Willensstarkes Kind

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

Willensstarkes Kind

Beitragvon aurien » 16.11.2007, 14:28

Hallo

Ich bin neu hier und habe auf anraten mit meinem Thema zu euch gewechselt. Für den Überblick habe ich auch gleich den Text hierhin gezügelt:

Unser 3.5 jähriger Sohn nahm uns von Anfang an schon Tag und Nacht ein. Bis zum heutigen Tag schläft er immernoch in unserem Zimmer und noch nicht durch. Schon etliche Versuche und Varianten haben wir ausprobiert damit er in sein Zimmer zügelt. Mal klappt es für wenige Stunden oft auch gar nicht. Auch sonst habe ich das Gefühl er kommt aus seiner Trotzphase überhaupt nicht mehr heraus. Er ist ein 24 Stunden Kind und wir haben gelernt damit umzugehen, sprich das diese Kinder besonders liebesbedürftig sind, klare Strukturen brauchen, Grenzen, sehr viel Bewegung usw. Wir setzen auch klare Grenzen und sind Konsequent wo es nötig ist, keine Frage. Er kann auch ganz toll sein, spielt schön, ist sehr aufgeweckt,aktiv, kreativ und lieb. Dennoch haben wir momentan jeden Tag die grössten Machtkämpfe. Banale Dinge wie spazieren gehen z.B. Er soll die Hose anziehen, nein das will er nicht. Ok nach ein paar Chancen ist dann die Konsequenz das wir drinn bleiben. Aber dann kriegt er einen Wutanfall. Und das zieht sich durch den Tag, wegen jeder Kleinigkeit so schein es gibts ein riesen Theater. Am Abend bin ich dann so K.O. dass ich nicht auch noch die Nerven habe so konsequent zu sein das er in seinem Bett liegen bleibt! Er kann dann echt 3-4 Stunden Terror machen und dafür habe ich keine Kraft am Abend. Mein Mann unterstützt mich wo es geht und wir geben uns wirklich so viel Mühe, aber momentan weiss ich einfach nicht ob unser Sohn uns nicht einfach tyrranisiert! Es geht nicht darum das ich Kraft tanken kann, ich habe mich so organiesert das ich mir auch Auszeiten nehmen kann. Ich finde einfach das es an der Zeit ist das mein Sohn respektiert das wir auch unsere Zeit haben möchten. Wir brauchen Zeit als Paar und auch muss er begreifen das er ein Kind ist und noch nicht die gleichen Rechte hat wie ein Erwachsener. Z.B. das er eben früher als wir ins Bett geht.

Ich habe mir ebenfalls auf anraten nun Gedanken gemacht was sich denn konkret bei uns ändern soll. Das ist irgendwie noch schwierig da sich doch einiges angestaut hat bei uns. Ich versuche mal nicht zu viel auf einmal zu wollen:

Bei mir: Ich möchte einen strukturierten Tagesablauf welcher auch Qualitätszeiten beinhaltet für die Familie, für das Kind, für uns als Paar und auch für mich als Auszeit.

Ich möchte das wir einen angenehmen Umgangston miteinander pflegen.

Ich möchte das Verantwortungen welche die Familie betreffen von allen getragen werden.

Ich möchte mehr Geduld und Verständniss für meine Kind und meinen Mann aufbringen möchte mich aber auch nicht als Individuum verlieren dabei.

Ich möchte meine Ansprüche überdenken und gegebenenfalls ändern.

Ich möchte nicht immer in ein Loch fallen wenn mal etwas nicht so rund läuft.

Für mein Kind wünsche ich mir:

Das es sich unterstützt fühlt sich mehr abzunabeln.

Das es Vertrauen findet sich zu verwirklichen/sich wohl zu fühlen auch wenn ich mal nicht dabei sein kann.

Ich wünschte mir es fände sich regelmässige Lösung für das Schlafen in der Nacht.

Ich möchte die Machtkämpfe konstruktiv angehen und das mein Kind das irgendwie akzeptieren lernt. Ich möchte das er lernt sich an Regeln zu halten.

Ich möchte genug Zeit haben für ihn , ihm aber nicht im Weg stehen sich selber zu entfalten.
aurien
 
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 17.11.2007, 00:14

Hallo

Ich bin neu hier und habe auf anraten mit meinem Thema zu euch gewechselt. Für den Überblick habe ich auch gleich den Text hierhin gezügelt:

Herzlich willkommen und schön dass du hier gelandet bist!
Als erstes ist ganz wichtig, dass du versuchst, den Fokus auf das Positive zu richten. D.h Tu dein Kinder etwas, dass du toll findest, etwas dass er mehr machen sollte, dann versuch ihn zu loben.
Also wenn er z.B einen Moment ganz ruhig und lieb spielt, dann geh später zu ihm und sage: „ Das isch de schön, dass du so ruehig und lieb gspielt heit.“ Oder „das hett mi de gfreut, dass du so schön gspilt hesch.
Aufpassen dass du nicht ins negative fällst. „Es isch de schön, dass du itze ändlich mal nid so lut bisch gsi.“ Man nennt das „Beschreibendes Lob“, also genau die Situation beschreiben die du beobachtet hast und diese loben. Versuch ganz stark, dieses Loben in den Alltag einzubeziehen. D.h nimm dir vor, dein Kind mind. 5 Mal am Tag beschreibend zu loben.


Unser 3.5 jähriger Sohn nahm uns von Anfang an schon Tag und Nacht ein. Bis zum heutigen Tag schläft er immernoch in unserem Zimmer und noch nicht durch. Schon etliche Versuche und Varianten haben wir ausprobiert damit er in sein Zimmer zügelt.

Nach 3,5 Jahren in eurem Zimmer wird das natürlich nicht ganz einfach ihm das wieder abzugewöhnen. Wichtig ist, dass du mit ihm zusammen ein paar Familienregeln aufstellst.
Hier in diesem Fall "Schlafensregeln". Sag ihm ganz klar, dass du ihn Zukunft möchtest, dass er in seinem Zimmer, in seinem Bett schläft. Richte mit ihm zusammen sein Kinderzimmer evt. ein wenig neu ein, oder stellt ein wenig um. Wichtig ist, dass es in eurem Zimmer keine Möglichkeit mehr für ihn zum schlafen gibt. Versuch zusammen mit ihm zu besprechen, wieso er in seinem Zimmer schlafen soll. (Ruhige Nächte, Mama und Papa möchten in der Nacht alleine sein usw...) Schreib es so auf, dass er weiss, WAS GENAU du von ihnen erwartest, was er tun soll.
Also nicht: „Ich will nicht, dass du bei uns im Zimmer schläfst, oder ich will nicht, dass du in der Nacht aufstehst“, sondern „Ich will, dass du in deinem Zimmer schläfst, ich möchte, dass du in der Nacht in deinem Bett bleibst."
Schreibt, zeichnet, klebt diese Regeln auf ein Blatt. Gestalte sie so, dass er sie versteht, hängt sie irgendwo gut sichtbar auf. (In diesm Fall am besten im Zimmer). Frag ihn auch, was ihr machen wollt, wenn es nicht klappt. Hör dir mal seine Vorschläge an und besprecht auch die Konsequenzen. Sag ihm, dass du ihn z.B. immer wieder ins Bett zurückbringen wirst. Ich würde in dem Fall versuchen mit Motivation und Belohnungen zu arbeiten. Am besten versuchst du es mal mit einer Punktekarte/Chläberliplan.
Hier gibt es einige Punkte zu beachten:
- Positiv formulieren, was möchtes du von ihm.
- Am wirkungsvollsten ist es, wenn du etwas witziges bastelst, dass er gern hat. Z.B einen Bauernhof einen Zoo, ein Piratenschiff usw. Beim Schloss z.B kannst du auf jedes Fenster den Sticker kleben, beim Zoo auf jedes Feld, Abschnitt und beim Zoo z.B in jedes Gehege. Die Punktekarte darf ruhig phantasievoll sein, witzig aussehen und Spass machen.
-Jedes Mal wenn er es geschafft hat, z.B im Bett zu bleiben, darf er am nächsten Morgen ein Kleberli aufkleben.
Bei kl. Kindern reicht oft schon der Kleber als Belohnung. Du kannst aber auch zusätzlich noch eine Belohung geben. Es muss nicht immer etwas teures, gekauftes sein. Z.B eine Extra Geschichte lesen, ins Schwimmbad gehen, einen Kuchenbacken, eine Velotour usw. lass dir was einfallen. Es ist auch möglich, eine grössere Belohnung in Aussicht zu stellen. Z.B ein Plüschtier, Malfarben muss aber nicht sein.
-Setz ein leichtes Ziel. Also z.B nach der ersten Nacht im Bett bleiben, ein Kleberli und eine kl. Belohnung. Nach insgesamt 3 Kleberli evt. eine grössere Belohnung und nach einer Woche dann eine grosse Belohnung.
-Mach es dann etwas schwieriger und lass mit der Zeit die Belohnungen weg und lass die Punktekarte „ausschleichen“. Achtung! Keine Kleber wegnehmen, nicht schimpfen wenns nicht geklappt hat, motivieren fürs nächste Mal.


Mal klappt es für wenige Stunden oft auch gar nicht.

Versuch immer wenn es klappt ihn zu loben. Achtung, nicht ins negative fallen. Also nicht: "Gut, dass es heute endlich mal wieder geklappt hat." Oder "Wenn es nur immer so gut klappen würde..."

Auch sonst habe ich das Gefühl er kommt aus seiner Trotzphase überhaupt nicht mehr heraus. Er ist ein 24 Stunden Kind und wir haben gelernt damit umzugehen, sprich das diese Kinder besonders liebesbedürftig sind, klare Strukturen brauchen, Grenzen, sehr viel Bewegung usw.
Was meinst du mit 24 Std. Kind?

Wir setzen auch klare Grenzen und sind Konsequent wo es nötig ist, keine Frage.
Er kann auch ganz toll sein, spielt schön, ist sehr aufgeweckt,aktiv, kreativ und lieb. Dennoch haben wir momentan jeden Tag die grössten Machtkämpfe.

