Ich weiss nicht, mit wem ich über mein Problem sprechen kann und wende mich deshalb hoffnungsvoll an Dich; vielleicht kannst Du mir einen kleinen Schritt weiterhelfen.
Jeder von uns hat bestimmt irgend einen Knackspunkt - meiner ist eine bisher unter Kontrolle gehaltene Verlustangst. Ich habe mit 7 Jahren meine damals 5-jährige Schwester verloren - zwar konnte ich das gut verarbeiten, aber eine Verlustangst ist geblieben und macht sich besonder stark bemerkbar, seit ich meine Jungs habe. (Sie sind 2 und 4)
Bisher glaubte ich alles unter Kontrolle zu haben. Jedoch vor 2 Wochen gab es einen Vorfall in der Spielgruppe meines Grossen, der mich etwas ins Schwanken gebracht hat.
Ich wollte den Grossen von der Gruppe abholen und war etwa 15 Min. zu früh - Wie immer setzte ich mich mit dem Kleineren ins Vorzimmer, eine Art Treppenhaus und wartete. Nach etwa 5 Min. kam die Spielgruppenleiterin heraus, weil sie einem Mädchen hinterherwollte....als sie mich sah, wirkte sie etwas verwirrt und fragte, ob denn der Felix (mein Sohn) schon vom WC zurück sei.... (die Kinder können allein aufs WC, müssen dafür hinaus ins Treppenhaus und die Stiege hinauf. Im Rest des Hauses sind einige Beratungbüros eingerichtet und diverse Leute gehen ein und aus)
Die Leiterin ging hinauf zum WC und rief immer wieder nach Felix, der sich vermeintlich im Klo eingesperrt hätte....er antwortete nicht und ich bekam Panik. Nach wenigen Augenblicken öffnete ein anderes Mädchen der Gruppe die WC Tür, von Felix fehlte jede Spur und die Leiterin machte ein ratloses Gesicht...ich rannte durchs ganze Haus, zu den oberen Büros und WC's und rief ihn - ich hatte schlimme Angst - habe mir die schlimmsten Gedanken gemacht.
Ich fragte sie, wielange er denn schon draussen sei; 2-3 Minuten meinte sie....naja, ich sass ja schon 5 Minuten vor der Tür....meine Panik wurde grösser.
Am Ende haben wir ihn gefunden - er sass im Spielzimmer und war wohl leise wieder ins Zimmer geschlichen ohne dass sie es bemerkt hatte. Ganz bestimmt hatte sie an dem Morgen ein Chaos und eine wilde Truppe .. sie hatte schlicht die Übersicht verloren.
Auf jeden Fall hat mich dieser Morgen in meinen Grundfesten erschüttert. Wir waren danach 2 Wochen in Wien in den Ferien. Auch dort auf dem Spielplatz gab es ein Situation, wo ich Felix plötzlich nicht mehr fand und mich wie gelähmt fühlte - am Ende war er einfach zu einem anderen Spielgerät gelaufen und in der Kindermasse verschwunden.
Sicher fragst Du Dich nun, warum ich Dir das alles schreibe.

Ich erhoffe mir von Dir eine Rückmeldung, eine Art Einschätzung der Situation.
- Wie schätzt Du die Situation in der Spielgruppe ein; in 2 Wochen bringe ich meinen Felix wieder da hin und habe Angst davor; ist es wirklich ok, dass die 4-jährigen ohne Aufsicht in ein Treppenhaus hinaus aufs WC gehen, wo jeder ein und aus gehen kann?
- Wieviel Angst ums Kind auf dem Spielplatz ist noch gesund? Kann man lernen, das Kopfkino in den Griff zu bekommen?
Ich weiss, Du bist keine Psychologin, aber ich vertraue auf Deine Instinkte und erhoffe mir etwas Mutmach!

Ich glaube, ich muss an dieser Angst arbeiten - wie oft werden meine Jungs noch verschwinden, zu spät nach Hause kommen....ich will davon nicht krank werden.
Ach ja, das hier klingt alles etwas depro.... ansonsten bin ich aber eine ganz normale aufgestellte Mama!

Liebe Grüsse und VIELEN DANK fürs Lesen!!!!
Daniela