Hallo Kathrin
Ich erhoffe mir von dir wieder einmal einen guten Rat. Unsere Kinder sind 6 und 4. Es ist alles in Ordnung, nur eines geht mir in letzter Zeit immer wieder tierisch auf den Keks. Unser Sohn geht in den Kindergarten und verhält sich dort sehr gut. Unsere Tochter geht 2x pro Woche in einen Kleinkindergarten und verhält sich auch sehr gut. Überall verhalten sie sich sehr angepasst, an fremden Orten habe ich die liebsten Kinder. Aber zuhause wird gestritten was das Zeug hält.
In welchen Situationen passiert das denn? Achte dich doch einmal darauf.
Besprich mit ihnen Regeln. Was erwartest du denn von ihnen? Setz dich mit ihnen zusammen und dann besprecht mal zusammen. Was braucht es damit sich alle wohlfühlen? Schreibt die Regeln dann auf ein Blatt auf und hängt es dann gut sichtbar auf.
Schau dir doch mal das Video dazu an:
Regeln:
http://www.youtube.com/watch?v=eGsW1g0aPXg
Zoff mit den Kids:
http://www.youtube.com/watch?v=nqaZDYdkALYIch weiss, dass das sein muss, es war bei uns früher nicht anders. Leider artet es immer häufiger in Handgreiflichkeiten aus. Und ich weiss nicht, wann ich eingreifen und schlichten soll. Wen muss ich trösten?
Wenn du das hörst, geh zu ihnen und mach folgendes:
Nicht als „Polizist“ in die Situation rein gehen, sondern als „Vermittler“. Wenn sie sich streiten und du zu ihnen gehst, dann versuche nicht gleich selber die Situation zu klären. Also nicht: „ Was ist jetzt schon wieder los? Marco was hast du jetzt schon wieder gemacht? Musst du immer mit anderen streiten? Jetzt gibst du ihnen sofort die Sachen zurück."
Versuch als erstes mal zuzuhören. Was genau ist passiert, versuch nicht zu bewerten und Partei für jemanden zu ergreifen. Hör zu und mach dir ein Bild. Wenn nötig fass das Gehörte zusammen: „Also hani das richtig verstande, Luca du bisch verruckt worde, wüll dr Tim nid hett wölle mit dir spile.“ Manchmal reicht schon das Zuhören und die Kinder sind dann schon wieder zur Türe raus.
Versuch auch hier nicht gleich selber die Lösung zu geben. "Eh das ist doch nicht so schlimm. Jetzt lass den Theo halt mal und spiel etwas anderes." Probier deine Kinder zu einer Lösung zu bewegen. „Also, Kevin du möchtest jetzt nicht mehr mit Leon spielen? Und du Leon möchtest aber jetzt noch mit Kevin weiterspielen? Was tun wir jetzt? Was gibt es für eine Möglichkeit? Habt ihr eine Idee? Welche Idee habt ihr? Wie könnet ihr dieses Problem jetzt am besten lösen?"
Kinder haben meistens selber sehr gute Ideen Probleme zu lösen, man muss sie nur lassen. Wichtig ist, dass du ihnen nur soviel Hilfe wie nötig gibst, so dass sie das Problem eigentlich selber lösen können. Wenn es dann nicht klappt, oder sie sich nicht einigen können, dann kannst du immer noch einschreiten od. eine Lösung vorschlagen.
Wenn sie sich bei einem Streit zum Beispiel gar nicht einigen können dann kannst du immer noch eingreifen und sagen: „Schaut mal, wenn ich euch jetzt nicht einigen könnt, wer zuerst mit dem Auto spielt, dann nehme ich es für 10 Minuten weg. Ich geb's euch dann wieder und in der Zwischenzeit könnt ihr euch überlegen, wie ihr das lösen wollt.
Es ist nicht deine Aufgabe abzuwägen und den Schiedsrichter zu spielen, du sollst nur Hilfestellungen geben und die Kinder müssen es dann selber versuchen. Das ist für dich einfacher, denn sonst stehst du immer zwischendrin, du bist immer für irgendjemanden „die Böse“ du kannst es nicht allen recht machen. Deshalb ist es für dich auch viel entspannter, wenn deine Kinder nach Lösungen suchen. Sie werden mit der Zeit auch merken, dass sie dich auch nicht immer rufen müssen, denn du ergreifst ja „keine Partei“ mehr für jemanden.
Manchmal kann auch ein kleines Rollenspiel hilfreich sein, z.B wenn ein Kind bei der Lösungsfindung nicht mitmachen will. Dann kannst du seinen "Part" übernehmen und es mit dem anderen Kind quasi vorzeigen.
Wenn du dann Hilfestellungen gibst, dann versuch das mit viel Fantasie und Einfühlungsvermögen zu machen. Mitzuhelfen Lösungen zu finden muss nämlich nicht nur Stress sein, sondern kann auch Spass machen!
Ich weiss, das ist sehr schwierig am Anfang, vor allem wenn man es sich gewohnt ist, immer gleich einzuschreiten und Tipps zu geben oder zu befehlen, wies jetzt läuft. Es braucht Fingerspitzengefühl um sich auch mal zurückzuhalten und den „Ball“ an die Kinder zurückzugeben. Es wird sicher auch nicht gleich beim ersten Mal klappen, aber probier es einfach immer wieder.
Schau mal, was du damit anfangen kannst und melde dich dann einfach wieder, mit Fragen und Feedback, ok?
liebe Grüsse
KathrinBisher habe ich sie meistens getrennt auf ihre Zimmer geschickt. Nach 2 Minuten sind sie aber wieder zusammen und spielen weiter, dann gehts wieder ein paar Minuten und es geht wieder von vorne los.
Meine Frage: Wie reagiere ich richtig?
Danke und liebe Grüsse
Mirjam