Versuch immer wieder vorauszuplanen.D.h. Sag ihm immer wieder, was ihr als nächstes tut. Also schon ein paar Std. vor dem Spazieren gehen sagst du ihm, was ihr vorhabt. Dann am Ende des Essens sagst du: "Wir essen jetzt noch zu Ende, dann werde ich den Tisch abräumen und du kannst noch eine Weile spielen. Danach gibt es Mittagspause und nach der Mittagspause gehen wir spazieren." Sag ihm auch, wo ihr hingeht, mit wem und wie lange ihr dort bleibt. Kurz vor dem Abmarsch, künde es an und sage: "In 5 Min. müssen wir uns parat machen. Ich komme dich holen und dann möchte ich, dass du kommst und dich anziehst."Du kannst ihm auch 2 Möglichkeiten anbieten. Möchtest du lieber diese oder diese Hose? Möchtest du die Hose in deinem Zimmer oder bei mir unten anziehen?" Oft hilft auch ablenken, ein Spiel daraus machen, Geschichte erzählen usw.
Bei Risikosituationen, also wenn du schon vorher weisst, dass es schwierig werden könnte, würde ich dir empfehlen einen Aktivitätenplan zu machen.

1. Gute Vorbereitung
Sag ihm genau wo ihr hingeht, was passiert, wie lange, wer kommt mit usw.

2. Regeln festlegen
Besprich mit ihm die Regeln. Sag ihm was du genau von ihm erwartest. Positiv formulieren "Ruhig auf dem Stuhl sitzen bleiben." Evt. kannst du ihn ja selber danach fragen, wie er sich verhalten soll. "Was denkst du, wie muss man sich beim Coiffeur verhalten?".

3. Belohnungen abmachen
Besprecht zusammen, was passiert, wenn er sich gut an die Abmachungen hält. z.B zusammen etwas trinken gehen, auf den Spielplatz, ein Dessert nach dem Mittagessen, ein Büechli schauen usw.

4. Konsequenzen einsetzen
Sag ihm auch, was passiert wenns nicht klappt. Also es gibt keine Belohnung.

5. Nachbesprechen
Sag ihm was gut war, lobe ihn dafür und sage ihm auch , was er evt. das nächste Mal noch besser machen könnte.

Banale Dinge wie spazieren gehen z.B. Er soll die Hose anziehen, nein das will er nicht. Ok nach ein paar Chancen ist dann die Konsequenz das wir drinn bleiben.

[color=darkred]Wichtig ist, dass du nicht alles x-mal sagst. Wenn du möchtest, dass dein Kind etwas tut, dann folge diesen Schritten: Geh zu ihm hin (also nicht aus einem anderen Zimmer, von draussen nach drinnen…) rufen, sprich ihn mit Namen an und sag ihm genau was er tun soll: „bitte häb dini Füess abe, gang bitte ga Zähnputze, due bitte normal rede, …“ (auch hier, immer sagen, was er tun soll, was du von ihm möchtest).
Achtung: Keine Frageform! Also nicht: "Würdest du bitte deine Füsse vom Tisch nehmen?." warte ca. 5 Sekunden und gib ihm Zeit zu gehorchen. Bleib in der Nähe und beobachte ihn. Wenn er macht, was du gesagt hast, dann lobe ihn. Wenn nicht dann gib ihm die Anweisung noch einmal. Wenn er wieder nicht gehorcht, dann musst du eine logische Konsequenz folgen lassen. ( also irgendetwas, welches mit seinem Verhalten in Zusammenhang steht. Ihn aus der Situation entfernen, das Spielzeug, den Teller einen Moment wegnehmen, keine Geschichte vorlesen usw.). Sag ihm immer wieso du es tust, drohe nicht, sondern tu es einfach. Wichtig ist, dass du ihm immer wieder die Möglichkeit gibst es wieder zu üben. Entferne das Spielzeug nur für ca. 5-30 minuten und gib sie ihm dann wieder.
Wenn es keine Konsequenz gibt, dann setze ihn für eine bis 2 Minuten auf den stillen Stuhl. Er muss dann kurz auf einen Stuhl, Treppe, Boden sitzen, sich beruhigen, kurz nachdenken und du holst ihn dann wieder. (Wie bei der Auszeit). Wenn er nicht still ist, dann bring ihn in die Auszeit. Sag ihmwarum: „du bisch nid still gsi, drum muesch itze e moment id uszyt/timeout ids zimmer.

Die Auszeit ist die letzte Möglichkeit und steht am Ende einer langen Kette von Erziehungsfertigkeiten (Fam. Regeln, direktes ansprechen, klare ruhige Anweisungen, Log. Konsequenzen, Stiller Stuhl und Auszeit. Die Auszeit funktioniert nur, wenn du vor allem auch die anderen Erziehungsstrategien (beschreibend loben, Aufmerksamkeit schenken, Zuneigung zeiten bei positivem Verhalten, beiläufiges lernen usw.) regelmässig anwendest.


Aber dann kriegt er einen Wutanfall. Und das zieht sich durch den Tag, wegen jeder Kleinigkeit so schein es gibts ein riesen Theater.

Hier würde ich ihn einfach ignorieren, versuch ihm keine Aufmerksamkeit zu schenken und lobe ihn, wenn er sich wieder normal verhält. "Schön, dass du dich wieder beruhigt hast."Oder den stillen Stuhl anwenden. Melde dich, wenn du dazu noch Fragen hast

Am Abend bin ich dann so K.O. dass ich nicht auch noch die Nerven habe so konsequent zu sein das er in seinem Bett liegen bleibt! Er kann dann echt 3-4 Stunden Terror machen und dafür habe ich keine Kraft am Abend.

Das kann ich sehr gut verstehehen. Es bleibt dir aber gar nix anderes übrig! :-)

Mein Mann unterstützt mich wo es geht und wir geben uns wirklich so viel Mühe, aber momentan weiss ich einfach nicht ob unser Sohn uns nicht einfach tyrranisiert!

Die meisten Problemverhalten die dein Kind zeigt sind antrainiert. Mit deiner Hilfe kann er es wieder abtrainieren und neues Verhalten lehren. Überleg dir genau, was du von ihm möchtest, kommuniziere klar und positiv und reagiere bei Problemverhalten sofort.

Es geht nicht darum das ich Kraft tanken kann, ich habe mich so organiesert das ich mir auch Auszeiten nehmen kann. Ich finde einfach das es an der Zeit ist das mein Sohn respektiert das wir auch unsere Zeit haben möchten. Wir brauchen Zeit als Paar und auch muss er begreifen das er ein Kind ist und noch nicht die gleichen Rechte hat wie ein Erwachsener. Z.B. das er eben früher als wir ins Bett geht.

Genauso wie du es hier geschrieben hast musst du es ihm auch klar machen.

Ich habe mir ebenfalls auf anraten nun Gedanken gemacht was sich denn konkret bei uns ändern soll. Das ist irgendwie noch schwierig da sich doch einiges angestaut hat bei uns. Ich versuche mal nicht zu viel auf einmal zu wollen:

Bei mir: Ich möchte einen strukturierten Tagesablauf welcher auch Qualitätszeiten beinhaltet für die Familie, für das Kind, für uns als Paar und auch für mich als Auszeit.

Das erreichst du am besten, in dem du wirklich einen Plan machst und vorausplanst. Ihm immer sagst, was als nächstes passiert und was du von ihm erwartest.

Ich möchte das wir einen angenehmen Umgangston miteinander pflegen.

Das ist etwas, was ihr auch auf den Familienregeln aufschreiben könnt.

Ich möchte das Verantwortungen welche die Familie betreffen von allen getragen werden.

Ich möchte mehr Geduld und Verständniss für meine Kind und meinen Mann aufbringen möchte mich aber auch nicht als Individuum verlieren dabei.

Ich möchte meine Ansprüche überdenken und gegebenenfalls ändern.

Und nicht zu viele Erwartungen an dich und dein Kind haben?

Ich möchte nicht immer in ein Loch fallen wenn mal etwas nicht so rund läuft.

Überleg dir nach einer solchen Situation immer: Was ist nicht so gut gelaufen, was kann ich das nächste Mal besser machen?

Für mein Kind wünsche ich mir:

Das es sich unterstützt fühlt sich mehr abzunabeln.

Gib ihm hier die Unterstützung. Mach nicht alles für ihn. Gib ihm Hilfestellung, mach aber auch immer wieder einen Schritt zurück, lass ihn selber probieren.

Das es Vertrauen findet sich zu verwirklichen/sich wohl zu fühlen auch wenn ich mal nicht dabei sein kann.

Ich wünschte mir es fände sich regelmässige Lösung für das Schlafen in der Nacht.

Ich möchte die Machtkämpfe konstruktiv angehen und das mein Kind das irgendwie akzeptieren lernt. Ich möchte das er lernt sich an Regeln zu halten.

Ich möchte genug Zeit haben für ihn , ihm aber nicht im Weg stehen sich selber zu entfalten.

Viele Antworten, du kannst nicht alles auf einmal erreichen. Step by Step ist das Motto! Frage nach wenn du etwas nicht verstanden hast und gib mir Feedback!
Viel Erfolg und Kraft wünsche ich dir!
liebe Grüsse
Kathrin
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Beitragvon aurien » 19.11.2007, 14:55

Danke erstmal für deine Tipps die werde ich noch ein paar mal lesen und mich dann an die Umsetzung machen.

