Div. Probleme mit Sohn (7) - weiss nicht mehr weiter!

Erziehungsfragen und Antworten ab dem 1. Schuljahr

Moderator: Kathrin Buholzer

Div. Probleme mit Sohn (7) - weiss nicht mehr weiter!

Beitragvon Babs73 » 12.03.2009, 13:03

Hallo Kathrin,
ich melde mich mal wieder, diesmal hab ich so meine Probleme mit unserem grösseren Sohn (7). Und ich hab das Gefühl es wird immer schlimmer.
Gegen Ende letzten Jahres haben wir ihn auf AD(H)S abklären lassen bei einer Psychologin. Er ging mehrmals zu ihr, wir Eltern auch und sie hat auch die gängigen Tests mit ihm gemacht. Resultat: Er habe kein AD(H)S, sie sei aber erschrocken über das Gewaltpotenzial in ihm drin. Dies sei deutlich bei Spielen, Zeichnungen etc. rübergekommen. Und er sieht sich nicht in die Familie integriert.

Ich war erst mal richtig traurig über diese Aussage, denn von meiner Seite auch versuchen wir, unseren beiden Kindern in einem ausgewogenen Verhältnis genug Aufmerksamkeit zu geben und es dünkt mich auch, dass wir versuchen, sie mit viel Liebe gross zu ziehen.

Das Gespräch mit dem Lehrer verlief eigentlich recht positiv, unser Junge würde einfach manchmal etwas sehr 'zickeln' und manchmal fahre ihm die Faust aus. Aber meistens sieht der Lehrer das nicht und erfährt es dann von den anderen Kindern. Auch rätsche unser Junge sehr viel und sehe sich selber nie als den Schuldigen.

Nun hatte er gestern mal wieder einen grossen Streit mit seinem besten Freund. Dieser wollte heim gehen (weg vom Spielplatz) und unser Sohn hat ihn nicht gehen lassen wollen und ihn einfach gekickt. Dieser hat zurückgekickt .... und so haben sie sich halt gehauen und dann ist er gegangen. Mein Sohn hat ihm dann gesagt, der Spielplatz gehöre sowieso nicht ihm und so weiter.... erzählt von diesem Streit hat er mir aber erst gestern abend im Bett.

Heute hab ich mit der Mutter des besten Freundes telefoniert, welche mich darauf angesprochen hat, dass in letzter Zeit unser Sohn wieder sehr oft hauen würde (Aussage ihres Sohnes). Ihr Sohn ist ziemlich geduldig aber wenns genug ist ists genug.... dann will er nicht mehr mit unserem Jungen spielen (was ich verstehen kann). Auch würde unserer auf dem Schulweg die ganze Zeit die Grossen anzickeln und pöbeln, bis es zu Schlägereien käme (hab ich schon von mehreren Leuten gehört). Ich hab meinen Jungen drauf angesprochen, aber immer fangen die anderen an und sind schuld, niemals er. Auch wenn wir besprechen, ob man denn evtl. anders reagieren könnte als schlagen, meint er ja schon, aber umsetzen kann ers nicht.

Mit den Mädchen in der Schule steht er auch auf Kriegsfuss. Er zickelt und haut auch schon mal. Sie mögen ihn überhaupt nicht.

Der neuste Tick ist, dass er nach dem Biseln auf dem WC eeeewig sein Schnäbi abtrocknet und fast ne halbe WC Rolle dafür benötigt. Dann legt er ein Blättli in seine Unterhose, wie eine Slip einlage. Das hat er wohl mehrmals bei mir beobachtet, denn er sagt ich mache das ja auch. Ich hab ihm erklärt, dass Frauen möglicherweise mehr Ausfluss hätten etc. und dass er das nicht zu machen braucht. Es dünkt mich wirklch schon fast wie ein Zwang, dass er sein Schnäbi so peinlich abtrocknen muss. Das ist wirklich nicht mehr normal. Hab ihn gefragt ob er denn früher als er das noch nicht gemacht hat etwas vermisst hätte, er meint nein da ginge es ja auch. Er will es jetzt wieder ohne dieses Prozedere probieren. Wir haben ein Belohnungsystem abgemacht mit Sternen und dann etwas tolles machen (Hallenbad, Kino etc.). Hoffe es fruchtet.

Aber was mach ich mit dem Schulweg? Wie kläre ich Dinge mit ihm, die ich nicht überwachen kann? Er belügt mich des öfteren mal, also kann ich leider nicht darauf gehen, dass er mir die Wahrheit sagt und bin auf diverse Aussagen angewiesen.

