Tagesablauf

[Fran]

Liebe Kathrin

Ich habe eine Frage zum Tagesablauf. Von 07:00 - 20:30 Uhr ist der ganze Tag verplant. Meine Töchter 8 und 10 Jahren bald 11, wissen eigentlich was zu tun ist. Also am 07:00 Uhr geht der Wecker ab. Dann haben die Kinder Zeit sich anzuziehen und müssen das Zimmer lüften. Am 07:15 Uhr müssen die Kids in der Küche sein um zusammen das Morgenessen einzunehmen. ( In dieser Zeit bereite ich das Morgenessen vor )Wenn alles glatt läuft sind die Kids am 07:25 / 07:30 Uhr fertig mit essen. Dannach müssen die Kinder Haare kämmen, Gesicht waschen, Betten, Storen hochdrehen, Z'nüni einpacken, wenn am Abend vorher die Schulsachen nicht bereit gemacht worden sind, Hausaufaben usw. dann das auch noch. Turnzeug usw. ( Ich denke mit 8 und 10 Jahren, kann man diese Sachen verlangen, dass sie das alles selber bereit machen, oder? ) 07:50 Uhr die Zähne putzen, ( beide getrennt, eine im Grossen Bad die andere im Kleinen, weil sonst geschwatzt wird und nicht vorwärts gemacht wird. Am Abend wenn sie geduscht haben gehen die Kids jeweils dort Zähne putzen, wo sie geduscht haben. ) am 08:00 Uhr müssen die Kinder aus dem Haus sein, da der Unterricht am 08:15 Uhr beginnt.
So, eigentlich haben wir diesen Ablauf seit die grosse im Kiga war. Die kleinere hatte ein etwas anderen Tagesablauf, da sie ja noch nicht im Kiga war. Leider ist es so, dass vorallem die kleine trödelt. Mein Mann und ich haben die Aufgaben und Aemtli auf einem Blatt geschrieben und einen Plan gemacht. Jederzeit können die Töchter dort lesen was zu tun ist. Mit der grossen geht es soweit gut. Dann kommt die kleine auf die Idee mann könne ja mit der grossen Schwester reden und spielen anstatt sich für die Schule bereit zu machen.
Ich weise die Kinder darauf hin, dass ich jetzt will das sie ihre Sachen machen. Manchmal genervt, weil dann nichts passiert. Manchmal werde ich laut obwohl ich das nicht möchte. Ich weiss laut werden bringt nichts. Aber ich gebe mir echt mühe nicht laut zu werden. Ich sage es meistens 3x ruhig und anständig und bestimmt. Aber die hören nicht zu. Dann sagt man es etwas lauter und es passiert was. Also, sie hören dann auf zu spielen und reden und machen Vorwärts.
Am 11:45 Uhr ist Mittag und wenn die Kids nach Hause kommen, muss zuerst Schuhe ausgezogen werden, Finken anziehen, Jacken aufhängen, Hände waschen und Schultasche ins Zimmer. Eigentlich nichts anderes als sie auch in der Schule tun müssen. Wenn sie turnen gehabt haben, dann muss das Turnzeug gelüftet werden.
So, dann kommen die Töchter meistens ohne sich die Hände zu waschen an den Tisch, die Jacke liegt im Wohnzimmer, die Schultasche im Weg. Ich frage dann ob sie die Hände gewaschen haben. Beide verneinen dies und ich schicke sie dann zum Händewaschen. Nachher machen wir einen " Schmöckitest ob auch Seife genommen wurde, dann bevor sie Essen kommen, muss der Rest noch getan werden. Das was eben noch nicht gemacht wurde.

Nach dem Essen machen die Kids Hausaufgaben, wenn sie welche nach Hause genommen haben. Dann Rechnen 10. min. jeden Tag. Am 13:00 uhr Zähne putzen, Schule gehen. Auch da klapt es nicht immer, es wird getrödelt und alles andere gemacht anstatt vorwärts zu machen.
Am Nachmittag kommt eine am 15:15 Uhr ca. die andere am 16:15 Uhr ca. Manchmal gehen sie in die Bibi dann wirds später. Auch da gilt das gleiche wie am Mittag. Hände waschen usw. Die Töchter können etwas vorher Essen vor dem Hausaufgaben oder nachher. Meistens machen die Kinder zuerst Hausaufgaben. Die Hausaufgaben müssen als aller erstes gemacht werden. Nachher haben die Kids Freizeit.
Im Plan habe ich Regel aufgestellt wegen Tv, DS, Wii, PSP, Compi also Elektronische Spiele. Am Mo, Fr und Sa darf TV geschaut werden. Aber nicht den ganzen Tag. Am Mo ab 17 Uhr. Freitags sind sie selten da. Mi und So ist Elektronische Spiele Tag, aber nur eins und 1h lang. Wenn sie lieb gewesen sind oder gut gerechnet haben, verlängere ich auf 2h.
Am 18 Uhr läuten die Glocken der Kirche und Spätestens am 18:05 und müssen die Kids da sein, dann wird zusammen abend gegessen.
Falls die Kids nach 18:05 Uhr da sind, schauen wir wie lange es braucht, bis sie da sind, dann werden zum Bsp. 10 min. abgezogen. Das heisst die Kinder gehen dann 10 min. früher ins Bett. Wenn wir 4x das gleiche sagen müssen und es passiert nichts, gehen die Kinder am Abend alleine ins Bett. Das heisst, nach dem sie gelüftet und Zähne geputzt haben warten die Kinder in der Stube, wir schütteln die Decken und sagen den Kindern nicht am Bett gute Nacht sondern in der Stube. Wir nehmen sie trotzdem in die Arme und haben nette Worte für sie und wünschen eine Gute Nacht usw. Dann gehen sie alleine ins Bett. Wenn sie aber lieb waren und nach 3x sagen hat es geklappt haben wir natürlich Rituale. Wir schütteln die Decke wenn sie im Bett sind und dann reden wir noch über dies und das wo am Tag so abgelaufen ist. Die erzählen noch ein paar dinge dann gute Nacht.
Nach dem Essen, gehen beide abwechslungsweise, die eine 1W ins Bad duschen die andere 1W ins Dusche/Wc. Dann zähne putzen, aufräumen. Nach dem Aufräumen wird gelüftet und sie müssen mind. eine Seite lesen. Dann geht die kleine 20:15 uhr ins Bett, die grosse am 20:30 Uhr. Sie gehen vorher noch trinken ( Wasser ) und aufs WC. Wenn sie im Bett sind dürfen sie bis sie schlafen nur einmal aufstehen, dann verlangen wir dass sie jetzt schlafen, da der Wecker am 7 Uhr wieder abgeht.
Am Tag schauen wir dass wir auch was mit ihnen machen. Sonntag ist Familien Tag.

So und obwohl mein Mann und ich diesen Tagesablauf haben, müssen wir immer wieder das gleiche sagen. Mach dies, mach das. Sie wissen was zu tun ist und machen das was eigentlich Automatisch gemacht werden sollte nicht. Ich verstehe das nicht. Was machen wir falsch? Wollen die das nicht wissen oder ist es ihnen egal?
Haben sie einen Tip für uns?
Danke für Deine Antwort.

FG Fran

[Kathrin Buholzer]

Hallo Fran

Ich kann dir einmal sagen, was mir durch den Kopf gegangen ist, als ich deinen Tagesablauf gelesen habe:
Ui, das ist aber alles durchorganisiert. Wo bleibt da Platz fürs Lachen, diskutieren, fürs helfen, fürs Dabeisein, fürs Unterstützen? Wenn man es so liest, dann klingt das grad so ein bisschen wie in einer Fabrik. Ein durchorganisierter Plan für die Arbeiter...
Denkt daran: Es sind Kinder. Das ist normal, dass Dinge vergessen werden, Regeln nicht eingehalten, manchmal ein Chaos herrscht, da wird gezickt, manchmal geärgert, geschwatzt, gespielt. Ich denke ihr habt da wahnsinnig hohe Erwartungen an eure Kinder, vielleicht auch an euch selber.

