Lehrstelle in Gefahr

Fragen rund ums Teenageralter

Moderator: Kathrin Buholzer

Lehrstelle in Gefahr

Beitragvon erika » 10.04.2010, 21:32

Hallo Zusammen

Ich bin Mutter von drei Kindern eigentlich alle erwachsen! Zumindest auf dem Papier! Mit meinen beiden Töchtern habe ich keine nennenswerten Probleme sie sind 23 und 26. Beide haben eine Ausbildung mit gutem Erfolg abgeschlossen. Mit meinem jüngsten gibt es seit einigen Jahren,ich glube seit er etwa 13 ist nur Probleme. Er war auch als Kleines Kind immer ein schwieriges Menschlein. Viel krank und ziehmlich verwöhnt dadurch. Körperlich gehört er zu den kleinen zarten Jungs und ich glaube dort könnte eines seiner Probleme liegen. Er hat die Konstitution seines Vaters geerbt von dem ich seit 2001 geschieden bin. Mittlerweile bin ich zum 2. Mal verheiratet und habe den Eindruck ,dass mein Mann und mein Sohn ein gutes Verhältnis haben. (Soweit man das beurteilen kann ). Nun zum Problem. Schon während der Zeit in der Oberstufe (Bezirkschule ) habe ich meinen Sohn etliche Male bei den Lehrern rauspaucken müssen. Er hat den Unterricht gestört,und oder Hausaufgaben nicht gemacht ,Vorträge sausen gelassen oder die Mädchen belästigt usw. es kam sogar zu einem Schultimeout für eine Woche . Ich war schon damals mit meinem Latein am Ende. Heute ist er 18j.alt und hat eine Ausbildung zum Automobilmechatroniker angefangen.Sein Wunschberuf notabenne. Nun sind die ersten Monate ja oft schwierig und erforden viel Kraft das ist mir auch klar. Mittlerweile sind aber fast 9 Monate vergangen und mein Sohn ist wie er immer war. Unzuverlässig im Sinne von Details vergessen oder Werkzeug verloren und so weiter. Sein Lehrmeister hat uns nun zu einem Gespräch gebeten ,wo auch der Berufsschullehrer dabei war ,und ich kann nur sagen es sieht rabenschwarz aus. Dass er keine guten Zensuren hat ist das eine (habe ich ja zu Hause gesehen ) aber wieder heisst es er stört,macht die Hausaufgaben nur ungenau und hat somit natürlich keine Ahnung bei Tests. Diese fallen dann genau so aus ,wie dass ja nur logisch ist. 3.5 ist das höchste der Gefühle. Ich bin mir aber sicher, (alle Beteiligten überigens auch ) er kann diesen Stoff bewältigen. Es liegt nicht an der Intelligenz. Faulheit und andere Interessen treffen es schon besser.Er investiert Tage in sein Hobby( Musik )aber keine Minute in die Schule. Zudem muss ich leider auch sagen dass er kifft, was für mich der absolute Horror ist . Ich habe Ihm schon tausendmal zu erklären versucht ,dass Kiffer auch Drogenabhängige sind und das man schaden davon nimmt ,das Kiffen die Hirnzellen zerstört und und und.... Auch ein Verbot hat nichts gebracht .wir haben Ihm sogar sein "Lager "weggeschmissen,Ihm mit rauswurf gedroht ( nicht nur im Zusammenhang mit dem Kiffen )es hilft alles nicht.
Mittlerweie ist er doch alt genug um zu merken dass wir es nur gut meinen ? Je mehr wir mit ihm reden umso mehr verschliest er sich.Wir wissen uns nicht mehr anders zu Helfen als mit Vorschriften und Verboten.So bekommt er sein langersehntes Pc Programm nicht und auch der Wunsch nach einem kleinen alten Auto (er hat die Prüfung bestanden mit Bravour !????? ) haben mein Mann und ich auf Eis gelegt. Er kann es sich zwar ansehen ,aber es wird so lange nicht eingelöst bis die Situation sich bessert oder klärt. Falls es wirklich zum Eklat kommt (was ich befürchte) wird das Auto postwendend verkauft. Ich frage mich vor allem,was tun wir wenn er wirklich auf der Strasse steht ??? Wo bringen wir Ihn unter ? Was gibt es für Alternativen ? Arbeit? Wohnen? Ich weiss nicht mehr weiter! Ich hoffe Ihr könnt mir einen Rat geben .. Ps. Von Ihm bekomme ich nur zu hören ja ich weis oder ich weis es nicht !
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Re: Lehrstelle in Gefahr