Er hat wirklich emotionale Probleme, legt auch alles auf die Waage was mit seinem Bruder zu tun hat... wer kriegt was wann, wieviel, wie voll ist der Becher beim Bruder oder Freund... all solche Dinge. Dabei sag ich ihm oft, wie lieb ich ihn hab und nehm ihn auch in den Arm.

Sorry, ist etwas lang geworden.... danke fürs zuhören.

Übrigens hat die Psychologin noch gemeint, sie sehe momentan als Lösung Sportunterricht.... da bin ich was am suchen. Und am Samstag geht er mal in die Pfadi schnuppern. Auch meinte sie, wir müssen den Druck von ihm nehmen, er stehe enorm unter Spannung. Sie meinte Dinge unternehmen wo's kein Gewinner/Verlierer gibt etc. Aber ich will begleitend weiteres unternehmen. Die Untersuchung bei der Psychologin ist abgeschlossen.

Und nun?
Liebe Grüsse
Babs
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 15.03.2009, 01:42

Hallo Kathrin,
ich melde mich mal wieder, diesmal hab ich so meine Probleme mit unserem grösseren Sohn (7). Und ich hab das Gefühl es wird immer schlimmer.
Gegen Ende letzten Jahres haben wir ihn auf AD(H)S abklären lassen bei einer Psychologin. Er ging mehrmals zu ihr, wir Eltern auch und sie hat auch die gängigen Tests mit ihm gemacht. Resultat: Er habe kein AD(H)S, sie sei aber erschrocken über das Gewaltpotenzial in ihm drin. Dies sei deutlich bei Spielen, Zeichnungen etc. rübergekommen. Und er sieht sich nicht in die Familie integriert.

Wie erlebst du das denn? Teilst du diese Einschätzung?

Ich war erst mal richtig traurig über diese Aussage, denn von meiner Seite auch versuchen wir, unseren beiden Kindern in einem ausgewogenen Verhältnis genug Aufmerksamkeit zu geben und es dünkt mich auch, dass wir versuchen, sie mit viel Liebe gross zu ziehen.

Wie erlebst du ihn denn in der Familie? Hast du auch das Gefühl, dass er nicht in die Familie integriert ist? Wo siehst du die grössten Probleme?

Das Gespräch mit dem Lehrer verlief eigentlich recht positiv, unser Junge würde einfach manchmal etwas sehr 'zickeln' und manchmal fahre ihm die Faust aus. Aber meistens sieht der Lehrer das nicht und erfährt es dann von den anderen Kindern. Auch rätsche unser Junge sehr viel und sehe sich selber nie als den Schuldigen.

Das sind halt immer sehr schwierige Aussagen. Gerade in der Schule ist es schwierig genau zu sehen, wer hat jetzt angefangen.
Wie sieht dein Sohn das denn selber? Wie erlebt er sich und die Schulsituation? Ist er glücklich? Was erzählt er denn?


Nun hatte er gestern mal wieder einen grossen Streit mit seinem besten Freund. Dieser wollte heim gehen (weg vom Spielplatz) und unser Sohn hat ihn nicht gehen lassen wollen und ihn einfach gekickt. Dieser hat zurückgekickt .... und so haben sie sich halt gehauen und dann ist er gegangen. Mein Sohn hat ihm dann gesagt, der Spielplatz gehöre sowieso nicht ihm und so weiter.... erzählt von diesem Streit hat er mir aber erst gestern abend im Bett.

Also Streit gehört zum Kinderalltag dazu. Auch wenn es uns Eltern oft das Herz zerreist und wir uns oft auch sehr hilflos vorkommen.

Heute hab ich mit der Mutter des besten Freundes telefoniert, welche mich darauf angesprochen hat, dass in letzter Zeit unser Sohn wieder sehr oft hauen würde (Aussage ihres Sohnes).


Auch das ist immer recht schwierig zu beurteilen. Du weisst ja nicht, was dem Streit denn vorausgegangen ist. Warum hat dein Sohn denn gehauen? Was ist vorher passiert?

Ihr Sohn ist ziemlich geduldig aber wenns genug ist ists genug.... dann will er nicht mehr mit unserem Jungen spielen (was ich verstehen kann). Auch würde unserer auf dem Schulweg die ganze Zeit die Grossen anzickeln und pöbeln, bis es zu Schlägereien käme (hab ich schon von mehreren Leuten gehört). Ich hab meinen Jungen drauf angesprochen, aber immer fangen die anderen an und sind schuld, niemals er. Auch wenn wir besprechen, ob man denn evtl. anders reagieren könnte als schlagen, meint er ja schon, aber umsetzen kann ers nicht.