Lass mich das noch etwas aussführen. Ich finde es gut, dass die Kinder am morgen wissen, was wann passiert. Es macht oft auch Sinn, das aufzuschreiben und einen Plan zu machen. Am morgen herrscht auch Zeitdruck und deshalb bleibt nicht so viel Zeit noch sonst irgendwelche Dinge zu machen. Trotzdem ist das ein ziemlich straffer Zeitplan. Ob du alle diese Dinge die Kinder selber machen lassen willst, musst du selber entscheiden. Vom Alter her können sie das sicherlich selber. Ich persönlich finde es noch eine nette Geste, wenn man als Mama z.B das zNüni parat macht und in den Schulsack packt.
Ich finde auch, dass am morgen unbedingt noch Zeit bleiben sollte um auch noch kurz miteinander zu plaudern, sich Zeit zu nehmen. Vielleicht kannst du dir ja überlegen, ob du irgend etwas von den Aufgaben die sie am morgen machen müssen, übernehmen kannst. Wahrscheinlich läuft das in der Realität nicht ganz so "streng" ab, beim Lesen kommt es einfach so ein bisschen "militärisch" rüber. Verstehst du was ich meine?

Das Kinder vergessen die Hände zu waschen oder die Jacke aufzuhängen ist normal. Das ist bei meinen Kindern auch so...
Als Reminder kannst du ihnen das auf ein Blatt schreiben und das z.B an der Türe aufhängen. Wenn sie es aber vergessen, dann sei nicht zu streng mit ihnen. Du kannst ja z.B einen "Alarm" einführen. Jedesmal wenn sie es vergessen, machst du ein Geräusch z.B wie eine Polizeisirene. Dann wissen sie, was sie tun müssen und du musst nicht immer schimpfen... Wenn sie es wirklich ständig vergessen, dann kannst du z.B auch mal versuchen eine Punktekarte zu machen. Also sie zu belohnen, wenn es klappt, den Fokus aufs Positive zu legen.
Wie's funktioniert siehst du hier im Clip 28
http://www.elternplanet.ch/erziehung-mi ... basar.html

Wenn Kinder trödeln machen sie das nicht um die Eltern zu ärgern, sondern weil sie sehr verspielt sind. Sie vergessen oft alles um sie herum, haben manchmal auch noch kein gutes Zeitgefühl. So wie ich das bei dir lese, haben die Kinder ganz viele Fixpunkte an die sie sich halten sollen. Je mehr solche Fixpunkte, umso mehr Möglichkeiten haben sie auch, sich nicht daran zu halten. Vielleicht kannst du da auch mal überlegen, ob es wirklich so viele braucht. Muss das immer genau so erledigt werden? Wenn sie draussen am Spielen sind und es grad wirklich ganz toll ist, kann man da vielleicht mal eine Viertelstunde später essen?
Versteh mich nicht falsch. Ich finde es wichtig, dass es eine Struktur gibt, dass die Kinder wissen, was gilt und sie sich an gewisse Sachen richten müssen. Manchmal kann es aber auch zu viel sein und das "Korsett" ist etwas gar eng.
Manchmal hilft es auch, dass man die Kinder motiviert, ein lustiges Spiel daraus macht...

So wie ich das jetzt beim Lesen beurteile, finde ich das einen straffen Tagesplan und eher einer für Erwachsene als für Kinder. Ich finde, dass es bei Kindern auch viel Freiraum braucht, auch Platz für Unvorhergesehenes.
Zu erwarten, dass die Kinder so viele Fixpunkte, so viele Regeln, Zeiten einhalten können ist sehr viel verlangt. Viele Dinge, die wir Eltern von Kindern erwarten sind ihnen auch einfach nicht wichtig, wie z.B Zimmer lüften. Versucht doch mal das ein bisschen zu lockern. Vielleicht am Abend zusammen ein Buch anzuschauen und einmal liest du eine Seite vor, einmal deine Tochter. Oder ein Spiel zu machen. Oder mal zusammen im Bett noch kuscheln, ein Lied singen, eine Geschichte erfinden... usw.
Ein bisschen mehr Spass und Fantasie rein bringen, als einfach nur den Plan "durchzuziehen".

Schau mal, was du mit diesen Gedanken und Anregungen anfangen kannst und melde dich einfach wieder, ok?
liebe Grüsse
Kathrin

[Fran]

Hallo Fran
Hallo Kathrin

Ich antworte dir in deinem Text hinein.

Ich kann dir einmal sagen, was mir durch den Kopf gegangen ist, als ich deinen Tagesablauf gelesen habe:
Ui, das ist aber alles durchorganisiert. Wo bleibt da Platz fürs Lachen, diskutieren, fürs helfen, fürs Dabeisein, fürs Unterstützen?
Also, mein Thema war ja mein Tagesplan den ich gemacht habe. Außerhalb der Freizeit. Zu diesem Thema habe ich um deinen Rat gebeten, weil die Kinder trödeln. Deshalb dieser Plan. Das heißt nicht dass meine Kinder wie in einer Fabrik leben. In der Zeit wo sie aufstehen und sich anziehen, mache ich das Frühstück. Dann wenn sie in der Küche sind reden wir auch miteinander und haben durchaus was zu lachen. Wenn das nicht so wäre, dann müsste ich mich selber fragen, was für eine Mutter ich bin. Wenn man es so liest, dann klingt das grad so ein bisschen wie in einer Fabrik. Ein durchorganisierter Plan für die Arbeiter...
Also, wenn du schreibst, der Plan sei für Arbeiter in einer Fabrik gemacht, dann werde ich dir berichten, wie es in der Schule so abläuft. Die kleinste muss „ Chugeli“ abgeben, in der Schule wenn sie zu Spät zur Schule kommt. Das heißt, sie muss morgens am 08:15 Uhr in der Schule sein. Wenn sie 3 „ Chugeli „ abgegeben hat weil sie drei x zu Spät gekommen ist, dann muss sie Nachsitzen. Wenn sie blöd tut in der Schule, werden ebenfalls Kugeln abgegeben. Wenn sie nicht macht, was die Lehrerin sagt auch. Auch da muss sie Nachsitzen.
Das gleiche gilt für den Nachmittag. Auch da sind Regeln die eingehalten werden müssen. Manchmal werden die Kinder auch in den Flur geschickt, wenn der Unterricht fest gestört wird. Es musste auch schon ein Kind alleine Sitzen, weil man das Kind einfach nicht neben andere setzen konnte.
Trotzdem hilft die Lehrerin, Diskutiert usw. Ich nehme an es wird auch gelacht. Ich weiß es nicht, bin ja nicht dabei. Habe auch nicht das Gefühl, dass es meiner Tochter nicht gefällt. Die Lehrerin ist gut und meine Tochter macht nicht den Anschein, als gefalle es ihr in der Schule nicht.
Denkt daran: Es sind Kinder. Das ist normal, dass Dinge vergessen werden, Regeln nicht eingehalten, manchmal ein Chaos herrscht, da wird gezickt, manchmal geärgert, geschwatzt, gespielt. Ich denke ihr habt da wahnsinnig hohe Erwartungen an eure Kinder, vielleicht auch an euch selber.
Ich weiß dass es Kinder sind. Ich weiß dass sie zicken, das gehört dazu. Außerhalb von ihrem Plan haben die Kinder, nachdem sie die Hausaufgaben erledigt haben, viel Freizeit. Während der Hausaufgaben, können meine Kinder jederzeit zu mir kommen wenn sie Hilfe brauchen. Das die Kinder schwatzen stört mich nicht. Sie schwatzen während sie Zähne putzen. Darum putzen sie sich nicht mehr gemeinsam die Zähne in einem Bad. Da eben getrödelt wird. Oder wenn die Hausaufgaben noch nicht erledigt sind, dann stören sie sich gegenseitig und schwatzen.