Beitragvon Kathrin Buholzer » 12.04.2010, 01:52

Hallo Erika!
Ich meld mich grad morgen Montag mit einer Antwort, ok?
liebe Grüsse
Kathrin
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Re: Lehrstelle in Gefahr

Beitragvon erika » 12.04.2010, 07:07

Hoi Kathrin
super danke,ich kanns kaum erwarten. Bin ziehmlich fertig zur Zeit mit meinen Nerven und meinem Latein. Bis spaeter Lg Erika
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Re: Lehrstelle in Gefahr

Beitragvon Kathrin Buholzer » 12.04.2010, 23:38

Hallo Zusammen

Ich bin Mutter von drei Kindern eigentlich alle erwachsen! Zumindest auf dem Papier! Mit meinen beiden Töchtern habe ich keine nennenswerten Probleme sie sind 23 und 26. Beide haben eine Ausbildung mit gutem Erfolg abgeschlossen. Mit meinem jüngsten gibt es seit einigen Jahren,ich glube seit er etwa 13 ist nur Probleme. Er war auch als Kleines Kind immer ein schwieriges Menschlein. Viel krank und ziehmlich verwöhnt dadurch. Körperlich gehört er zu den kleinen zarten Jungs und ich glaube dort könnte eines seiner Probleme liegen. Er hat die Konstitution seines Vaters geerbt von dem ich seit 2001 geschieden bin. Mittlerweile bin ich zum 2. Mal verheiratet und habe den Eindruck ,dass mein Mann und mein Sohn ein gutes Verhältnis haben. (Soweit man das beurteilen kann ). Nun zum Problem. Schon während der Zeit in der Oberstufe (Bezirkschule ) habe ich meinen Sohn etliche Male bei den Lehrern rauspaucken müssen. Er hat den Unterricht gestört,und oder Hausaufgaben nicht gemacht ,Vorträge sausen gelassen oder die Mädchen belästigt usw. es kam sogar zu einem Schultimeout für eine Woche . Ich war schon damals mit meinem Latein am Ende.

Hast du dir denn damals nie irgendwelche Hilfe geholt?

Heute ist er 18j.alt und hat eine Ausbildung zum Automobilmechatroniker angefangen.Sein Wunschberuf notabenne. Nun sind die ersten Monate ja oft schwierig und erforden viel Kraft das ist mir auch klar. Mittlerweile sind aber fast 9 Monate vergangen und mein Sohn ist wie er immer war. Unzuverlässig im Sinne von Details vergessen oder Werkzeug verloren und so weiter. Sein Lehrmeister hat uns nun zu einem Gespräch gebeten ,wo auch der Berufsschullehrer dabei war ,und ich kann nur sagen es sieht rabenschwarz aus. Dass er keine guten Zensuren hat ist das eine (habe ich ja zu Hause gesehen ) aber wieder heisst es er stört,macht die Hausaufgaben nur ungenau und hat somit natürlich keine Ahnung bei Tests. Diese fallen dann genau so aus ,wie dass ja nur logisch ist. 3.5 ist das höchste der Gefühle. Ich bin mir aber sicher, (alle Beteiligten überigens auch ) er kann diesen Stoff bewältigen.