Was sagt er denn dazu? Wie erlebt er denn seinen Schulweg? Sprich doch noch mal in Ruhe mit ihm. Versuch ihm mal genau zu zuhören. Frage nach wenn du etwas nicht verstanden hast und fass, das Gehörte in eigenen Worten zusammen. "habe ich das richtig verstanden, du hast dich geärgert, weil Patrick dich geschubst hat?"... Versuch ihm auch nicht gleich Ratschläge und Tipps zu geben: "Du musst halt, ... jetzt lass sie doch mal in Ruhe... "
Vielleicht könnt ihr zusammen eine Lösung suchen, wie er diese Pöbeleien verhindern, resp. gar nicht erst anfangen kann. Dabei gilt es rauszufinden, was ihn denn dazu bringt die Anderen anzupöbeln. Hör dir mal seine Sicht der Dinge an.


Mit den Mädchen in der Schule steht er auch auf Kriegsfuss. Er zickelt und haut auch schon mal. Sie mögen ihn überhaupt nicht.

Mit allen Mädchen? Oder gibt es auch Mädchen, die er mag und die ihn mögen?

Der neuste Tick ist, dass er nach dem Biseln auf dem WC eeeewig sein Schnäbi abtrocknet und fast ne halbe WC Rolle dafür benötigt. Dann legt er ein Blättli in seine Unterhose, wie eine Slip einlage. Das hat er wohl mehrmals bei mir beobachtet, denn er sagt ich mache das ja auch. Ich hab ihm erklärt, dass Frauen möglicherweise mehr Ausfluss hätten etc. und dass er das nicht zu machen braucht. Es dünkt mich wirklch schon fast wie ein Zwang, dass er sein Schnäbi so peinlich abtrocknen muss.

Gibt es denn einen bestimmten Grund, wieso er das tut? (irgend eine medizinische Ursache?) Wenn nicht, würde ich dem nicht zu grosse Beachtung schenken. Je mehr du das thematisierst, es ihm vielleicht so gar verbietest, um so spannender und interessanter wird es für ihn. Ich würde auch kein Belohungssystem machen, damit er damit aufhört.
Du kannst diese konkrete Frage auch direkt im Forum für Sexualerziehung, dem Bruno Wermuth stellen.


Das ist wirklich nicht mehr normal. Hab ihn gefragt ob er denn früher als er das noch nicht gemacht hat etwas vermisst hätte, er meint nein da ginge es ja auch. Er will es jetzt wieder ohne dieses Prozedere probieren. Wir haben ein Belohnungsystem abgemacht mit Sternen und dann etwas tolles machen (Hallenbad, Kino etc.). Hoffe es fruchtet.

Aber was mach ich mit dem Schulweg? Wie kläre ich Dinge mit ihm, die ich nicht überwachen kann? Er belügt mich des öfteren mal, also kann ich leider nicht darauf gehen, dass er mir die Wahrheit sagt und bin auf diverse Aussagen angewiesen.

Wichtig ist auf jeden Fall, dass er sich dir öffnen kann und dir auch erzählen kann, was ihn denn bedrückt und wie er seinen Schulweg denn erlebt. Evt. kannst du ja auch mal mit ihm mit gehen.

Er hat wirklich emotionale Probleme, legt auch alles auf die Waage was mit seinem Bruder zu tun hat... wer kriegt was wann, wieviel, wie voll ist der Becher beim Bruder oder Freund... all solche Dinge. Dabei sag ich ihm oft, wie lieb ich ihn hab und nehm ihn auch in den Arm.

Vielleicht könnt ihr bei euch ja auch den "Wunsch-Tag" einführen. Ein paar Tipps dazu findest du hier unter Eifersucht: http://www.elternplanet.ch/46.html#E


Sorry, ist etwas lang geworden.... danke fürs zuhören.

Übrigens hat die Psychologin noch gemeint, sie sehe momentan als Lösung Sportunterricht.... da bin ich was am suchen. Und am Samstag geht er mal in die Pfadi schnuppern. Auch meinte sie, wir müssen den Druck von ihm nehmen, er stehe enorm unter Spannung. Sie meinte Dinge unternehmen wo's kein Gewinner/Verlierer gibt etc. Aber ich will begleitend weiteres unternehmen. Die Untersuchung bei der Psychologin ist abgeschlossen.

Und nun?
Liebe Grüsse
Babs

Schau mal, was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder, ok?

liebe Grüsse
Kathrin
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Beitragvon Babs73 » 15.03.2009, 14:41

Also: Ich teile diese Einschätzung... ich sehe auch diese emotionale Unreife und vor allem, dass immer alles mit Gewalt gelöst werden soll (er findet jedenfalls keine anderen Mittel).