Lass mich das noch etwas aussführen. Ich finde es gut, dass die Kinder am morgen wissen, was wann passiert. Es macht oft auch Sinn, das aufzuschreiben und einen Plan zu machen. Am morgen herrscht auch Zeitdruck und deshalb bleibt nicht so viel Zeit noch sonst irgendwelche Dinge zu machen. Trotzdem ist das ein ziemlich straffer Zeitplan.
Nach dem Frühstück wenn die Haare gekämmt und das Gesicht gewaschen ist, dann machen sie noch was. Lesen, zeichnen, schwatzen… usw. Der morgen ist schnell um. Leider bleibt dafür nicht viel bis keine Zeit. Und übrigens, in der Schule müssen sich die Kinder auch an einem Plan halten und sind auch unter Zeitdruck.
Ob du alle diese Dinge die Kinder selber machen lassen willst, musst du selber entscheiden. Vom Alter her können sie das sicherlich selber. Ich persönlich finde es noch eine nette Geste, wenn man als Mama z.B das zNüni parat macht und in den Schulsack packt.
Ich finde auch, dass am morgen unbedingt noch Zeit bleiben sollte um auch noch kurz miteinander zu plaudern, sich Zeit zu nehmen.
Wer sagt, dass ich mit meinen Kindern nicht plaudere? Wie gesagt, meine Frage war, warum sie sich nicht immer an Regeln halten und nicht zuhören und drödeln.
Vielleicht kannst du dir ja überlegen, ob du irgend etwas von den Aufgaben die sie am morgen machen müssen, übernehmen kannst. Wahrscheinlich läuft das in der Realität nicht ganz so "streng" ab, beim Lesen kommt es einfach so ein bisschen "militärisch" rüber. Verstehst du was ich meine?
Nein, ich verstehe nicht ganz was du meinst. Ich denke du hast ein ganz anderes Bild von mir. Das was ich dir geschrieben habe, ist der Tagesablauf der Regeln, wo die Kinder einhalten sollten. Die Freizeit ist eine andere Sache. Ich habe dir die Regeln und Aufgaben aufgeschrieben und dich am Schluss gefragt, warum die Kinder nicht immer zuhören. Weil für mich sind diese Zeiten wichtig. Was außerhalb dieser Regeln ist, stand nicht in Frage.

Das Kinder vergessen die Hände zu waschen oder die Jacke aufzuhängen ist normal. Das ist bei meinen Kindern auch so...
Als Reminder kannst du ihnen das auf ein Blatt schreiben und das z.B an der Türe aufhängen. Wenn sie es aber vergessen, dann sei nicht zu streng mit ihnen. Du kannst ja z.B einen "Alarm" einführen. Jedesmal wenn sie es vergessen, machst du ein Geräusch z.B wie eine Polizeisirene. Dann wissen sie, was sie tun müssen und du musst nicht immer schimpfen... Wenn sie es wirklich ständig vergessen, dann kannst du z.B auch mal versuchen eine Punktekarte zu machen. Also sie zu belohnen, wenn es klappt, den Fokus aufs Positive zu legen.
Danke für diesen Rat. So werde ich es ausprobieren.
Wie's funktioniert siehst du hier im Clip 28
http://www.elternplanet.ch/erziehung-mi ... basar.html

Wenn Kinder trödeln machen sie das nicht um die Eltern zu ärgern, sondern weil sie sehr verspielt sind. Sie vergessen oft alles um sie herum, haben manchmal auch noch kein gutes Zeitgefühl. So wie ich das bei dir lese, haben die Kinder ganz viele Fixpunkte an die sie sich halten sollen. Je mehr solche Fixpunkte, umso mehr Möglichkeiten haben sie auch, sich nicht daran zu halten. Vielleicht kannst du da auch mal überlegen, ob es wirklich so viele braucht. Muss das immer genau so erledigt werden? Wenn sie draussen am Spielen sind und es grad wirklich ganz toll ist, kann man da vielleicht mal eine Viertelstunde später essen?
Versteh mich nicht falsch. Ich finde es wichtig, dass es eine Struktur gibt, dass die Kinder wissen, was gilt und sie sich an gewisse Sachen richten müssen. Manchmal kann es aber auch zu viel sein und das "Korsett" ist etwas gar eng.
Manchmal hilft es auch, dass man die Kinder motiviert, ein lustiges Spiel daraus macht...

So wie ich das jetzt beim Lesen beurteile, finde ich das einen straffen Tagesplan und eher einer für Erwachsene als für Kinder. Ich finde, dass es bei Kindern auch viel Freiraum braucht, auch Platz für Unvorhergesehenes.
Wie gesagt, die Kinder haben auch ihre Freizeit. Ich wiederhole mich vielleicht, aber meine Frage war nicht ob meine Kinder genügend Freizeit haben oder nicht, ich wollte nur wissen, warum sie nicht zuhören, schwatzen wenn sie nicht sollten, vergessen sich die Hände zu waschen usw. Das war meine Frage. Wenn der ganze Tag so ablaufen würde, dann wären sie in einer Fabrik. Die Zeit dazwischen habe ich dir nicht geschrieben.
Zu erwarten, dass die Kinder so viele Fixpunkte, so viele Regeln, Zeiten einhalten können ist sehr viel verlangt. Viele Dinge, die wir Eltern von Kindern erwarten sind ihnen auch einfach nicht wichtig, wie z.B Zimmer lüften. Versucht doch mal das ein bisschen zu lockern. Vielleicht am Abend zusammen ein Buch anzuschauen und einmal liest du eine Seite vor, einmal deine Tochter. Oder ein Spiel zu machen. Oder mal zusammen im Bett noch kuscheln, ein Lied singen, eine Geschichte erfinden... usw.
Ein bisschen mehr Spass und Fantasie rein bringen, als einfach nur den Plan "durchzuziehen".
Wie gesagt, wir ziehen nicht nur den Plan durch. Wir machen neben dem Plan noch andere Sachen. Auch wir haben Spaß zusammen. Und die Woche hat ja 7 Tage. Am Wochenende machen wir auch was mit den Kindern. Manchmal machen die Kinder auch was mit Gotti und Götti, Großvater usw. Übernachten da, wir gehen in Zoo, Tierpark, Kino, Spatzieren, machen Spiele zu Hause, Naturmuseum, Verkehrshaus. Ping Pong, Puzzle usw. Außerdem erzählen uns die Kinder am Bett noch ein Paar Erlebnisse vom Tag. Ich glaube wenn ich von morgens bis abends nur Regeln aufstellen würde, dann hätte ich gar keine Zeit für mich, weil ich dann den Kindern immer hinterher rennen müsste um nach dem Rechten zu sehen.

Meine Frage war, warum die Kinder trödeln wenn sie vorwärts machen müssen, weil sie dann eben zu Spät zur Schule kommen. Oder warum die Hände nicht Automatisch gewaschen werden. Sie trödeln wenn sie ins Bett müssen. Sie lassen ihre Sachen überall zerstreut am Boden wenn sie nach Hause kommen. Die Schuhe werden einfach hingeschmissen, die Jacke oder Kleider zu Boden geworfen anstatt sie aufzuhängen oder auf dem Stuhl zu legen. Ob sie das nicht wollen oder nicht können. Keine Ahnung. Das hundert mal immer das gleiche gesagt werden muss. Manchmal gehen wir Einkaufen. Es heißt immer, mal solle die Kinder einbeziehen. Das tun wir eigentlich auch. Die Kinder lesen ab, was wir brauchen und holen es dann auch. Trotzdem gibt es immer wieder Streit. Sie wissen, im Laden sollte man gehen und nicht springen, machen es aber trotzdem immer wieder. Dann das ewige stürmen ob wir Süßes kaufen oder ein Spielzeug obwohl zu Hause Nein gesagt wurde. Solche Sachen nerven mich und meinen Mann und diese Sachen Verstehe ich auch nicht. Das war der Sinn meiner Frage als ich den Plan aufschrieb. Mit der Freizeit der Kinder ist alles in Ordnung. Wir verlangen morgens, mittags und abends Struktur. Sonst macht jeder was er will. Außerdem, wenn wir nicht eine Zeit festlegen, wann die Kinder im Bett sein müssen, dann wird es Spät.
Es geht Zeitlich nicht, dass die Kinder 15 min. Später nach Hause kommen, wegen der Schule und wegen dem zu Bett gehen. In den Ferien ist das ok, aber nicht während der Schulzeit.
Die kleine steht bis zu 5x am Abend auf und schläft dann erst am 22:30/ 23:00 Uhr. Das ist echt ein Problem, weil sie dann zuwenig schlaf hat und morgens mühe hat aufzustehen. Darum darf sie nur noch 1x aufstehen. Und da mein Mann und ich wenn sie lieb waren ( das kommt schon öfters vor. Es ist nicht so dass sie dauernd alleine ins Bett müssen) noch ein paar Minuten am Bett bleiben wird es dann auch wieder Spät. Denn in der Schule wir auch sehr viel von den Kindern verlangt. Es muss schnell gehen, die Kinder müssen innerhalb kurzer Zeit Rechnungen im Kopf haben, das 1x1 muss sitzen, Verben, Nomen, Grundformen usw. sie müssen heute viel früher Sachen können und machen die wir früher als Schüler und Schülerinnen noch gar nicht mussten. Darum jeden Tag 10. min 10 Aufgaben im Rechnen lösen, weil beide Töchter (3. und 2. Klasse) mühe haben im Rechnen.

