Vorpubertät oder sonstige Probleme?

Erziehungsfragen und Antworten ab dem 1. Schuljahr

Moderator: Kathrin Buholzer

Vorpubertät oder sonstige Probleme?

Beitragvon Brigid » 02.06.2008, 12:16

Hallo

Schön, dass ich mich hier austauschen kann.... ich bin neu und komme aus aktuellem Grund bzw. Thema ins Forum, um mich umzuhören, auszutauschen, andere Meinungen einzuholen.
Meine Situation ist folgende: ich war 10 Jahre lang alleinerziehende Mutter meines Sohnes, hatte schon mal hier und da auch längere Beziehung mit Männern, auch zusammen gewohnt.
Mein Sohn sieht seinen (biologischen) Vater jedes 2. Wochenende. Letzten Herbst ging eine 2-jährige Wochenend-Beziehung auseinander - ich habe mich dann aber Anfang diesem Jahr auch schon wieder liiert. Der "aktuelle Mann" wohnt seit kurzem nun auch bei und mit uns.

Nun zur eigentlichen Situation: Mein Sohn sollte vor dem Schlafengehen duschen, was er sowas von nicht gerne tut. Natürlich musste er trotzdem duschen, und ist dann auch ab ins Bett gehuscht, was mich schon gewundert hat, dass es so schnell ging (hab nachher gemerkt, dass er seine Zähne nicht geputzt hat). Ich sagte ihm dann vorm Einschlafen noch, ich fänds nicht gut, dass er so ein Aufstand macht und zickt, obwohl wir ja abgemacht haben, dass er nun täglich bzw. alle 2 Tage duschen soll. Ich fragte ihn auch, wieso er wegen ein paar Minuten Dusche so einen Elefanten draus macht.....
dann ist seine Reaktion (immer öfter in letzter Zeit): ich bin so blöd, ein "Tubel", ein A***loch, ich möchte ich wäre gar nicht hier (auf der Welt)..... er versinkt metertief in Selbstmitleid - und das stimmt mich sekundenschnell um von wütend auf traurig! Er macht das dann richtig mantra-mässig, wiederholt es bis er einschläft!!

Nun meine eigentliche Frage: WIE REAGIEREN auf sowas?? Ich weiss nicht, womit ich am Meisten erreiche: ignorieren? Das Gegenteil behaupten? Ihn trösten? Das als Tabu erklären? ....... Hilffeeeee, ich habe das Gefühl, ich kann da mit falscher Reaktion so viel kaputt machen!

Danke für Erfahrungsberichte oder Tipps!

Liebe Grüsse
Brigid
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 02.06.2008, 13:11

Hallo

Schön, dass ich mich hier austauschen kann.... ich bin neu und komme aus aktuellem Grund bzw. Thema ins Forum, um mich umzuhören, auszutauschen, andere Meinungen einzuholen.

Hallo Birgid! Herzlich Willkommen und schön, dass du hier dabei bist! Ich kann dir gerne mal ein paar grundsätzliche Tipps geben.

Meine Situation ist folgende: ich war 10 Jahre lang alleinerziehende Mutter meines Sohnes, hatte schon mal hier und da auch längere Beziehung mit Männern, auch zusammen gewohnt.
Mein Sohn sieht seinen (biologischen) Vater jedes 2. Wochenende. Letzten Herbst ging eine 2-jährige Wochenend-Beziehung auseinander - ich habe mich dann aber Anfang diesem Jahr auch schon wieder liiert. Der "aktuelle Mann" wohnt seit kurzem nun auch bei und mit uns.

Nun zur eigentlichen Situation: Mein Sohn sollte vor dem Schlafengehen duschen, was er sowas von nicht gerne tut. Natürlich musste er trotzdem duschen, und ist dann auch ab ins Bett gehuscht, was mich schon gewundert hat, dass es so schnell ging (hab nachher gemerkt, dass er seine Zähne nicht geputzt hat). Ich sagte ihm dann vorm Einschlafen noch, ich fänds nicht gut, dass er so ein Aufstand macht und zickt, obwohl wir ja abgemacht haben, dass er nun täglich bzw. alle 2 Tage duschen soll. Ich fragte ihn auch, wieso er wegen ein paar Minuten Dusche so einen Elefanten draus macht.....