Ich habe am Freitag einen Tagesablauf gschrieben und für meinen Sohn Bildli dahinter geklebt. Wir schauen uns jetzt täglich mehrmal sden Plan an was an der Reihe ist. Er geht sehr motiviert an die Sache und freut sich jeweils auf seine Zeiten in denen ich mich ihm etwas mache. ich wiederum bin ruhiger weil ich weiss das ich für meine Sachen auch meine Zeiten habe. Die Mittagsstunde in seinem Zimmer sind noch etwas harzig, aber er gibt sich Mühe. Am Abend in seinem Bett einschlafen klappt nicht so ganz und ist immer mit viel Weinen 1-2 St. verbunden. Es fällt mir schwer aber ich bleibe konsequent. Aber es gelingt mir ehrlich gesagt nicht immer ruhig zu bleiben. Gestern z.B. habe ich naach 2 Stunden gebrüllt: Mir wänd äntli unseri Rueh, ich bruch e Pause vo dir verstohsch! Er war betroffen und das hat mir unendlich leid getan! Er ist dann innert 5 Min. eingeschlafen. Trotzdem war es nicht richtig von mir ihn das in diesen Worten entgegenzuschleudern. Um 23 Uhr ist er dann erwacht und mein Mann holte ihn zu uns ins Zimmer. Wenn er in sein Bett geht müssen wir ihm immer versprechen das wir ihn dann abholen kommen. Ich bin sehr hin-und hergerissen: einerseits finde ich so einen nächtlichen Schlafunterbruch nicht gut anderseits verstehe ich seine Ängste auch in der Nacht. das ist eben typsich bei einem 24-Stunden Kind. Auf deine Frage hin. Die Beschreibung habe ich von dem gleichnamigen Buch von Wiliam Sears. Ich war dazumal sehr froh als ich dieses Buch gefunden habe. Nach edlichen Besuchen beim Arzt, Naturheilärztin, Chiropraktiker etc. hatten wir endlich Anhaltspunkte für sein Verhalten. Und das wichtigste wir wussten nun das ihm körperlich nichts fehlt. Die Merkmale bei diesen Kindern sind: besonders liebesbedürftig, sehr unruhig von Babyalter an, sehr aktiv und schlechte Schläfer, bewegungsliebend, möchten meistens lang gestillt werden, freiheitsliebend, brauchen ganz klare Strukturen und Grenzen, müssen sich immer wieder der Liebe der Eltern sehr stark gewiss sein. Ich habe das Buch mehrmals gelesen und bin immer wieder verblüfft wie alles stimmt. Ich bin jemand der sich sein eigenes Bild macht und nicht immer mit der Masse mitschwimmt, aber was in dem Buch steht ist so treffend. Als ich den Bericht dort einer Mutter gelesen habe, dachte ich ich könnte den auch selber über mein Kind geschrieben haben. Von da an hatte ich mehr Verständniss für mein Kind aber ich versuchte trotzdem die Strukturen unserer Familie weiterhin zu verfolgen.
Aber um zurück zu kommen auf das Schlafen. Wir haben da wirklich alles probiert. Muss da etwas ausholen. Erst im Stubenwagen, er schlief ja nur 2x 15 Min. am Tag seit seiner Geburt (war eine Vakumgeburt und wir hatten beide ein Geburtstrauma - bin dies gerade dabei am Aufarbeiten). In der Nacht schlief er gerade mal 1/2 St. am Stück wollte jede Stunde gestillt werden und wir mussten ihn herumtragen. Mein Mann half mir sehr in dieser Zeit. Ich stillte und er wickelte und trug ihn herum in der Nacht, damit ich eine 1/2 St. schlafen konnte. Eines Nachts schlief ich ein beim stillen. Das erste mal schlief er dann bei mir und 1.5 Stunden. Wir waren so müde und am ende unserer Kräfte das ich ihn dann bei mir behielt. Er schlief etwss mehr 1.5 St. bevor er wieder gestillt werden wollte und war sehr ruhig, klammerte sich fest an mich mit einer Hand. Im Stubenwagen war er immer unruhig streckte dauern die Hände aus im Schlaf und erschrack oft. Wir behielten ihn also bei uns. Mit 6 Monate stellten wir sein Bett in unserem Zimmer auf und legten in hinein. Wieder 1/2 St. Rythmus. Wir versuchten nach einiger Zeit die Taktik: jedes Kind kann schlafen lernen. Nach 1.5 Monate gaben wir auf, konnten die Energie nicht aufbringen. Jede Nacht Terror, mein Kind schrie, ich weinte und mein Mann war überfordert. Wir holten uns Hilfe beim Arzt, Elternberatung, naturheilärztin mit Bachblüten, Schüsslersalz, Chiropraktiker, Kügeli, Weinen, Schreien, Geduld, Schreien lassen, am Bett sitzen, Geduld haben, abwechseln in der Nacht - einer schläft in der Nacht im anderen Zimmer um zur Ruhe zu kommen, alles half nichts. Ales er 2.5 Jahre alt war haben wir ein neues grosses Bett gekauft für sein Zimmer. Er hat es super gefunden und wir haben einen Plan mit Kläberli gemacht. Half nichts! Mit 3 Jahren haben wir sein Zimmer neu gestaltet zusammen nach seinen Wünschen. Jetzt klappte das mit dem Einschlafen besser aber in der Nacht mussten wir ihn holen da er bis zu 4 Stunden Terror machte (wir haben da echt 4 St. durchgehalten- mehrmals)Schlussendlich gaben wir nach. Der nächtliche Terror zerrt zu fest an den Nerven. Er ist tagsüber schon sehr anspruchsvoll, wo hole ich meine Nerfen her wenn ich mich inder Nacht nicht erholen kann? ich merke er hat wirklich Angst in der Nacht. Er träumt schlecht, erzählt das auch. Ich selber habe seit Kindheit an mit Alpträumen zu kämpfen und war schon immer ein schlechter Schläfer. Bis heute erwache ich bis zu 5x pro Nacht und habe nicht selten die ganze Nacht Alpträume. Bin ich zu vorbelastet um da bei meinem Kind diesbezüglich konsequent zu sein? Mich stört es ja nicht wenn er bei uns ist solange er in seinem Bett liegt. Er schläft viel besser so. Aber ich habe Angst das er sich dadurch nicht entfalten kann, das er nicht genug Selbstvertauen entwickelt. Und ich habe Angst das er nie in sein Zimmer zügeln wird. Die Kinder werden ihn auslachen im KG und ist das für die Entwicklung gesund so lange im Elternschlaffzimmer zu bleiben? Trotz allem ich verstehe seine Angst und das bringt mich in diese Zwickmühle.
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Beitragvon aurien » 19.11.2007, 15:19

Nur noch ganz schnell. HURAA, die Mittagstunde hat wunderbar geklappt heute. Jetzt ist sie dann gerade um und mein Sohn hat mich kein einizes Mal gerufen. Er spielt schön in seinem Zimmer. Ich werde ihn jetzt grad loben gehen. Und freue mich nun auf die Qualitätszeit welche wir gemeinsam verbringen. Bin gespannt was er sich ausgedacht hat heute :-)).
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 19.11.2007, 16:49

Danke erstmal für deine Tipps die werde ich noch ein paar mal lesen und mich dann an die Umsetzung machen.

Bitte ist doch gern geschehen!

Ich habe am Freitag einen Tagesablauf gschrieben und für meinen Sohn Bildli dahinter geklebt. Wir schauen uns jetzt täglich mehrmal sden Plan an was an der Reihe ist. Er geht sehr motiviert an die Sache und freut sich jeweils auf seine Zeiten in denen ich mich ihm etwas mache. ich wiederum bin ruhiger weil ich weiss das ich für meine Sachen auch meine Zeiten habe. Die Mittagsstunde in seinem Zimmer sind noch etwas harzig, aber er gibt sich Mühe. Am Abend in seinem Bett einschlafen klappt nicht so ganz und ist immer mit viel Weinen 1-2 St. verbunden. Es fällt mir schwer aber ich bleibe konsequent. Aber es gelingt mir ehrlich gesagt nicht immer ruhig zu bleiben. Gestern z.B. habe ich naach 2 Stunden gebrüllt: Mir wänd äntli unseri Rueh, ich bruch e Pause vo dir verstohsch! Er war betroffen und das hat mir unendlich leid getan! Er ist dann innert 5 Min. eingeschlafen.

Am besten sagst du ihm das schon vor dem Einschlafen. Wenn du mit ihm die Schlafensregeln abmachst, dann sag ihm auch warum DU möchtest dass er ruhig in seinem Bett bleibt. Sag ihm, dass du am Abend müde bist und auch eine Pause brauchst. Ihr könnt auch zusammen aufzählen wie manche Stunde du am Tag zusammen mit ihm verbringst und ihm auch sagen, dass du nun auch noch eine gewisse Zeit mit deinem Mann zusammen sein möchtest. (Schau dir mal bei den Buchtipps das Buch: Buddy Bär kann nicht einschlafen an. Ist ein witziges Buch zum Thema "Einschlafen".

Trotzdem war es nicht richtig von mir ihn das in diesen Worten entgegenzuschleudern.

Da hast du Recht, das nächste Mal sagst du es ihm vorher. Besprich nochmals genau die Regeln und evt. kannst du ja auch eine Punktekarte einsetzen.

Um 23 Uhr ist er dann erwacht und mein Mann holte ihn zu uns ins Zimmer. Wenn er in sein Bett geht müssen wir ihm immer versprechen das wir ihn dann abholen kommen. Ich bin sehr hin-und hergerissen: einerseits finde ich so einen nächtlichen Schlafunterbruch nicht gut anderseits verstehe ich seine Ängste auch in der Nacht. das ist eben typsich bei einem 24-Stunden Kind.

Meine Frage ist hier natürlich: Wieso holt ihr ihn in euer Bett? Besprecht mit ihm, was er machen kann wenn er in der Nacht aufwacht. Er ist sich das halt jetzt gewöhnt. Und das hat sich so eingespielt. Ich denke, ihr könnt das auch nur ändern, wenn ihr das selber auch wirklich wollt. Solange ihr das Gefühl habt: "Nein, ist doch eigentlich ok, es stört und auch nicht gross, er kann ruhig bei uns im Zimmer sein.." dann könnt ihr das wohl auch nicht ändern. Der "Leidensdruck" muss doch ziemlich gross sein, damit man das auch wirklich durchziehen kann.