Schau mal, was du mit diesen Gedanken und Anregungen anfangen kannst und melde dich einfach wieder, ok?
liebe Grüsse
Kathrin
Lg Fran

[Kathrin Buholzer]

Hallo Kathrin

Ich antworte dir in deinem Text hinein.

Ich kann dir einmal sagen, was mir durch den Kopf gegangen ist, als ich deinen Tagesablauf gelesen habe:
Ui, das ist aber alles durchorganisiert. Wo bleibt da Platz fürs Lachen, diskutieren, fürs helfen, fürs Dabeisein, fürs Unterstützen?
>>><Also, mein Thema war ja mein Tagesplan den ich gemacht habe. Außerhalb der Freizeit. Zu diesem Thema habe ich um deinen Rat gebeten, weil die Kinder trödeln. Deshalb dieser Plan. Das heißt nicht dass meine Kinder wie in einer Fabrik leben. In der Zeit wo sie aufstehen und sich anziehen, mache ich das Frühstück. Dann wenn sie in der Küche sind reden wir auch miteinander und haben durchaus was zu lachen. Wenn das nicht so wäre, dann müsste ich mich selber fragen, was für eine Mutter ich bin.>>>>

Hallo Fran
beim durchlesen, klang es für mich einfach sehr durchorganisiert. Es ist sicherlich gut, wenn man Regeln und Strukturen hat, aber nicht nur. Du hast das ja auch sehr gut geschrieben, auch was ihr alles dazwischen noch macht und das hat das ganze natürlich etwas relativiert.

Wenn man es so liest, dann klingt das grad so ein bisschen wie in einer Fabrik. Ein durchorganisierter Plan für die Arbeiter...

>>>Also, wenn du schreibst, der Plan sei für Arbeiter in einer Fabrik gemacht, dann werde ich dir berichten, wie es in der Schule so abläuft. Die kleinste muss „ Chugeli“ abgeben, in der Schule wenn sie zu Spät zur Schule kommt. Das heißt, sie muss morgens am 08:15 Uhr in der Schule sein. Wenn sie 3 „ Chugeli „ abgegeben hat weil sie drei x zu Spät gekommen ist, dann muss sie Nachsitzen. Wenn sie blöd tut in der Schule, werden ebenfalls Kugeln abgegeben. Wenn sie nicht macht, was die Lehrerin sagt auch. Auch da muss sie Nachsitzen.
Das gleiche gilt für den Nachmittag. Auch da sind Regeln die eingehalten werden müssen. Manchmal werden die Kinder auch in den Flur geschickt, wenn der Unterricht fest gestört wird. Es musste auch schon ein Kind alleine Sitzen, weil man das Kind einfach nicht neben andere setzen konnte.
Trotzdem hilft die Lehrerin, Diskutiert usw. Ich nehme an es wird auch gelacht. Ich weiß es nicht, bin ja nicht dabei. Habe auch nicht das Gefühl, dass es meiner Tochter nicht gefällt. Die Lehrerin ist gut und meine Tochter macht nicht den Anschein, als gefalle es ihr in der Schule nicht.>>>

Hmm, ich bin nicht immer ganz einverstanden, wie das in der Schule abläuft. Ich finde es läuft sehr viel nach dem Motto: "Wenn du das oder jenes nicht tust, dann passiert das oder jenes." Ich finde es besser, wenn man die Kinder motiviert und den Fokus aufs Positive legt. Also wenn etwas gut läuft, dann die Kinder zu belohnen und ihnen zu sagen, was einem gefallen hat.

Denkt daran: Es sind Kinder. Das ist normal, dass Dinge vergessen werden, Regeln nicht eingehalten, manchmal ein Chaos herrscht, da wird gezickt, manchmal geärgert, geschwatzt, gespielt. Ich denke ihr habt da wahnsinnig hohe Erwartungen an eure Kinder, vielleicht auch an euch selber.
Ich weiß dass es Kinder sind. Ich weiß dass sie zicken, das gehört dazu.

Schreib dir doch einmal auf, wie oft das am Tag denn passiert. Oft hat man eine ganz andere Wahrnehmung und merkt, dass es gar nicht so oft passiert, wie man vielleicht das Gefühl hatte.

Außerhalb von ihrem Plan haben die Kinder, nachdem sie die Hausaufgaben erledigt haben, viel Freizeit. Während der Hausaufgaben, können meine Kinder jederzeit zu mir kommen wenn sie Hilfe brauchen. Das die Kinder schwatzen stört mich nicht. Sie schwatzen während sie Zähne putzen. Darum putzen sie sich nicht mehr gemeinsam die Zähne in einem Bad. Da eben getrödelt wird. Oder wenn die Hausaufgaben noch nicht erledigt sind, dann stören sie sich gegenseitig und schwatzen.

Auch das ist normal. Kinder sind sehr lebhaft und auch leicht ablenkbar. Dem kann man entweder vorbeugen in dem man sie auseinander nimmt. Das Problem ist halt, dass sie dann halt auch nicht die Gelegenheit bekommen es zu "üben". Oder man lässt sie und sie müssen dann halt die Konsequenzen spüren. z.B dass sie zu spät in die Schule kommen, sie erst rausdürfen, wenn die Aufgaben erledigt sind und die anderen Kinder dann schon lange draussen sind und spielen dürfen.

Lass mich das noch etwas aussführen. Ich finde es gut, dass die Kinder am morgen wissen, was wann passiert. Es macht oft auch Sinn, das aufzuschreiben und einen Plan zu machen. Am morgen herrscht auch Zeitdruck und deshalb bleibt nicht so viel Zeit noch sonst irgendwelche Dinge zu machen. Trotzdem ist das ein ziemlich straffer Zeitplan.
>>>Nach dem Frühstück wenn die Haare gekämmt und das Gesicht gewaschen ist, dann machen sie noch was. Lesen, zeichnen, schwatzen… usw. Der morgen ist schnell um. Leider bleibt dafür nicht viel bis keine Zeit. Und übrigens, in der Schule müssen sich die Kinder auch an einem Plan halten und sind auch unter Zeitdruck.

Da geb ich dir Recht. Und am morgen ist es ja auch schwierig nicht unter Zeitdruck zu geraten...

Ob du alle diese Dinge die Kinder selber machen lassen willst, musst du selber entscheiden. Vom Alter her können sie das sicherlich selber. Ich persönlich finde es noch eine nette Geste, wenn man als Mama z.B das zNüni parat macht und in den Schulsack packt.
Ich finde auch, dass am morgen unbedingt noch Zeit bleiben sollte um auch noch kurz miteinander zu plaudern, sich Zeit zu nehmen.
>>>Wer sagt, dass ich mit meinen Kindern nicht plaudere? Wie gesagt, meine Frage war, warum sie sich nicht immer an Regeln halten und nicht zuhören und drödeln.

Diese Frage betrifft glaub ich nicht nur die Kinder... Warum halten sich Erwachsene nicht an Verkehrsregeln, warum zahlen manche Leute ihre Steuern und Rechnungen nicht pünktlich, warum machen wir nicht regelmässig Sport...
Kinder halten sich nicht immer an Regeln, deshalb ist ja Kindererziehung auch so schwierig, anspruchsvoll und kostet viel Energie. Kinder sind aber halt auch kleine Menschen, die ganz viel noch lernen und üben müssen. Wir Erwachsenen können ihnen ein gutes Vorbild sein, mit ihnen Regeln und Abmachungen treffen, sie ermutigen und loben wenn es klappt und müssen logische Konsequenzen einsetzen wenn es nicht klappt. Das ist ermüdend , weil Kinder nur durch ständige Wiederholungen lernen. Also Dinge immer und immer und immer wieder zu tun.
Wenn man Regeln aufgestellt hat und diese nicht befolgt werden, würde ich das mal mit deinen Kindern besprechen. Sag ihnen, was dich ärgert und frag sie einmal, welche Ideen sie haben, dass es besser wird. Bezieh sie da mit ein. Schreib die Regeln auf und überlegt euch dann auch grad, was ihr machen wollt, wenn es nicht klappt.