Ich würde mal mit ihm zusammen sitzen und ihm dein Anliegen nochmals genau erklären. "Mir ist es wichtig, dass du dich jeden 2. Tag duschst." (kannst auch noch eine Erklärung dazu tun, warum). "Es verleidet mir aber, wenn ich dich ständig ermahnen muss. Hast du eine Idee, wie wir das regeln wollen." Hör mal zu was er zu sagen hat. Vielleicht hat er selber eine Lösung parat. Evt. kann er am morgen duschen, vielleicht ist es besser, wenn er es vor dem Nachtessen macht? Sucht nach Lösungen, ihr könnt eine Art "Brainstorming" machen. Entscheidet euch für eine Lösung und schreibt dann zusammen einen "Verhaltensvertrag". Macht genau ab wie das mit dem Duschen in Zukunft laufen soll. (Wahrscheinlich müssen beide Seiten einen Kompromiss eingehen).
Vielleicht reicht das schon, damit er sich besser daran halten kann. Wenn nicht kannst du zusätzlich folgendes versuchen:
Oft ist es nötig, die Kinder für ein bestimmtes Verhalten zu motivieren. Diskutier mit ihm mögliche Belohnungen, welche mit der Einhaltung der Regel verknüpft werden. Also wenn er sich an die Abmachung hält, dann.... Versuch mit ihm Privilegien auszuhandeln. Das können Dinge sein, die er bis jetzt einfach so machen durfte, erhalten hat, ohne etwas dafür zu tun. Das kann aber auch eine zusätzliche Belohnung sein. (Muss nicht unbedingt ein teures Geschenk sein. Besser: ein Ausflug, einen Film schauen, zusammen etwas unternehmen usw). Schreibt diese Privilegien, Belohnungen ebenfalls auf. Also wann erhält er welche Belohnung? Ihr könnt auch abmachen, dass er Punkte erhält und diese dann gegen irgendwas abgemachtes eintauschen kann.
Schreibt alles in den Verhaltensvertrag, unterschreibt ihn beide und hängt ihn irgendwo gut sichtbar auf.
Nach einer gewissen Zeit, kannst du die Belohnungen dann weglassen und den Verhaltensvertrag "ausschleichen" lassen.


dann ist seine Reaktion (immer öfter in letzter Zeit): ich bin so blöd, ein "Tubel", ein A***loch, ich möchte ich wäre gar nicht hier (auf der Welt)..... er versinkt metertief in Selbstmitleid - und das stimmt mich sekundenschnell um von wütend auf traurig! Er macht das dann richtig mantra-mässig, wiederholt es bis er einschläft!!

Ich denke, dass er dir damit etwas sagen möchte. Lass das nicht einfach so über dich ergehen. Frage nach, sag ihm auch, dass dich das traurig macht. Versuch gut zuzuhören und nimm diese Gefühle ernst. "Du bist richtig wütend auf mich, stimmst? Du ärgerst dich grad über mich? Ich habe das Gefühl, dass dich etwas ärgert, traurig macht. Möchtest du darüber sprechen?" Vielleicht ist er eifersüchtig, kommt mit der Situation nicht so gut zurecht? Wenn du mit ihm sprichst, versuch seine Gefühle nicht wegzudrücken. "Das ist doch nicht so schlimm, jetzt benimm dich doch nicht so blöd..." Zeig ihm, dass du seinen Kummer ernst nimmst, moralisiere, predige, belehre, kritisiere, beruhige, berate, ermahne ihn NICHT und gib ihm auch keine Lösungen vor. Höre einfach gut zu und gib das was du gehört hast in deinen eigenen Worten wieder. "Habe ich dich richtig verstanden, du möchtest..."

Versuch dich auch einmal darauf zu achten WIE du Anweisungen gibst:

Nicht zuviele! Oftmals texten wir unsere Kinder von morgens bis abends mit Anweisungen zu. Je mehr Anweisungen wir geben, umso mehr Möglichkeiten haben die Kinder nicht zu gehorchen. Oftmals geben wir auch einfach nur Anweisungen aus lauter Gewohnheit. "Pass auf dort drüber, diese Pflanzen solltest du nicht anfassen, jetzt musst du dann mal den Schlafanzug anziehen." Hier wäre es besser entweder gar nichts zu sagen oder dann: "Komm her zu mir, Lass die Pflanzen in Ruhe, geh jetzt bitte deinen Schlafanzug anziehen." Überleg dir jeweils, BEVOR du eine Anweisung gibst: Ist diese jetzt wichtig? Denk auch daran, dass du dann auch eine Konsequenz parat haben musst, wenn er sie nicht befolgt.

