Am Limit

Liebe Kathrin
Vielen Dank für Deine prompte Antwort. Gerne wechsle ich ins Forum über.
Angefangen hat alles, bevor unser Sohn in den Kindergarten musste. So gegen Ende Frühling 2008. Seither wird es immer schlimmer, in letzter Zeit fast täglich. (Jetzt ist er in der ersten Klasse und beinahe 7 Jahre alt).
Unsere Streits haben eigentlich immer den selben Grund: Er wil nicht das tun, was er tun sollte. Zum Beispiel sich anziehen um nach draussen zu gehen. Oder wenn wir einkaufen gehen müssen. Oder wenn er zur Toilette soll. Wenn er ins Bett muss sowieso. Global zusammengefasst kann ich sagen: Sobald er etwas "muss" und von seinem Spiel weg muss, haben wir Streit.
Oh ja, wir sind schon mitten drin in dieser Negativspirale! Ich ertrage meinen Sohn fast nicht mehr! Natürlich habe ich ihn lieb - sehr sogar! Aber diese ständigen Streits, ständig für etwas kämpfen zu müssen, was halt einfach sein muss, das habe ich so satt!
Ich weiss, dass ich je länger je mehr falsch mache dadurch, dass ich ihn nicht mehr ertrage. Es fällt mir schwer, lieb zu ihm zu sein. Es sind nicht nur die Streiterein mit ihm, auch die Beziehung zu meinem Partner leidet sehr darunter.
Vorhin zum Beispiel: Ich habe mit ihm das heutige Programm besprochen: Anziehen, Frühstücken, spielen, einkaufen. Danach ist das "Programm" zu Ende und er kann den ganzen Nachmittag noch spielen. Schliesslich soll er ja mit den neu erhaltenen Geschenken spielen können. Er meinte, das sei ok. Jetzt aber, wo ich sagte "Bitte anziehen, wir wollen einkaufen gehen", wurde er frech, sagte nein, er komme nicht mit. Und sonst noch so ein paar nette Sachen... Normalerweise bleibe ich hart, dann haben wir Streit, aber er muss mit. Es dauert dann so etwa 15 bis 20 Minuten, bis wir aus dem Haus können. Dazu kommt dann immer auch noch das Thema, ob er ein Spielzeug mitnehmen darf. Ich sage jedes Mal nein, weil er meistens die Sachen vergisst oder verliert. Und dann herrscht wieder Chaos. Und ein Nein bleibt bei mir ein Nein. Immer.
Jetzt habe ich mich aber an den PC gesetzt um Dir zu schreiben. Das Einkaufen ist also erst mal vertagt.
Zu meinem Ärger muss ich zugeben, dass ich manchmal ziemlich fies sein kann und meinen Ärger an ihm aus lasse. Ich weiss, das sollte ich nicht. Aber wie schon erwähnt: Dieses ewige Theater habe ich so satt, und ich habe so keine Nerven und keine Kraft mehr... Dann rutscht mir manchmal schon mal das eine oder andere Wort raus, das nicht sollte.
Wegen dem Bettnässen: Im Herbst gab es eine längere Phase, in der er auch nachts trocken war. Er könnte es also. Der Arzt hat da auch nichst festgestellt. Aber seit etwa einem Monat, geht nachts ohne Windeln gar nichts mehr. Auch tagsüber müssen wir ihn oft aufs WC schicken. Und dann gibts auch jedes mal wieder Theater. Eben: Sobald er etwas "muss".
Ich weiss nicht genau, weshalb ich gegen Ritalin bin. Vielleicht habe ich mich da von meinem Partner anstecken lassen. Er ist strikt dagegen, will es zuerst noch mit Homöopathie versuchen. Mitte Januar habe ich einen Termin bei einem Homöopathen, der gleichzeitig auch Arzt ist und ev. das Ritalin dann auch verschreiben könnte, falls alles andere nichts nützt.
