Kindern wenigstens abgeben, will er nichts wissen von denen. Er schreit, sagt nein oder steht einfach abseits. Ich weiss nicht wie ich das interpretieren soll. Ich habe dies noch nie so ausgeprägt, wie bei meinem Sohn gesehen. Wie soll ich mich verhalten, was soll ich tun oder nicht tun. Ich kann ihn ja nicht zwingen sich mit seinesgleichn abzugeben. Ich möchte ihn verstehen und ihm helfen. Aber beides will mir irgendwie nich so recht gelingen.

Auch das ist ganz normal. "Egozentristisch" nennen die Psychologen dieses besitzergreifende Empfinden am Anfang des Lebens. Kinder haben noch keine Vorstellulng für das "Du" oder für das Teilen. Sie meinen, dass alles ihnen gehört.
Das Kind ist die Welt, und die Welt ist für das Kind die Kulisse, in die es hinein geboren wurde und die es nun in Beschlag nimmt. Für uns Eltern sind Autos oder Schaufel und Eimer einfach Gegenstände die wir fürs Kind gekauft haben. Für die Kinder ist es aber weit mehr und deshalb wollen sie diese auch nicht einfach so teilen.
Häufig kommen wir Erwachsenen dann mit der Aufforderung: "Jetzt spielt doch mal schön zusammen. Jetzt lass den Marco doch auch mal damit spielen." Solche Anweisungen bringen nichts. Kleinen Kindern ist moralisches Verhalten, dazu gehört auch das Teilen noch fremd.
Das Kind ist ein Egoist, und das muss es auch sein. Es hat genug damit zu tun, sich in dieser fremden Welt einzurichten. Es hat erst vor kurzer Zeit sein "Ich" entdeckt; das "Du" ist noch kein Thema in den ersten beiden Lebensjahren. Auch wenn dein Sohn schon etwas älter ist, kommt diese Entwicklung bei ihm jetzt erst so langsam.
Du kannst ihn immer wieder anleiten, ihm Vorschläge machen, kurze Aufträge geben, was er tun könnte." Du kannst das Auto von Marco mal in die Garage parkieren, ui, jetzt könnt ihr grad mal zusammen das Auto abschleppen, das Haus hat ja noch gar kein Dach, du kannst ja mal schauen, ob du irgendwas findest, womit du es zudecken könntest." Leite ihn an und frag ihn auch immer wieder nach Möglichkeiten. Was könnte er tun?
Wenn er schreit oder einfach abseits steht, dann kann das auch damit zu tun haben, dass er vielleicht auch unsicher ist und auch dabei kannst du ihn unterstützen.


Kannst du mir einen oder mehr gute Tips geben wie ich meinen Sohn richtig auf seinem Weg begleiten soll damit sich das alles ein bisschen enrenkt.

Ich denke, dass du recht hohe Erwartungen hast an deinen Sohn. Erwartungen die er vielleicht gar nicht alle so richtig erfüllen kann. Überleg dir auch einmal, was genau du denn von ihm möchtest. Welche Fähigkeiten möchtest du fördern? Was kann er schon gut, was noch nicht so?

Schau mal, was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder. Mit Fragen, Feedback oder noch mehr Beispielen, ok?
liebe Grüsse
Kathrin
Kathrin Buholzer
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