Auf deine Frage hin. Die Beschreibung habe ich von dem gleichnamigen Buch von Wiliam Sears. Ich war dazumal sehr froh als ich dieses Buch gefunden habe. Nach edlichen Besuchen beim Arzt, Naturheilärztin, Chiropraktiker etc. hatten wir endlich Anhaltspunkte für sein Verhalten. Und das wichtigste wir wussten nun das ihm körperlich nichts fehlt. Die Merkmale bei diesen Kindern sind: besonders liebesbedürftig, sehr unruhig von Babyalter an, sehr aktiv und schlechte Schläfer, bewegungsliebend, möchten meistens lang gestillt werden, freiheitsliebend, brauchen ganz klare Strukturen und Grenzen, müssen sich immer wieder der Liebe der Eltern sehr stark gewiss sein. Ich habe das Buch mehrmals gelesen und bin immer wieder verblüfft wie alles stimmt. Ich bin jemand der sich sein eigenes Bild macht und nicht immer mit der Masse mitschwimmt, aber was in dem Buch steht ist so treffend. Als ich den Bericht dort einer Mutter gelesen habe, dachte ich ich könnte den auch selber über mein Kind geschrieben haben. Von da an hatte ich mehr Verständniss für mein Kind aber ich versuchte trotzdem die Strukturen unserer Familie weiterhin zu verfolgen.
Aber um zurück zu kommen auf das Schlafen. Wir haben da wirklich alles probiert. Muss da etwas ausholen. Erst im Stubenwagen, er schlief ja nur 2x 15 Min. am Tag seit seiner Geburt (war eine Vakumgeburt und wir hatten beide ein Geburtstrauma - bin dies gerade dabei am Aufarbeiten). In der Nacht schlief er gerade mal 1/2 St. am Stück wollte jede Stunde gestillt werden und wir mussten ihn herumtragen. Mein Mann half mir sehr in dieser Zeit. Ich stillte und er wickelte und trug ihn herum in der Nacht, damit ich eine 1/2 St. schlafen konnte. Eines Nachts schlief ich ein beim stillen. Das erste mal schlief er dann bei mir und 1.5 Stunden. Wir waren so müde und am ende unserer Kräfte das ich ihn dann bei mir behielt. Er schlief etwss mehr 1.5 St. bevor er wieder gestillt werden wollte und war sehr ruhig, klammerte sich fest an mich mit einer Hand. Im Stubenwagen war er immer unruhig streckte dauern die Hände aus im Schlaf und erschrack oft. Wir behielten ihn also bei uns. Mit 6 Monate stellten wir sein Bett in unserem Zimmer auf und legten in hinein. Wieder 1/2 St. Rythmus. Wir versuchten nach einiger Zeit die Taktik: jedes Kind kann schlafen lernen. Nach 1.5 Monate gaben wir auf, konnten die Energie nicht aufbringen. Jede Nacht Terror, mein Kind schrie, ich weinte und mein Mann war überfordert. Wir holten uns Hilfe beim Arzt, Elternberatung, naturheilärztin mit Bachblüten, Schüsslersalz, Chiropraktiker, Kügeli, Weinen, Schreien, Geduld, Schreien lassen, am Bett sitzen, Geduld haben, abwechseln in der Nacht - einer schläft in der Nacht im anderen Zimmer um zur Ruhe zu kommen, alles half nichts. Ales er 2.5 Jahre alt war haben wir ein neues grosses Bett gekauft für sein Zimmer. Er hat es super gefunden und wir haben einen Plan mit Kläberli gemacht. Half nichts! Mit 3 Jahren haben wir sein Zimmer neu gestaltet zusammen nach seinen Wünschen. Jetzt klappte das mit dem Einschlafen besser aber in der Nacht mussten wir ihn holen da er bis zu 4 Stunden Terror machte (wir haben da echt 4 St. durchgehalten- mehrmals)Schlussendlich gaben wir nach. Der nächtliche Terror zerrt zu fest an den Nerven.

Das kann ich mir gut vorstellen. Und das ist ja eben das Verflixte. Wenn ihr das nicht bis ganz zum Schluss durchzieht, dann weiss er, ich muss einfach das nächste mal noch länger schreien, dann holen sie mich. Aber ich kann gut verstehen, dass es einem nach 4 Std. zuviel wird und man nachgibt. Ich würde dir einfach fest empfehlen, das nochmals mit ihm in Ruhe zu besprechen, macht Regeln ab und setze dazu auch eine Punktekarte ein. Evt. kannst du ihn ja am Anfang noch damit belohnen, dass er wenn er aufgewacht ist, also am morgen, noch einen Moment bei dir im Bett bleiben darf. Sag ihm auch, warum du möchtest dass er in seinem Bett bleibt. Versuch seine Gefühle anzuerkennen und frage nach. "Ich habe das Gefühl, dass du in der Nacht Angst hast." oder "Ich habe das Gefühl, dass du dich schon so an unser Zimmer gewöhnt hast, dass du lieber bei uns bist. Weisst du, ich kann das gut verstehen, aber ich möchte, dass du in Zukunft in deinem Zimmer bleibt..."/color]

Er ist tagsüber schon sehr anspruchsvoll, wo hole ich meine Nerfen her wenn ich mich inder Nacht nicht erholen kann? ich merke er hat wirklich Angst in der Nacht. Er träumt schlecht, erzählt das auch. Ich selber habe seit Kindheit an mit Alpträumen zu kämpfen und war schon immer ein schlechter Schläfer. Bis heute erwache ich bis zu 5x pro Nacht und habe nicht selten die ganze Nacht Alpträume.

[color=darkred]Ich habe vor einiger Zeit mit meiner Tochter einen "zaubertrank" gemacht. Einfach eine Wasserflasche genommen, eine Etikette geschrieben mit dem Wort "Zaubertrank", lustige Kleber darauf geklebt und am Abend beim Wasser einfüllen einfach einen Zauberspruch (damit man gut einschläft und gute Träume hat) gemurmelt. Sie trinkt immer vor dem Gutenachtkuss einen grossen Schluck und wenn sie in der Nacht mal aufwacht auch, einen Schluck von diesem "Zaubertrank."


Bin ich zu vorbelastet um da bei meinem Kind diesbezüglich konsequent zu sein? Mich stört es ja nicht wenn er bei uns ist solange er in seinem Bett liegt. Er schläft viel besser so. Aber ich habe Angst das er sich dadurch nicht entfalten kann, das er nicht genug Selbstvertauen entwickelt. Und ich habe Angst das er nie in sein Zimmer zügeln wird. Die Kinder werden ihn auslachen im KG und ist das für die Entwicklung gesund so lange im Elternschlaffzimmer zu bleiben? Trotz allem ich verstehe seine Angst und das bringt mich in diese Zwickmühle.

Ich denke, die Angst kannst du ihm wahrscheinlich nicht nehmen, aber du kannst ihm lernen damit umzugehen. Wenn er einfach immer in euer Zimmer kommt, wird er die Angst natürlich nicht los. Es da einfach an dir zu entscheiden, was du möchtest.


Nur noch ganz schnell. HURAA, die Mittagstunde hat wunderbar geklappt heute. Jetzt ist sie dann gerade um und mein Sohn hat mich kein einizes Mal gerufen. Er spielt schön in seinem Zimmer. Ich werde ihn jetzt grad loben gehen. Und freue mich nun auf die Qualitätszeit welche wir gemeinsam verbringen. Bin gespannt was er sich ausgedacht hat heute ).

super! Da kannst du wirklich stolz sein. Versuch ihm jetzt immer vorher kurz zu sagen was du von ihm möchtest oder erinner ihn an die Regel: "Weisst du noch, was wir abgemacht haben?" oder "ich möchte, dass du jetzt Mittagspause machst und schön ruhig in deinem Zimmer bleibst. Wenn das gut klappt, dann können wir nachher was zusammen machen.
Viel Erfolg und meld dich einfach wieder, bin gespannt wies läuft! Und freu dich über die kleinen Fortschritte! :-)
lg
Kathrin
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Beitragvon aurien » 19.11.2007, 18:33

Meine Männer sind unterwegs nun komme ich heute nochmals zum schreiben :-).

Warum wir ihn dann zu uns holen hast du mich gefragt. Ich denke in erster Linie aus Bequemlichkeit und aus Angst. Bequem um Konflikte zu vermeiden und Angst wieder so an Anschlag zu kommen wie dazumal als wir uns durchsetzten wollten. Meine Grenze der Belasbarkeit wurde damals wirklich überschritten und das hat für mich körperliche Folgen bis zum heutigen Tag - Ausgebrannt. Es ist auch so das er uns wirklich nicht stört in der Nacht, ich habe einfach Angst das es seine Entwicklung zur Selbstständikeit stören könnte. Ich finde noch gut was du gesagt hast: er muss ohnehin lernen sich der ansgt zu stellen. Ich denke er wird immer wieder in Situationen kommen in denen er dieser Angst begegnet. Ich weiss einfach nicht ob ich ihm das zur Zeit so radikal mit Verbannung aus dem elternzimmer zutrauen kann. Bis Anhin hat er die meisten Vortschritte gemacht wenn wir kleine Schritte gemacht haben. Eben wie jetzt: zuerst anfangen mit dem einschlafen in seinem Zimmer und ihn holen wenn er weint. Wenn er durchschäft natürlich nicht- aber das gibt es bei ihm ja noch nicht. Ein zweiter Schritt zu gegebener Zeit nach Ersterfolg. Ich weiss schon was du meinst, aber ich habe gemerkt das er bei solchen Aktionen einfach nicht mitmacht. Die Punktekarte (oder wir sagen Kläberliplan) funktionierte bei uns öfters zu anderen Themen beim Schlafthema allerdings nicht. Er versteht auch alles wenn ich tagsüber mit ihm darüber spreche und verspricht es zu versuchen. Am Abend ist die Angst aber grösser. Mit Konsequenzen haben wir es auch versucht - nutzt alles nichts. Man sieht unserem Sohn an wenn er uns um den Finger zu wickeln versucht oder den Kopf durchsetzten will. Aber was ich sehe am Abend ist einfach echte Angst vor dem alleine sein. Ich habe Angst wenn ich ihn zwinge alleine zu schlafen ist der Schaden grösser als wenn er noch eine Weile bei uns ist. Ich selber hatte wie erwähnt auch Angst in der Nacht und mich hat man gezwungen, Sicherung herausgedreht, Zimmer abgeschlossen, geschlagen etc. Ich leide bis heute darunter und schlafe immer mit kleinem Licht!