Aber ich bin mir auch selber nicht sicher, ob Ritalin wirklich etwas nützt bei unserem Sohn. Vielleicht habe ich einfach zu viel falsch gemacht und das ist jetzt sozusagen die "Quittung". Ich war seit der Geburt nicht mehr glücklich mit meinem Mann, weil ihm alles andere immer wichtiger war. Er konnte es nicht ertragen, nicht mehr im Mittelpunkt zu stehen. Als der Kleine dann kanpp 2 Jahre alt war, bin ich aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen. Ich habe dieses "Misslingen der Familiengründung" selber noch immer nicht ganz verarbeitet. Fühle mich schuldig, unserem Sohn keine richtige Familie geben zu können. Obschon mein neuer Partner (wir sind auch schon bald 5 Jahre zusammen) ganz toll ist. Vor allem auch für den Kleinen. Er hat ihn voll und ganz als "Papa" akzeptiert.
Zu meinem Ex-Mann habe ich ein einigermassen freundschaftliches Verhältnis. Er schaut aber nach wie vor nicht gut zu unserem Sohn, hält sich nie an Regeln und Abmachungen. Macht alles so, wie es ihm selber gerade am besten geht. (Meistens läuft den ganzen Tag der Fernseher, abends wird's immer sehr spät.) Das macht mich natürlich sauer. Ich habe beschlossen, ihm den Kleinen nicht mehr über Nacht zu geben. Er darf weiterhin 1x pro Woche zum Zmittag hin.
Neben der Arbeit (50 %) bin ich mit Streiten und Durchgreifen so stark ausgelastet, dass abends gar nichts mehr geht. Ich bin einfach nur noch müde. Und unglücklich. Und unzufrieden. Die Gesundheit leidet schon lange darunter, mein Körper reagiert stark auf diese permanente Überforderung. Mein Partner kriegt dann den ganzen Frust ab...
Du siehst - es herrscht Chaos pur bei uns. Was schlägst Du uns vor?
DANKE! Simone
Vielen Dank für Deine prompte Antwort. Gerne wechsle ich ins Forum über.
Angefangen hat alles, bevor unser Sohn in den Kindergarten musste. So gegen Ende Frühling 2008. Seither wird es immer schlimmer, in letzter Zeit fast täglich. (Jetzt ist er in der ersten Klasse und beinahe 7 Jahre alt).
Unsere Streits haben eigentlich immer den selben Grund: Er wil nicht das tun, was er tun sollte. Zum Beispiel sich anziehen um nach draussen zu gehen. Oder wenn wir einkaufen gehen müssen. Oder wenn er zur Toilette soll. Wenn er ins Bett muss sowieso. Global zusammengefasst kann ich sagen: Sobald er etwas "muss" und von seinem Spiel weg muss, haben wir Streit.
Oh ja, wir sind schon mitten drin in dieser Negativspirale! Ich ertrage meinen Sohn fast nicht mehr! Natürlich habe ich ihn lieb - sehr sogar! Aber diese ständigen Streits, ständig für etwas kämpfen zu müssen, was halt einfach sein muss, das habe ich so satt!
Ich weiss, dass ich je länger je mehr falsch mache dadurch, dass ich ihn nicht mehr ertrage. Es fällt mir schwer, lieb zu ihm zu sein. Es sind nicht nur die Streiterein mit ihm, auch die Beziehung zu meinem Partner leidet sehr darunter.
Vorhin zum Beispiel: Ich habe mit ihm das heutige Programm besprochen: Anziehen, Frühstücken, spielen, einkaufen. Danach ist das "Programm" zu Ende und er kann den ganzen Nachmittag noch spielen. Schliesslich soll er ja mit den neu erhaltenen Geschenken spielen können. Er meinte, das sei ok. Jetzt aber, wo ich sagte "Bitte anziehen, wir wollen einkaufen gehen", wurde er frech, sagte nein, er komme nicht mit. Und sonst noch so ein paar nette Sachen... Normalerweise bleibe ich hart, dann haben wir Streit, aber er muss mit. Es dauert dann so etwa 15 bis 20 Minuten, bis wir aus dem Haus können. Dazu kommt dann immer auch noch das Thema, ob er ein Spielzeug mitnehmen darf. Ich sage jedes Mal nein, weil er meistens die Sachen vergisst oder verliert. Und dann herrscht wieder Chaos. Und ein Nein bleibt bei mir ein Nein. Immer.
