8 jähriger hat starke innere Unruhe und Eifersucht

Erziehungsfragen und Antworten ab dem 1. Schuljahr

Moderator: Kathrin Buholzer

8 jähriger hat starke innere Unruhe und Eifersucht

Beitragvon danidani » 25.01.2017, 23:01

Hallo! Unser sohn (8)ist eigentlich ein sehr ruhiges und sensibles kind. Seit der geburt unseres 2.kindes (1) zeigt der grosse starke Eifersucht.Anfangs zweifelte er stark an sich sagte er gehöre auf den müll oder würde sich strom durchs herz jagen. Er hielt dem baby schonmal die nase zu. Er wurde zunehmenst unruhiger (zappelt ,schreit ,ist grob im spiel dem Baby und uns gegenüber so dass es weh tut). Er zeigt nun aber deutlich dass er sich aufs baby freut und ist insgesamt nicht mehr so regressiv sich selbst gegenüber. Aber diese starke Unruhe von früh bis spät mit dem provokanten schroffen Auftreten wäre noch auszuhalten wenn er zwischendurch einfach mal seinen interessen nachgehen würde. Er hatte schon immer kaum eigene ideen (er möchte permanent unterhaltet werden oder rennt hinter einem her.Es gibt jeden tag auch gemeinsame spielzeiten sowohl mit baby als auch mit ihm allein. Aber es kostet so viel kraft denn er stört bewusst auch unseren schlaf. Er ist provokant laut u ruft babys namen obwohl er weiss d der kleine schläft. Er soll für ihn wach sein. Es gibt regeln (zb.schlafen lassen;nicht grob sein)verstößt er dagegen folgt zb stille treppe /zimmer leider kommt es so oft am tag vor dass ich das gefühl habe ich stosse ihn mehr von mir obwohl er sich sicher schon benachteiligt fühlt. Was kann ich tun?positive bestärkung nützt auch nichts...das verhalten bleibt u er streitet das lob auch ab ....
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Re: 8 jähriger hat starke innere Unruhe und Eifersucht

Beitragvon Kathrin Buholzer » 02.02.2017, 16:01

Hallo Dani
Ich kann dich ersteinmal etwas beruhigen. Das ist ein ganz normales Verhalten, welches dein Sohn da zeigt. Er war jetzt 7 Jahre ganz alleine, hatte euch beide zu seiner vollen Verfügung, musste euch nicht teilen und nun wurde er quasi vom Thron gestossen. So ein Baby bringt ganz viel Veränderung mit sich, es verändert auch die Familienstruktur. Alle müssen sich in ihren Rollen neu finden, besonders die älteren Geschwister.
Dass er hier Eifersucht zeigt ist ganz typisch. Oft zeigt sich diese Eifersucht erst dann, wenn die Kleinen mobil werden, also wenn sie sozusagen ins Territorium der Älteren einbrechen.

Schau mal hier:

http://elternplanet.ch/2015/12/was-ist- ... ich-nervt/

und hier:

http://elternplanet.ch/2011/05/eifersuc ... elt-kommt/

Das Problem ist auch, dass man manchmal in einer Negativspirale steckt und selber gar nicht mehr recht hinaus findet. Man hat dann das Gefühl, ALLES läuft schief, ALLES macht er falsch und STÄNDIG UND IMMER benimmt er sich daneben.

http://elternplanet.ch/2016/01/willkomm ... ivspirale/

Achte dich einmal ein bisschen, in welchen Situationen das denn passiert:

http://elternplanet.ch/2014/02/ab-auf-d ... ngsposten/

Und wie oft am Tag das denn tatsächlich passiert:

http://elternplanet.ch/2014/01/staendig-immer-dauernd/

Wichtig ist es, den Fokus wieder mehr auf das Positive zu legen. Achte dich ganz bewusst auf die Dinge, die er gut kann. Sachen die gut laufen oder wenn er sich Mühe gibt:

http://elternplanet.ch/2014/11/die-negativliste/

http://elternplanet.ch/2014/08/wie-ist- ... iesem-lob/

Ich denke hier geht es ganz stark um Aufmerksamkeit. Kinder können sich nämlich angewöhnen sich "daneben" zu benehmen, nämlich dann, wenn wir sie nicht genügend beachten und wertschätzen, wenn sie sich "gut" verhalten. Gerade wenn er das Lob abstreitet, kann das ein Zeichen dafür sein, dass er sich das nicht so gewohnt ist und dass er sich fast ein bisschen "unwohl" fühlt dabei.