Vielleicht kannst du dir ja überlegen, ob du irgend etwas von den Aufgaben die sie am morgen machen müssen, übernehmen kannst. Wahrscheinlich läuft das in der Realität nicht ganz so "streng" ab, beim Lesen kommt es einfach so ein bisschen "militärisch" rüber. Verstehst du was ich meine?
>>>Nein, ich verstehe nicht ganz was du meinst. Ich denke du hast ein ganz anderes Bild von mir. Das was ich dir geschrieben habe, ist der Tagesablauf der Regeln, wo die Kinder einhalten sollten. Die Freizeit ist eine andere Sache. Ich habe dir die Regeln und Aufgaben aufgeschrieben und dich am Schluss gefragt, warum die Kinder nicht immer zuhören. Weil für mich sind diese Zeiten wichtig. Was außerhalb dieser Regeln ist, stand nicht in Frage.

Wie ich oben schon geschrieben habe, denke ich, dass du viel von deinen Kindern erwartest. Kinder können nicht immer zuhören. Manchmal hören sie auch nicht mehr zu, weil man zu viele Regeln aufstellt, zu viele Anweisungen gibt. Achte dich einmal darauf, wie oft du etwas von deinen Kindern verlangst. Manchmal fällt es einem selber gar nicht mehr so auf, erst wenn man das etwas beobachtet. Mir fällt es auch immer wieder bei mir selber auf, dass ich die Kinder immer noch zu viel zutexte.

Das Kinder vergessen die Hände zu waschen oder die Jacke aufzuhängen ist normal. Das ist bei meinen Kindern auch so...
Als Reminder kannst du ihnen das auf ein Blatt schreiben und das z.B an der Türe aufhängen. Wenn sie es aber vergessen, dann sei nicht zu streng mit ihnen. Du kannst ja z.B einen "Alarm" einführen. Jedesmal wenn sie es vergessen, machst du ein Geräusch z.B wie eine Polizeisirene. Dann wissen sie, was sie tun müssen und du musst nicht immer schimpfen... Wenn sie es wirklich ständig vergessen, dann kannst du z.B auch mal versuchen eine Punktekarte zu machen. Also sie zu belohnen, wenn es klappt, den Fokus aufs Positive zu legen.
>>>Danke für diesen Rat. So werde ich es ausprobieren.
Wie's funktioniert siehst du hier im Clip 28
http://www.elternplanet.ch/erziehung-mi ... basar.html

Wenn Kinder trödeln machen sie das nicht um die Eltern zu ärgern, sondern weil sie sehr verspielt sind. Sie vergessen oft alles um sie herum, haben manchmal auch noch kein gutes Zeitgefühl. So wie ich das bei dir lese, haben die Kinder ganz viele Fixpunkte an die sie sich halten sollen. Je mehr solche Fixpunkte, umso mehr Möglichkeiten haben sie auch, sich nicht daran zu halten. Vielleicht kannst du da auch mal überlegen, ob es wirklich so viele braucht. Muss das immer genau so erledigt werden? Wenn sie draussen am Spielen sind und es grad wirklich ganz toll ist, kann man da vielleicht mal eine Viertelstunde später essen?
Versteh mich nicht falsch. Ich finde es wichtig, dass es eine Struktur gibt, dass die Kinder wissen, was gilt und sie sich an gewisse Sachen richten müssen. Manchmal kann es aber auch zu viel sein und das "Korsett" ist etwas gar eng.
Manchmal hilft es auch, dass man die Kinder motiviert, ein lustiges Spiel daraus macht...

So wie ich das jetzt beim Lesen beurteile, finde ich das einen straffen Tagesplan und eher einer für Erwachsene als für Kinder. Ich finde, dass es bei Kindern auch viel Freiraum braucht, auch Platz für Unvorhergesehenes.

>>>Wie gesagt, die Kinder haben auch ihre Freizeit. Ich wiederhole mich vielleicht, aber meine Frage war nicht ob meine Kinder genügend Freizeit haben oder nicht, ich wollte nur wissen, warum sie nicht zuhören, schwatzen wenn sie nicht sollten, vergessen sich die Hände zu waschen usw. Das war meine Frage. Wenn der ganze Tag so ablaufen würde, dann wären sie in einer Fabrik. Die Zeit dazwischen habe ich dir nicht geschrieben.

Natürlich und ich denke auch, dass du es ganz prima machst mit deinen Kindern, dir auch viel überlegst und ihnen ganz viele tolle Sachen anbietest.
Kinder benehmen sich auch oft daneben, weil wir als Eltern sie nicht genügend beachten, wenn sie sich gut verhalten. Wir haben oft den Fokus aufs Negative gelegt, also wenn etwas nicht klappt, dann gibt's Feedback. Das einfach so als Anregung. Du kannst dich ja auch einmal darauf achten und dann selber beurteilen, wie das bei euch ist.
Du stellst hier eine alles entscheidene Frage und wohl DIE Frage überhaupt, um die es in der Kindererziehung immer wieder geht. Warum verhalten sich Kinder nicht immer brav, warum gehorchen sie nicht immer, warum benehmen sie sich daneben? Wenn man diese Frage mit einer einfachen Antwort beantworten könnte, dann wäre das Rätsel gelöst und es gebe keine gestressten und genervten Eltern mehr...
Es gibt viele Dinge die Eltern tun können, Strukturen einhalten, Regeln und Leitplanken vorgeben, ein gutes Vorbild sein, loben und ermutigen wenn es klappt und Konsequenzen einsetzen, wenn sie sich nicht daran halten. Trotzdem gibt es immer wieder Momente in denen es nicht klappt und wo man Dinge immer und immer wieder sagen muss.

Zu erwarten, dass die Kinder so viele Fixpunkte, so viele Regeln, Zeiten einhalten können ist sehr viel verlangt. Viele Dinge, die wir Eltern von Kindern erwarten sind ihnen auch einfach nicht wichtig, wie z.B Zimmer lüften. Versucht doch mal das ein bisschen zu lockern. Vielleicht am Abend zusammen ein Buch anzuschauen und einmal liest du eine Seite vor, einmal deine Tochter. Oder ein Spiel zu machen. Oder mal zusammen im Bett noch kuscheln, ein Lied singen, eine Geschichte erfinden... usw.
Ein bisschen mehr Spass und Fantasie rein bringen, als einfach nur den Plan "durchzuziehen".

>>>Wie gesagt, wir ziehen nicht nur den Plan durch. Wir machen neben dem Plan noch andere Sachen. Auch wir haben Spaß zusammen. Und die Woche hat ja 7 Tage. Am Wochenende machen wir auch was mit den Kindern. Manchmal machen die Kinder auch was mit Gotti und Götti, Großvater usw. Übernachten da, wir gehen in Zoo, Tierpark, Kino, Spatzieren, machen Spiele zu Hause, Naturmuseum, Verkehrshaus. Ping Pong, Puzzle usw. Außerdem erzählen uns die Kinder am Bett noch ein Paar Erlebnisse vom Tag. Ich glaube wenn ich von morgens bis abends nur Regeln aufstellen würde, dann hätte ich gar keine Zeit für mich, weil ich dann den Kindern immer hinterher rennen müsste um nach dem Rechten zu sehen.

Das wollte ich auch nicht so sagen. Vielleicht hab ich das etwas unglücklich ausgedrückt.


Meine Frage war, warum die Kinder trödeln wenn sie vorwärts machen müssen, weil sie dann eben zu Spät zur Schule kommen. Oder warum die Hände nicht Automatisch gewaschen werden. Sie trödeln wenn sie ins Bett müssen. Sie lassen ihre Sachen überall zerstreut am Boden wenn sie nach Hause kommen. Die Schuhe werden einfach hingeschmissen, die Jacke oder Kleider zu Boden geworfen anstatt sie aufzuhängen oder auf dem Stuhl zu legen. Ob sie das nicht wollen oder nicht können. Keine Ahnung. Das hundert mal immer das gleiche gesagt werden muss.