Jetzt habe ich mich aber an den PC gesetzt um Dir zu schreiben. Das Einkaufen ist also erst mal vertagt.
Zu meinem Ärger muss ich zugeben, dass ich manchmal ziemlich fies sein kann und meinen Ärger an ihm aus lasse. Ich weiss, das sollte ich nicht. Aber wie schon erwähnt: Dieses ewige Theater habe ich so satt, und ich habe so keine Nerven und keine Kraft mehr... Dann rutscht mir manchmal schon mal das eine oder andere Wort raus, das nicht sollte.
Wegen dem Bettnässen: Im Herbst gab es eine längere Phase, in der er auch nachts trocken war. Er könnte es also. Der Arzt hat da auch nichst festgestellt. Aber seit etwa einem Monat, geht nachts ohne Windeln gar nichts mehr. Auch tagsüber müssen wir ihn oft aufs WC schicken. Und dann gibts auch jedes mal wieder Theater. Eben: Sobald er etwas "muss".
Ich weiss nicht genau, weshalb ich gegen Ritalin bin. Vielleicht habe ich mich da von meinem Partner anstecken lassen. Er ist strikt dagegen, will es zuerst noch mit Homöopathie versuchen. Mitte Januar habe ich einen Termin bei einem Homöopathen, der gleichzeitig auch Arzt ist und ev. das Ritalin dann auch verschreiben könnte, falls alles andere nichts nützt.
Aber ich bin mir auch selber nicht sicher, ob Ritalin wirklich etwas nützt bei unserem Sohn. Vielleicht habe ich einfach zu viel falsch gemacht und das ist jetzt sozusagen die "Quittung". Ich war seit der Geburt nicht mehr glücklich mit meinem Mann, weil ihm alles andere immer wichtiger war. Er konnte es nicht ertragen, nicht mehr im Mittelpunkt zu stehen. Als der Kleine dann kanpp 2 Jahre alt war, bin ich aus dem gemeinsamen Haus ausgezogen. Ich habe dieses "Misslingen der Familiengründung" selber noch immer nicht ganz verarbeitet. Fühle mich schuldig, unserem Sohn keine richtige Familie geben zu können. Obschon mein neuer Partner (wir sind auch schon bald 5 Jahre zusammen) ganz toll ist. Vor allem auch für den Kleinen. Er hat ihn voll und ganz als "Papa" akzeptiert.
Zu meinem Ex-Mann habe ich ein einigermassen freundschaftliches Verhältnis. Er schaut aber nach wie vor nicht gut zu unserem Sohn, hält sich nie an Regeln und Abmachungen. Macht alles so, wie es ihm selber gerade am besten geht. (Meistens läuft den ganzen Tag der Fernseher, abends wird's immer sehr spät.) Das macht mich natürlich sauer. Ich habe beschlossen, ihm den Kleinen nicht mehr über Nacht zu geben. Er darf weiterhin 1x pro Woche zum Zmittag hin.
Neben der Arbeit (50 %) bin ich mit Streiten und Durchgreifen so stark ausgelastet, dass abends gar nichts mehr geht. Ich bin einfach nur noch müde. Und unglücklich. Und unzufrieden. Die Gesundheit leidet schon lange darunter, mein Körper reagiert stark auf diese permanente Überforderung. Mein Partner kriegt dann den ganzen Frust ab...
Du siehst - es herrscht Chaos pur bei uns. Was schlägst Du uns vor?
DANKE! Simone