4jähriger will nicht einschlafen

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

4jähriger will nicht einschlafen

Beitragvon vanille » 14.12.2008, 22:23

Guten Tag!
Wir haben zwei Buben im Alter von 5 und 4 Jahren. Der 5jährige Lars geht in den 2. Kindergarten und schläft "ganz normal" - in der Regel von 20.00 Uhr bis 07.00 Uhr. Sein kleiner Bruder Nick führt mich jedoch momentan an den Rand meines Verständnisses. Der Kerl will nicht einschlafen...oft schläft er bis 22.00 Uhr nicht ein - es kann sogar mal 23.00 Uhr werden. Morgens wacht er dann ganz normal auf mit seinem Bruder. Tagsüber ist er nicht auffällig müde, Mittags-Schlaf gibts bei Nick nicht mehr, seit er 18 Monate ist.

IST DIES NORMAL????????? Klar, wenn ich dies so schreibe, kommt mir die Lösung auch selber in den Sinn. Wenn er nicht müde ist, braucht er ahnscheinend weniger Schlaf. Aber ich würde einfach gerne hören, ob andere dies auch kennen. Reichen 9 Stunden Schlaf für ein 4jähriges Kind? Ich finde dies enorm wenig!

Vielen Dank für eine kurze Antwort und liebe, wache Grüsse
Vanille
PS: Mein Mann braucht auch eher wenig Schlaf - 6 Stunden reichen ihm. Ich selber brauche 7-8 Stunden (bin aber 34 Jahre älter als Nick ;-))).
vanille
 
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 15.12.2008, 00:57

Hallo vanille! Ich freue mich, dass du hier gelandet bist, herzlich willkommen auf dem Elternplaneten, schön dass du hier mitschreibst.
Wenn man so die "Schlaftabelle" anschaut, dann braucht ein 4 jähriges Kind ca. 11 Std. Schlaf. Es ist aber gut möglich, dass dein Kind einfach etwas weniger Schlaf braucht. Wenn er deswegen nicht müde, unkonzentriert oder quengelig ist, dann ist das schon ok.
Ich habe eher das Gefühl, dass er den Tag einfach nicht richtig abschliessen kann. Wie sieht denn bei euch der Abend aus. (Ab dem Nachtessen) Welchen Ablauf habt ihr? Schläft er alleine im Zimmer, geht er früher ins Bett als Lars, schaut er noch TV, hört er Kassetten, trinkt er vor dem ins Bett gehen etwas, erzählt ihr Geschichten, wie verabschiedet ihr euch von ihm, steht er dann wenn er im Bett ist wieder auf, hat er vor irgendetwas Angst, was tut er wenn er im Bet liegt. War das mit dem Einschlafen immer schon so? Hat sich das in letzter Zeit verändert? Geht er in die Spielgruppe, Kiga?
Wäre froh, wenn du mir das noch etwas genauer schildern könntest, dann kann ich dir noch etwas besser helfen, ok?
liebe Grüsse
Kathrin
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Beitragvon vanille » 15.12.2008, 10:31

Liebe Kathrin

Vielen Dank für deine prompte, ausführliche Antwort. Gestern haben mein Mann und ich uns über dieses eher neue Verhalten von Nick unterhalten. Nick kam schon immer sehr gerne noch hinunter mit diesem oder dem anderen Anliegen. Die Sache hat sich nun jedoch "verstärkt"...so ganz konkret eigentlich seit Dezember...noch konkreter eigentlich seit Beginn aller Weihnachtsvorbereitungen und seit Beginn des Adventskalenders !!!

Nick ist 4,5 jährig und besucht an 2 Morgen den Montessori-Kindergarten. Momentan ist Nick oft etwas genervt, dass sein Bruder immer "mehr" darf. Lars geht neu ins Judo, Nick muss noch "warten", weil er zu klein ist. Lars geht neuerdings manchmal auch neben dem Kindergarten zu Kindsgi-Kollegen (oder hat Besuch hier), Nick hat dies weniger und fühlt sich manchmal als 5. Rad am Wagen. Wir sind uns bewusst, dass er "hinten nachhinkt". Gleichzeitig löst sich Nick nicht sehr gerne von mir ab. Er geniesst es enorm, einfach mit mir zusammen zu sein, zu kuscheln, zu kochen etc. :D .