Lies dir mal die verschiedenen Artikel durch. Es geht hier eindeutig um Beziehungsarbeit. Nimm dir ganz bewusst Zeit für ihn. Gerade auch am Abend wäre ein guter Moment. Wenn das Kleine im Bett ist, dann nimm dir eine halbe Std. z.B nur für ihn. Dann könnt ihr noch ein Spiel zusammen machen, ein Buch vorlesen, plaudern, kuscheln usw.
Vielleicht kannst du auch einmal in der Woche mit ihm alleine etwas unternehmen. Vielleicht an einem Nachmittag oder mal am Wochenende.
Manchmal ist es auch hilfreich, wenn man das kleine Geschwisterchen mal einen Moment abgibt und dann mit dem Grösseren alleine etwas macht.

Er tut das alles nicht, um dich zu ärgern, sondern weil er sich wahrscheinlich ein bisschen zurückgewiesen fühlt, weil er Eifersucht spürt und nicht recht weiss wie er damit umgehen kann. Das ist für Kinder ganz schwierig. Sie benehmen sich dann in den Augen der Eltern "unmöglich" und werden dadurch noch mehr zurück gewiesen. Diesen Kreislauf gilt es zu durchbrechen.

Regeln und Abmachungen sind wichtig, aber der Alltag sollte nicht nur daraus bestehen. Überlegt euch einmal, was euch wichtig ist und dann setzt euch mit ihm zusammen und besprecht ein paar Regeln.
Sagt ihm nicht einfach was er tun soll, sondern stellt Fragen und Gegenfragen. "Was ist wichtig? Was passiert, wenn du laut herum brüllst und das Baby schläft?" usw.

http://elternplanet.ch/2015/02/kommunikation-ist-alles/

http://elternplanet.ch/2014/03/immer-di ... kussionen/

Zeig ihm, dass er der grosse Bruder ist und dass du stolz auf ihn bist. Lass ihn viel mithelfen, lobe und ermutige ihn und pass auf, dass du nicht "zu nah" an ihm dran bist und ständig an ihm rum nörgelst.
Vielleicht liest du dir bei Gelegenheit mal die versch. Erziehungsfallen durch:

http://elternplanet.ch/index.php?s=

Und das hier, ist vielleicht auch noch hilfreich:

http://elternplanet.ch/2015/05/kleine-h ... ngsalltag/

Schau mal was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder, ok?
Liebe Grüsse

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Re: 8 jähriger hat starke innere Unruhe und Eifersucht

Beitragvon liebling » 05.03.2017, 13:53

es ist irgendwo schon normal, dass ältere Geschwister manchmal eifersüchtig sind, aber dass es so lange dauert, auch nicht.
Dein Sohn muss lernen, dass das Baby zu der Familie gehört und von ihm beschützt werden soll. Er soll die Rolle eines älteren Bruders übernehmen.
Ihr als Eltern solltet ihm aber auch mehr Liebe und Zuwendung zeigen.
Anscheinend ist da auch früher in der Erziehung vieles schief gelaufen, wenn er sich jetzt so verhält und nicht gelernt hat, in dem Alter auch schon eigene Ideen zu haben und sich selber zu unterhalten.
Liebe Grüße,
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Re: 8 jähriger hat starke innere Unruhe und Eifersucht

Beitragvon Kathrin Buholzer » 09.03.2017, 18:38

Ich denke nicht, dass man hier von "schief gelaufen" sprechen kann.
Alle Kinder entwickeln sich anders und unterschiedlich schnell und haben mehr oder andere Defizite als andere Kinder.
Natürlich gibt es viele Verhaltensmuster, die sich eingeschlichen haben und an den meisten sind wir Eltern nicht ganz "unschuldig". Wichtig ist, dass man immer wieder genau hin schaut und auch kritisch ist mit sich selber.
"Wann passiert das? Was geht dem voraus? Wie reagiere ich in der Situation? Was könnte ich besser machen?" Solche Fragen muss man sich als Eltern immer wieder stellen.
Ganz oft verstärkt sich dieses "negative Verhalten" noch mehr, weil man als Eltern eben zu wenig Aufmerksamkeit für das "angemessene Verhalten" zeigt.
Auch wenn man als Eltern plötzlich spürt, dass da plötzlich einige Dinge etwas schwierig geworden oder gar aus dem Ruder gelaufen sind, hat man immer und jederzeit die Möglichkeit da einzugreifen und vor allem sein eigenes Verhalten zu überdenken und gewisse Dinge etwas anders anzupacken.
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Re: 8 jähriger hat starke innere Unruhe und Eifersucht

