Therapie mit Tochter

Fragen rund ums Teenageralter

Moderator: Kathrin Buholzer

Therapie mit Tochter

Beitragvon Sunny » 05.03.2010, 15:09

Hallo Kathrin. Ich habe grosse Probleme mit meiner Tochter, 12 Jahre alt. Unter anderem ist die Kommunikation sehr schlecht zwischen uns. Ich möchte die Spirale welche sich immer weiter runter dreht unterbrechen und eine Therapie mit ihr zusammen machen. Kannst Du mir eine Therapieform empfehlen? Eine recht verzweifelte Sunny :-(
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Re: Therapie mit Tochter

Beitragvon Kathrin Buholzer » 08.03.2010, 23:56

Hallo Sunny
schreib mir doch noch ein bisschen mehr dazu. Was ist denn genau das Problem? Was müsste sich denn ändern bei euch? Welches sind die Hauptstreitpunkte? Bist du Alleinerziehend? Ist sie ein Einzelkind? Wie lange bestehen diese Schwierigkeiten schon? Was habt ihr für eine Beziehung miteinander usw...
liebe Grüsse
Kathrin
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Re: Therapie mit Tochter

Beitragvon Sunny » 20.03.2010, 21:17

Hallo Kathrin. Ich bin verheiratet, Tochter 12 Jahre, Sohn 8 Jahre. Das Problem ist folgendermassen, dass ich ein komplett unterschiedliches Verhältnis zu meiner Tochter und zu meinem Sohn habe. Mit ihm läuft der Alltag gut, die positiven und negativen Momente verlaufen in einer normalen Norm. Er wertschätzt seine Mitmenschen, auch mich, und das finde ich ganz toll, denn Wertschätzung, Achtung, Respekt sind mir sehr wichtige Atribute, welche ich auch vorlebe.

Mit meiner Tochter ist es eigentlich seit eh und je sehr schwierig. Sie ist eine "Grenzgängerin", fordert mich den ganzen Tag heraus. Bei ihr muss ich immer wachsam und parat sein, denn wenn sie irgendeinen "Profit" für sich spürt, geht sie sofort drauf los. Wenn ich ehrlich bin, gibt es immer wieder Tage an denen ich froh bin, wenn sie am morgen ENDLICH aus dem Haus geht.

Du hast mir in einem anderem Thema geschrieben, dass ich mit ihr reden soll, wenn sie mich mit Fluchwörtern betitelt. Ich versuche mit ihr zu reden, aber sie bockt und blockt komplett ab. Sie hat keinen Respekt vor mir, von Wertschätzung rede ich gar nicht...

Diese Situation macht mich traurig und machtlos. Darum habe ich mir überlegt eine "Mutter-Tochter-Therapie" zu machen, damit wir wenigstens einen humanen Umgang miteinander haben. Ich merke, dass ich Hilfe von Aussen brauche, denn ich bringe keine Normalität in diese verfahrene Situation rein. Mein Mann ist keine grosse Hilfe, denn er arbeitet viel, ist viel unterwegs und möchte am Abend oder WE seine Ruhe haben.

Hast Du mir einen Rat?

LG Sunny

PS: Ich möchte Dich gerne zu einem Kaffee einladen, möchte dies aber nicht via Kreditkarte tun. Hast Du mir eine Bankverbindung, damit ich einen E-Bankingauftrag erteilen kann?
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Re: Therapie mit Tochter

Beitragvon Kathrin Buholzer » 23.03.2010, 01:31

Hallo Kathrin. Ich bin verheiratet, Tochter 12 Jahre, Sohn 8 Jahre. Das Problem ist folgendermassen, dass ich ein komplett unterschiedliches Verhältnis zu meiner Tochter und zu meinem Sohn habe. Mit ihm läuft der Alltag gut, die positiven und negativen Momente verlaufen in einer normalen Norm. Er wertschätzt seine Mitmenschen, auch mich, und das finde ich ganz toll, denn Wertschätzung, Achtung, Respekt sind mir sehr wichtige Atribute, welche ich auch vorlebe.

Mit meiner Tochter ist es eigentlich seit eh und je sehr schwierig. Sie ist eine "Grenzgängerin", fordert mich den ganzen Tag heraus. Bei ihr muss ich immer wachsam und parat sein, denn wenn sie irgendeinen "Profit" für sich spürt, geht sie sofort drauf los. Wenn ich ehrlich bin, gibt es immer wieder Tage an denen ich froh bin, wenn sie am morgen ENDLICH aus dem Haus geht.

Genau das wird sie wahrscheinlich spüren. Mit 12 Jahren steckt sie am Anfang der Pubertät oder auch schon mittendrin. Ich kann dir ein gutes pdf. empfehlen zum Thema "Pubertät". Schau mal hier:
http://www.elternplanet.ch/elternkurse- ... nager.html


Du hast mir in einem anderem Thema geschrieben, dass ich mit ihr reden soll, wenn sie mich mit Fluchwörtern betitelt. Ich versuche mit ihr zu reden, aber sie bockt und blockt komplett ab. Sie hat keinen Respekt vor mir, von Wertschätzung rede ich gar nicht...

