Herzlich Willkommen in der Elternplanet Online Erziehungsberatung

Verfasst: **26.12.2009, 10:55**

Hallo
Mein Bruder ist 17 jahre. Meine Eltern sind geschieden.
Seit 2005 lebt mein Bruder wieder bei der Mutter und hat dort auch noch die Schule fertig gemacht. Seit dann ging alles Bergab, er wurde Gamesüchtig. Er spielte World of Warcraft und das Tag und Nacht. Meine Mutter versuchte es mit einem Therapeut der ihm zu verstehen gibt was er falsch macht und was aus ihm später mal wird. Für kurze zeit ging das auch gut aber schon nach 4 Monaten war er wieder am Spielen. Kurzerhand nahmen wir ihm den Pc weg. Das gab ziemlich Radau und unruhe in der Familie. Nach einem halben Jahr hat er den Pc wieder erhalten, da er eine Lehre anfing als Mediamatiker. Im ersten Lehrjahr gab er sich am anfang sehr mühe. Das ist leider jetzt nicht mehr so. Er konnte das 2. jahr nicht anfangen da die Noten einfach zu schlecht waren. Mittlerweile Arbeitet er im Betrieb weiter, so dass er noch mehr erfahrungen sammeln kann. Auch das passt ihm nicht. Er macht keine Aufgaben mehr, hilft nicht mehr zuhause, schreit nur rum und lästert über alle mit seinen Kollegen.
Ich fand heraus dass er wieder World of Warcraft spielt. Den Pc ist er wieder los. Nach langem reden mit ihm hatte er keine einsicht und motzte immer wieder rum. Meine Mutter und der Stifvater haben einfach keine Nerven mehr und nun muss ich handeln, so kann es nicht weiter gehen. Aus trotz hat er auch noch den Pc von meiner Mutter in Einzelteile zerlegt. Ich glaube hier ist dringeng Hilfe nötig. Nur weiss ich leider nicht an wenn ich mich wenden soll.
Können Sie mir bitte weiter helfen?
Freundliche Grüsse
Martina Stettler

Verfasst: **28.12.2009, 00:14**

Hallo Martina
ich find's ganz toll und mutig, dass du dich hier gemeldet hast und für deinen Bruder Hilfe suchst. Das zeigt, wie sehr du dich um deinen Bruder sorgst und wie gern du ihn hast.
Online-Sucht/Spielsucht ist wie der Name schon sagt: Eine Sucht. Genauso wie ein Alkoholiker, ein Junkie nicht von seiner Sucht loskommt, schafft es ein Spielsüchtiger auch nicht. Wie bei vielen Suchtkranken, wird die Sucht oft gar nicht als solche erkennt oder dann einfach verdrängt.

Ganz wichtig ist, dass ihr euch profesionelle Hilfe holt. Diese Sucht könnt ihr nicht alleine bekämpfen. Einfach nur den Computer wegzunehmen ist eine kurzfristige Lösung, bringt aber auf die Dauer nix. Das ist, wie wenn du einem Alkoholiker einfach die Flaschen wegnimmst. Kaum sieht er irgendwo wieder eine rumstehen, hängt er schon wieder daran. Dein Bruder braucht echte Unterstützung und Alternativen zu seinem jetzigen Verhalten. Ursachenforschung: Was kompensiert er mit diesen Spielen, was fehlt ihm im Leben, welche Ziele verfolgt er, was kann er tun, wenn er einsam ist? Wie kann er seine Computerfähigkeiten und seine Begeisterung anders einsetzen als im Spiel? usw.
Ich schick dir hier mal ein paar Links: (falls du nicht aus der Schweiz bist, sag mir das bitte, dann schick ich dir noch ein paar deutsche Links zum Thema)

http://www.suchthilfe-ags.ch/images/upl ... g_1287.pdf

http://www.careplay.ch/index.cfm?nav=12 ... &Sprache=D

Dort findest du ganz viele Adressen und Stellen, wo ihr euch Hilfe holen könnt.

Welches Verhältnis hast du denn zu deinem Bruder?
Vielleicht kannst du ja mal versuchen, deine Ängste und Sorgen mit ihm zu besprechen. Pass auf, dass du ihm keine Vorwürfe machst und ihn in eine Ecke drängst. Sag ihm einfach, was dir aufgefallen ist, was dich traurig macht und welche Sorgen du hast. Ein solches Gespräch ist nicht ganz einfach, aber manchmal können Geschwister einen anderen Zugang zueinander finden und es läuft weniger auf Konfrontation raus.
Wenn ihr eine Therapie anstrebt, dann muss er selber das auch wollen. Diese Erkenntnis bei einem Süchtigen zu erreichen ist ein harter Weg...
Hast du selber denn eine Person an die du dich wenden könntest? Eine gute Bekannte? Eine Lehrerin? Sonst eine Person die dir nahesteht und die dich unterstützen könnte? Dieses Problem kannst du nicht alleine lösen, das gehört in professionelle Hände. Dein Bruder muss wahrscheinlich auch für einen Moment aus seiner gewohnten Umgebung raus, das kannst du aber nicht alleine organisieren und planen. So wie du schreibst, haben deine Eltern selber auch keine Kraft mehr dagegen anzukämpfen und sind ihm deshalb wohl im Moment auch keine grosse Hilfe.
So wie es aussieht, ist es an dir Alarm zu schlagen und Hilfe zu holen. Ich möchte dich auch ermutigen das zu tun. Auch wenn du vielleicht nicht gleich beim ersten Mal Erfolg hast. Das ist oft ein langer und steiniger Weg.
Schau mal, was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder ok?
liebe Grüsse
Kathrin

Verfasst: **22.01.2014, 23:42**

Naja er ist davon mal abgesehen auch in einem schwierigen Alter und das klingt halt schon nach einer Spielsucht. Und die kann man nicht einfach abstellen mit einem Gespräch beim Psychologen, da muss man eine Therapue machen ...

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