Beitragvon danidani » 22.04.2017, 05:48

Hallo Kathrin!
Vielen lieben dank für die wirklich tollen Ideen. Ich stelle auch fest wie wichtig diese extra zeit für den grossen ist und er dann auch seine Aufmerksamkeit geniesst und er ruhiger wird. Wir haben das glück dass meine tante und mein vater auch in der nähe sind und gerne zeit mit ihm verbringen. Nun meine Frage: bereits im kleinkindalter war mein grosser nie daran interessiert selbst mit ideen zum spielen zu entwickeln. Ich ging nach 1 jahr wieder arbeiten und hatte ein schlechtes gewissen ihn bei opa gelassen zu haben und habe jede freie Minute genutzt und mit ihm gespielt. Prinzipiell ist es sicher auch nicht falsch.Aber bis heute (8J) hat er ausser rad fahren keine ideen. Sein zimmer ist nur zum schlafen da u sein spielzeug interessiert ihn nicht.wenn ich mit ihm in seinem zimmer spiele oder mit nem freund geht es. Aber den rest des Tages ist der kleine seine beschäftigung und oft will dieser das nicht und Streit entsteht permanent. Auch wenn ich sage hol dir was hierher zum spielen. Er will dann nur fern schauen oder geht raus rad fahren bzw fährt zur tante die mit ihm spielt. Ich schau schon dass er jeden tag extrazeit bekommt (die ist begrenzt da wir Hausaufgaben machen während d kleine schläft)Es ist neuer streit entstanden da er jede freie minute bei der tante verbringt. Anfangs hatten wir auch nichts dagegen da er dort seine Aufmerksamkeit bekommt u es ihm gut tut. Aber wir nehmen ihm damit auch die Möglichkeit selbständig zu werden denke ich. Er lief immer schon hinter einem her u wollte helfen. Das kennen wir u machen es auch mut ihm aber es ist eben NUR so den ganzen tag. Morgens um 6 wird man von ihm geweckt abends. Am Wochenende machen wir oft einen gemütlichen abend zusamnen mit ihm aber er will es immer von Freitag bis sonntag. Er zögert es immer lang hinaus.mein mann und ich sind meist schon um 21 uhr so kaputt und müde von dem anstrengenden tag dass auch d Partnerschaft daran leidet.ich sag oft so jetzt ist "kilian zeit" 30 min aber da fährt er dann rad - zur tante!!!wenn ich sage spiel doch mal mit deinen spielsachen ist er motzig ich kann ihm doch nicht vorschreiben womit er sich beschäftigen soll...was kann ich tun? Gibt es kinder die sich nicht allein beschäftigen können? Ich möchte doch auch nur dass er später nicht auch so abhängig von jemandem ist....
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Re: 8 jähriger hat starke innere Unruhe und Eifersucht

Beitragvon Kathrin Buholzer » 25.04.2017, 17:17

Hallo Kathrin!
Vielen lieben dank für die wirklich tollen Ideen. Ich stelle auch fest wie wichtig diese extra zeit für den grossen ist und er dann auch seine Aufmerksamkeit geniesst und er ruhiger wird. Wir haben das glück dass meine tante und mein vater auch in der nähe sind und gerne zeit mit ihm verbringen. Nun meine Frage: bereits im kleinkindalter war mein grosser nie daran interessiert selbst mit ideen zum spielen zu entwickeln. Ich ging nach 1 jahr wieder arbeiten und hatte ein schlechtes gewissen ihn bei opa gelassen zu haben und habe jede freie Minute genutzt und mit ihm gespielt. Prinzipiell ist es sicher auch nicht falsch.Aber bis heute (8J) hat er ausser rad fahren keine ideen.

Selber zu spielen muss man halt auch ein bisschen lernen. Wenn er bis jetzt nicht so unbedingt die Möglichkeit dazu hatte, dann greift er natürlich auf das zurück, was er bist jetzt hatte. ;-)

Sein zimmer ist nur zum schlafen da u sein spielzeug interessiert ihn nicht.wenn ich mit ihm in seinem zimmer spiele oder mit nem freund geht es. Aber den rest des Tages ist der kleine seine beschäftigung und oft will dieser das nicht und Streit entsteht permanent. Auch wenn ich sage hol dir was hierher zum spielen.