Frageform! Immer wieder geben wir Anweisungen als Frage. "Könntest du bitte deine Füsse vom Tisch nehmen? Kommst du bitte? Gehst du jetzt die Hände waschen?" Wenn wir eine Anweisung als Frage formulieren, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn das Kind "Nein" sagt. Also sag immer, WAS genau du von deinem Kind erwartest. Positiv Formulieren!

Zu Ungenau! "Leon!" oder "Hör auf mit dem Blödsinn!" "Jetzt reichts aber! "Jetzt benimm dich!" Diese vagen Andeutungen sagen dem Kind weder mit was es aufhören, noch was es stattdessen tun soll.

Von weit her! Immer zum Kind hingehen. Nicht von der Küche ins Kinderzimmer schreien!

Zur falschen Zeit! Vorher ankündigen. Nicht einfach den Fernseher ausmachen, oder zum essen rufen. Sag ihm vorher wie lange er etwas tun darf. Geh ca. 5 Min. vorher zu ihm hin und sage: "In 5 Minuten können wir essen, wenn ich das nächste Mal komme, dann möchte ich, dass du gleich mitkommst und dir die Hände wäschst."

Es gibt noch weitere "Erziehungsfallen":

Umgang mit Strafen:
Strafe wird angedroht, aber nicht ausgeführt. Das Kind lernt mit der Zeit, dass die Eltern die Strafen nur androhen, aber trotzdem nix passiert.

Strafe als letzte Möglichkeit:
Die Eltern warten zu lange, bevor sie auf das Problemverhalten reagieren. Strafen fallen dann häufig zu hart aus.

Inkonsequente Bestrafung:
Die Eltern sind sich nicht einig, ob und wie sie Konsequenzen anwenden. Für das Kind ist es schwierig zu merken, welche Linie jetzt gilt.


Nun meine eigentliche Frage: WIE REAGIEREN auf sowas?? Ich weiss nicht, womit ich am Meisten erreiche: ignorieren? Das Gegenteil behaupten? Ihn trösten? Das als Tabu erklären? ....... Hilffeeeee, ich habe das Gefühl, ich kann da mit falscher Reaktion so viel kaputt machen!

Danke für Erfahrungsberichte oder Tipps!

Liebe Grüsse
Brigid

Ihn ernst nehmen, Schwierigkeiten zusammen besprechen. Lass ihn selber auch nach Lösungen suchen. Nicht immer selber grad eine Lösung präsentieren, belehren, kommandieren, predigen, urteilen. Je älter die Kinder werden, umso mehr nervt sie das und bringt meistens nur Stress und Ärger.
Regeln besprechen und diese dann zusammen schriftlich festhalten und dann auch irgendwo gut sichtbar aufhängen. Logische Konsequenzen folgen lassen, wenn es nicht klappt. Oder wie oben beschrieben, als Motivation einen "Verhaltensvertrag" mit ihm aushandeln.
Versuch auch immer wieder den Fokus aufs Positive zu setzeh. Tut dein Sohn etwas, dass dir gefällt dann lobe und ermutige ihn und sag ihm GENAU, was dir gefallen hat.
Achtung nicht ins Negative fallen: "Schön, dass du heute endlich Mal geduscht hast und ich nicht wie sonst immer etwas sagen musste.."

Schau Mal, ob du mit diesen Anregungen etwas anfangen kannst. Melde dich einfach wieder für Feedback oder Fragen und wenn du willst, kannst du auch noch mehr Beispiele aufschreiben, dann kann ich dir noch etwas konkretere Tipps geben.
liebe Grüsse
Kathrin
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Beitragvon Brigid » 02.06.2008, 13:43

Hoi Kathrin

Danke herzlich für deine ausführliche Antwort und hilfreichen Tipps!

Meine Folgefrage: Ist es zu viel verlangt, dass ein 10jähriger jeden Tag sein Bett macht (als Job), den Tisch abends aufdeckt und den Güsel bei Bedarf runterbringt? Auch muss er jede Woche sein Zimmer aufräumen und staubsaugen.
Mittlerweile denke ich nämlich, dass er ziemlich "gut davonkommt", eher noch etwas mehr machen könnte im Haushalt.
Oder ist das altmodisch.....?
Es macht mich halt wütend bzw. unsicher, weil ich das Gefühl habe, je mehr ich erlaube und auf meinen Sohn eingehe, desto weniger Wert hat dies in seinen Augen. Wenn ich ihm zuliebe Sachen organisiere und ihn beschenke, kriege ich als Dankeschön meist irgend eine Situation wie oben beschrieben! Und im Gegenzug: Je strenger ich die Zügel anziehe, desto besser klappt es mit ihm...... Das stimmt mich wirklich sehr traurig.