Der Abend sieht so aus, dass wir nach dem Nachtessen meistens nicht mehr fern schauen (vorher schauen die Kinder Sandmännchen, auch mal was anderes vom Kika etc.). Nach dem Nachtessen ist nochmals Spielzeit für die Kinder. Meistens vertiefen sie sich in Rollenspiele und mein Mann und ich geniessen Kaffee und Diskussion.

Um ca. 19.20 beginnen wir mit dem Abendritual: Ausziehen, Pijama, Zähneputzen. Dann, um ca 19.20 Uhr steigen beide Kinder bei Nick ins Bett und ich erzähle eine Geschichte. Anschliessend geht Lars zu sich ins Zimmer und ins Bett. Ich bleibe bei Nick, lege mich zu ihm ins Bett und singe ein Lied, etwas "schmüsele" und manchmal besprechen wir noch irgendetwas (Beantwortung einer von 1000 Fragen... :wink: ). Dann sage ich ihm "tschüss" und oft möchte er noch einen Wasser-Schoppen. Danach gehe ich zu Lars und wiederhole dasselbe Ritual. Wenn ich aus dem Zimmer von Lars komme, ruft Nick immer nochmals. Ich gehe dann nochmals zu ihm...zudecken und Küssli. Uff...dann bin ich ko. Nick will dann immer noch genau wissen, was ich jetzt noch mache und wann ich genau ins Bett gehe. Da ich selbständig bin (Kommunikations- und Verkaufstrainings) sage ich ihm täglich, dass ich jetzt noch arbeiten werde. Dann gehe ich runter in den Wohnbereich und arbeite dort. Manchmal schaue ich noch etwas fern und Nick regt sich oft sehr auf, dass wir Erwachsenen länger aufbleiben dürfen und sogar noch fernschauen dürfen!!!

Nick ist ein aufgewecktes, lustiges und auch forderndes Kind. Ich muss momentan häufig mich ihm schimpfen, da er sich nicht an Regeln hält und macht, was ihm passt. Dabei bin ich ziemlich erfolglos, wenn ich aufbrausend bin. Wenn ich hingegen ganz ruhig, mit ruhiger Stimme und langsamen Bewegungen auf ihn zugehe, klappt es besser. Leider gelingt mir dies nicht immer. Die letzten zwei Monate habe ich mehr gearbeitet als sonst (wenn ich arbeite, passen die Grosseltern auf die Kinder auf). Somit war ich bestimmt auch etwas weniger stressresistent.

Tja - eigentlich habe ich mich nun selber gecoacht. Ich denke, dass zwei Komponenten zum "neuen Verhalten" (nicht schlafen = nichts verpassen) führen. Einerseits ist es die Vorfreude auf Weihnachten und die Nervosität rund um Adventskalender & Co - andererseits habe ich mir wahrscheinlich für Nick in den letzten Wochen tagsüber weniger Zeit genommen wie sonst.

Vielleicht sehen Sie als Fachfrau noch weiteres Potential - herzlichen Dank im voraus!

Liebe Grüsse Karin

PS: Ah ja, dies habe ich noch vergessen. Nick wollte schon immer möglichst viel Licht zum Einschlafen. Wir haben uns geeinigt auf "Türe voll offen" und Licht im Flur. Er zündet jedoch häufig das Licht voll an, um einzuschlafen. Dies realisieren wir dann erst, wenn wir selber schlafen gehen. Zudem kann Nick tiptop einschlafen, wenn er neben/mit uns im Bett schlafen darf (Ferien etc.). Würde ich mich also zu Nick legen, bis er eingeschlafen wäre, wäre die Sache auch gelöst...dies möchte ich jedoch mit 4,5 Jahren nicht wieder starten...
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 15.12.2008, 11:03

Liebe Kathrin

Vielen Dank für deine prompte, ausführliche Antwort. Gestern haben mein Mann und ich uns über dieses eher neue Verhalten von Nick unterhalten. Nick kam schon immer sehr gerne noch hinunter mit diesem oder dem anderen Anliegen. Die Sache hat sich nun jedoch "verstärkt"...so ganz konkret eigentlich seit Dezember...noch konkreter eigentlich seit Beginn aller Weihnachtsvorbereitungen und seit Beginn des Adventskalenders !!!

