Lehrstelle

Fragen rund ums Teenageralter

Moderator: Kathrin Buholzer

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Beitragvon erika » 17.11.2010, 20:56

Hallo,Kathrin
es ist schon ein Weilchen her,seit ich mich zuletzt gemeldet habe. Ich habe viele Deiner Denkanstösse versucht umzusetzen.Einige mit Erfolg und andere ziemlich erfolglos.In der Zwischenzeit ist sehr viel passiert.Gutes und weniger Gutes.

Mein Sohn,inzwischen 19 Jahre alt (auf dem Papier ) hat leider nicht sehr grosse Vortschritte gemacht.Ich versuche zwar,ihn "machen zu lassen "aber es fällt mir nicht immer leicht.Oft könnte ich verzweifeln und halte mich trozdem zurück. Was mir aufgefallen ist,er wird immer wortkarger.Es sind zwei Extreme,entweder es sprudelt nur so aus seinem Mund oder aber er verliert kein Wort über seinen Tag. Damit kann ich nur schlecht umgehen und auch die Familie hat manchmal Mühe damit weil man ihm ansieht ,dass etwas nicht stimmt und er einfach nichts sagt und sich in seinem Zimmer verbarrikadiert.Oder eben,er redet und redet und kein anderer kommt zu Wort. Natürlich sorgt dieses Verhalten oft für Zündstoff und die Stimmung am Esstisch wird dann echt ungemütlich.

Sein Lehrvertrag wurde per Ende November aufgelöst,was aber zu erwarten war.Die Schuld liegt hier aber wie ich nun weis auf beiden Seiten. Mein Sohn hat sich dort nie wohlgefühlt und es gab ja von Anfang an nur Probleme. Dieses Kapitel haben wir nun abgeschlossen und es beginnt eine neue Aera.Er hat bereits einen neuen Ausbildungsplatz. (ich habe Ihm beim Suchen geholfen ) ich weis,das dies warscheinlich nicht richtig war,aber ich konnte mal wieder nicht anders. Er hatte dabei auch sehr viel Glück und zu einem grossen Teil half ihm auch das Lehrlingsamt.

Hier beginnt nun eigentlich auch meine Frage an Dich: Wie kann ich meinen Sohn nun gut führen und unterstützen?
Wie ich ja schon erzählt habe,ist er ziehmlich faul und lernt nicht viel. Ich möchte aber jetzt nicht,dass alles wieder von vorne anfängt mit schlechten Leistungen wird sich auch der neue Lehrbetrieb nicht abfinden und ihm möchte ich auf die Sprünge helfen.Was kann ich also tun ,ohne meinem Sohn wieder zu viel zu helfen? Welches "System" kann ich da anwenden? (Tönt jetzt blöd ) aber einen Weg muss es ja geben so etwas wie Hilfe zur Selbsthilfe! Hast Du eine Idee?


Ein anderes Thema beschäftigt mich noch : Die Hygiene: Mein Sohn findet Duschen oder Zähneputzen Haarewaschen etc. als Zeitverschwendung! Das bei seinem Beruf! Manchmal stinkt er zum Himmel,aber egal was man zu ihm sagt er geht einfach nicht unter die Dusche. Lieber bleibt er zu Hause,wenn wir ausswärts essen gehen,als das er duschen geht!
Ich finde ,dass man jeden Tag kurz duschen soll er hingegenfindet 2 mal pro Woche reiche völlig aus. Ich habe resigniert und sage nichts mehr dazu,immer in der Hoffnung dass es Ihm jemand fremder sagt! Leider ist das bisher noch nicht geschehen. Ich habe versucht,so wie Du auch gesagt hast ein Bonussystem einzuführen und zwar folgendermassen: Wenn er frisch geduscht ist,kriegt er von mir eine Handmassage ,was er sehr gerne hat .Ein paar mal hat das hingehauen aber leider nicht sehr oft. So langsam stinkt es mir! Sprichwörtlich. Als er noch klein war wollte er sogar manchmal am Morgen ein Bad nehmen und am Abend gleich auch noch. Ich habe immer geglaubt,dass bleibe so war leider nichts !