Ich denke, es stimmt - wir texten ihn oftmals zu sehr zu. Die Tipps, direkt zu reden und nicht von weit her, werde ich mir zu Herzen nehmen und mal üben.

Herzlichen Dank, bis bald.
Brigid
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 02.06.2008, 14:04

Hoi Kathrin

Danke herzlich für deine ausführliche Antwort und hilfreichen Tipps!

Bitte, ist sehr gern geschehen!

Meine Folgefrage: Ist es zu viel verlangt, dass ein 10jähriger jeden Tag sein Bett macht (als Job), den Tisch abends aufdeckt und den Güsel bei Bedarf runterbringt? Auch muss er jede Woche sein Zimmer aufräumen und staubsaugen.

Mittlerweile denke ich nämlich, dass er ziemlich "gut davonkommt", eher noch etwas mehr machen könnte im Haushalt.
Oder ist das altmodisch.....?

Macht doch einmal zusammen eine Liste und schaut einmal, welche Arbeiten bei euch im Haushalt anfallen? Schreibt dann hinter die Arbeiten jeweils den Namen der Person, welche die Arbeit im Moment erledigt und wer davon profitiert.
Wahrscheinlich wird bei den meisten Arbeiten dein Name stehen. Schaut einmal zusammen, welche Arbeiten/Ämtli dein Sohn übernehmen könnte. Am besten ist es auch hier, wenn ihr die Ämtli ganz genau aufschreibt, was muss er tun und bis wann muss es erledigt sein. Ihr könnt ja den Ämtliplan zusammen etwas gestalten mit zeichnen, Stickers (wenn er gerne Fussball hat, z.B ein Tor zeichnen und ins Tor die Ämtli reinschreiben. Vorne dazu z.B von einem "Schuttibildli" den Kopf eines Spielers rausschneiden und den Kopf von einem Photo deines Sohnes einsetzen) oder was er sonst so gern hat.


Es macht mich halt wütend bzw. unsicher, weil ich das Gefühl habe, je mehr ich erlaube und auf meinen Sohn eingehe, desto weniger Wert hat dies in seinen Augen. Wenn ich ihm zuliebe Sachen organisiere und ihn beschenke, kriege ich als Dankeschön meist irgend eine Situation wie oben beschrieben!

Es geht nicht darum, ihn zu beschenken oder Sachen zu organisieren. Es geht darum, dass es manchmal nötig ist, die Kinder für ein Verhalten, dass sie lernen müssen zusätzlich zu motivieren. Oft ist es besser zu motivieren und zu loben, wenn es gut klappt, als immer nur zu schimpfen und zu drohen. Soll jetzt nicht heissen, dass du in Zukunft nur noch Belohnungen austeilen sollst. Einfach für bestimmtest Verhalten, dass du mehr sehen möchtest, dass noch nicht so gut klappt und das du auch kontrollieren kannst. (Wie z.B Ämtli).
Auf deinen Sohn eingehen, mit ihm zusammen nach Lösungen zu suchen, hat sehr viel mit Verantwortung übertragen zu tun. Du musst nicht mehr für alles was er tut die Verantwortung übernehmen. Du musst auch nicht mehr für alles eine Lösung parat haben.
Versuch nicht jede Angelegenheit von deinem Kind zu deinem Problem zu machen. Wenn du ihm jede Hürde aus dem Weg räumst, dann nimmst du ihm die Chance auf eigenen Beinen zu stehen. Gib deinem Sohn nicht immer die Lösung für seine Probleme, du musst nicht immer alle Probleme lösen.
Das ist ein ganz wichtiger Schritt für seine Selbständigkeit und trägt wesentlich zur Entspannung bei euch in der Familie bei. Kinder können nur Verantwortung üben, wenn wir sie ihnen nicht ständig abnehmen.
Es gibt dazu einen guten Satz: Es gibt eine Hilfe, die keine Hilfe ist!
Er wird Regeln und Absprachen auch besser akzeptieren, wenn er bei der Lösungsfindung mit dabei war und auch einen Teil dazubeigetragen hat.
Warte jeweils nicht zu lange. Also nicht erst, wenn das Problem schon zu einer grossen Belastung geworden ist, sondern schon früher ansetzen, darüber reden und Lösungen suchen.


Und im Gegenzug: Je strenger ich die Zügel anziehe, desto besser klappt es mit ihm...... Das stimmt mich wirklich sehr traurig.