Versuch ihn einfach immer wieder anzuregen, gib ihm Tipps und Anregungen, aber sag ihm nicht, was er genau tun soll. Wenn er z.B mit der Eisenbahn spielt könntest du sagen: "Oh, wär das nicht noch toll, wenn die Eisenbahn an einem tollen Zoo vorbeifahren würde, dann könnten die Leute dort gleich aussteigen und noch den Zoo besuchen." Er kann dann z.B ein paar Tiere aufstellen und selber einen Zoo machen. Oder es fehlt noch ein Tunnel. Dann kannst du ihm eine Kartonkiste geben und er kann daraus einen Tunnel machen, diesen verzieren und anmalen. usw.
Gib ihm Anregungen, frag ihn was es noch braucht, was noch fehlt, so dass er immer wieder selber angeregt wird mitzudenken und Ideen zu haben.
Lass ihn viele Dinge selbstständig tun und erledige es nicht immer für ihn:

http://elternplanet.ch/2014/05/jetzt-la ... er-machen/

Schau dass du versuchst eine gute Struktur in den Tag rein zu bringen. Dass viele Dinge immer etwa gleich sind und zur gleichen Zeit passieren. Kinder brauchen Rituale, damit sie sich wohl fühlen und sich auch an gewisse Regeln halten können:

http://elternplanet.ch/2011/05/rituale-sind-wichtig/

Ebenfalls ganz wichtig ist das Vorausplanen:
http://elternplanet.ch/2016/09/mein-kle ... eimrezept/


Er will dann nur fern schauen oder geht raus rad fahren bzw fährt zur tante die mit ihm spielt. Ich schau schon dass er jeden tag extrazeit bekommt (die ist begrenzt da wir Hausaufgaben machen während d kleine schläft)Es ist neuer streit entstanden da er jede freie minute bei der tante verbringt. Anfangs hatten wir auch nichts dagegen da er dort seine Aufmerksamkeit bekommt u es ihm gut tut. Aber wir nehmen ihm damit auch die Möglichkeit selbständig zu werden denke ich. Er lief immer schon hinter einem her u wollte helfen. Das kennen wir u machen es auch mut ihm aber es ist eben NUR so den ganzen tag.

Auch hier sind klare Abmachungen wichtig. Vielleicht könnt ihr ihm einen Wecker stellen, damit er weiss, wann er denn aufstehen darf. Schau mit ihm, was er in der Zeit, wenn er schon früher wach ist machen könnte.

Morgens um 6 wird man von ihm geweckt abends. Am Wochenende machen wir oft einen gemütlichen abend zusamnen mit ihm aber er will es immer von Freitag bis sonntag.

Ich würde auch hier versuchen eine gewisse Regelmässigkeit rein zu bringen. Er muss wissen, wann jetzt dieser Abend ist und wann nicht. Wenn es einmal so ist und einmal so, dann versucht er ständig, diese Zeit zu "erbetteln".

Er zögert es immer lang hinaus.mein mann und ich sind meist schon um 21 uhr so kaputt und müde von dem anstrengenden tag dass auch d Partnerschaft daran leidet.ich sag oft so jetzt ist "kilian zeit" 30 min aber da fährt er dann rad - zur tante!!!

Versucht den Abend immer etwa gleich zu gestalten. Macht einen Ablauf und immer die gleichen Rituale. Das ist am Abend besonders wichtig. Nimm dir jeden Abend Zeit, z.B wenn er den Pyjama angezogen hat, ein Spiel mit ihm zu spielen, ein Puzzle zu machen oder sonst etwas mit ihm zu machen. Schau mal hier:

http://elternplanet.ch/2015/11/ich-will ... laaaaafen/


wenn ich sage spiel doch mal mit deinen spielsachen ist er motzig ich kann ihm doch nicht vorschreiben womit er sich beschäftigen soll...was kann ich tun? Gibt es kinder die sich nicht allein beschäftigen können? ch möchte doch auch nur dass er später nicht auch so abhängig von jemandem ist....

