Hallo,
Hallo fladar! Zuerst einmal herzlich willkommen hier auf dem Elternplaneten! Schön, dass du hier mitschreibst.
ich habe einwenig Sorge. Mein Junge (9J.) hat alles was er braucht und findet er habe immer weniger als andere. Er ist selten zufrieden mit den Sachen die er bekommt. Wenn sein Bruder (6J.)vom Gotti etwas anderes bekommt als er, fühlt er sich schon benachteiligt.
Wichtig ist im allgemeinen, aber auch in Situationen in denen augenscheinlich jemand "zu kurz" kommt, dass du gut vorausplanst. Sag ihm genau, was als nächstes passiert und was du von ihm erwartest. Wenn z.B die Gotte zu Besuch kommt, dann sag ihm z.B, dass sie für den Bruder ein Geschenk mitbringt. Besprich mit ihm auch, was wichtig ist, wenn er ein Geschenk erhält. "Wenn du ein Geschenk bekommst, was würde das Gotti dann freuen?" Besprich mit ihm auch, wie das fürs Gotti sein wird, wenn er gar keine Freude zeigt oder sich nicht bedankt.
Bei Kindern in diesem Alter ist es recht normal, dass sie oft das Gleiche haben wollen wie die Anderen. Sie müssen ihren eigenen Stil zuerst noch finden und ihn dann auch verteidigen.
Versuch doch mal ihn zu fragen, was er sich denn wünschen würde. Hätte er den einfach immer gerne genau das Gleiche wie sein Bruder? (Auch wenn er dieses Geschenk vielleicht gar nicht brauchen kann) Gibt es eine Möglichkeit evt. nachher die Geschenke auch mal zu tauschen?
Wir schauen aber immer, dass beide Kinder nie zu kurz kommen.
Das ist gut, wenn ihr versucht gerecht zu sein. Trotzdem wird das aber im Alltag nicht immer gelingen. Das ist aber auch gut so. Kinder müssen auch lernen, dass die Welt halt manchmal auch ungerecht ist, dass man auch mal zu kurz kommt, dass man aber auch manchmal etwas mehr darf als der andere. Um diesen Diskussionen "Wer darf zuerst auswählen, wer darf neben Mama sitzen, wer darf zuerst entscheiden?" usw. vorzubeugen kannst du vielleicht mal versuchen den "Wunschtag" einzuführen. Details dazu findest du in der Rubrik "Erziehung mit Fantasie" unter Eifersucht: http://www.elternplanet.ch/46.html#E
Es geht schon soweit dass ich gar nicht mehr gerne schenke, denn ich weiss genau, dass es nicht geschätzt und in wenigen Tagen in einer Ecke liegt.
Besprich diese "Geschenklisituation" einmal mit ihm in Ruhe. Sag ihm, was dich stört und was du von ihm erwartest. Wenn er sich etwas wünscht, kannst du z.B auch mit ihm abmachen, dass er einen kleinen Teil dazu selber beiträgt. Also einen kleinen Teil seines Sackgeldes daran geben muss.
Du kannst mit ihm auch ab und zu über den Wert des Geldes. Ein Spielzeug kostet soviel wie 10 Liter Milch, 5 Brote usw. So hat er auch eine Ahnung, was man für ein Spielzeug sonst noch alles kaufen könnte.
Es ist auch nicht so, dass er alles bekommt was er will. Ich schaue nur sinnvolle Geschenke zu machen und habe es meinem Sohn auch schon oft erklärt, dass andere Kinder einiges weniger bekommen als er.
Wenn er z.B einen Anfall bekommt, ein Geschenk nicht akzeptiert oder sich beschwert, dann würde ich es ihm einfach einen Moment wegnehmen, sag ihm warum du es tust. " Wenn du gar nicht Freude an dem Geschenk hast, nehme ich es dir einen Moment weg. Du kannst dann in 10 Minuten nochmals zu mir kommen und mich anständig danach fragen." Diskutiere nicht mit ihm, ignoriere Protest.
Kann man da etwas dazu beitragen dass ein Kind nicht auf alles und jeden neidisch ist. Es ist noch zu sagen dass er viel mehr Aufmerksamkeit braucht als sein kleiner Bruder und die bekommt er auch von uns.
Schau doch auch mal, ob es eine Möglichkeit gibt, dass er z.B in ein Turnen, einen Verein, in einen Schwimmkurs oder so geht. Einfach etwas, das ihm Spass macht, das er gut kann. Ein Ort an dem er Selbstbestätigung tanken kann. Lass ihn auch immer wieder Sachen tun, die ältere Kinder schon tun dürfen. z.B am Abend länger aufbleiben, einmal alleine mit Mama oder Papa oder dem Götii etwas unternehmen. Dann hat er nicht das Gefühl, er sei immer im Nachteil.
Schau auch, dass er genügend "Rückzugsmöglichkeiten" hat.
versuch auch immer wieder Zeiten zu schaffen, wo du ausschliesslich Zeit für ihn hast. z.B mal an einem Nachmittag, wenn er frei hat und der Kleinere im Kiga ist. Oder am Abend. Wenn du das nicht schon so machst, dann würde ich den kleineren Bruder etwas früher ins Bett schicken und er darf dann noch etwas länger aufbleiben und mit Mama und Papa etwas alleine machen.
Herzlichen Dank für einen Tipp von Euch!
Schau mal, was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder mit mehr Fragen, Beispielen oder Feedback, ok?
liebe Grüsse
Kathrin