Kinder sind halt einfach in vielen Dingen noch nicht "fertig entwickelt". Wie ein Spitzensportler müssen sie Abläufe immer und immer wieder trainieren. Manchmal schiessen sie ein Tor, manchmal nicht, auch wenn sie es doch schon hundert Mal geübt haben...
Viele Dinge, die die Kinder noch nicht können, können Erwachsene übrigens auch (noch) nicht. Auch Erwachsenen lassen ihre Kleider rumliegen oder waschen die Hände vor dem Essen nicht... Also ich kenne sehr viele

Manchmal gehen wir Einkaufen. Es heißt immer, mal solle die Kinder einbeziehen. Das tun wir eigentlich auch. Die Kinder lesen ab, was wir brauchen und holen es dann auch. Trotzdem gibt es immer wieder Streit. Sie wissen, im Laden sollte man gehen und nicht springen, machen es aber trotzdem immer wieder. Dann das ewige stürmen ob wir Süßes kaufen oder ein Spielzeug obwohl zu Hause Nein gesagt wurde. Solche Sachen nerven mich und meinen Mann und diese Sachen Verstehe ich auch nicht.

Das kann ich gut verstehen, mich nervt es auch. Manchmal hilft es, eine kleine Belohnung in Aussicht zu stellen, wenn es geklappt hat. Das kann ein Lob sein oder zu Hause ein Spiel zusammen zu machen usw.

Das war der Sinn meiner Frage als ich den Plan aufschrieb. Mit der Freizeit der Kinder ist alles in Ordnung. Wir verlangen morgens, mittags und abends Struktur. Sonst macht jeder was er will. Außerdem, wenn wir nicht eine Zeit festlegen, wann die Kinder im Bett sein müssen, dann wird es Spät.
Es geht Zeitlich nicht, dass die Kinder 15 min. Später nach Hause kommen, wegen der Schule und wegen dem zu Bett gehen. In den Ferien ist das ok, aber nicht während der Schulzeit.
Die kleine steht bis zu 5x am Abend auf und schläft dann erst am 22:30/ 23:00 Uhr. Das ist echt ein Problem, weil sie dann zuwenig schlaf hat und morgens mühe hat aufzustehen. Darum darf sie nur noch 1x aufstehen. Und da mein Mann und ich wenn sie lieb waren ( das kommt schon öfters vor. Es ist nicht so dass sie dauernd alleine ins Bett müssen) noch ein paar Minuten am Bett bleiben wird es dann auch wieder Spät. Denn in der Schule wir auch sehr viel von den Kindern verlangt. Es muss schnell gehen, die Kinder müssen innerhalb kurzer Zeit Rechnungen im Kopf haben, das 1x1 muss sitzen, Verben, Nomen, Grundformen usw. sie müssen heute viel früher Sachen können und machen die wir früher als Schüler und Schülerinnen noch gar nicht mussten. Darum jeden Tag 10. min 10 Aufgaben im Rechnen lösen, weil beide Töchter (3. und 2. Klasse) mühe haben im Rechnen.

Hast du denn auch mal etwas Zeit für dich? z.B am Mittag, wo du einfach nichts tun musst. Ausser Kaffee trinken, Zeitung lesen... Habt ihr beide, dein Mann und du auch mal eine kinderfreie Zeit? Mal zusammen was zu unternehmen, ohne Kinder. Nur wer regelmässig Zeit für seine eigenen Bedürfnisse hat, kann in der Erziehung ruhig und gelassen sein und hat dann auch wieder Energie den Kindern viele neue Dinge zu lehren und altbekanntes immer und immer wieder zu wiederholen.

liebe Grüsse
Kathrin


Schau mal, was du mit diesen Gedanken und Anregungen anfangen kannst und melde dich einfach wieder, ok?
liebe Grüsse
Kathrin
Lg Fran

[Fran]

Hallo Kathrin

Ich antworte dir in deinem Text hinein.

Ich kann dir einmal sagen, was mir durch den Kopf gegangen ist, als ich deinen Tagesablauf gelesen habe:
Ui, das ist aber alles durchorganisiert. Wo bleibt da Platz fürs Lachen, diskutieren, fürs helfen, fürs Dabeisein, fürs Unterstützen?
>>><Also, mein Thema war ja mein Tagesplan den ich gemacht habe. Außerhalb der Freizeit. Zu diesem Thema habe ich um deinen Rat gebeten, weil die Kinder trödeln. Deshalb dieser Plan. Das heißt nicht dass meine Kinder wie in einer Fabrik leben. In der Zeit wo sie aufstehen und sich anziehen, mache ich das Frühstück. Dann wenn sie in der Küche sind reden wir auch miteinander und haben durchaus was zu lachen. Wenn das nicht so wäre, dann müsste ich mich selber fragen, was für eine Mutter ich bin.>>>>

Hallo Fran
beim durchlesen, klang es für mich einfach sehr durchorganisiert. Es ist sicherlich gut, wenn man Regeln und Strukturen hat, aber nicht nur. Du hast das ja auch sehr gut geschrieben, auch was ihr alles dazwischen noch macht und das hat das ganze natürlich etwas relativiert.

Wenn man es so liest, dann klingt das grad so ein bisschen wie in einer Fabrik. Ein durchorganisierter Plan für die Arbeiter...

>>>Also, wenn du schreibst, der Plan sei für Arbeiter in einer Fabrik gemacht, dann werde ich dir berichten, wie es in der Schule so abläuft. Die kleinste muss „ Chugeli“ abgeben, in der Schule wenn sie zu Spät zur Schule kommt. Das heißt, sie muss morgens am 08:15 Uhr in der Schule sein. Wenn sie 3 „ Chugeli „ abgegeben hat weil sie drei x zu Spät gekommen ist, dann muss sie Nachsitzen. Wenn sie blöd tut in der Schule, werden ebenfalls Kugeln abgegeben. Wenn sie nicht macht, was die Lehrerin sagt auch. Auch da muss sie Nachsitzen.
Das gleiche gilt für den Nachmittag. Auch da sind Regeln die eingehalten werden müssen. Manchmal werden die Kinder auch in den Flur geschickt, wenn der Unterricht fest gestört wird. Es musste auch schon ein Kind alleine Sitzen, weil man das Kind einfach nicht neben andere setzen konnte.
Trotzdem hilft die Lehrerin, Diskutiert usw. Ich nehme an es wird auch gelacht. Ich weiß es nicht, bin ja nicht dabei. Habe auch nicht das Gefühl, dass es meiner Tochter nicht gefällt. Die Lehrerin ist gut und meine Tochter macht nicht den Anschein, als gefalle es ihr in der Schule nicht.>>>

Hmm, ich bin nicht immer ganz einverstanden, wie das in der Schule abläuft. Ich finde es läuft sehr viel nach dem Motto: "Wenn du das oder jenes nicht tust, dann passiert das oder jenes." Ich finde es besser, wenn man die Kinder motiviert und den Fokus aufs Positive legt. Also wenn etwas gut läuft, dann die Kinder zu belohnen und ihnen zu sagen, was einem gefallen hat.

Ja, da bin ich deiner Meinung. Ich glaube sie können sich die Kügelchen zurückverdienen.

Denkt daran: Es sind Kinder. Das ist normal, dass Dinge vergessen werden, Regeln nicht eingehalten, manchmal ein Chaos herrscht, da wird gezickt, manchmal geärgert, geschwatzt, gespielt. Ich denke ihr habt da wahnsinnig hohe Erwartungen an eure Kinder, vielleicht auch an euch selber.
Ich weiß dass es Kinder sind. Ich weiß dass sie zicken, das gehört dazu.

Schreib dir doch einmal auf, wie oft das am Tag denn passiert. Oft hat man eine ganz andere Wahrnehmung und merkt, dass es gar nicht so oft passiert, wie man vielleicht das Gefühl hatte.

Ok, werde es so ausprobieren

Außerhalb von ihrem Plan haben die Kinder, nachdem sie die Hausaufgaben erledigt haben, viel Freizeit. Während der Hausaufgaben, können meine Kinder jederzeit zu mir kommen wenn sie Hilfe brauchen. Das die Kinder schwatzen stört mich nicht. Sie schwatzen während sie Zähne putzen. Darum putzen sie sich nicht mehr gemeinsam die Zähne in einem Bad. Da eben getrödelt wird. Oder wenn die Hausaufgaben noch nicht erledigt sind, dann stören sie sich gegenseitig und schwatzen.