Ich kann dich sehr gut verstehen. Trotzdem hast du deinem Sohn wahrscheinlich bis jetzt immer die Kohlen aus dem Feuer geholt. Er hat gewusst, dass du ihm dann irgendwann unter die Arme greifst. Das ist ja auch ganz verständlich und er kann froh sein, eine so tolle Mutter zu haben. Doch er sollte langsam anfangen sein Leben selber in die Hand zu nehmen und selber Verantwortung für sein Tun und Handeln zu übernehmen. Du kannst ihn unterstützen, aber tu es nicht für ihn.
Am besten setzt du dich mal mit ihm zusammen. Sprich mit ihm über deine Sorgen und Ängste. Versuch nicht zu moralisieren, zu predigen und gleich fertige Lösungen anzubieten. Frag ihn einmal nach seinen Wünschen und Vorstellungen. Welche Ziele hat er denn? Berufliche oder auch mit seiner Musik? Frag ihn auch, welche Unterstützung er denn benötigt, damit er diese erreichen kann. Lass ihn selber auch Lösungen vorschlagen, überlegt euch dann zusammen, welche sich umsetzen lassen. Übernimmt er denn auch einige Aufgaben bei euch zu Hause oder gibt es für ihn einfach "Hotel Mama"?...


Es liegt nicht an der Intelligenz. Faulheit und andere Interessen treffen es schon besser.Er investiert Tage in sein Hobby( Musik )aber keine Minute in die Schule. Zudem muss ich leider auch sagen dass er kifft, was für mich der absolute Horror ist . Ich habe Ihm schon tausendmal zu erklären versucht ,dass Kiffer auch Drogenabhängige sind und das man schaden davon nimmt ,das Kiffen die Hirnzellen zerstört und und und.... Auch ein Verbot hat nichts gebracht .wir haben Ihm sogar sein "Lager "weggeschmissen,Ihm mit rauswurf gedroht ( nicht nur im Zusammenhang mit dem Kiffen )es hilft alles nicht.

Auch hier würde ich aufpassen. Ihm zu drohen oder eine mögliche Drogenkarriere vorauszusagen finde ich schwierig. Sprich lieber über deine Befürchtungen. Schau, dass du die Sätze mit: Ich... (mach mir Sorgen), ich (habe Angst, dass...) an. Dräng ihn nicht in eine Ecke. Du kannst mit ihm Regeln absprechen, mit ihm abmachen, dass er zum Kiffen rausgehen muss und du es in der Wohnung nicht tolerierst.
Bei Drohungen musst du immer aufpassen. Wenn sie keine Konsequenzen haben, dann nehmen Kinder und Jugendliche diese mit der Zeit nicht mehr ernst...


Mittlerweie ist er doch alt genug um zu merken dass wir es nur gut meinen ? Je mehr wir mit ihm reden umso mehr verschliest er sich.

Genau das ist bei Jugendlichen schwierig. Gerade wenn es Eltern so gut meinen, stösst das bei Jugendlichen häufig auf Widerstand. Jugendliche haben nämlich das Gefühl, dass sie schon wissen wie es läuft.Sie wollen sich auch von ihren Eltern abgrenzen und leisten auch deshalb starken Widerstand. Passt auf, dass ihr nicht zu fest auf ihn einredet und ihn zutextet. Ihr könnt Regeln diskutieren und abmachen, Vereinbarungen treffen und diese unterschreiben. Lasst ihm aber auch den nötigen Freiraum. Wenn er sich nicht an die Regeln hält, dann müsst ihr Konsequnezen einsetzen. Diese könnt ihr auch mit ihm zusammen vorher besprechen.

Wir wissen uns nicht mehr anders zu Helfen als mit Vorschriften und Verboten.So bekommt er sein langersehntes Pc Programm nicht und auch der Wunsch nach einem kleinen alten Auto (er hat die Prüfung bestanden mit Bravour !?????
Passt auf, dass ihr den Fokus vorallem auf das Positive legt. Versucht ihn zu motivieren und zu bestärken. Sagt ihm, wenn Dinge gut gelaufen sind, WAS euch gefallen hat. Ihr könnt auch versuchen ihm kleine Vergünstigungen in Aussicht zu stellen, wenn er sich an Regeln und Abmachungen hält. Also besser wäre: Wenn er es geschafft hat, dann kriegt er sein Programm oder das Auto. Versucht das auch so zu formulieren. Also nicht: "Wenn du dies und jenes tust (oder nicht tust), dann kriegst du dieses Programm nicht..." Sondern: "Wenn das klappt, dann werden wir dir dieses Programm kaufen.." Also positiv formulieren!

haben mein Mann und ich auf Eis gelegt. Er kann es sich zwar ansehen ,aber es wird so lange nicht eingelöst bis die Situation sich bessert oder klärt.