Eine aufregende Zeit, in der die Kinder oft etwas aus dem Häuschen sind. Du kannst dir auch mal überlegen, ob das Adventskalender aufmachen verschieben willst. z.B vor dem Nachtessen, oder nach dem Mittagessen.
Wichtig ist gerade in dieser Zeit immer gut vorauszuplanen und den Kindern zu sagen, was als nächstes passiert. Ein paar Tipps dazu findest du hier: http://www.elternplanet.ch/15.html


Nick ist 4,5 jährig und besucht an 2 Morgen den Montessori-Kindergarten. Momentan ist Nick oft etwas genervt, dass sein Bruder immer "mehr" darf. Lars geht neu ins Judo, Nick muss noch "warten", weil er zu klein ist. Lars geht neuerdings manchmal auch neben dem Kindergarten zu Kindsgi-Kollegen (oder hat Besuch hier), Nick hat dies weniger und fühlt sich manchmal als 5.
Rad am Wagen.

Besprich das am besten mal mit ihm. Evt. findet ihr für ihn ja auch eine Lösung. Vielleicht darf er ab und zu ein Gspändli vom Kiga einladen? Vielleicht gibt es ja bei euch ein Muki Turnen oder ähnliches?
Wenn es immer Krach gibt, wer jetzt was zuerst darf (z.B neben Mama sitzen, entscheiden welches Buch angeschaut wird, welches Stück Kuchen usw.) dann kann ich dir den Nick- und den Lars-Wünschitag empfehlen. Details findest du unter Erziehung mit Fantasie, unter Eifersucht: http://www.elternplanet.ch/46.html#E


Wir sind uns bewusst, dass er "hinten nachhinkt". Gleichzeitig löst sich Nick nicht sehr gerne von mir ab. Er geniesst es enorm, einfach mit mir zusammen zu sein, zu kuscheln, zu kochen etc. .

Der Abend sieht so aus, dass wir nach dem Nachtessen meistens nicht mehr fern schauen (vorher schauen die Kinder Sandmännchen, auch mal was anderes vom Kika etc.). Nach dem Nachtessen ist nochmals Spielzeit für die Kinder. Meistens vertiefen sie sich in Rollenspiele und mein Mann und ich geniessen Kaffee und Diskussion.

Um ca. 19.20 beginnen wir mit dem Abendritual: Ausziehen, Pijama, Zähneputzen. Dann, um ca 19.20 Uhr steigen beide Kinder bei Nick ins Bett und ich erzähle eine Geschichte. Anschliessend geht Lars zu sich ins Zimmer und ins Bett. Ich bleibe bei Nick, lege mich zu ihm ins Bett und singe ein Lied, etwas "schmüsele" und manchmal besprechen wir noch irgendetwas (Beantwortung einer von 1000 Fragen... ).

Es ist gut möglich, dass er den Tag einfach nicht so richtig beenden kann. Du kannst ja mal versuchen mit ihm den Tag nochmals kurz Revue passieren zu lassen. Erzählt euch, was alles heute so passiert ist, was er erlebt hat.
Wenn er wirklich Mühe hat mit einschlafen, dann kannst du z.B auch mal überlegen, ob du ihm eine Kassette mit Einschlafmusik anstellen willst. Schau einfach, dass er keine Märli oder Geschichten hört. Das nimmt die Kinder oft emotional sehr mit und sie können dann den Schlaf noch schwerer finden.
Wer nicht gut einschlafen kann, dem hilft vielleicht ein "Zaubertrank". Details dazu findest du ebenfalls hier unter einschlafen: http://www.elternplanet.ch/46.html#E
Auch Bücher können oft helfen. Man kann dann auch immer wieder Bezug nehmen darauf. "Weisst du noch was der Buddy Bär gemacht hat, wenner nicht einschlafen konnte?" Evt. könnt ihr ja zusammen auch mal überlegen, welche Möglichkeiten er hat. Was könnte er tun, wenn er nicht einschlafen kann.Büchertipps zum Thema einschlafen findest du im Shop unter Schlafen: http://www.elternplanet.ch/9.html
Vielleicht ist er wirklich einfach auch zu wenig müde. Evt. gibt es die Möglichkeit, dass er vor dem Essen noch etwas rausgeht, evt. verschiebst du die ins Bett geh Zeit eine halbe Std. nach hinten, vielleicht reicht auch schon das Kassetten hören.