Ich sehe die grössten Probleme seines nicht-in-die-Familie-intergriert-seins darin, dass er unter enormer Eifersucht leidet wegen seinem Bruder. Wir achten aber sehr darauf, dass dieser nicht bevorzugt wird. Auch versuche ich nun, extra Zeit nur mit dem Grossen zu verbringen.

Schulsituation: Er findet Mädchen doof, sagt er. Wenn ich nachhake, kann er eigentlich nicht genau begründen, warum. Wenn man ihm versucht zu erklären, ob er denn eine Situation umgekehrt ok finden würde, dann sieht er schon, dass das nicht toll ist und möchte es gerne anders machen. Er macht auch selbständig Vorschläge, z.b. dass er das nächste Mal SAGEN will, du das finde ich aber soundso... und nicht gerade kickt oder schlägt. Aber er kann in diesen Momenten nicht anders.

Das mit seinem besten Freund haben wir noch im Gespräch geklärt, ich hab zuerst mit ihm selber darüber gesprochen und ihn gefragt ob er gerne mal ein Gespräch mit seinem Freund und mir und dessen Mutter wünscht. Er meinte JA. Also sind wir zusammen gehockt und sein Freund konnte mit ihm reden und umgekehrt. Wir Mütter habe n uns im Hintergrund gehalten und als Coaches fungiert. Es war recht gut. Hoffe die gute Stimmung hält etwas an.

Gestern Nachmittag war er noch bei den Wölfli und es hat ihm gut gefallen und er möchte wieder hingehen. Das finde ich super.

Mal sehen, wie's weiter läuft.... melde mich wieder. Danke für dein Feedback, welches immer sehr ausführlich ist.

Liebe Grüsse
Babs
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Beitragvon Babs73 » 01.06.2009, 15:57

Liebe Kathrin,
ich bin's mal wieder. Zuerst mal das positive: Unser Sohn geht jetzt regelmässig (jeden 2. Samstag) zu den Wölfli und findet es super. Weiter haben wir im Turnverein 'geschnuppert' aber das war todlangweilig und somit haben wir uns noch Judo angeschaut und er kann dort noch zweimal hingehen und schauen, wie's ihm gefällt. Mir würde das sehr passen von der Gruppe her und vom Sport, Respekt, Verhalten etc.

Was unser allergrösstes Problem ist und scheinbar irgendwie nicht zu löse scheinte, ist dass er sich IMMER benachteiligt fühlt. Er sieht nicht ein, warum ER den Tisch abräumen soll (dabei haben wir das als Ämtli aufgeteilt, jeder macht das zweimal pro Woche, also er zweimal und sein Bruder zweimal). Da kann er wegen so einer Situation total ausrasten, sich in die Ecke schmeissen, schreien bis zum Anschlag, also einen richtigen Tobsuchtsanfall kriegen.

Das passiert sowieso praktisch immer, wenn ich zu irgendwas nein sage, sei es ob er was Süsses darf, ob er gamen darf, ob er dies oder jenes darf. Er akzeptiert kein nein. Weder von mir noch vom Papi. Er findet es immer ungerecht, wenn ich finde, er habe schon genug Süsses gehabt oder seine Game-Zeit sei zu Ende oder was auch immer.

Wir haben ihm extra einen Boxsack gekauft und in seinem Zimmer aufgehängt, damit er dort seine Wut abladen kann. Aber nein, er schreit in seinem Zimmer herum, dass unsere ganze Siedlung alles mitbekommt.

Wenn man später mit ihm über den Vorfall spricht, sieht er es ein und möchte eigentlich auch nicht so reagieren. Aber irgendwie ist er gefangen, ein Schalter wird umgekippt und er vergisst sich total und bekommt einen riesen Tobsuchtsanfall.

Welche Möglichkeiten haben wir, diese Reaktion in eine andere Richtung zu lenken? Wir haben schon versucht, ein Zeichen abzumachen, wenns nicht mehr geht und dass wir dann später wenn man runtergekommen ist, darüber spricht. Aber irgendwie will das auch nicht hinhauen. Auch versuchen wir im voraus, die Situation so zu gestalten, dass es nicht zu diesen Ausschreitungen kommt aber leider gelingt das nicht immer. Er muss lernen, auch NEIN zu akzeptieren.

Was haben wir noch für Wege offen?
Liebe Grüsse,
Babs
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 01.06.2009, 21:28

Liebe Kathrin,
ich bin's mal wieder. Zuerst mal das positive: Unser Sohn geht jetzt regelmässig (jeden 2. Samstag) zu den Wölfli und findet es super. Weiter haben wir im Turnverein 'geschnuppert' aber das war todlangweilig und somit haben wir uns noch Judo angeschaut und er kann dort noch zweimal hingehen und schauen, wie's ihm gefällt. Mir würde das sehr passen von der Gruppe her und vom Sport, Respekt, Verhalten etc.