Welche Situation denn und wie muss sie sich klären. Versucht mit ihm ganz klare Abmachungen zu treffen. Besprecht das miteinander, welche Rahmenbedingungen gibt es, was erwartet ihr von ihm. Lass ihn da auch mitdiskutieren und schreibt es dann auf.
Das macht ihr am besten in aller Ruhe. Ihr könnt das z.B an einer "Familiensitzung" machen. Schau dir mal dieses Video dazu an:

http://www.youtube.com/watch?v=Y35aTBQ1nUY


Falls es wirklich zum Eklat kommt (was ich befürchte) wird das Auto postwendend verkauft. Ich frage mich vor allem,was tun wir wenn er wirklich auf der Strasse steht ??? Wo bringen wir Ihn unter ? Was gibt es für Alternativen ? Arbeit? Wohnen? Ich weiss nicht mehr weiter! Ich hoffe Ihr könnt mir einen Rat geben .. Ps. Von Ihm bekomme ich nur zu hören ja ich weis oder ich weis es nicht !

Ich kann dir dieses pdf. (ganz unten auf der Seite) empfehlen mit ganz guten Hinweisen und interessanten Hintergründen zur Pubertät:

http://www.elternplanet.ch/elternkurse- ... nager.html

Denk daran, dein Sohn ist 18, also volljährig. Du kannst ihn unterstützen, ihm Hilfe anbieten, ihm aber nicht seine Probleme abnehmen und sein Leben steuern... ;-)
Schau mal, was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder ok?
liebe Grüsse
Kathrin

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Re: Lehrstelle in Gefahr

Beitragvon erika » 16.04.2010, 14:36

Hallo Kathrin
vielen Dank für Deine Antwort.

Ich habe meinen Sohn bereits als 9 jähriger von der Schule aus abklären lassen. Er fiel immer auf mit seinen Spässchen oder mit seiner Hyperaktivitaet.Damals wurde ein ADHS prognostiziert und es wurde mir auch gesagt er sei sehr intelligent ! (Hat er mich womöglich damals schon irgendwie "verarscht " im Sinne von Sie merkt nicht wenn ich nur nicht so will wie die andern ) wir glaubten ja er kann vieles nicht (still sitzen ,zu hören ,Hausaufgaben machen etc. )Du hast recht,ich habe Ihm ständig geholfen,wenns Probleme gab.Mir hat keiner geholfen das ist auch richtig.Ich wollte alles selber auf die Reihe bekommen.Ich habe manchmal bei verwandten gejammert und nur zu hören bekommen,dass ich Ihn halt zu sehr verwöhne.Naja ist auch etwas dran,meine Töchter sagen es mir heute noch.Da die beiden Mädchen immer gaaaanz anders waren,habe ich das wohl gar nie begriffen,dass mein Sohn irgendwie bevorzugt wurde ! (tut mir auch leid) denn ich habe Im warscheinlich mehr geschadet als geholfen.

Nun zur Situation an sich: Im Moment haben wir 2 Monate Zeit. Das heisst,der Lehrbetrieb macht 2Monate nichts ( sehr unfair )und mein Sohn und ich müssen uns klar werden wie es weitergehen soll. Ich gehe nun mit ihm zur Berufsberatung ,habe einen Nachhilfelehrer organisiert,und versuche mit zu reden und wie Du richtig sagst positivem zureden den Jungen zu motivieren. So wie er mir sagt,glaubt er nicht mehr an sich und seine Lehre. Nicht weil er nicht mehr will,sondern weil der Betrieb Ihn trotz allem nicht mehr will.(sein Gefühl )Ich weiss nicht recht,ob ich dort noch einmal vorsprechen soll???? Was denkst Du ???