Das mit dem Zaubertrank finde ich eine gute Idee. Ich habe sowas mal in der Krippe angewandt allerdings mit einem Stein. Hat dort gut funktioniert. Mein Sohn ist gerade im Phantasiealter und ich könnte mir vorstellen das sowas motivierend sein könnte für ihn. Werde das sicher ausprobieren.

Ich habe ihn mal gefragt von was er denn Angst hat in der Nacht. Er sagt immer: vom retong! Ich habe keine Ahnung was dies sein könnte. Er hat ihn mir beschrieben, scheint ein Monster zu sein. zeichnen möchte er ihn nicht, er fängt schon zu schlottern an wenn er von ihm spricht. ich habe ihm mal gesagt das er im Traum so stark sein kann wie er will und wenn der Retong käme soll er ihm eine aufs Dach hauen. Wir haben dann einen Stock neben dem Bett deponiert. Er schien beruhigt zu sein. Aber trotzdem schlief er nicht die ganze Nacht in seinem Zimmer. Heute Nacht z.B. war ich sehr unruhig und drehte mich sehr oft. Jedesmal hüpfte er zu der Seite wo ich das Gesicht hatte. Er macht dies schon einige Nächte und als ich ihn fragte was das soll, sagte er: Ich möcht das du mich aluegsch suscht hani Angscht! Ich finde das einfach happig für einen 3.5 Jährigen mit solchen verlassensängsten zu kämpfen. Div. Fachleute erklärten mir das hier sein Geburtstrauma eine grosse Rolle spielt. Ich verstehe das, das hängt mir ja auch nach - aber trotzdem müssen wir doch vorwärtsschauen und ihn in seiner Selbständikeit unterstützen. Er sagt auch immer: bi dir isch es so schön kuschelig und warm, ich fühl mi wohl wenn ich bi euch dörf si.
Ja eben ich bin wirklich hin- und her gerissen mein Kopf sagt etwas anderes als der Bauch! Mein Bauch sagt so weitermachen, nach den Erfahrungen gehen welche wir gemacht haben bisher eben mit kleinen Schritten. Der Kopf sagt wohl was die CH-Gesellschaft auch sagt: Er ist in einem Alter wo er alleine Schlafen soll.
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 19.11.2007, 22:00

Meine Männer sind unterwegs nun komme ich heute nochmals zum schreiben .

Warum wir ihn dann zu uns holen hast du mich gefragt. Ich denke in erster Linie aus Bequemlichkeit und aus Angst. Bequem um Konflikte zu vermeiden und Angst wieder so an Anschlag zu kommen wie dazumal als wir uns durchsetzten wollten. Meine Grenze der Belasbarkeit wurde damals wirklich überschritten und das hat für mich körperliche Folgen bis zum heutigen Tag - Ausgebrannt.

Ich kann dich gut verstehen, aber eben das ist ja das Dilemma. So habt ihr nie die Möglichkeit dieses Verhaltensmuster zu durchbrechen. Wie gesagt, so lange es dich nicht wirklich stört, wirst du es auch nicht nachhaltig ändern können.

Es ist auch so das er uns wirklich nicht stört in der Nacht, ich habe einfach Angst das es seine Entwicklung zur Selbstständikeit stören könnte. Ich finde noch gut was du gesagt hast: er muss ohnehin lernen sich der ansgt zu stellen. Ich denke er wird immer wieder in Situationen kommen in denen er dieser Angst begegnet. Ich weiss einfach nicht ob ich ihm das zur Zeit so radikal mit Verbannung aus dem elternzimmer zutrauen kann. Bis Anhin hat er die meisten Vortschritte gemacht wenn wir kleine Schritte gemacht haben. Eben wie jetzt: zuerst anfangen mit dem einschlafen in seinem Zimmer und ihn holen wenn er weint. Wenn er durchschäft natürlich nicht- aber das gibt es bei ihm ja noch nicht.

Wenn du mit dieser Taktik bis jetzt Erfolg hattest, dann würde ich so weiterfahren. Auch mit kleinen Schritten kommst du zum Ziel. Es hat ja keinen Sinn, wenn er sich dann plötzlich total verweigert. Nimm lieber stetig kleine Schritte und freu dich über die kleinen Fortschritte, als plötzlich einen Riesenschritt und du fällst "auf die Nase".


Ein zweiter Schritt zu gegebener Zeit nach Ersterfolg. Ich weiss schon was du meinst, aber ich habe gemerkt das er bei solchen Aktionen einfach nicht mitmacht. Die Punktekarte (oder wir sagen Kläberliplan) funktionierte bei uns öfters zu anderen Themen beim Schlafthema allerdings nicht. Er versteht auch alles wenn ich tagsüber mit ihm darüber spreche und verspricht es zu versuchen. Am Abend ist die Angst aber grösser. Mit Konsequenzen haben wir es auch versucht - nutzt alles nichts. Man sieht unserem Sohn an wenn er uns um den Finger zu wickeln versucht oder den Kopf durchsetzten will. Aber was ich sehe am Abend ist einfach echte Angst vor dem alleine sein. Ich habe Angst wenn ich ihn zwinge alleine zu schlafen ist der Schaden grösser als wenn er noch eine Weile bei uns ist. Ich selber hatte wie erwähnt auch Angst in der Nacht und mich hat man gezwungen, Sicherung herausgedreht, Zimmer abgeschlossen, geschlagen etc. Ich leide bis heute darunter und schlafe immer mit kleinem Licht!

Das mit dem Zaubertrank finde ich eine gute Idee. Ich habe sowas mal in der Krippe angewandt allerdings mit einem Stein. Hat dort gut funktioniert. Mein Sohn ist gerade im Phantasiealter und ich könnte mir vorstellen das sowas motivierend sein könnte für ihn. Werde das sicher ausprobieren.

Lass ihn am besten die Flasche selber verzieren oder unterstütze ihn einfach dabei.

Ich habe ihn mal gefragt von was er denn Angst hat in der Nacht. Er sagt immer: vom retong! Ich habe keine Ahnung was dies sein könnte. Er hat ihn mir beschrieben, scheint ein Monster zu sein. zeichnen möchte er ihn nicht, er fängt schon zu schlottern an wenn er von ihm spricht. ich habe ihm mal gesagt das er im Traum so stark sein kann wie er will und wenn der Retong käme soll er ihm eine aufs Dach hauen. Wir haben dann einen Stock neben dem Bett deponiert. Er schien beruhigt zu sein. Aber trotzdem schlief er nicht die ganze Nacht in seinem Zimmer.

Mit Monster suchen oder Schläger nebens Bett stellen einfach immer ein bisschen aufpassen. Man kann dem Kind damit auch das Gefühl geben, dass man selber an die Monster glaubt und es bekommt noch mehr Angst.

Heute Nacht z.B. war ich sehr unruhig und drehte mich sehr oft. Jedesmal hüpfte er zu der Seite wo ich das Gesicht hatte. Er macht dies schon einige Nächte und als ich ihn fragte was das soll, sagte er: Ich möcht das du mich aluegsch suscht hani Angscht! Ich finde das einfach happig für einen 3.5 Jährigen mit solchen verlassensängsten zu kämpfen. Div. Fachleute erklärten mir das hier sein Geburtstrauma eine grosse Rolle spielt. Ich verstehe das, das hängt mir ja auch nach - aber trotzdem müssen wir doch vorwärtsschauen und ihn in seiner Selbständikeit unterstützen. Er sagt auch immer: bi dir isch es so schön kuschelig und warm, ich fühl mi wohl wenn ich bi euch dörf si.

Das glaub ich ihm auch. Aber eigentlich möchtest du ja auf die Dauer auch nicht, dass es ihm zu wohl ist in eurem Bett, oder? Evt. kannst du mit ihm ja den Kompromiss finden, dass es einfach am morgen noch ein wenig bei euch kuscheln kann.

Ja eben ich bin wirklich hin- und her gerissen mein Kopf sagt etwas anderes als der Bauch! Mein Bauch sagt so weitermachen, nach den Erfahrungen gehen welche wir gemacht haben bisher eben mit kleinen Schritten. Der Kopf sagt wohl was die CH-Gesellschaft auch sagt: Er ist in einem Alter wo er alleine Schlafen soll.

Ich denke nicht, dass du auf die CH-Gesellschaft hören sollst. Hör auf dein Gefühl, auf deinen Körper. Wenn du mit der Situation so zufrieden bist, dann lass sie so, oder ändere nur kleine Sachen, die in Richtung selbständiges Schlafen führen. Wenn du aber merkst, dass dein Schlafmanko immer grösser wird, dass du mehr Ruhe brauchst in der Nacht, dass du ständig aufwachst und dich nicht genügend erholen kannst, dann versuch doch mal Schritt für Schritt die einzelnen Punkte aus.
Bin gespannt wies weiter läuft. Halt mich doch einfach auf dem Laufenden, ok?
Liebe Grüsse
Kathrin (die grad nicht mehr so schnell tippen kann, da sie sich vorhin mit dem Sparschäler das halbe "Fingerbeeri" am linken Ringfinger abgeschnetzelt hat... Autsch! ;-)
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Beitragvon aurien » 20.11.2007, 14:23

Hoffe deinem Fingerbeeri geht es wieder besser. Passiert mir übrigens auch ab und zu, vor allem beim Kartoffeln schneiden.

Ja das wegen dem Schläger. Ist noch schwierig, habe nämlich letztens einen Bericht gelesen das man eben den Kindern nicht sagen soll das es gar keine Monster gibt wenn sie davon träumen. Sondern eben das man mit ihnen kreative Lösungen finden soll sich gegen die zu wehren. Im Phantasiealter ist ja sowieso alles Lebendig und da er immer davon träumt würde er uns auch nicht glauben das es die nicht gibt. Ich habe ihm natürlich erklärt das man halt eben auch von Sachen träumt die einem Angst machen aber man sich dann auch wehren kann im Traum. Ihn hat es jedenfalls etwas beruhigt. Ich finde es manchmal sehr schwierig in der Erziehung man bekommt selten von allen Seiten übereinstimmende Antworten. Ich probiere dann jeweils aus und nehme für uns heraus womit wir gute Erfahrungen gemacht haben.