Was unser allergrösstes Problem ist und scheinbar irgendwie nicht zu löse scheinte, ist dass er sich IMMER benachteiligt fühlt. Er sieht nicht ein, warum ER den Tisch abräumen soll (dabei haben wir das als Ämtli aufgeteilt, jeder macht das zweimal pro Woche, also er zweimal und sein Bruder zweimal). Da kann er wegen so einer Situation total ausrasten, sich in die Ecke schmeissen, schreien bis zum Anschlag, also einen richtigen Tobsuchtsanfall kriegen.

Wie habt ihr das mit den Ämtli abgemacht? Am besten alle zusammen an einen Tisch sitzen, mal anschauen, welche Aufgaben bei euch in der Familie so anfallen und dann einmal aufschreiben, wer sie im Moment macht und wer davon profitiert. Meistens merkt man dann, dass die meisten Aufgaben die Mama übernimmt und alle davon profitieren. Lass die Kinder mitbestimmen welche Ämtli sie selber übernehmen können und dann schreibt sie auf. Wer macht was, an welchem Tag, bis wann muss es erledigt sein. Manchmal ist es besser, wenn man ein Ämtli die ganze Woche macht, dann kann man sich etwas besser daran gewöhnen und es gibt dann nicht immer wieder eine Änderung. Wenn man an einem Tag frei hatte und dann am nächsten Tag wieder das Ämtli machen muss, dann muss man sich immer wieder wie neu daran gewöhnen. Oder ihr macht es so, dass ein Kind Mo-Mi und eines Do-Sa macht. Schreibt es unbedingt auf und hängt es dann gut sichtbar irgendwo auf. Ihr könnt auch die Wochentage dazuschreiben und dann für jedes Kind eine Wäscheklammer nehmen. Dort den Namen draufschreiben oder jedes soll seine Lieblingsfigur ausdrucken/ausschneiden und aufkleben. Dann klemmt ihr das Klämmerli an den jeweiligen Wochentag und man sieht immer gleich auf den ersten Blick, wer an der Reihe ist. Wenn ihr den Ämtliplan fertig habt, dann unterschreibt ihn alle, damit man dann nicht später kommen und sagen kann, das sei gemein, man habe das nicht gewusst...

Das passiert sowieso praktisch immer, wenn ich zu irgendwas nein sage, sei es ob er was Süsses darf, ob er gamen darf, ob er dies oder jenes darf. Er akzeptiert kein nein. Weder von mir noch vom Papi. Er findet es immer ungerecht, wenn ich finde, er habe schon genug Süsses gehabt oder seine Game-Zeit sei zu Ende oder was auch immer.

In Situationen in denen das immer wieder vorkommt, z.B auch beim Gamen, würde ich mit ihm Regeln abmachen. Besprecht zusammen wie lange und bis wann er gamen darf. Macht zusammen einen eindeutigen Anfangs- und Schlusspunkt ab und wenn es dann klappt und er sich daran hält, darf er am nächsten Tag oder beim nächsten Mal auch wieder ran. Wenn nicht, ist die nächste Gamerunde dann gestrichen, er muss quasi "einmal aussetzen"Auch bei den Süssigkeiten könnt ihr z.B eine Abmachung treffen. Jeden Tag so und so viel, oder du gibst ihm jede Woche ein kleines Säckli mit Süssem, wenn das leer ist, dann gibts nix mehr.

Wir haben ihm extra einen Boxsack gekauft und in seinem Zimmer aufgehängt, damit er dort seine Wut abladen kann. Aber nein, er schreit in seinem Zimmer herum, dass unsere ganze Siedlung alles mitbekommt.

Wenn man später mit ihm über den Vorfall spricht, sieht er es ein und möchte eigentlich auch nicht so reagieren. Aber irgendwie ist er gefangen, ein Schalter wird umgekippt und er vergisst sich total und bekommt einen riesen Tobsuchtsanfall.

Deshalb sind Regeln und Abmachungen an die er sich gewöhnen und halten muss wichtig. Schreibt sie unbedingt auf und hängt sie dann auch gut sichtbar auf, damit er sie immer sieht. Lobe und ermutige ihn, wenn er sich daran hält.
Wenn ihr immer wieder Diskussionen und Streit bei einfachen Dingen habt wie: Wer darf zuerst ein Stück Kuchen auswählen, wer darf, neben Mama sitzen, wer darf welches Glas auswählen, wer zuerst aus der Badewanne usw. dann schau mal hier, unter Eifersucht: http://www.elternplanet.ch/46.html#E


Welche Möglichkeiten haben wir, diese Reaktion in eine andere Richtung zu lenken? Wir haben schon versucht, ein Zeichen abzumachen, wenns nicht mehr geht und dass wir dann später wenn man runtergekommen ist, darüber spricht. Aber irgendwie will das auch nicht hinhauen. Auch versuchen wir im voraus, die Situation so zu gestalten, dass es nicht zu diesen Ausschreitungen kommt aber leider gelingt das nicht immer. Er muss lernen, auch NEIN zu akzeptieren.