Kiffen: Das er nicht in der Wohnung kiffen darf ist schon lange so geregelt.er musste immer raus gehen. Mir wäre am liebsten,er würde es ganz sein lassen. aber wie Du sagst er ist volljährig und muss selber wissen was er tut.
Du hast gefragt welche Situation sich bessern muss. Das ist nicht ganz logisch ich weis es .Also Die Schulnoten müssen ansprechend werden ich denke,das wird sich machen lassen. Aber was die Situation im Betrieb angeht ,hast Du recht,auch ich weis nicht ,wass sie dort von einem 1. Lehrjahrstift genau erwarten. Sie haben nur seine Fehler aufgezählt,und gesagt er muss sich bessern. Deshalb ja meine Frage,soll ich nochmal vorbei gehen,oder besser das Lehrlingsamt vorbeischicken? ich hoffe,Du kannst mir darauf eine Antwort geben.Ich freue mich . Liebe Grüsse
Erika
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Re: Lehrstelle in Gefahr

Beitragvon Kathrin Buholzer » 26.04.2010, 11:13

Hallo Kathrin
vielen Dank für Deine Antwort.

Ich habe meinen Sohn bereits als 9 jähriger von der Schule aus abklären lassen. Er fiel immer auf mit seinen Spässchen oder mit seiner Hyperaktivitaet.Damals wurde ein ADHS prognostiziert und es wurde mir auch gesagt er sei sehr intelligent ! (Hat er mich womöglich damals schon irgendwie "verarscht " im Sinne von Sie merkt nicht wenn ich nur nicht so will wie die andern ) wir glaubten ja er kann vieles nicht (still sitzen ,zu hören ,Hausaufgaben machen etc. )Du hast recht,ich habe Ihm ständig geholfen,wenns Probleme gab.Mir hat keiner geholfen das ist auch richtig.Ich wollte alles selber auf die Reihe bekommen.Ich habe manchmal bei verwandten gejammert und nur zu hören bekommen,dass ich Ihn halt zu sehr verwöhne.Naja ist auch etwas dran,meine Töchter sagen es mir heute noch.Da die beiden Mädchen immer gaaaanz anders waren,habe ich das wohl gar nie begriffen,dass mein Sohn irgendwie bevorzugt wurde ! (tut mir auch leid) denn ich habe Im warscheinlich mehr geschadet als geholfen.

Nun zur Situation an sich: Im Moment haben wir 2 Monate Zeit. Das heisst,der Lehrbetrieb macht 2Monate nichts ( sehr unfair )und mein Sohn und ich müssen uns klar werden wie es weitergehen soll. Ich gehe nun mit ihm zur Berufsberatung ,habe einen Nachhilfelehrer organisiert,und versuche mit zu reden und wie Du richtig sagst positivem zureden den Jungen zu motivieren. So wie er mir sagt,glaubt er nicht mehr an sich und seine Lehre. Nicht weil er nicht mehr will,sondern weil der Betrieb Ihn trotz allem nicht mehr will.(sein Gefühl )Ich weiss nicht recht,ob ich dort noch einmal vorsprechen soll???? Was denkst Du ???

