von Kathrin Buholzer » 28.04.2008, 11:56
Hallo Dany! Schön dass du hier dabei bist, herzlich willkommen im Forum!
Mein Mann und ich haben eine Erziehungsfrage. Können Sie uns da weiterhelfen? Wir haben 2 Mädchen 9 und 7 Jahre kommen im Sommer in die 3. Klasse resp. 1. Klasse. Bis jetzt bekommen sie noch kein Sackgeld. Meiner Meinung nach sollten sie aber etwas bekommen damit sie auch lernen mit Geld umzugehen. Mein Mann findet das nicht wichtig und sagt, die Kinder lernen das schon noch.
Es gibt zwar kein Gesetz. welches vorschreibt, dass Kinder Taschengeld bekommen sollten, trotzdem ist es wichtig, wenn die Kinder den Umgang mit Geld lernen. Ein guter Zeitpunkt damit anzufangen ist, wenn die Kinder in die Schule kommen. Sie lernen ja dann auch den Wert des Geldes kennen, lernen damit zu rechnen.
Es empfiehlt sich am Anfang das Geld wöchentlich zu geben. Als Faustregel gilt: 1.Klasse 1.-, mit jedem Jahr 50 Rappen mehr. Später empfiehlt es sich den Betrag jeden Monat zu zahlen.
(z.B. Ab der 5. Klasse: zw. 15 und 25 Franken pro Monat.)
Hier noch ein paar Tipps dazu:
- Genau vereinbaren, wofür das Taschengeld reichen muss
- Das Taschengeld nicht als Erziehungsmittel einsetzen (Also nicht: wenn du nicht brav bist, oder nicht auf mich hörst, dann gibst kein Sackgeld)
- Das Kind muss keine Rechenschaft ablegen wofür das Geld ausgegeben wird
- Immer pünktlich, zum abgemachten Termin auszahlen. (z.B immer am Samstag Morgen)
- Keine Löcher stopfen helfen oder Kredite gewähren
Ebenso ein Thema ist der Geburtstag. Unsere grössere Tochter wünscht sich sehnlichst Heelys (Turnschuhe auf Rollen). Mein Mann würde die jetzt sofort kaufen und ich finde, sie könnte sich von Gotte, Götti, etc. Geld wünschen und dann selber kaufen; zumindest etwas dranzahlen. Was meinen Sie?
Ich würde schon aus egoistischen Gründen empfehlen, sich die Heelys zum Geburtstag zu wünschen. Je älter die Kinder werden, je mehr Sachen sie schon haben, umso schwieriger wird es, immer wieder tolle und passende Geschenke zu finden. Je mehr Sachen ihr "einfach so" kauft, je weniger Ideen habt ihr für die Geschenke. Ausserdem wird der Anspruch eurer Kinder auch immer höher. Die Geschenke müssen dann auch immer grösser und teurer werden. Es ist nicht nachvollziehbar, wieso sie die Heelys "einfach so" bekommt und zum Geburtstag dann etwas, dass vielleicht viel weniger Wert hat. Wenn ihr Geburtstag allerdings erst Mitte oder Ende Jahr ist, und sie nicht so lange darauf warten möche, dann würde ich schauen, dass sie etwas dranzahlen kann.
Wenn ihr euren Kindern etwas Gutes tun wollt (vorallem auch dein Mann), muss es ja nicht immer ein teures Geschenk sein. Für "Zwischendurch" könnt ihr z.B auch Gutscheine verschenken (Zum Massieren, Kuchen backen, Velotour machen, in den Zoo gehen, Dessert wünschen, DVD anschauen usw). Diese könnt ihr dann in eine Kiste packen und bei Bedarf dürfen eure Kinder dann aus der Kiste einen Zettel ziehen.
Ich muss sagen, unsere Tochter wäre da sofort einverstanden, das Problem ist mein Mann, der als Kind ziemlich verwöhnt wurde.
Möchte er denn diese Erfahrungen gerne an seine Kinder wiedergeben? Welche Fähigkeiten und Werte möchte ER denn gerne seinen Kindern vermitteln?
Was ist ihm wichtig, welche positiven Seiten hat das "Verwöhnt-Werden"? und welche negativen?
Scheut er sich vor Konflikten, wenn er den Kindern nicht alles erlaubt, resp. schenkt? Hat er selber das Gefühl, nicht soviel Zeit für sie zu haben und möchte ihnen damit seine Zuneigung und Aufmerksamkeit schenken? Oder macht er einfach gern Geschenke und freut sich über ihre Reaktion?Was denkst du?
Liebe Grüsse
Kathrin