Ich freue mich auf Deine Antwort

Liebe Grüsse

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Re: Lehrstelle

Beitragvon Kathrin Buholzer » 23.11.2010, 03:57

War letzte Woche grad nicht so viel hier um Fragen zu beantworten. Sorry! Melde mich heute Dienstag mit einer Antwort bei dir.
liebe Grüsse
Kathrin
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Re: Lehrstelle

Beitragvon erika » 12.12.2010, 09:59

Hoi Kathrin
sorry wenn ich mal nachfrage,hast Du vielleicht meinen Beitrag übersehen??Ich weis natürlich,dass auch Du viel zu tun hast,aber ich erlaube mir mal nachzufragen? Vielen Dank für Deine Mühe und schöne Adventstage! lg :D
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Re: Lehrstelle

Beitragvon Kathrin Buholzer » 24.12.2010, 01:24

Hallo,Kathrin
es ist schon ein Weilchen her,seit ich mich zuletzt gemeldet habe. Ich habe viele Deiner Denkanstösse versucht umzusetzen.Einige mit Erfolg und andere ziemlich erfolglos.In der Zwischenzeit ist sehr viel passiert.Gutes und weniger Gutes.
Hallo Erika
sorry, hab deine Antwort echt überlesen...



Mein Sohn,inzwischen 19 Jahre alt (auf dem Papier ) hat leider nicht sehr grosse Vortschritte gemacht.Ich versuche zwar,ihn "machen zu lassen "aber es fällt mir nicht immer leicht.Oft könnte ich verzweifeln und halte mich trozdem zurück. Was mir aufgefallen ist,er wird immer wortkarger.Es sind zwei Extreme,entweder es sprudelt nur so aus seinem Mund oder aber er verliert kein Wort über seinen Tag. Damit kann ich nur schlecht umgehen und auch die Familie hat manchmal Mühe damit weil man ihm ansieht ,dass etwas nicht stimmt und er einfach nichts sagt und sich in seinem Zimmer verbarrikadiert.Oder eben,er redet und redet und kein anderer kommt zu Wort. Natürlich sorgt dieses Verhalten oft für Zündstoff und die Stimmung am Esstisch wird dann echt ungemütlich.

Ich denke du musst dich immer wieder daran erinnern, dass er schon 19 Jahre alt ist. Er ist erwachsen und gewisse Dinge kannst und darfst du an seinem Verhalten auch nicht mehr ändern. Wenn er nicht so gesprächig ist, dann lass ihn, bedräng ihn nicht. Wenn er einfach drauf los redet, dann überleg dir, was du einem Erwachsenen sagen würdest, wenn er das so machen würde...


Sein Lehrvertrag wurde per Ende November aufgelöst,was aber zu erwarten war.Die Schuld liegt hier aber wie ich nun weis auf beiden Seiten. Mein Sohn hat sich dort nie wohlgefühlt und es gab ja von Anfang an nur Probleme. Dieses Kapitel haben wir nun abgeschlossen und es beginnt eine neue Aera.Er hat bereits einen neuen Ausbildungsplatz. (ich habe Ihm beim Suchen geholfen ) ich weis,das dies warscheinlich nicht richtig war,aber ich konnte mal wieder nicht anders. Er hatte dabei auch sehr viel Glück und zu einem grossen Teil half ihm auch das Lehrlingsamt.

Hier beginnt nun eigentlich auch meine Frage an Dich: Wie kann ich meinen Sohn nun gut führen und unterstützen?
Frag ihn doch mal, welche Hilfe er denn benötigt. Was braucht er denn?
Ich denke, dass du auch versuchen musst, loszulassen. Ihn seinen Weg gehen zu lassen. Du kannst ihm Tipps und Hilfestellungen geben, ihm auch immer wieder Hilfe anbieten, aber tun muss er es dann alleine.


Wie ich ja schon erzählt habe,ist er ziehmlich faul und lernt nicht viel. Ich möchte aber jetzt nicht,dass alles wieder von vorne anfängt mit schlechten Leistungen wird sich auch der neue Lehrbetrieb nicht abfinden und ihm möchte ich auf die Sprünge helfen.Was kann ich also tun ,ohne meinem Sohn wieder zu viel zu helfen? Welches "System" kann ich da anwenden? (Tönt jetzt blöd ) aber einen Weg muss es ja geben so etwas wie Hilfe zur Selbsthilfe! Hast Du eine Idee?