Auch das ist normal. Kinder sind sehr lebhaft und auch leicht ablenkbar. Dem kann man entweder vorbeugen in dem man sie auseinander nimmt. Das Problem ist halt, dass sie dann halt auch nicht die Gelegenheit bekommen es zu "üben". Oder man lässt sie und sie müssen dann halt die Konsequenzen spüren. z.B dass sie zu spät in die Schule kommen, sie erst rausdürfen, wenn die Aufgaben erledigt sind und die anderen Kinder dann schon lange draussen sind und spielen dürfen.

Das ist auch eine Variante. Mein Mann und ich werden versuchen sie ab und zu wieder zusammen zähne putzen lassen

Lass mich das noch etwas aussführen. Ich finde es gut, dass die Kinder am morgen wissen, was wann passiert. Es macht oft auch Sinn, das aufzuschreiben und einen Plan zu machen. Am morgen herrscht auch Zeitdruck und deshalb bleibt nicht so viel Zeit noch sonst irgendwelche Dinge zu machen. Trotzdem ist das ein ziemlich straffer Zeitplan.
>>>Nach dem Frühstück wenn die Haare gekämmt und das Gesicht gewaschen ist, dann machen sie noch was. Lesen, zeichnen, schwatzen… usw. Der morgen ist schnell um. Leider bleibt dafür nicht viel bis keine Zeit. Und übrigens, in der Schule müssen sich die Kinder auch an einem Plan halten und sind auch unter Zeitdruck.

Da geb ich dir Recht. Und am morgen ist es ja auch schwierig nicht unter Zeitdruck zu geraten...

Ob du alle diese Dinge die Kinder selber machen lassen willst, musst du selber entscheiden. Vom Alter her können sie das sicherlich selber. Ich persönlich finde es noch eine nette Geste, wenn man als Mama z.B das zNüni parat macht und in den Schulsack packt.
Ich finde auch, dass am morgen unbedingt noch Zeit bleiben sollte um auch noch kurz miteinander zu plaudern, sich Zeit zu nehmen.
>>>Wer sagt, dass ich mit meinen Kindern nicht plaudere? Wie gesagt, meine Frage war, warum sie sich nicht immer an Regeln halten und nicht zuhören und drödeln.

Diese Frage betrifft glaub ich nicht nur die Kinder... Warum halten sich Erwachsene nicht an Verkehrsregeln, warum zahlen manche Leute ihre Steuern und Rechnungen nicht pünktlich, warum machen wir nicht regelmässig Sport...
Kinder halten sich nicht immer an Regeln, deshalb ist ja Kindererziehung auch so schwierig, anspruchsvoll und kostet viel Energie. Kinder sind aber halt auch kleine Menschen, die ganz viel noch lernen und üben müssen. Wir Erwachsenen können ihnen ein gutes Vorbild sein, mit ihnen Regeln und Abmachungen treffen, sie ermutigen und loben wenn es klappt und müssen logische Konsequenzen einsetzen wenn es nicht klappt. Das ist ermüdend , weil Kinder nur durch ständige Wiederholungen lernen. Also Dinge immer und immer und immer wieder zu tun.
Wenn man Regeln aufgestellt hat und diese nicht befolgt werden, würde ich das mal mit deinen Kindern besprechen. Sag ihnen, was dich ärgert und frag sie einmal, welche Ideen sie haben, dass es besser wird. Bezieh sie da mit ein. Schreib die Regeln auf und überlegt euch dann auch grad, was ihr machen wollt, wenn es nicht klappt.

An sowas habe ich noch nicht gedacht. Macht sicher sinn.

Vielleicht kannst du dir ja überlegen, ob du irgend etwas von den Aufgaben die sie am morgen machen müssen, übernehmen kannst. Wahrscheinlich läuft das in der Realität nicht ganz so "streng" ab, beim Lesen kommt es einfach so ein bisschen "militärisch" rüber. Verstehst du was ich meine?
>>>Nein, ich verstehe nicht ganz was du meinst. Ich denke du hast ein ganz anderes Bild von mir. Das was ich dir geschrieben habe, ist der Tagesablauf der Regeln, wo die Kinder einhalten sollten. Die Freizeit ist eine andere Sache. Ich habe dir die Regeln und Aufgaben aufgeschrieben und dich am Schluss gefragt, warum die Kinder nicht immer zuhören. Weil für mich sind diese Zeiten wichtig. Was außerhalb dieser Regeln ist, stand nicht in Frage.

Wie ich oben schon geschrieben habe, denke ich, dass du viel von deinen Kindern erwartest. Kinder können nicht immer zuhören. Manchmal hören sie auch nicht mehr zu, weil man zu viele Regeln aufstellt, zu viele Anweisungen gibt. Achte dich einmal darauf, wie oft du etwas von deinen Kindern verlangst. Manchmal fällt es einem selber gar nicht mehr so auf, erst wenn man das etwas beobachtet. Mir fällt es auch immer wieder bei mir selber auf, dass ich die Kinder immer noch zu viel zutexte.

Das Kinder vergessen die Hände zu waschen oder die Jacke aufzuhängen ist normal. Das ist bei meinen Kindern auch so...
Als Reminder kannst du ihnen das auf ein Blatt schreiben und das z.B an der Türe aufhängen. Wenn sie es aber vergessen, dann sei nicht zu streng mit ihnen. Du kannst ja z.B einen "Alarm" einführen. Jedesmal wenn sie es vergessen, machst du ein Geräusch z.B wie eine Polizeisirene. Dann wissen sie, was sie tun müssen und du musst nicht immer schimpfen... Wenn sie es wirklich ständig vergessen, dann kannst du z.B auch mal versuchen eine Punktekarte zu machen. Also sie zu belohnen, wenn es klappt, den Fokus aufs Positive zu legen.
>>>Danke für diesen Rat. So werde ich es ausprobieren.
Wie's funktioniert siehst du hier im Clip 28
http://www.elternplanet.ch/erziehung-mi ... basar.html

Wenn Kinder trödeln machen sie das nicht um die Eltern zu ärgern, sondern weil sie sehr verspielt sind. Sie vergessen oft alles um sie herum, haben manchmal auch noch kein gutes Zeitgefühl. So wie ich das bei dir lese, haben die Kinder ganz viele Fixpunkte an die sie sich halten sollen. Je mehr solche Fixpunkte, umso mehr Möglichkeiten haben sie auch, sich nicht daran zu halten. Vielleicht kannst du da auch mal überlegen, ob es wirklich so viele braucht. Muss das immer genau so erledigt werden? Wenn sie draussen am Spielen sind und es grad wirklich ganz toll ist, kann man da vielleicht mal eine Viertelstunde später essen?
Versteh mich nicht falsch. Ich finde es wichtig, dass es eine Struktur gibt, dass die Kinder wissen, was gilt und sie sich an gewisse Sachen richten müssen. Manchmal kann es aber auch zu viel sein und das "Korsett" ist etwas gar eng.
Manchmal hilft es auch, dass man die Kinder motiviert, ein lustiges Spiel daraus macht...

So wie ich das jetzt beim Lesen beurteile, finde ich das einen straffen Tagesplan und eher einer für Erwachsene als für Kinder. Ich finde, dass es bei Kindern auch viel Freiraum braucht, auch Platz für Unvorhergesehenes.

>>>Wie gesagt, die Kinder haben auch ihre Freizeit. Ich wiederhole mich vielleicht, aber meine Frage war nicht ob meine Kinder genügend Freizeit haben oder nicht, ich wollte nur wissen, warum sie nicht zuhören, schwatzen wenn sie nicht sollten, vergessen sich die Hände zu waschen usw. Das war meine Frage. Wenn der ganze Tag so ablaufen würde, dann wären sie in einer Fabrik. Die Zeit dazwischen habe ich dir nicht geschrieben.