Dann sage ich ihm "tschüss" und oft möchte er noch einen Wasser-Schoppen. Danach gehe ich zu Lars und wiederhole dasselbe Ritual. Wenn ich aus dem Zimmer von Lars komme, ruft Nick immer nochmals. Ich gehe dann nochmals zu ihm...zudecken und Küssli. Uff...dann bin ich ko. Nick will dann immer noch genau wissen, was ich jetzt noch mache und wann ich genau ins Bett gehe. Da ich selbständig bin (Kommunikations- und Verkaufstrainings) sage ich ihm täglich, dass ich jetzt noch arbeiten werde. Dann gehe ich runter in den Wohnbereich und arbeite dort. Manchmal schaue ich noch etwas fern und Nick regt sich oft sehr auf, dass wir Erwachsenen länger aufbleiben dürfen und sogar noch fernschauen dürfen!!!

Nick ist ein aufgewecktes, lustiges und auch forderndes Kind. Ich muss momentan häufig mich ihm schimpfen, da er sich nicht an Regeln hält und macht, was ihm passt.

Habt ihr denn Regeln aufgestellt? Bei Regeln ist es wichtig, dass du dir genau überlegst, was du denn gerne ändern möchtest. Besprich das mit ihm. Sag ihm genau, was du von ihm erwartetst. "Ich möchte, dass du am Tisch sitzen bleibst, bis noch jemand fertig ist mit essen." Du kannst ihn auch fragen, wie er sich denn richtig verhalten soll. "Wie müssen wir hier bei uns zu Hause reden, miteinander umgehen, damit sich alle wohlfühlen?" Schreibt diese Regeln dann zusammen auf ein Blatt. Wenn ihr Regeln zu versch. Themen habt, dann macht versch. Blätter. Das Aufschreiben ist wichtig, die Regeln werden so verbindlicher und die Kinder können auch immer wieder nachschauen, was man abgemacht habt. Positiv formulieren! Aufschreiben was sie tun und nicht was sie lassen sollen. Damit er es besser versteht, könnt ihr die Regeln mit Zeichnungen oder Bildern ergänzen. Hängt diese Familienregeln (sie gelten dann übrigens auch für die ganze Familie) irgendwo gut sichtbar auf.

Dabei bin ich ziemlich erfolglos, wenn ich aufbrausend bin. Wenn ich hingegen ganz ruhig, mit ruhiger Stimme und langsamen Bewegungen auf ihn zugehe, klappt es besser. Leider gelingt mir dies nicht immer. Die letzten zwei Monate habe ich mehr gearbeitet als sonst (wenn ich arbeite, passen die Grosseltern auf die Kinder auf). Somit war ich bestimmt auch etwas weniger stressresistent.

Achte dich einfmal auf deine Anweisungen. Es gibt ein paar grundsätzliche Punkte die du beachten solltest:
Wichtig ist, dass du nicht alles x-mal sagst. Wenn du möchtest, dass dein Kind etwas tut, dann folge diesen Schritten: Geh zu ihm hin (also nicht aus einem anderen Zimmer, von draussen nach drinnen…) rufen, sprich es mit Namen an und sag ihm genau was es tun soll: „bitte geh jetzt deine Zähne putzen, sprich bitte in normalem Ton, versorge bitte deine Schuhe …“ (auch hier, immer sagen, was sie tun sollen, was du von ihnen möchtest). Warte ca. 5 Sekunden und gib ihm Zeit zu gehorchen.
Bleib in der Nähe und beobachte es. Wenn es tut was du gesagt hast, dann lobe es.
Wenn nicht dann gib die Anweisung noch einmal. (Gilt nicht bei Problemverhalten, dann die Anweisung nur einmal geben!).
Wenn es wieder nicht gehorcht, dann musst du eine logische Konsequenz folgen lassen. ( also irgendetwas, welches mit seinem Verhalten in Zusammenhang steht. Die Kinder aus der Situation entfernen, das Spielzeug, den Teller einen Moment wegnehmen, keine Geschichte vorlesen usw.). Sag ihnen immer wieso du es tust, drohe nicht, sondern tu es einfach. Wichtig ist, dass du ihnen immer wieder die Möglichkeit gibst es wieder zu üben. Entferne das Spielzeug nur für ca. 5-30 minuten und gib es ihnen dann wieder.

Beobachte dich einmal, WIE du Anweisungen gibst. Denk dran:

Nicht zuviele! Oftmals texten wir unsere Kinder von morgens bis abends mit Anweisungen zu. Je mehr Anweisungen wir geben, umso mehr Möglichkeiten haben die Kinder nicht zu gehorchen. Oftmals geben wir auch einfach nur Anweisungen aus lauter Gewohnheit. "Pass auf dort drüber, diese Pflanzen solltest du nicht anfassen, jetzt musst du dann mal den Schlafanzug anziehen." Hier wäre es besser entweder gar nichts zu sagen oder dann: "Komm her zu mir, Lass die Pflanzen in Ruhe, geh jetzt bitte deinen Schlafanzug anziehen." Überleg dir jeweils, BEVOR du eine Anweisung gibst: Ist diese jetzt wichtig? Denk auch daran, dass du dann auch eine Konsequenz parat haben musst, wenn er sie nicht befolgt.