Also gestern passierte etwas witziges. Mein Sohn war beim köcherle am Abend und gab mir eine Tasse und sagte: das isch en Zaubertrank dä muesch näh. Ich hakte dann natürlich gleich ein und sagte: Ah isch dä ächt damit ich guet schlofe cha nochhär? Er schaute mich an und sagte dann: Jo genau. Ich sagte dann: Du das wär doch e tolle Idee wenn mir für dich au sone Zaibertrank mache würde demit du nid eso Angscht hesch zum elai ischlofe in dim Zimmer. Er war dann gleich einverstanden. Nach dem Znacht gab ich ihm dann Ananassaft in einen ganz schönen Becher. Er trank den und ich hatte das Gefühl er glaubt wirklich daran. Natürlich machte er dann schon noch ein kleines Theater beim Zubettgehen, aber es hilt sich in Grenzen. ich erinnerte ihn an den Zaubertrank. Er rief auch wie üblich ein paar mal. Ich ging dann ganz ruhig nach oben beim 3x und sagte: Lueg du hesch alles was du bruchsch und ich möcht das du jetzt schlofe tuesch. Wenn du mir immer rüefsch stört mich das ich möcht gärn mi Film luege. Wenn du nid ufhörsch lärme muess ich dini Türe halt zue mache. Ich wünsch dir jetzt e gueti Nacht und ha di lieb. 10 Min. später war er eingschlafen. Nach 1.5 St. erwachte er und weinte - geträumt. Ich beruhigte ihn und legte ihn wieder aufs Kopfkissen. Dann gingen wir schlafen. Bis er dann um 1.30 in der Nacht mordio schrie. Wir holten ihn dann also zu uns. Für mich war es allerdings keine Niederlage, solange hatt er noch nie unten geschlafen (wir schlafen 1 Stock weiter oben). Ich finde es ist ein kleiner Fortschritt und denke es ist auch ausbaufähig, eben halt in kleinen Schritten.

Mit dem Tagesablauf klappt es bis jetzt ganz toll. Wir haben beide viel weniger Streit und sind ruhiger weil wir beide unsere Zeiten haben. Mein Mann tut sich noch etwas schwer damit, aber da er ja nur am Abend Zuhause ist braucht er wohl länger Übungszeit. Ich habe gemerkt das mein Sohn klarer komunieziert und nicht gleich zu toben anfängt. Heute morgen habe ich ihn gefragt in der Qualitätszeit: Wend mir es bitz usegoh ufe Spielplatz oder was möchtsch mache? Er sagte dann: nei dine Lego spiele mit dir. Ich sagte: D Sunne schynt wetsch wirklich nid e bitz an die früschi Luft, Er sagte: Weisch ich bin ebbe z müed zum laufe, gömer doch am Nommitag usse. Also spielten wir dann Lego. Ich fand das super, wie er dies sagte. Noch vor einigen Tagen hätte ich gesagt: Chum mi gönd use. Er: OOOch! Dann das berühmte Theater mit Hose und Schuhen und zuletzt eine hässige Mutter mit generftem Kind auf dem Spielplatz. Ich finde also so ein geregelter Tagesablauf schaft sehr viel Ruhe. Wir hatten bis Anhin auch einen Tagesablauf aber der war nicht immer gleich und vor allem nach meinen Arbeiten ausgerichtet. Ich nahm mir Zeit für mein Kind aber nicht zu geregleten Zeiten. Ruhephasen waren nicht im bisherigen Tagesablauf eingebaut eben nur Arbeitstätigkeiten. ich bin sehr possitiv überrascht was unser neuer Tagesablauf bis jetzt bewirkt und bin gespannt wie der sich Do/Fr auswirkt und einzuhalten ist wenn die Tageskinder da sind.
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Beitragvon aurien » 20.11.2007, 14:36

Ah ja und wegen der CH-Gesellschaft. Ich als Erzieherin hatte vor meinem Kind selber zu vielen Erziehungsthemen eine andere Meinung. Welche ich in den Eltergespräch auch vertreten habe. Nicht selten gab ich den Tipp sein Kind nicht im eigenen Bett schlafen zu lassen. Auch in den ersten 3 Monaten mit unserem Kind sperrte ich mich dagegen. Mittlerweile habe ich zu diesem Punkt aber eine andere Meinung durch unsere Erfahrungen. Ich finde es immer noch wichtig das ein Kind sein eigenes Bett hat wenn es möglich ist soll es auch darin schlafen. ich habe aber auch gemerkt das es Kinder gibt welchen es einfach mehr Zeit brauchen bei den Eltern zu sein bis sie das Selbsvertauen finden. Die Graatwanderung ist schwierig und muss immer wieder neu überdacht werden und ich bin auch immer wieder verunsichert ob wir das richtige tun. Von der Familie bekommen wir kein Verständniss, wenn es nach denen ginge sollten wir unser Kind ins Zimmer sperren und schreien lassen. Oder O-Ton meiner Schwiegermutter: Gib em doch mol eis ufs Füdle, unserne het das au nie gschadet! Und auch sonst werde ich sehr oft kritisiert wie wir das handhaben mit dem Familienbett und Thema 24-Stunden Kind. Wir sprechen deshalb nicht mehr oft mit anderen darüber nur noch mit jenen welche ähnlicher Meinung sind oder den Respekt haben unsere Ansicht zu tolerieren. Ich sage mir auch immer Leben und leben lassen. Aber ich finde das mit dem Schlafen im eigenen Bett ist gerade in der CH ein sehr grosses Thema. ich habe eine Freundin welche in den USA geboren ist und mittlerweile in Ungarn lebt. Dort ist dies gar kein Thema und nicht selten schlafen die Kinder bei den Eltern im Zimmer. Wie auch immer, wir gehen unsere Schrittchen weiter :-).
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 20.11.2007, 14:45

Hoffe deinem Fingerbeeri geht es wieder besser. Passiert mir übrigens auch ab und zu, vor allem beim Kartoffeln schneiden.

Da bin ich ja beruhigt!...

Ja das wegen dem Schläger. Ist noch schwierig, habe nämlich letztens einen Bericht gelesen das man eben den Kindern nicht sagen soll das es gar keine Monster gibt wenn sie davon träumen. Sondern eben das man mit ihnen kreative Lösungen finden soll sich gegen die zu wehren. Im Phantasiealter ist ja sowieso alles Lebendig und da er immer davon träumt würde er uns auch nicht glauben das es die nicht gibt. Ich habe ihm natürlich erklärt das man halt eben auch von Sachen träumt die einem Angst machen aber man sich dann auch wehren kann im Traum. Ihn hat es jedenfalls etwas beruhigt. Ich finde es manchmal sehr schwierig in der Erziehung man bekommt selten von allen Seiten übereinstimmende Antworten. Ich probiere dann jeweils aus und nehme für uns heraus womit wir gute Erfahrungen gemacht haben.

Genau, das ist die richtige Einstellung. Es gibt nicht die einzig richtige Methode Kinder zu erziehen. Es gibt versch. Meinungen und wir können selber entscheiden, welchen Weg wir gehen wollen. Es ist nicht grundsätzlich schlecht, das Thema Monster anzusprechen. Es kommt immer auch aufs Kind an. Es kann einfach sein, dass wenn man jeden Abend unters Bett und in den Schrank schaut, ob das böse Monster auch wirklich nicht da ist, dem Kind unbewusst Recht gibt, dass es da etwas gefährliches gibt, welches sich ab und zu im Zimmer versteckt. ich finde den Trick mit ablenken und lernen mit den Ängsten umzugehen noch fast eine bessere Taktik.

Also gestern passierte etwas witziges. Mein Sohn war beim köcherle am Abend und gab mir eine Tasse und sagte: das isch en Zaubertrank dä muesch näh. Ich hakte dann natürlich gleich ein und sagte: Ah isch dä ächt damit ich guet schlofe cha nochhär? Er schaute mich an und sagte dann: Jo genau. Ich sagte dann: Du das wär doch e tolle Idee wenn mir für dich au sone Zaibertrank mache würde demit du nid eso Angscht hesch zum elai ischlofe in dim Zimmer. Er war dann gleich einverstanden. Nach dem Znacht gab ich ihm dann Ananassaft in einen ganz schönen Becher. Er trank den und ich hatte das Gefühl er glaubt wirklich daran.

Das hast du wirklich super in die Wege geleitet! Toll! Evt. kannst du ihm ja noch einen "Zaubertrank" nebens Bett stellen. Damit er, wenn er aufwacht, einen kleinen Schluck trinken kann. Nur so zur Beruhigung.

Natürlich machte er dann schon noch ein kleines Theater beim Zubettgehen, aber es hilt sich in Grenzen. ich erinnerte ihn an den Zaubertrank. Er rief auch wie üblich ein paar mal. Ich ging dann ganz ruhig nach oben beim 3x und sagte: Lueg du hesch alles was du bruchsch und ich möcht das du jetzt schlofe tuesch. Wenn du mir immer rüefsch stört mich das ich möcht gärn mi Film luege. Wenn du nid ufhörsch lärme muess ich dini Türe halt zue mache. Ich wünsch dir jetzt e gueti Nacht und ha di lieb. 10 Min. später war er eingschlafen. Nach 1.5 St. erwachte er und weinte - geträumt. Ich beruhigte ihn und legte ihn wieder aufs Kopfkissen. Dann gingen wir schlafen. Bis er dann um 1.30 in der Nacht mordio schrie. Wir holten ihn dann also zu uns. Für mich war es allerdings keine Niederlage, solange hatt er noch nie unten geschlafen (wir schlafen 1 Stock weiter oben). Ich finde es ist ein kleiner Fortschritt und denke es ist auch ausbaufähig, eben halt in kleinen Schritten.

