Immer wieder ein Thema, Zimmer aufräumen

Erziehungsfragen und Antworten ab dem 1. Schuljahr

Moderator: Kathrin Buholzer

Immer wieder ein Thema, Zimmer aufräumen

Beitragvon Shanaya1 » 11.07.2008, 14:29

Hallo

gerade erst angemeldet und schon habe ich eine frage.
Ich habe schon früh mit meiner Tochter spielerisch das Auffräumen und versogen von Spielsachen und anderen Dingen " geübt".
Beim aufräumen in ihrem Zimmer habe ich immer mitgeholfen mit Musik und die Dinge hüpfen in ihre Kiste, da hatten wir auch immer viel Spass dabei. Mit der Zeit habe ich mich langsam zurückgezogen, in der Hoffnung das sie ihre sachen selber verräumt. Das hat auch eine Zeitlang super geklappt. Es ging dann weiter das sie ihre Schuhe überall im Haus verteilt hat, Zahnpasta Tube immer offen, ihre gebrauchten Kleider im ganzen Zimmer verteilt, im Haus überall Papier und Spielsachen u.s.w. Auch ihr Zimmer räumt sie nicht mehr auf ausser ich mache Druck.
Sie ist ein richtiger Chaot und ich bin nur noch am reden, räum das bitte weg, Schuhe kommen in den Schuhschrank u.s.w.
Wir haben schon einiges zusammen versucht, Ämtliplan, Süneli fürs aufräumen und weggräumen mit Belohnung, unendlich viel Reden, bunte Kisten zum reinräumen u.s.w.
Sie verlegt all ihre Sachen und findet sie dann nicht mehr. Gestern bekam sie von meiner Mutter 10 Franken für ihr gutes Zeugnis und sie legt es irgendwo hin und heute wo sie etwas kaufen wollte mit dem Geld findet sie es nicht mehr. Das geht mit fast allem so. Natürlich werde ich dann auch wütend wenn wir zuerst das ganze Haus wegen Dingen die nicht an Ihrem Platz sind absuchen müssen. Sie findet die ganze Aufräumerei einfach langweilig. Verpacke ich die sache in ein Spiel ist es 5 Minuten toll und danach wieder langweilig. Wie kann ich meiner Tochter etwas mehr Ordnung beibringen ?

Lg Shanaya
Shanaya1
 
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 11.07.2008, 23:48

Hallo

gerade erst angemeldet und schon habe ich eine frage.

So muss es sein! :-) Herzlich willkommen hier bei uns und schön, dass du dabei bist.

Ich habe schon früh mit meiner Tochter spielerisch das Auffräumen und versogen von Spielsachen und anderen Dingen " geübt".
Beim aufräumen in ihrem Zimmer habe ich immer mitgeholfen mit Musik und die Dinge hüpfen in ihre Kiste, da hatten wir auch immer viel Spass dabei.

Das sind ja schon mal gute Voraussetzungen die du geschaffen hast. Wie alt ist denn deine Tochter jetzt?

Mit der Zeit habe ich mich langsam zurückgezogen, in der Hoffnung das sie ihre sachen selber verräumt. Das hat auch eine Zeitlang super geklappt. Es ging dann weiter das sie ihre Schuhe überall im Haus verteilt hat, Zahnpasta Tube immer offen, ihre gebrauchten Kleider im ganzen Zimmer verteilt, im Haus überall Papier und Spielsachen u.s.w. Auch ihr Zimmer räumt sie nicht mehr auf ausser ich mache Druck.
Sie ist ein richtiger Chaot und ich bin nur noch am reden, räum das bitte weg, Schuhe kommen in den Schuhschrank u.s.w.

Wie sieht's denn bei euch selber aus. Wichtig ist zuallerst, dass man den Kindern ein gutes Vorbild ist. Ich ertappe mich auch immer wieder, dass ich von meinen Kindern verlange die Schuhe zu versorgen und gerade wenn ich sie darauf aufmerksam machen will, sehe ich, dass meine auch immer noch am Boden rumliegen.... :-)