Natürlich und ich denke auch, dass du es ganz prima machst mit deinen Kindern, dir auch viel überlegst und ihnen ganz viele tolle Sachen anbietest.
Kinder benehmen sich auch oft daneben, weil wir als Eltern sie nicht genügend beachten, wenn sie sich gut verhalten. Wir haben oft den Fokus aufs Negative gelegt, also wenn etwas nicht klappt, dann gibt's Feedback. Das einfach so als Anregung. Du kannst dich ja auch einmal darauf achten und dann selber beurteilen, wie das bei euch ist.
Du stellst hier eine alles entscheidene Frage und wohl DIE Frage überhaupt, um die es in der Kindererziehung immer wieder geht. Warum verhalten sich Kinder nicht immer brav, warum gehorchen sie nicht immer, warum benehmen sie sich daneben? Wenn man diese Frage mit einer einfachen Antwort beantworten könnte, dann wäre das Rätsel gelöst und es gebe keine gestressten und genervten Eltern mehr...
Es gibt viele Dinge die Eltern tun können, Strukturen einhalten, Regeln und Leitplanken vorgeben, ein gutes Vorbild sein, loben und ermutigen wenn es klappt und Konsequenzen einsetzen, wenn sie sich nicht daran halten. Trotzdem gibt es immer wieder Momente in denen es nicht klappt und wo man Dinge immer und immer wieder sagen muss.
Ja... da hast du Recht. Trotzdem nervt es immer sich zu wiederholen.

Zu erwarten, dass die Kinder so viele Fixpunkte, so viele Regeln, Zeiten einhalten können ist sehr viel verlangt. Viele Dinge, die wir Eltern von Kindern erwarten sind ihnen auch einfach nicht wichtig, wie z.B Zimmer lüften. Versucht doch mal das ein bisschen zu lockern. Vielleicht am Abend zusammen ein Buch anzuschauen und einmal liest du eine Seite vor, einmal deine Tochter. Oder ein Spiel zu machen. Oder mal zusammen im Bett noch kuscheln, ein Lied singen, eine Geschichte erfinden... usw.
Ein bisschen mehr Spass und Fantasie rein bringen, als einfach nur den Plan "durchzuziehen".

>>>Wie gesagt, wir ziehen nicht nur den Plan durch. Wir machen neben dem Plan noch andere Sachen. Auch wir haben Spaß zusammen. Und die Woche hat ja 7 Tage. Am Wochenende machen wir auch was mit den Kindern. Manchmal machen die Kinder auch was mit Gotti und Götti, Großvater usw. Übernachten da, wir gehen in Zoo, Tierpark, Kino, Spatzieren, machen Spiele zu Hause, Naturmuseum, Verkehrshaus. Ping Pong, Puzzle usw. Außerdem erzählen uns die Kinder am Bett noch ein Paar Erlebnisse vom Tag. Ich glaube wenn ich von morgens bis abends nur Regeln aufstellen würde, dann hätte ich gar keine Zeit für mich, weil ich dann den Kindern immer hinterher rennen müsste um nach dem Rechten zu sehen.

Das wollte ich auch nicht so sagen. Vielleicht hab ich das etwas unglücklich ausgedrückt.

Schon ok. Das was man schreibt, kommt sowieso immer etwas härter rüber als wenn man es sagt.


Meine Frage war, warum die Kinder trödeln wenn sie vorwärts machen müssen, weil sie dann eben zu Spät zur Schule kommen. Oder warum die Hände nicht Automatisch gewaschen werden. Sie trödeln wenn sie ins Bett müssen. Sie lassen ihre Sachen überall zerstreut am Boden wenn sie nach Hause kommen. Die Schuhe werden einfach hingeschmissen, die Jacke oder Kleider zu Boden geworfen anstatt sie aufzuhängen oder auf dem Stuhl zu legen. Ob sie das nicht wollen oder nicht können. Keine Ahnung. Das hundert mal immer das gleiche gesagt werden muss.

Kinder sind halt einfach in vielen Dingen noch nicht "fertig entwickelt". Wie ein Spitzensportler müssen sie Abläufe immer und immer wieder trainieren. Manchmal schiessen sie ein Tor, manchmal nicht, auch wenn sie es doch schon hundert Mal geübt haben...
Viele Dinge, die die Kinder noch nicht können, können Erwachsene übrigens auch (noch) nicht. Auch Erwachsenen lassen ihre Kleider rumliegen oder waschen die Hände vor dem Essen nicht... Also ich kenne sehr viele

Das Kinder nicht vollkommen sind, vergisst man manchmal. In Situationen wo die Kinder unaustehlich sind, macht man sich in dieser Zeit leider keine solche Gedanken. Dass sie halt noch nicht soweit sind. Das stimmt schon. Auch wir erwachsene haben nicht immer Ordung. Das vergessen wir einfach. Das Vorbild sind ist auch wichtig, da gebe ich dir Recht. Das Erziehen erfordert viel Geduld. Manchmal habe ich die nerven aber nicht dazu.

Manchmal gehen wir Einkaufen. Es heißt immer, mal solle die Kinder einbeziehen. Das tun wir eigentlich auch. Die Kinder lesen ab, was wir brauchen und holen es dann auch. Trotzdem gibt es immer wieder Streit. Sie wissen, im Laden sollte man gehen und nicht springen, machen es aber trotzdem immer wieder. Dann das ewige stürmen ob wir Süßes kaufen oder ein Spielzeug obwohl zu Hause Nein gesagt wurde. Solche Sachen nerven mich und meinen Mann und diese Sachen Verstehe ich auch nicht.

Das kann ich gut verstehen, mich nervt es auch. Manchmal hilft es, eine kleine Belohnung in Aussicht zu stellen, wenn es geklappt hat. Das kann ein Lob sein oder zu Hause ein Spiel zusammen zu machen usw.

Das könnte klappen. Gemacht haben wir das auch schon. Aber, es kommt immer drauf an, was nicht rund gelaufen ist.

Das war der Sinn meiner Frage als ich den Plan aufschrieb. Mit der Freizeit der Kinder ist alles in Ordnung. Wir verlangen morgens, mittags und abends Struktur. Sonst macht jeder was er will. Außerdem, wenn wir nicht eine Zeit festlegen, wann die Kinder im Bett sein müssen, dann wird es Spät.
Es geht Zeitlich nicht, dass die Kinder 15 min. Später nach Hause kommen, wegen der Schule und wegen dem zu Bett gehen. In den Ferien ist das ok, aber nicht während der Schulzeit.
Die kleine steht bis zu 5x am Abend auf und schläft dann erst am 22:30/ 23:00 Uhr. Das ist echt ein Problem, weil sie dann zuwenig schlaf hat und morgens mühe hat aufzustehen. Darum darf sie nur noch 1x aufstehen. Und da mein Mann und ich wenn sie lieb waren ( das kommt schon öfters vor. Es ist nicht so dass sie dauernd alleine ins Bett müssen) noch ein paar Minuten am Bett bleiben wird es dann auch wieder Spät. Denn in der Schule wir auch sehr viel von den Kindern verlangt. Es muss schnell gehen, die Kinder müssen innerhalb kurzer Zeit Rechnungen im Kopf haben, das 1x1 muss sitzen, Verben, Nomen, Grundformen usw. sie müssen heute viel früher Sachen können und machen die wir früher als Schüler und Schülerinnen noch gar nicht mussten. Darum jeden Tag 10. min 10 Aufgaben im Rechnen lösen, weil beide Töchter (3. und 2. Klasse) mühe haben im Rechnen.

Hast du denn auch mal etwas Zeit für dich? z.B am Mittag, wo du einfach nichts tun musst. Ausser Kaffee trinken, Zeitung lesen... Habt ihr beide, dein Mann und du auch mal eine kinderfreie Zeit? Mal zusammen was zu unternehmen, ohne Kinder. Nur wer regelmässig Zeit für seine eigenen Bedürfnisse hat, kann in der Erziehung ruhig und gelassen sein und hat dann auch wieder Energie den Kindern viele neue Dinge zu lehren und altbekanntes immer und immer wieder zu wiederholen.

[color=#800040]Ja, das haben wir. Jeden Freitag . Und manchmal gehen wir aus. Aber das kommt eher selten vor, dass wir Ausgehen. Da nur ein Einkommen da ist, ist es schwierig. Ich danke dir für diese Tips. Werde sie so gut es geht beherzigen.

liebe Grüsse
Kathrin
Lg Fran




Schau mal, was du mit diesen Gedanken und Anregungen anfangen kannst und melde dich einfach wieder, ok?
liebe Grüsse
Kathrin
Lg Fran