Frag ihn mal selber danach. Besprecht das mal in einer ruhigen Minute. Was ärgert ihn denn so? Was könnte er in einem solchen Moment tun? Welche Alternativen hat er? Was könnte er tun, wenn er so hässig ist?
Lass dich davon auch nicht zu sehr verunsichern. Wenn er halt in seinem Zimmer ist und schreit und tobt, dann lass ihn einen Moment. Wenn er während der Situation noch ansprechbar ist, dann hilft es oft auch, einfach nur genau zu zuhören.D.h seine Gefühle zu benennen und ihm eine Rückmeldung zu geben, was du jetzt grad von ihm wahrnimmst. "Du bist jetzt ganz schön sauer, nicht wahr? Du hast dir das jetzt anders vorgestellt? Du hättest jetzt lieber noch weitergespielt? Du ärgerst dich jetzt ganz schön über mich..." Wenn der "Anfall" noch nicht so stark ist, kann das manchmal helfen. Wenn die Kinder merken, dass wir sie und ihre Gefühle ernst nehmen, dann haben sie auch die Möglichkeit selber zu sagen, was in ihnen vorgeht. "Nein, ich ärgere mich nicht, dass ich nicht mehr gamen darf, sondern weil ich das Level nicht geschafft habe, ich war so nah dran und ich hätte es fast geschafft und ich bin stinksauer..."
Manchmal hilft es auch zu fragen: "Kann ich dir irgendwie helfen?"


Was haben wir noch für Wege offen?
Liebe Grüsse,
Babs

Ich denke, wenn ihr ihn immer bestärkt, seine Stärken hervorhebt ihn viel lobt und motiviert und unterstützt, immer gut vorausplant, sagt was als nächstes passiert, schwierige Situationen bespricht und Regeln/Abmachungen trefft und schriftlich festhaltet und ihm die Möglichkeit für interessante Beschäftigungen bietet, dann seid ihr auf dem richtigen Weg. Sei nicht zu ungeduldig. Das braucht seine Zeit. Er wird wahrscheinlich immer etwas emotionaler reagieren, als sein Bruder, das ist gut möglich.

Schau mal was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder, ok?
liebe Grüsse
Kathrin
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Beitragvon Babs73 » 02.06.2009, 09:28

Liebe Kathrin,
danke für Dein Feedback.

Regeln / Ämtli: Machen wir eigentlich schon so wie von Dir empfohlen. Wir haben zusammen die Familienregeln aufgestellt und dieses A3 Blatt hängt gut sichtbar in der Küche. Für den Kleinen der noch nicht lesen kann, haben wir Symbole hingezeichnet.
Die Ämtli sind eigentlich nur für jeden 2 x pro Woche das Geschirr abräumen (an zwei fixen Tagen). Und halt einfach solche Sachen wie z.B. das Velo ins Schöpfli versorgen am Abend etc.

Wir besprechen immer im voraus wie lange er gamen darf. Ich stelle dann den Timer. Dann abzustellen klappt nicht schlecht. Es geht mehr darum, das er vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt findet, er würde gerne nochmal spielen und ich ihm dann sage, dass seine halbe Stunde aber schon aufgebraucht ist. Das kann/will er dann nicht hören und einsehen.

Süssigkeiten: Ich bin nicht die einzige Betreuungsperson meiner Jungs, an zwei Tagen sinds die Schwiegereltern und ein Tag ist Papi daheim. Das mag super klingen, ist aber für alle Beteiligten nicht immer einfach... und am schwierigsten ist es wohl für mich. Denn die 'anderen' geben des öfteren Süssigkeiten ab und nehmen es da nicht so genau. Ich halt schon. Bei mir wird meistens zum Zvieri zuerst eine Frucht gegessen und dann gibts was Süsses. Oft muss ich mir dann halt anhören: ... dann geh ich halt zur Oma...