Super, das freut mich wirklich, dass das nach so kurzer Zeit schon so gut geklappt hat. Du hast ganz toll reagiert, prima! Nimm jetzt schön einen Schritt nach dem andern. Setz dir immer auch ein realistisches Ziel, dass ihr erreichen möchtet. Es kann gut sein, dass es auch mal wieder einen Rückfall gibt, aaber wichtig ist, dass du jetzt auf diesem Weg bleibst und so weiterfährst. Evt. für ein nächstes Mal auch in der Nacht nur leise zu ihm gehen, ihn beruhigen evt. einen Schluck Zaubertrank anbieten und dann wieder gehen.

Mit dem Tagesablauf klappt es bis jetzt ganz toll. Wir haben beide viel weniger Streit und sind ruhiger weil wir beide unsere Zeiten haben. Mein Mann tut sich noch etwas schwer damit, aber da er ja nur am Abend Zuhause ist braucht er wohl länger Übungszeit.

Ich lasse ihn lieb grüssen. ;-) Jetzt hat er noch so einen Stress wegen mir und meinen Tipps. :-)

Ich habe gemerkt das mein Sohn klarer komunieziert und nicht gleich zu toben anfängt. Heute morgen habe ich ihn gefragt in der Qualitätszeit: Wend mir es bitz usegoh ufe Spielplatz oder was möchtsch mache? Er sagte dann: nei dine Lego spiele mit dir. Ich sagte: D Sunne schynt wetsch wirklich nid e bitz an die früschi Luft, Er sagte: Weisch ich bin ebbe z müed zum laufe, gömer doch am Nommitag usse. Also spielten wir dann Lego. Ich fand das super, wie er dies sagte. Noch vor einigen Tagen hätte ich gesagt: Chum mi gönd use. Er: OOOch! Dann das berühmte Theater mit Hose und Schuhen und zuletzt eine hässige Mutter mit generftem Kind auf dem Spielplatz. Ich finde also so ein geregelter Tagesablauf schaft sehr viel Ruhe. Wir hatten bis Anhin auch einen Tagesablauf aber der war nicht immer gleich und vor allem nach meinen Arbeiten ausgerichtet. Ich nahm mir Zeit für mein Kind aber nicht zu geregleten Zeiten. Ruhephasen waren nicht im bisherigen Tagesablauf eingebaut eben nur Arbeitstätigkeiten. ich bin sehr possitiv überrascht was unser neuer Tagesablauf bis jetzt bewirkt und bin gespannt wie der sich Do/Fr auswirkt und einzuhalten ist wenn die Tageskinder da sind.

ich bin seehr stolz auf dich, wie du das alles so toll umgesetzt hast. Wichtig ist wirklich, immer vorausplanen, sagen was als nächstes passiert und was du von ihm erwartest.
lg Kathrin
und melde dich einfach wieder bei Bedarf. Bin natürlich immer auf Feedback gespannt...
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Beitragvon aurien » 27.11.2007, 14:47

Also mit unserem Tagesablauf klappt es weiterhin sehr gut. Mein Sohn rennt mehrmals am Tag zum Plan und ruft was jetzt an der Reihe ist. Auch ich kann mich darauf stützen wenn er mal Spontanideen hat wie TV schauen oder so. Er versteht dies dann und akzeptiert den Ablauf. Am Wochenende ist es recht schwierig weil dann mein Mann grosse Mühe hat sich daran zu halten. Da ich momentan krank (verschleppte Bronchitis) bin müsste er ein paar Parts übernehmen, klappt leider nicht. Die Reaktion unseres Sohnes kommt postwendend er hypert in der Gegend rum. Aber naja, es braucht wohl einfach auch noch Übung für alle. Die Mittagspause klappt super, er freut sich sogar darauf und puzzelt was das Zeug hält. Ich habe ihm zur Belohnung ein neues Puzzle gekauft worüber er sich sehr freut. Am Abend klappt es eigendlich auch gut. Letztens kamen wir spät heim und haben ihn direkt zu uns genommen. Am Abend darauf war das grösste Theater und er wollte natürlich wieder direkt zu uns. Wir fingen also wieder von vorne an und nach einigen Tagen klappte es wieder. Wir haben daraus gelernt das er einfach ganz extrem seine Struktur braucht. Ich versuche das auch meinem Mann klar zu machen. Er versteht es auch aber er hat einfach manchmal zu wenig Einfühlungsvermögen für die Situation und hält sich nicht an den Plan. Die beiden kommen ständig aneinander und wenn man so zusieht könnte man meinen zwei Kinder streiten sich. Ich finde das extrem mühsam. Ich sagte letztens meinem Mann: Weisch du bisch de Erwachseni und dörfsch di im Strit nid eso uf sini Ebeni zieh loh. Aber irgendwie versteht er es nicht. Ich möchte ihm nicht vorschreiben wie er erziehen soll - das gibt nur Ärger und ich möchte seine Autorität auch nicht untergraben. Aber irgendwie müssen wir doch am gleichen Strick ziehen. Wie mach ich das das er sich nicht angegriffen fühlt?

Und noch was. In letzter Zeit benimmt sich unser Sohn echt daneben wenn wir auswärts sind. Ob einkaufen oder Restaurant (zur Zeit gar nicht möglich), zu besuch etc. Sobald wir mit anderen zu sprechen anfangen hüpft er wie ein "Affe" in der Gegend rum und brüllt oder singt lautstark. Das sieht nicht nur völlig "plemplem" aus sondern stört ungemein. Gestern habe ich ihm im Kaufhaus nach langem Theater dann (nach Verwarnung und Vorankündigung) das Guet Nacht Gschichtli im TV gestrichen. Wusste mal wieder nicht was ich sonst hätte tun sollen. Zuhause tobte er deswegen und "bislete" sich vor Wut in die Hose. Mit Tobsuchtsanfall stellte ich ihn dann ins Zimmer gab ihm frische Kleider und sagte er könne sich selber frisch anziehen und den Boden putzen. nach 10 Min. kam er dann ruhig und frisch angezogen ins Wohnzimmer, die Sache war vorbei. Ich brachte ihn dann ins Bett, erzählte noch eine Geschichte und sprach kurz mit ihm über den Vorfall. Er machte kein Theater und schlief gut ein. Ich frage mich einfach muss er denn immer so Extrem austicken? Das ist ja schon fast Jähzornig!
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 27.11.2007, 16:19

Also mit unserem Tagesablauf klappt es weiterhin sehr gut. Mein Sohn rennt mehrmals am Tag zum Plan und ruft was jetzt an der Reihe ist. Auch ich kann mich darauf stützen wenn er mal Spontanideen hat wie TV schauen oder so. Er versteht dies dann und akzeptiert den Ablauf. Am Wochenende ist es recht schwierig weil dann mein Mann grosse Mühe hat sich daran zu halten. Da ich momentan krank (verschleppte Bronchitis) bin müsste er ein paar Parts übernehmen, klappt leider nicht. Die Reaktion unseres Sohnes kommt postwendend er hypert in der Gegend rum. Aber naja, es braucht wohl einfach auch noch Übung für alle. Die Mittagspause klappt super, er freut sich sogar darauf und puzzelt was das Zeug hält. Ich habe ihm zur Belohnung ein neues Puzzle gekauft worüber er sich sehr freut. Am Abend klappt es eigendlich auch gut. Letztens kamen wir spät heim und haben ihn direkt zu uns genommen. Am Abend darauf war das grösste Theater und er wollte natürlich wieder direkt zu uns. Wir fingen also wieder von vorne an und nach einigen Tagen klappte es wieder. Wir haben daraus gelernt das er einfach ganz extrem seine Struktur braucht.

Hey, das klappt ja schon super. Du hast das wirklich ganz toll angepackt und umgesetzt. (Bin ganz stolz :-))Nimm dir nicht zuviel aufs mal vor. Vielleicht druckst du meine Antworten ja mal aus und legst sie deinem Mann hin. Gib auch ihm klare Anweisungen. Sag ihm, was du möchtest, was dir wichtig ist. Versucht gemeinsam eine Lösung zu finden. Du kannst ihn auch fragen: "Was würdest du vorschlagen, was wir tun können?" oder "Was kann ich tun, damit es bei dir auch klappt." Versucht gemeinsam an einem Strick zu ziehen, diskutiert zusammen und macht euch Gedanken, wie ihr das gemeinsam anpacken wollt.

Ich versuche das auch meinem Mann klar zu machen. Er versteht es auch aber er hat einfach manchmal zu wenig Einfühlungsvermögen für die Situation und hält sich nicht an den Plan. Die beiden kommen ständig aneinander und wenn man so zusieht könnte man meinen zwei Kinder streiten sich. Ich finde das extrem mühsam. Ich sagte letztens meinem Mann: Weisch du bisch de Erwachseni und dörfsch di im Strit nid eso uf sini Ebeni zieh loh.

Er versteht es wahrscheinlich schon, weiss vielleicht nicht wie reagieren? Hilf ihm dabei und unterstütze ihn. Frag ihn auch mal, was er ändern möchte, bei sich und bei eurem Sohn.

Aber irgendwie versteht er es nicht. Ich möchte ihm nicht vorschreiben wie er erziehen soll - das gibt nur Ärger und ich möchte seine Autorität auch nicht untergraben. Aber irgendwie müssen wir doch am gleichen Strick ziehen. Wie mach ich das das er sich nicht angegriffen fühlt?

In dem du ihm genau das sagst. Frag ihn auch, was du tun kannst, damit er sich nicht angegriffen fühlt und sag ihm vielleicht auch, dass du ja früher auch so reagiert hast, jetzt aber eine Alternative gefunden hast, die gut funktioniert.

Und noch was. In letzter Zeit benimmt sich unser Sohn echt daneben wenn wir auswärts sind. Ob einkaufen oder Restaurant (zur Zeit gar nicht möglich), zu besuch etc.

Versuch auch hier einen "Aktivitätenplan" zu machen.

Vorbereitung: Sag ihm, wo ihr hingeht, wie lange mit wem, was ihr dort macht. Evt. kannst du ihm auch Bilder vom Restaurant zeigen. Mach ein paar Sachen parat zum spielen. usw.