Frageform! Immer wieder geben wir Anweisungen als Frage. "Könntest du bitte deine Füsse vom Tisch nehmen? Kommst du bitte? Gehst du jetzt die Hände waschen?" Wenn wir eine Anweisung als Frage formulieren, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn das Kind "Nein" sagt. Also sag immer, WAS genau du von deinem Kind erwartest. Positiv Formulieren!

Zu Ungenau! "Nick!" oder "Hör auf mit dem Blödsinn!" "Jetzt reichts aber! "Jetzt benimm dich!" Diese vagen Andeutungen sagen dem Kind weder mit was es aufhören, noch was es stattdessen tun soll.

Von weit her! Immer zum Kind hingehen. Nicht von der Küche ins Kinderzimmer schreien!

Zur falschen Zeit! Vorher ankündigen. Nicht einfach den Fernseher ausmachen, oder zum essen rufen. Sag ihm vorher wie lange er etwas tun darf. Stell eine Uhr, oder geh ca. 5 Min. vorher zu ihm hin und sage: "In 5 Minuten können wir essen, wenn ich das nächste Mal komme, dann möchte ich, dass du gleich mitkommst und dir die Hände wäschst."

Es gibt noch weitere "Erziehungsfallen":

Umgang mit Strafen:
Strafe wird angedroht, aber nicht ausgeführt. Das Kind lernt mit der Zeit, dass die Eltern die Strafen nur androhen, aber trotzdem nix passiert.

Strafe als letzte Möglichkeit:
Die Eltern warten zu lange, bevor sie auf das Problemverhalten reagieren. Strafen fallen dann häufig zu hart aus.

Inkonsequente Bestrafung:
Die Eltern sind sich nicht einig, ob und wie sie Konsequenzen anwenden. Für das Kind ist es schwierig zu merken, welche Linie jetzt gilt.


Tja - eigentlich habe ich mich nun selber gecoacht.

Genau so muss es auch sein! :-)

Ich denke, dass zwei Komponenten zum "neuen Verhalten" (nicht schlafen = nichts verpassen) führen. Einerseits ist es die Vorfreude auf Weihnachten und die Nervosität rund um Adventskalender & Co - andererseits habe ich mir wahrscheinlich für Nick in den letzten Wochen tagsüber weniger Zeit genommen wie sonst.

Wenn du das jetzt schon gemerkt hast, dass er nervös und deshalb auch unruhiger ist, versuch dem Rechnung zu tragen. Evt. kannst du gewisse Dinge in deinem Alltag auch etwas umstellen. Sag ihm einfach immer warum und erklär ihm wie es abläuft.
Versuch dir Zeit zu nehmen. Gerade im Alltag, wenn er kommt dir etwas zeigen oder dich etwas fragen will. Oft vertrösten wir unsere Kinder dann immer auch später. "Wart, ich muss noch schnell dies und jenes... Ich komme grad... Ja, einen Moment, ich gehe noch rasch...".


Vielleicht sehen Sie als Fachfrau noch weiteres Potential - herzlichen Dank im voraus!

Liebe Grüsse Karin

Schau mal was du damit anfangen kannst und melde dich dann einfach wieder, ok?
liebe Grüsse
Kathrin
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Beitragvon vanille » 15.12.2008, 11:29

Liebe Kathrin

Ein riesiges Dankeschön. Gerne schaue ich mir deine Ideen und Anregungen noch detailliert an - da steckt so viel Wertvolles drin! Merci!

Wir werden in den nächsten Wochen einiges einbringen und ausprobieren. Bestimmt hilfts. Viel liegt bei mir selber. Nur schon diese Auseinandersetzung mit mir, Nick und Co. hat mir einiges gebracht. (:-))) wieviele Leute habe ich in letzter Zeit gecoacht??? Für einen selber nimmt man sich diese Zeit oft nicht...aber das kennen da viele, gell!)

Ich wünsche dir eine schöne Weihnachtszeit!
Herzliche Grüsse
Karin
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