Ich hab das Gefühl ich bin mittlerweile Meister im vorausdenken geworden, jedoch schützt uns das trotzdem nicht vor seinen Trotzanfällen. Es ist einfach sehr zermürbend, denn sein kleiner Bruder reagiert manchmal auch trotzig, das geht dann aber relativ schnell vorbei und er akzeptiert die jeweilige Konsequenz. Der Grosse fühlt sich einfach IMMER benachteiligt. Wenn er zwei Gläser mit Sirup hat, dann misst er ab, in welchem vielleicht 1cl mehr Inhalt drin ist. Oder bei zwei gleichen Spielsachen (die sich vielleich nur in der Farbe unterscheiden) überlegt er seeehr lange, welches jetzt wohl das 'Bessere' ist und ER das nehmen kann. Oder aber wenn er später merkt, dass er das andere will, versucht er ganz clever, mit hunderten von Gründen mit seinem Bruder zu tauschen. Es tut mir einfach weh, denn ich versuche wirklich, ihm gebührend Aufmerksamkeit zu geben und ich liebe ihn nicht minder als seinen Bruder.

Er kann seine Gefühle gut benennen (danach) und auch ganz gut sagen, was er wie hätte anders machen können.... aber schwupps, da kommt ne neue Situation und bumms, genau dasselbe beginnt von vorne.

Naja, wir werden sehen... danke aber für deinen unentwegten Einsatz!
LG, Babs
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 02.06.2009, 15:29

Liebe Kathrin,
danke für Dein Feedback.

Regeln / Ämtli: Machen wir eigentlich schon so wie von Dir empfohlen. Wir haben zusammen die Familienregeln aufgestellt und dieses A3 Blatt hängt gut sichtbar in der Küche. Für den Kleinen der noch nicht lesen kann, haben wir Symbole hingezeichnet.
Die Ämtli sind eigentlich nur für jeden 2 x pro Woche das Geschirr abräumen (an zwei fixen Tagen). Und halt einfach solche Sachen wie z.B. das Velo ins Schöpfli versorgen am Abend etc.

Auch wenn man Regeln aufgestellt hat, gibt es immer wieder Gründe warum es nicht so klappt wie man gerne möchte. Evt. sind sie zu wenig detailliert. Bis wann muss es erledigt sein? Oder den Kindern ist nicht klar, welcher Wochentag heute ist usw. Am besten nochmals zusammen besprechen. Evt. könnt ihr am morgen oder am Mittag rasch die Ämtli nochmals kurz besprechen und wiederholen wer was tun muss. Evt. machst du zusätzlich noch eine Wochenübersicht. z.B ein A4 Blatt quer nehmen, evt. sogar laminieren, die Symbole für die Ämtli ausschneiden und dann an den jeweiligen Wochentag kleben. Du kannst die Symbole auch auf Klämmerli kleben (jedes Kind hat eine eigene Farbe) und dann sehen sie immer wer sein Ämtli erledigen muss. Wenn es nicht klappt, heisst das nicht automatisch, dass die Kinder das extra machen. Oft ist es ihnen einfach unklar oder sie vergessen es.

Wir besprechen immer im voraus wie lange er gamen darf. Ich stelle dann den Timer. Dann abzustellen klappt nicht schlecht. Es geht mehr darum, das er vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt findet, er würde gerne nochmal spielen und ich ihm dann sage, dass seine halbe Stunde aber schon aufgebraucht ist. Das kann/will er dann nicht hören und einsehen.

Das ist normal, fragen kann man ja... :-) Vielleicht hat er ja auch ab und zu nochmals eine Runde rausschlagen können? Du kannst ihm z.B auch Taler ausdrucken, dann kann er die gegen Gamezeit eintauschen. Wenn er die Taler abgegeben hat, dann ist auch die Zeit um und er kriegt erst am nächsten Tag wieder welche. Kann dir ein paar Vorlagen mailen, auch für den Wochenplan wenn du magst.
Wenn er wütend ist, lass dich davon nicht verunsichern. Lass ihn halt oder sag ihm: "Ja, blöd, gell die Zeit geht immer so schnell vorbei. Du darfst morgen wieder spielen. Wo bist du denn grad stehen geblieben?" Lenk ihn ab und wenn er Theater macht, dann ignorier das einfach. Wenn es immer wieder vorkommt, dann kannst du das Gamen am nächsten Tag auch davon abhängig machen, ob er selber abstellt und kein Theater macht. Wenn das klappt, dann darf er am nächsten Tag auch wieder. Lobe ihn dann aber auch. Wenn nicht, dann muss er halt einmal aussetzen und das Gamen ist für den nächsten Tag gestrichen.