am besten besprichst du das einmal in einer ruhigen Minute mit ihr. Sag ihr, was dich ärgert und was du von ihr möchtest. Überleg dir auch einmal, welche Dinge dir wirklich wichtig sind. Vielleicht kannst du in ihrem Zimmer etwas weniger streng sein. (Evt. kann sie ja auch ein Schild basteln mit der Aufschrift: "Hier räumt Léonie auf". Oder: "für die Ordnung in diesem Zimmer ist Léonie verantwortlich." Dann kannst du die Verantwortung etwas abgeben und musst nicht immer das Gefühl haben, du müsstest sie auf ihr Chaos aufmerksam machen. Je nach dem wie alt sie schon ist.
Wenn ihr Regeln besprecht, versuch auch sie zu Wort kommen zu lassen. Hör ihr zu, was sie zu dem zu sagen hat. Wahrscheinlich ist es für sie gar kein so grosses Problem. Sag ihr, warum es für dich eines ist und dass du es Leid bist, sie immer wieder darauf aufmerksam zu machen. Frag sie einmal, was sie vorschlagen würde. Wie könntet ihr dieses Problem lösen resp. anpacken. Sucht die beste Lösung raus und schreibt genau die Regeln auf. Wer räumt was bis wann wohin auf? Positiv formulieren, also abmachen, was sie tun soll und nicht, was sie NICHT tun soll.
Besprich mit ihr auch die Konsequenzen. Was passiert wenn sie es vergisst oder einfach grad zu faul ist. Ich würde versuchen sie am Anfang eher zu motivieren, als mit Konsequenzen aufzufahren. Je nach Alter kannst du eine Punktekarte/Chläberliplan machen. Wenn sie älter als 10 Jahre ist, dann kann ich dir dann noch etwas anderes empfehlen.
Hier gibt es einige Punkte zu beachten:
Positiv formulieren, was möchtes du von ihr. Du kannst etwas witziges basteln, dass sie gern hat. Z.B ein Piratenschiff, einen Zoo, eine Rennbahn, ein Schloss usw. Beim Schloss kannst du z.B. auf jedes Fenster den Sticker kleben, bei der Rennbahn auf jedes Feld, Abschnitt und beim Zoo z.B in jedes Gehege. Die Punktekarte darf ruhig phantasievoll sein, witzig aussehen und Spass machen. Jedes Mal wenn sie es geschafft hat, (also wenn sie z.B ihre Schulsachen an den richtigen Ort versorgt hat) dann darf sie ein Kleberli aufkleben. Bei kl. Kindern reicht oft schon der Kleber als Belohnung. Du kannst aber auch zusätzlich noch eine Belohung geben. Es muss nicht immer etwas teures, gekauftes sein. Z.B eine Extra Geschichte lesen, ins Schwimmbad gehen, einen Kuchenbacken, eine Velotour usw. lass dir was einfallen. Es ist auch möglich, eine grössere Belohnung in Aussicht zu stellen. Z.B ein Plüschtier, eine DVD kaufen, ins Kino gehen usw. muss aber nicht sein. Setz ein leichtes Ziel. Also z.B nach dem 1. Mal die Sachen die ihr abgemacht habt wegräumen, ein Kleberli und eine kl. Belohnung. Nach insgesamt 3 Kleberli evt. eine grössere Belohnung und nach einer Woche dann eine grosse Belohnung. Mach es dann etwas schwieriger und lass mit der Zeit die Belohnungen weg und lass die Punktekarte „ausschleichen“. Achtung! Keine Kleber wegnehmen, nicht schimpfen wenns nicht geklappt hat, motivieren fürs nächste Mal.
Wenn es eine grössere Belohnung gibt. z.B eine DVD, einen Kinobesuch usw., dann kannst du z.B auch ein Bild der "Belohnung"ausdrucken und in kleine Einzelteile zerschneiden. (z.B 10-14 Stück). Jedes Mal wenn sie es geschafft hat, darf sie ein "Puzzleteil" aufkleben.


Wir haben schon einiges zusammen versucht, Ämtliplan, Süneli fürs aufräumen und weggräumen mit Belohnung, unendlich viel Reden, bunte Kisten zum reinräumen u.s.w.
Sie verlegt all ihre Sachen und findet sie dann nicht mehr. Gestern bekam sie von meiner Mutter 10 Franken für ihr gutes Zeugnis und sie legt es irgendwo hin und heute wo sie etwas kaufen wollte mit dem Geld findet sie es nicht mehr. Das geht mit fast allem so.

Genau dem sagt man logische Konsequenz. Wenn man nicht aufräumt, dann findet man die Sachen nicht mehr oder verliert sie. Lass dich dadurch nicht aus der Ruhe bringen. Diese Konsequenzen muss sie dann auch tragen. Räum ihr diese auch nicht aus dem Weg.

Natürlich werde ich dann auch wütend wenn wir zuerst das ganze Haus wegen Dingen die nicht an Ihrem Platz sind absuchen müssen. Sie findet die ganze Aufräumerei einfach langweilig. Verpacke ich die sache in ein Spiel ist es 5 Minuten toll und danach wieder langweilig.

Da hat sie ja auch Recht. Aufräumen ist ja wirklich etwas Langweiliges. Trotzdem muss es erledigt werden. Entweder man macht das mit einem trotzigen, hässigen Gesicht, oder mit einem Lächeln, beeilt sich und ist schneller fertig. Du bist nicht alleine verantwortlich und musst ihr ein Programm bieten, damit das Aufräumen für sie nicht mehr Langweilig ist. Lass sie selber mal nach einer Lösung/Alternative suchen. Biete ihr Hilfe an, wenn sie selber keine Lösung weiss, aber erledige es nicht für sie. Vielleicht hat sie selber ja auch gute Ideen?

Wie kann ich meiner Tochter etwas mehr Ordnung beibringen ?

Lg Shanaya

Schau mal, was du mit diesen Anregungen anfangen kannst und melde dich einfach wieder, ok?
liebe Grüsse
Kathrin
Kathrin Buholzer
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