Hallo Erika
ich kann gut verstehen, dass du dir Sorgen machst und dass du ihm gerne helfen möchtest. Ich würde einfach aufpassen, dass nicht wieder die Situation entsteht: Die Mutti wird's schon richten! Er ist 18 Jahre alt und ist für sein Leben selber verantwortlich. So wie du schreibst und wie ich auch vermute, hat er das bis jetzt noch nicht so oft tun müssen und das vielleicht auch noch nicht so gut gelernt. Dass du ihn da jetzt einfach so im Stich lassen willst, kann ich verstehen. Vielleicht auch, weil du weisst, dass diesbezüglich nicht alles ganz gut gelaufen ist. Trotzdem würde ich aufpassen, dass du für ihn die Kohlen aus dem Feuer holst. Wenn jemand vorsprechen muss, dann ist er das. Er muss seine Bedenken und auch seine Ängste dort äussern und klar sagen, wie ER sich das in Zunkunft in diesem Betrieb vorstellt. Wenn er das möchte, kannst du ihn begleiten und unterstützen. Vielleicht könnt ihr zusammen dieses Gespräch "üben", damit er weiss was er sagen soll. Du spielst seinen Chef, er sich selber.
Ich finde es wichtig, dass er merkt, dass du ihn unterstützt, ihm Hilfe anbietest, aber nicht für ihn alles übernimmst. Das ist jetzt nicht mehr deine Aufgabe. Vielleicht muss er auch mal etwas "das Messer an der Kehle" spüren, damit er den "Ernst" der Situation begreift.
Wenn das mit der Lehrstellen nichts wird, dann muss er (vielleicht mit deiner Hilfe) aktiv werden und sich etwas Neues überlegen.


Kiffen: Das er nicht in der Wohnung kiffen darf ist schon lange so geregelt.er musste immer raus gehen. Mir wäre am liebsten,er würde es ganz sein lassen. aber wie Du sagst er ist volljährig und muss selber wissen was er tut.
Du hast gefragt welche Situation sich bessern muss. Das ist nicht ganz logisch ich weis es .Also Die Schulnoten müssen ansprechend werden ich denke,das wird sich machen lassen. Aber was die Situation im Betrieb angeht ,hast Du recht,auch ich weis nicht ,wass sie dort von einem 1. Lehrjahrstift genau erwarten. Sie haben nur seine Fehler aufgezählt,und gesagt er muss sich bessern.

Wie sieht es denn zu Hause aus? Oft zählen die Eltern auch nur die Fehler auf und vergessen, was denn gut läuft und dass es auch ganz viel zu loben gäbe. Achte dich doch einmal darauf. Auch wenn er schon 18 ist, wird er sich über positive Aufmerksamkeit, über Lob und Motivation sehr freuen und sicherlich auch eher bereit sein, mitzuhelfen, als wenn ständig an ihm rumgenörgelt und gepredigt wird...
Welche Dinge schätzt du denn an ihm? Was macht er denn gut? Da gibt es sicherlich eine Menge.


Deshalb ja meine Frage,soll ich nochmal vorbei gehen,oder besser das Lehrlingsamt vorbeischicken? ich hoffe,Du kannst mir darauf eine Antwort geben.Ich freue mich .

Eigentlich müsste er dort signalisieren, dass ihm seine Lehre wichtig ist. Er müsste fragen, was kann ich denn verbessern, aufzählen wo seiner Meinung nach seine Schwächen sind und dass er bereit ist, diese auszumerzen. Wenn du dort im Betrieb auftauchst, dann wird sein Chef wohl nicht grad das Gefühl haben, dass es ihm sehr wichtig ist.
Frag ihn doch einmal, wie er sich das denn jetzt vorstellt. Vielleicht auch, wie er sich denn deine Rolle vorstellt, wo du ihm helfen und ihn unterstützen kannst.

Ich denke schon, dass du ihm langsam aber sicher die Verantwortung für sein Leben übergeben musst. Da er in vielen Dingen, das noch nicht so gut gelernt hat und noch nicht so gut kann, unterstütze und begleite ihn, aber tu es nicht für ihn.
Wenn du das Gefühl hast, dass du nicht so recht weisst, wie du mit dem Chef und der ganzen Situation umgehen sollst, dann würde ich mal mit dem Lehrlingsamt Kontakt aufnehmen und dich dort beraten lassen. Du bist sicherlich nicht die einzige Mutter mit diesem Problem. Die können dir dann sicherlich auch Hilfestellungen geben und dir weiterhelfen.
liebe Grüsse
Kathrin



Liebe Grüsse
Erika
Kathrin Buholzer
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