Ich kann dich sehr gut verstehen. Auch dass du Angst hast, dass wieder das gleiche passiert. Trotzdem kannst du ihm das auch nicht abnehmen. Setzt euch einmal zusammen. Du kannst ihm nochmals deine Sorgen und Ängste mitteilen, ihn auch wieder fragen, welche Hilfe du ihm bieten könntest, aber arbeiten und sich anstrengen, dass muss er alleine.


Ein anderes Thema beschäftigt mich noch : Die Hygiene: Mein Sohn findet Duschen oder Zähneputzen Haarewaschen etc. als Zeitverschwendung! Das bei seinem Beruf! Manchmal stinkt er zum Himmel,aber egal was man zu ihm sagt er geht einfach nicht unter die Dusche. Lieber bleibt er zu Hause,wenn wir ausswärts essen gehen,als das er duschen geht!
Ich finde ,dass man jeden Tag kurz duschen soll er hingegenfindet 2 mal pro Woche reiche völlig aus. Ich habe resigniert und sage nichts mehr dazu,immer in der Hoffnung dass es Ihm jemand fremder sagt! Leider ist das bisher noch nicht geschehen.

Spätestens wenn er ein Mädchen findet, für das er sich interessiert, wird sich das schlagartig ändern...
Ich denke, das hat viel mit Abgrenzung zu tun. Ihn seinem Alter will er sich nix sagen lassen. Er tut es halt extra nicht. Überleg dir auch einmal, wie würdest du das einem Erwachsenen mitteilen? Du kannst ihm auch nochmals in einem Gespräch sagen, dass es dir im wahrsten Sinne des Wortes stinkt.


Ich habe versucht,so wie Du auch gesagt hast ein Bonussystem einzuführen und zwar folgendermassen: Wenn er frisch geduscht ist,kriegt er von mir eine Handmassage ,was er sehr gerne hat .Ein paar mal hat das hingehauen aber leider nicht sehr oft. So langsam stinkt es mir! Sprichwörtlich. Als er noch klein war wollte er sogar manchmal am Morgen ein Bad nehmen und am Abend gleich auch noch. Ich habe immer geglaubt,dass bleibe so war leider nichts !

Auch hier muss er langsam Eigenverantwortung übernehmen. Er ist kein kleiner Junge mehr, er ist erwachsen und muss für seine Handlungen selber die Verantwortung übernehmen. Du kannst natürlich versuchen ein Belohnungssystem einzuführen, diese funktionieren aber vor allem bei jüngeren Kindern. Oder du musst dann womöglich eine sehr attraktive Belohnung in Aussicht stellen.

liebe Grüsse
Kathrin



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Re: Lehrstelle

Beitragvon erika » 08.04.2011, 13:32

Hallo Kathrin
schon ist wieder ein Weilchen vergangen... ich melde mich mal wieder bei Dir..
es ist nun gekommen wie ich es erahnt habe, schon steht mein Junior wieder mit einem Bein auf der Strasse. Sein neuer Lehrplatz hat nicht wie ich gehofft habe ,die Wende gebracht.
Leider passieren Ihm dauernd wieder blöde Fehler, welche seinen Chef zur Weisglut treiben.. Er vergisst ständig etwas , selbst wenn er es 20 minuten vorher gehört hat.... er ist nicht Aufmerksam , nicht Kritikfähig, scheinbar auch verschlossen und so weiter . was können wir bloss noch tun?????? i ch bin mit meinen Nerven völlig am Ende. nichts scheint bei ihm zu funktionieren wie bei anderen jungen Erwachsenen. Es kommt mir so vor, als wäre sein Weg der unter eine Brücke.( sorry)

fragt man ihn, wieso hast du jetzt dies oder das so gemacht und nicht so wie man es dir gesagt hat, so sagt er immer ich weis es nicht.... Es kann doch nicht sein , dass man nichts weis????
ich habe mich nun dazu durchgerungen, mit meinem Hausarzt über Ritalin zu reden und es doch noch damit zu probieren. da bei meinem Sohn mit 9 jahren ja ein Ads festgestellt wurde... vielleicht ist das unsere letzte Chance , Ausbildung und Schule doch noch hinzukriegen. Bis heute war ich der Meinung, es ohne Ritalin schaffen zu müssen, aber nun ist der moment gekommen wo isch einfach nicht mehr kann.

ich danke Dir sehr für deine Antwort und warte schon sehr darauf....