Schätzt du sie denn? Oder anders gefragt: Was schätzt du denn an ihr? Wen hat sie bei euch in der Familie, der zu ihr hält?

Ich denke, dass dieses Problem schon länger besteht und auch sehr komplex ist. Ihr Verhalten hat sicherlich auch viel mit Unzufriedenheit zu tun. Sie fühlt sich wahrscheinlich in der Situation genau so unwohl wie du.

Hast du denn schon mit mit ihr gesprochen. Sie mal gefragt, was sie sich denn wünschen würde? Was du tun kannst, damit sie sich wohl fühlt.Vielleicht könnt ihr ja mal zusammen was unternehmen und euch mal gemeinsam Gedanken machen, was es braucht, damit sich wieder alle wohlfühlen.


Diese Situation macht mich traurig und machtlos. Darum habe ich mir überlegt eine "Mutter-Tochter-Therapie" zu machen, damit wir wenigstens einen humanen Umgang miteinander haben. Ich merke, dass ich Hilfe von Aussen brauche, denn ich bringe keine Normalität in diese verfahrene Situation rein. Mein Mann ist keine grosse Hilfe, denn er arbeitet viel, ist viel unterwegs und möchte am Abend oder WE seine Ruhe haben.

Hast Du mir einen Rat?

Das Problem ist, dass es ja nicht nur um dich und deine Tochter geht, sondern um eure ganze Familie. Ihr seid ein Team, alle müssen mithelfen. Ich würde mal in deiner Umgebung nach einer Familientherapeutin, Familienberatung Ausschau halten. Du kannst dich auch an eine Psychologin wenden, die kann dir sicherlich auch ein paar Adressen angeben.
Ich kann dir natürlich ein paar Tipps und Anregungen für einige deiner Situationen geben, wenn du mir konkrete Beispiele aufschreibst. Längerfristig ist es aber sicher gut, wenn du eine Therapeutin suchst.


LG Sunny
PS: Ich möchte Dich gerne zu einem Kaffee einladen, möchte dies aber nicht via Kreditkarte tun. Hast Du mir eine Bankverbindung, damit ich einen E-Bankingauftrag erteilen kann?

Das ist u lieb! Merci! Schick dir die Bankverbindung per PN.
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Re: Therapie mit Tochter

Beitragvon dapri » 10.05.2011, 17:16

Du sagst, dass Dir Wertschätzung und Anerkennung sehr wichtig sind im Umgang mit anderen Menschen. Das sehe ich zwar ähnlich, aber ich vermute (das heißt: ich unterstelle Dir), dass Du es damit vielleicht etwas übertreibst, ober zumindest Deine Tochter dies so wahrnimmt. Möglicherweise hat sie den Eindruck, dass das Erste, was Du von ihr erwartet eben diese Anerkennung als Mutter, Sorgeberechtigte und Entscheidungsträgerin in der Familie, immer wieder deutlich soll. Gerade in der Pubertät ist eben die Auflehnung gegen althergebrachte Autoritäten ein wichtiger Aspekt. Wie gesagt, dies ist nur so eine Vermutung. Insbesondere in diesen Jahren reagiern Kinder/Jugendlich auf so etwas gerne allergisch.
Wie verhält sich Deine Tochter anderen Personen gegenüber? Ähnlich wie zu Dir, oder ist sie da eher "normal"? Sie hat doch bestimmt Freunde, oder? Hast Du schon mal mit denen über ihr Verhalten geredet? Was sagen die denn dazu? Machen sie die gleichen Erfahrungen, oder bist Du in dieser Hinsicht alleine? Hat Deine Tochter einen Freund (heutzutage geht das ja immer früher los), oder hängt sie etwa auf einschlägigen Seiten zur Suche von neuen Freunden ab? Am besten noch auf kostenlosen Partnerbörsen. Insgesamt finde ich ihr Verhalten, so wie Du es uns beschreibst, nicht so sonderbar, auch wenn es als Mutter sicher Sorgen bereitet. Denk mal nach, wie warst Du denn so in diesem Alter? In gewisser Hinsicht ist es ganz normal, dass pubertierende Kinder immer mehr Distanz zu ihren Eltern gewinnen wollen, notfalls auf radikale Art. Und da gehört eine gewisse Respektlosigkeit eben dazu. Das ist bestimmt harmloser, als Du denkst. Trotzdem finde ich es gut, dass Du Dir Gedanken über Deine Tochter machst. Heutzutage ist das offenbar leider nicht mehr selbstverständlich.
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Re: Therapie mit Tochter

Beitragvon stollerflo » 30.09.2011, 13:38

Glaube nicht, dass es hilfreich ist wenn man ihr sagen würde sie solle sich ein Beispiel an ihrem kleinen Bruder nehmen soll. Wie reagiert sie denn wenn du ihr versuchst die Werte zu vermitteln die du schätzt?
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