Regeln festlegen: Besprich mit ihm die Regeln. Was ist wichtig im Restaurant. Was passiert, wenn man in der Gegend rumbrüllt? (Leute fühlen sich gestört) Sag ihm ganz genau, was du von ihm erwartest.
Belohnungen/Konsequenzen festlegen: Besprich mit ihm, was passiert wenn es klappt. (Es gibt ein Dessert, er darf am Abend noch das Gutenacht-Gschichtli schauen, ein Büechli anschauen usw). Als Konsequenz: Keine Belohnung oder wenn es wirklich ausartet: Mach ihn auf die Regeln aufmerksam, sag ihm dass er aufhören soll und was du von ihm erwartest und wenns nichts nützt, geh mit ihm raus. pass auf, dass du nicht alles x-Mal sagst. Sag es einmal und wenn es nicht klappt reagiere sofort mit der Konsequenz. Keine Drohung: "Ich sag es dir noch einmal, wenn du jetzt nicht aufhörst dann, ich zähle noch auf 3..."
Sag ihm, dass er sich nicht an die Abmachungen gehalten hat und dass er sich jetzt beruhigen soll. Lass ihn draussen, oder im Auto, oder in einem anderen Zimmer 1-3 Min. ruhig sitzen. Wenn er sich beruhigt hat und die festgesetzte Zeit ruhig war, lobe ihn und geh wieder zurück und sage ihm, was du von ihm erwartest.


Sobald wir mit anderen zu sprechen anfangen hüpft er wie ein "Affe" in der Gegend rum und brüllt oder singt lautstark. Das sieht nicht nur völlig "plemplem" aus sondern stört ungemein. Gestern habe ich ihm im Kaufhaus nach langem Theater dann (nach Verwarnung und Vorankündigung) das Guet Nacht Gschichtli im TV gestrichen. Wusste mal wieder nicht was ich sonst hätte tun sollen. Zuhause tobte er deswegen und "bislete" sich vor Wut in die Hose. Mit Tobsuchtsanfall stellte ich ihn dann ins Zimmer gab ihm frische Kleider und sagte er könne sich selber frisch anziehen und den Boden putzen. nach 10 Min. kam er dann ruhig und frisch angezogen ins Wohnzimmer, die Sache war vorbei. Ich brachte ihn dann ins Bett, erzählte noch eine Geschichte und sprach kurz mit ihm über den Vorfall. Er machte kein Theater und schlief gut ein. Ich frage mich einfach muss er denn immer so Extrem austicken? Das ist ja schon fast Jähzornig!

Am besten ist jeweils, wenn die Konsequenz grad sofort passiert. Also gleich vor Ort. Das ist logisch und dein Kind merkt, dass es in Zusammenhang mit seinem Verhalten steht. Dass er dann am Abend, wenn er ja eigentlich brav ist "plötzlich" sein Gschichtli nicht schauen darf, hässig wird, verstehe ich. Probier wenn immer möglich eine log. Konsequenz zu finden. Also eine, die mit dem Verhalten in Zusammenhang steht. Nicht mehrere Konsequenzen! Das Geschichtli nicht schauen, ist bereits eine Konsequenz. Und immer sagen, warum du etwas tust.
Aber du machst es ganz toll, finde ich!
lg
Kathrin
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Beitragvon aurien » 27.11.2007, 18:30

Danke Kathrin da hast du mir viele gute Tipps gegeben die werde ich ausprobieren. Und das mit dem ausdrucken ist super, wäre gar nicht auf die Idee gekommen. Somit muss ich auch nicht immer so viel erzählen, er kanns dann selber lesen. Denke mit dem was du vorschlägst wird er sehr gut umgehen können.

Wegen der Konsequenz. Wir waren eben bis 18.30 einkaufen und um 18.50 wäre das Gschichtli gewesen. Es war also grad im direkten Zusammenhang als wir Zuahsue ankamen. Aber ich finde es halt eigendlich sowieso nicht die optimale Sanktion. Klingt jetzt blöd aber ich weiss manchmal gar nicht richtig was ich ihm den als Konsequenz ankündigen soll. Es gibt Sachen wie Einkaufen/erledigungen usw. welchen ich einfach nachkommen muss in einer bestimmten Zeit. Ich habe da die Zeit nicht um ihn vor die Einkaufhaustür zu stellen und zu warten bis er sich eingekriegt hat. Aber das mit dem vorbesprechen und Regeln ausmachen finde ich eine gute Idee. Ich kann mir vorstellen das es für beide einfacher ist wenn er vorher weiss was ihn erwartet wenn er sich nicht benimmt. Ich bin gerüstet und er flippt vielleicht nicht so aus. Bei besuchen ist das etwas schwieriger. Er will im Mittelpunkt sein und stört weil er nicht will das ich mit jemand anderem spreche. Das macht er beim Abendessen Zuhause auch. das nerft mich total. ich habe ihn auch schon mal an einen anderen Tisch gesetzt mit seinem Teller und gesagt: Du dörfsch schwätze mit uns aber mir beide hend au s Rächt mitenand z rede. Mängmol muesch eifach e bitz warte bis me usgredet hend und denn därfsch du au wieder. Wenn du dich nid dra haltisch chasch halt nid bi uns am Tisch sitze. Er sass natürlich nicht gerne alleine und hat sich dann zusammengerissen an dem Abend. Aber es klappt trotzdem nicht so ganz. Eben auch wenn wir Besuch haben oder zu Besuch gehen. Ist denn das ein typisches Verhalten eines Einzelkindes (im Mittelpunkt stehen)?
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 27.11.2007, 18:55

Danke Kathrin da hast du mir viele gute Tipps gegeben die werde ich ausprobieren. Und das mit dem ausdrucken ist super, wäre gar nicht auf die Idee gekommen. Somit muss ich auch nicht immer so viel erzählen, er kanns dann selber lesen. Denke mit dem was du vorschlägst wird er sehr gut umgehen können.

Bitte, das ist doch gern geschehen! Jetzt einfach nicht zuviel auf einmal wollen. Schön Schritt für Schritt.

Wegen der Konsequenz. Wir waren eben bis 18.30 einkaufen und um 18.50 wäre das Gschichtli gewesen. Es war also grad im direkten Zusammenhang als wir Zuahsue ankamen.

Ok, dann ist es gut, als Konsequenz!

Aber ich finde es halt eigendlich sowieso nicht die optimale Sanktion. Klingt jetzt blöd aber ich weiss manchmal gar nicht richtig was ich ihm den als Konsequenz ankündigen soll.

Du musst ihm die Konsequenz normalerweise nicht ankünden. Nur wenn du so einen Vorbereitungsplan (Aktivitätenplan) machst und ihr über Belohnungen sprecht, kann du ihm sagen, dass er die Belohnung nicht bekommt, wenns nicht klappt. Oder dass er einen Moment mit dir rausgehen muss.

Es gibt Sachen wie Einkaufen/erledigungen usw. welchen ich einfach nachkommen muss in einer bestimmten Zeit. Ich habe da die Zeit nicht um ihn vor die Einkaufhaustür zu stellen und zu warten bis er sich eingekriegt hat.

Ja das verstehe ich gut. Aber was hast du für eine Alternative? Und das musst du nicht oft machen. Er wird sofort merken, wie du das haben willst und was passiert, wenn er sich nicht daran hält.

Aber das mit dem vorbesprechen und Regeln ausmachen finde ich eine gute Idee. Ich kann mir vorstellen das es für beide einfacher ist wenn er vorher weiss was ihn erwartet wenn er sich nicht benimmt. Ich bin gerüstet und er flippt vielleicht nicht so aus. Bei besuchen ist das etwas schwieriger.

Bei Besuch ist es das Gleiche. Vorbesprechen, sagen wohin, zu wem, wie lange. Regeln festlegen. Sagen, dass du am Anfang z.b eine Viertelstd. mit ihm spielst und dann gerne mit dem Besuch reden möchtest. Nimm ein paar Spielsachen mit, wenn ihr zu jemandem geht. Interessante Beschäftigungen, dann ist er weniger quengelig.

Er will im Mittelpunkt sein und stört weil er nicht will das ich mit jemand anderem spreche.

oder, es ist ihm langweilig. Besprecht das vorher.

Das macht er beim Abendessen Zuhause auch.

[BEsprich auch hier mit ihm Essensregeln. Wie lange am Tisch bleiben? ruhig sitzen, die andern ausreden lassen. Ihr könnt auch eine Zeit abmachen, während der er sprechen darf und eine Zeit in der ihr euch unterhaltet. Denkt auch hier daran, dass ihr ihn mit einbezieht. Klärt vorher, wie es laufen soll, dann musst du auch nicht ständig während dem essen Anweisungen geben. Denk dran: Nicht zuviele Anweisungen, auch beim Essen nicht./color]

das nerft mich total. ich habe ihn auch schon mal an einen anderen Tisch gesetzt mit seinem Teller und gesagt: Du dörfsch schwätze mit uns aber mir beide hend au s Rächt mitenand z rede. Mängmol muesch eifach e bitz warte bis me usgredet hend und denn därfsch du au wieder. Wenn du dich nid dra haltisch chasch halt nid bi uns am Tisch sitze.

[color=darkred]Diese Anweisung ist sehr ungenau. Wann darf er sprechen, wie lange. Mängmol ?? Wann, wieviel. Sag ihm z.b"Hey jetzt darfst du erzählen und dann gibt es ein stopp und dann sagst du: "So und jetzt sind Papi und ich dran und du bist einen Moment ruhig und dann bist du wieder an der Reihe. Lobe ihn wenn es klappt und er nicht dazwischen redet.


Er sass natürlich nicht gerne alleine und hat sich dann zusammengerissen an dem Abend. Aber es klappt trotzdem nicht so ganz. Eben auch wenn wir Besuch haben oder zu Besuch gehen. Ist denn das ein typisches Verhalten eines Einzelkindes (im Mittelpunkt stehen)?

Nicht unbedingt. Einfach besser vorausplanen, vorbesprechen und interessante Beschäftigungen suchen. Loben wenn es klappt.
lg
Kathrin
Kathrin Buholzer
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