Liebe Grüssse
Erika
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Re: Lehrstelle

Beitragvon Kathrin Buholzer » 16.04.2011, 08:38

Hallo Kathrin
schon ist wieder ein Weilchen vergangen... ich melde mich mal wieder bei Dir..
es ist nun gekommen wie ich es erahnt habe, schon steht mein Junior wieder mit einem Bein auf der Strasse. Sein neuer Lehrplatz hat nicht wie ich gehofft habe ,die Wende gebracht.
Leider passieren Ihm dauernd wieder blöde Fehler, welche seinen Chef zur Weisglut treiben.. Er vergisst ständig etwas , selbst wenn er es 20 minuten vorher gehört hat.... er ist nicht Aufmerksam , nicht Kritikfähig, scheinbar auch verschlossen und so weiter . was können wir bloss noch tun??????

Möchte er es denn selber auch ändern? Wenn ja, überleg dir doch mal gemeinsam mit ihm, welche Wege es gibt. Was kann er tun, damit er nicht immer alles vergisst. Da gibt es ja viele Möglichkeiten. Lass ihn da auch mit diskutieren und nach Lösungen suchen.

i ch bin mit meinen Nerven völlig am Ende. nichts scheint bei ihm zu funktionieren wie bei anderen jungen Erwachsenen. Es kommt mir so vor, als wäre sein Weg der unter eine Brücke.( sorry)

fragt man ihn, wieso hast du jetzt dies oder das so gemacht und nicht so wie man es dir gesagt hat, so sagt er immer ich weis es nicht.... Es kann doch nicht sein , dass man nichts weis????

Es ist dudrchaus möglich, dass er hier ein Defizit hat. Gerade bei ADS Diagnose ist das sogar sehr gut möglich.

ich habe mich nun dazu durchgerungen, mit meinem Hausarzt über Ritalin zu reden und es doch noch damit zu probieren. da bei meinem Sohn mit 9 jahren ja ein Ads festgestellt wurde..
.
Als ich das gelesen habe, ist mir das auch grad in den Sinn gekommen. Ich habe schon von einigen gehört, die von guten Erfahrungen berichten. Gerade auch von Erwachsenen. Es kann ihnen helfen viele Dinge etwas besser zu ordnen und im Allgemeinen etwas stabiler zu werden. Probiert das unbedingt einmal aus. Manchmal ist auch schon nur der Effekt, dass "man jetzt etwas dagegen nehmen kann" eine grosse Hilfe.

vielleicht ist das unsere letzte Chance , Ausbildung und Schule doch noch hinzukriegen. Bis heute war ich der Meinung, es ohne Ritalin schaffen zu müssen, aber nun ist der moment gekommen wo isch einfach nicht mehr kann.

Ich kann mir gut vorstellen, dass du von guten Erfahrungen berichten kannst. Wichtig ist einfach, dass das Ritalin gut eingestellt und dosiert wird und er es dann auch wirklich regelmässig nimmt... Auch hier musst du mit ihm wohl genau abmachen, was er tun kann, damit er sich auch wirklich daran erinnert.
Bin dann gespannt, berichte mir doch wieder, wie es gelaufen ist, ok?
LIebe Grüsse
Kathrin
Bin grad in den USA in den Ferien, deshalb hat es auch so lange mit der Antwort gedauert... :-)



ich danke Dir sehr für deine Antwort und warte schon sehr darauf....

Liebe Grüssse
Erika
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Re: Lehrstelle

Beitragvon erika » 16.04.2011, 17:03

Hallo Kathrin


uiiii, das find ich toll, dass Du in die USA reisen konntest... geniess es... :lol: ! Ich warte den Termin beim Psychologen ab und dann werde ich Dir berichten , ob wir Erfolg haben. Ich bereue es fast, sooo lange gewartet zu haben mit einem Trrmin, aber man kann ja nicht alles wissen.... Lg erika
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