Ja es gibt durchaus Kinder, die von Natur aus etwas weniger selbstständig sind. Meistens hat das aber wirklich damit zu tun, welche Möglichkeiten sie hatten, selbstständig zu werden. Ganz oft übernehmen wir Eltern dabei einen grossen Teil und stehen ihnen beim selbstständig werden etwas im Weg...
Schau mal was du damit anfangen kannst, ok?
Liebe Grüsse
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Re: 8 jähriger hat starke innere Unruhe und Eifersucht

Beitragvon danidani » 07.05.2017, 08:23

Hallo Kathrin!
Ich habe mich sehr über deine vielen wirklich guten Anregungen und Tipps gefreut. Unser Sohn war als kleinkind sehr schüchtern und ängstlich, klammerte stark an mir. Umso mehr freue mich über seine Entwicklung. Er ist jetzt mit 8,5 jahren offener geworden und versucht (vielleicht auch durch die neue Situation jetzt bruder zu sein)Aufmerksamkeit zu bekommen.in der schule will er den Lacher auf seite haben.erzählt stolz dass er seine matheaufgaben zerschreddert hat. er arbeitet erst alles selbständig und wir gehen es dann zusammen durch. Er schredderte den zettel heimlich und zeigte mir dann eine andere aufgabe die er machen sollte.nachgeholt hat er es trotzdem! Dann provoziert er zu hause wo es geht. Hält sich nicht an Absprachen fahrrad runde um d. Häuser. Er holt sich aber ein eis aus der stadt).Konsequenzen machen ihm nichts aus er sagt immer er vergisst zb dass sein bruder schläft wenn er wütend brüllt über d Hausaufgaben.
Für mich weitaus schlimmer ist aber die Respektlosigkeit die er mir entgegenbringt.Leider macht mein mann auch oft sprüche wo er sich über mich lustig macht oder mich beleidigt. Das kopiert mein sohn 1 zu 1.Ich konter gleich dass ich das nicht dulde. Es fällt schon eine weile auf dass die zwei sich zusammen tun wenn ich zb etwas an dem verhalten von einem der beiden auszusetzen habe. Ich kenne diese teambildung selbst als kind. Ich sollte zumteil für ein elternteil mit lügen dass der partner nichts mitbekommt. Das war nicht richtig.Umso mehr aggressiv macht es mich wenn dies hier zu hause passiert. Ich kläre das oft mit meinem mann aber er denkt sich nichts dabei bzw erfreut es ihm glaube ich denn all die jahre wo der sohn so ängstlich war klammerte er bei mir -jetzt ist er auf papas seite. Zudem kennt er diese abfälligen Bemerkungen von zuhause denn sein Vater redet auch so. Ich fühle mich nur noch in Erklärungsnot kläre an beiden Fronten und Ernte nur verständnislosigkeit und Streit. Was kann ich tun dass diese spirale sich entzerrt?
liebe grüsse d.s.
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Re: 8 jähriger hat starke innere Unruhe und Eifersucht

Beitragvon Kathrin Buholzer » 15.05.2017, 17:33

Hallo Kathrin!
Ich habe mich sehr über deine vielen wirklich guten Anregungen und Tipps gefreut. Unser Sohn war als kleinkind sehr schüchtern und ängstlich, klammerte stark an mir. Umso mehr freue mich über seine Entwicklung. Er ist jetzt mit 8,5 jahren offener geworden und versucht (vielleicht auch durch die neue Situation jetzt bruder zu sein)Aufmerksamkeit zu bekommen.in der schule will er den Lacher auf seite haben.erzählt stolz dass er seine matheaufgaben zerschreddert hat. er arbeitet erst alles selbständig und wir gehen es dann zusammen durch. Er schredderte den zettel heimlich und zeigte mir dann eine andere aufgabe die er machen sollte.nachgeholt hat er es trotzdem! Dann provoziert er zu hause wo es geht. Hält sich nicht an Absprachen fahrrad runde um d. Häuser. Er holt sich aber ein eis aus der stadt).Konsequenzen machen ihm nichts aus er sagt immer er vergisst zb dass sein bruder schläft wenn er wütend brüllt über d Hausaufgaben.