Ich denke es geht hier nicht um Strenge, sondern um Konsequenz. Du wirst nicht darum herumkommen Konsequenzen einzusetzen. Das hindert dich aber nicht daran, trotzdem einen liebevollen, ruhigen und harmonischen Umgang mit deinem Sohn zu haben.

Alle diese Punkte wie Ämtliplan, Fam.regeln, Regeln für den Umgang untereinander würde ich an einer Familiensitzung besprechen. Wenn die Kinder älter werden, ist es hilfreich gewisse Themen regelmässig miteinander zu besprechen. Am besten ist es, wenn ihr ein Blatt irgendwo aufhängt oder hinlegt, wo jeder seine wichtigen Themen aufschreiben kann. Das muss nicht zwangsläufig ein Problemverhalten sein, dass kann z.B auch sein: "Was machen wir am Wochenende, was schenken wir dem Grosi zu Weihnachten..." Also auch die Kinder dürfen aufschreiben, was sie besprechen wollen und was ihnen auf dem Herzen liegt.
Versucht den "Familienrat" die "Familiensitzung" oder wie ihr dem auch immer sagen wollt, immer am gleichen Tag etwa zur gleichen Zeit durchzuführen. Die Besprechung sollte so zw. 10 und 20 Min. dauern und danach ist es gut, wenn alle zusammen etwas machen können. z.B Morgen- oder Abendessen, einen Spaziergang, einen Film schauen usw.
Auch wenn man das Gefühl hat man könne diese Sachen auch sonst mal unter der Woche besprechen, ist es halt im Alltag oft so, dass man oft keine Zeit hat oder oft auch gar nicht alle anwesend sind. Eine solche regelmässige Familiensitzung fördert auch den Zusammenhalt in der Familie und zeigt auch den Kindern, dass ihre Meinungen wichtig sind und auch angehört werden. Oft geht es darum Kompromisse zu finden, so dass alle einigermassen damit leben können.


Ich denke, es stimmt - wir texten ihn oftmals zu sehr zu. Die Tipps, direkt zu reden und nicht von weit her, werde ich mir zu Herzen nehmen und mal üben.

Herzlichen Dank, bis bald.
Brigid

Wichtig ist, dass du versuchst deine Antennen sehr fein einzustellen. Versuch immer wieder deinem Sohn gut zuzuhören, ihn nicht zu "verhören" und nimm seine Gefühle ernst und benenne sie. Er wird auch dich ernster nehmen und wird für deine Argumente zugänglicher.
Probiere auch Verallgemeinerungen zu verhindern. Wenn dir etwas nicht passt, dann sag es lieber in der Ich-Form. "Mich stört es, macht es traurig, hässig, wenn du mich so anschreist."
Wie ich schon im 1. Posting geschrieben habe: Versuch auch immer wieder zu loben. Macht dein Sohn etwas, dass dir gefällt dann lobe ihn und sag ihm genau was dir gefallen hat. "Ich finds toll, dass du mich anständig gefragt hast."
Wichtig ist auch, dass du trotz den Schwierigkeiten im Gespräch mit ihm bleibst. Zieh dich nicht zurück und falle nicht in die "Opferrolle". Auch wenn ihr mal richtig Krach gehabt habt, such in einer ruhigen Minute das Gespräch. Sprich mit ihm darüber, auch wie es dir dabei ging, das schafft Vertrauen. Du musst ihm Halt geben, das heisst, dass du klar, konsequent aber auch fair sein musst.

Wie schon gesagt: Immer mehr müsst ihr auch gemeinsam nach Lösungen suchen. Frag ihn immer wieder danach. "Wie könntest du das jetzt machen.?" "Was erwartest du von mir?" "Du hast dich nicht an die Abmachungen gehalten, deshalb nehme ich dir jetzt einen Moment deinen DVD Player weg. Ich verstehe, dass du wütend bist und lass dich jetzt einen Moment in Ruhe."
Warte mir den Konsequenzen nicht zu lange. Also nicht bis dir der Kragen schon fast platzt und du immer und immer wieder gedroht hast. Sag es einmal und wenn es in der abgemachten Zeit nicht geklappt hat oder er eine Abmachung nicht eingehalten hat, dann lass eine logische Konsequenz folgen und sag ihm immer auch, WARUM du es tust.
Wenn du mehr Fragen oder Beispiele hast, dann melde dich einfach, ok?
Liebe Grüsse
Kathrin
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