Süssigkeiten: Ich bin nicht die einzige Betreuungsperson meiner Jungs, an zwei Tagen sinds die Schwiegereltern und ein Tag ist Papi daheim. Das mag super klingen, ist aber für alle Beteiligten nicht immer einfach... und am schwierigsten ist es wohl für mich. Denn die 'anderen' geben des öfteren Süssigkeiten ab und nehmen es da nicht so genau. Ich halt schon. Bei mir wird meistens zum Zvieri zuerst eine Frucht gegessen und dann gibts was Süsses. Oft muss ich mir dann halt anhören: ... dann geh ich halt zur Oma...

Ich hab das Gefühl ich bin mittlerweile Meister im vorausdenken geworden, jedoch schützt uns das trotzdem nicht vor seinen Trotzanfällen.

Nein, schützen tut es einem nicht, da hast du Recht. Es hilft aber immer wieder und zeigt den Kindern, dass sie sich auf uns verlassen können. Es gibt einen Rahmen und die Kinder werden nicht von unseren Ideen überrascht. Trotzdem gibt es immer wieder Situationen, wo wir es vergessen oder es trotzdem Tränen gibt. Das ist normal und gehört zur Entwicklung dazu. Je mehr du versuchst diese Trotzanfälle gelassen vorbei gehen zu lassen, dich nicht darüber zu ärgern umso besser. Manchmal hilft es auch, einfach einen Schritt zurückzustehen, das Kind aus den Augenwinkeln zu beobachten und einfach zu denken: "Alles klar, mein Kind ist ganz normal..." Nimm das nicht allzu persönlich!

Es ist einfach sehr zermürbend, denn sein kleiner Bruder reagiert manchmal auch trotzig, das geht dann aber relativ schnell vorbei und er akzeptiert die jeweilige Konsequenz.

Versuch nicht zu fest zu vergleichen. Der kleine Bruder kann das "Elend", vielleicht etwas besser wegstecken als der Grosse. Auch das ist normal. Der Eine kann besser mit Enttäuschung umgehen als der Andere, einer ist schneller im Rennen, der andere kann besser zeichnen.

Der Grosse fühlt sich einfach IMMER benachteiligt. Wenn er zwei Gläser mit Sirup hat, dann misst er ab, in welchem vielleicht 1cl mehr Inhalt drin ist. Oder bei zwei gleichen Spielsachen (die sich vielleich nur in der Farbe unterscheiden) überlegt er seeehr lange, welches jetzt wohl das 'Bessere' ist und ER das nehmen kann. Oder aber wenn er später merkt, dass er das andere will, versucht er ganz clever, mit hunderten von Gründen mit seinem Bruder zu tauschen. Es tut mir einfach weh, denn ich versuche wirklich, ihm gebührend Aufmerksamkeit zu geben und ich liebe ihn nicht minder als seinen Bruder.

Versuch das etwas mit Humor zu nehmen. Je mehr du dich darüber ärgerst umso verkrampfter wird die Situation. Lass ihn doch abwägen oder schenk ihm auch mal bewusst etwas mehr ein. Du kannst ihm z.B auch mal ein anderes Glas geben, ein schmales, hohes Glas, dann kann er seinen Sirup dort hineinleeren und aus gleich viel Sirup wird plötzlich viel mehr...
Auch wenn er erfinderisch ist und eine gute Idee hat, wie er etwas mit seinem Bruder tauschen könnte, ist das eigentlich eine gute Sache. Besser, als wenn er ihm das Spielzeug einfach aus der Hand reissen würde.


Er kann seine Gefühle gut benennen (danach) und auch ganz gut sagen, was er wie hätte anders machen können.... aber schwupps, da kommt ne neue Situation und bumms, genau dasselbe beginnt von vorne.

Du hast grad eine gute Definition von Erziehung geliefert... ;-)
Kaum klappt irgendetwas gut, gibt es schon wieder das nächste Problem. Das ist anstrengend und braucht viel Kraft, da geb ich dir völlig Recht. Trotzdem versuche nicht zu hohe Erwartungen zu haben. Deine beiden Jungs sind noch klein und müssen viele Dinge noch lernen. D.h immer und immer wieder ausprobieren. Wie beim Sport. Manchmal klappt es schon ganz gut und manchmal geht "ein Aufschlag" halt daneben und landet im Netz und dann übt man weiter. Also mach dir nicht zu viel Stress, mach dir nicht unnötig Probleme, sondern steh vielleicht auch mal einen Schritt zurück und lass dich nicht ärgern...


Naja, wir werden sehen... danke aber für deinen unentwegten Einsatz!
LG, Babs

Viel gute Nerven und Kraft zum Ausprobieren wünsch ich dir hier von meiner Terrasse auf der wunderbar und heiss die Sonne scheint und ich mir jetzt dann grad einen Eiskaffe machen gehe. Prost! :-)
liebe Grüsse
Kathrin
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