Ich kann dich gut verstehen, dass dich das ärgert, möchte dir hier aber doch ein paar Überlegungen mitgeben:
Wenn Kinder in die Schule kommen/in der Schule sind, dann passiert ganz viel. Sie müssen zuhören, still sitzen, sich konzentrieren, sich mit anderen Kindern arrangieren, manchmal auch Dinge tun, die sie nicht so toll finden usw.
Da ist oft ganz viel Frust und auch Wut vorhanden, welche die Kinder nirgends so recht rauslassen können und dürfen. Wichtig wäre wie oben schon geschrieben, dass du gut hinschaust: in welchen Situationen das denn passiert.
Setz dich mal in Ruhe mit ihm zusammen und sag ihm was dich stört und ärgert und dann versucht mal zusammen ein paar Lösungen zu besprechen. Überleg dich auch einmal, welche Erwartungen du denn eigentlich an ihn hast. Was soll er denn genau tun? Was möchtest du von ihm? Manchmal hat man auch einfach zu hohe Erwartungen an die Kinder.
Dann formuliere die so, dass er sie versteht und dann besprecht zusammen ein paar Regeln und Abmachungen, formuliert positiv und schreibt sie auf:

http://elternplanet.ch/2014/03/immer-di ... kussionen/

Dann musst du dir auch immer mal wieder überlegen: Bin ich nicht vielleicht ein bisschen "zu nah" dran an meinem Kind? Je älter sie werden, umso mehr muss man auch einen Schritt zurück stehen, nicht mehr immer alles kommentieren und sich vielleicht auch das Motto "weniger ist mehr" wieder etwas vor Augen führen.

http://elternplanet.ch/2017/02/weniger-ist-mehr-2/

"Warum ärgert mich das jetzt? Braucht es hier jetzt wirklich einen Aufstand? Muss ich schimpfen? War es lebensgefährlich?" Verstehst du was ich meine?

Erinnere ihn jeweils vorher, an eure Abmachungen: "Weisst du noch was wir abgemacht haben? Wie ist unsere Abmachung? Schau schnell auf dem Zettel nach." Dann musst du nicht immer schimpfen und kannst da etwas entspannter ran gehen.


Für mich weitaus schlimmer ist aber die Respektlosigkeit die er mir entgegenbringt.Leider macht mein mann auch oft sprüche wo er sich über mich lustig macht oder mich beleidigt. Das kopiert mein sohn 1 zu 1.Ich konter gleich dass ich das nicht dulde. Es fällt schon eine weile auf dass die zwei sich zusammen tun wenn ich zb etwas an dem verhalten von einem der beiden auszusetzen habe.

Das ist natürlich schon etwas problematisch und dein Mann sollte dir hier eigentlich eine Stütze sein und mit dir am gleichen Strick ziehen. Ihr beide, als Eltern, seid ein ganz wichtiger Teil und ihr müsst euch im Grossen und Ganzen einig sein.
Aber was ich weiter oben geschrieben habe, passt halt hier vielleicht auch ein bisschen dazu.
Versuch doch mal, dich ein bisschen zurück zu nehmen. Achte dich auch mal auf deine Anweisungen, wie viel du den ganzen Tag redest und redest und wie viele (z.T auch http://elternplanet.ch/2013/01/erziehun ... weisungen/


Ich kenne diese teambildung selbst als kind. Ich sollte zumteil für ein elternteil mit lügen dass der partner nichts mitbekommt. Das war nicht richtig.Umso mehr aggressiv macht es mich wenn dies hier zu hause passiert. Ich kläre das oft mit meinem mann aber er denkt sich nichts dabei bzw erfreut es ihm glaube ich denn all die jahre wo der sohn so ängstlich war klammerte er bei mir -jetzt ist er auf papas seite. Zudem kennt er diese abfälligen Bemerkungen von zuhause denn sein Vater redet auch so. Ich fühle mich nur noch in Erklärungsnot kläre an beiden Fronten und Ernte nur verständnislosigkeit und Streit. Was kann ich tun dass diese spirale sich entzerrt?

Auch wenn's dir vielleicht schwer fällt, versuch das mal ein bisschen zu ignorieren. Wenn du das immer wieder zum Thema machst, dann wird es nur noch spannender. Ignoriere es mal, geh einfach einen Moment aus der Situation raus.
Vielleicht kannst du auch schauen, dass dein Mann und dein Sohn regelmässig etwas zusammen unternehmen können, ohne dich. Dann müssen sie nicht immer vor dir beweisen, wie toll sie es zusammen haben und so ein bisschen auf dich schielen, wie du darauf reagierst. Es sieht fast so ein bisschen aus, als wäre es ein kleiner Wettkampf...
Schau mal was du damit anfangen kannst ok?
liebe Grüsse
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