tochter lässt sachen "mitlaufen"

Erziehungsfragen und Antworten ab dem 1. Schuljahr

Moderator: Kathrin Buholzer

tochter lässt sachen "mitlaufen"

Beitragvon Raubkatze » 07.05.2010, 14:08

hoi kathrin

meine tochter wird bald 7 und kommt nach dem sommer in die 1. klasse. sie ist sehr weit und es wird zeit, dass sie in die schule wechseln kann.

vor einem jahr ca. kam zum ersten mal vor, dass sie vom kiga eine grosse, dicke nähnadel mitlaufen lies. ich habe mit ihr dann geredet, dass das nicht ginge. sie dürfe nicht einfach sachen mit nach hause nehmen vom kiga oder sonst von irgend wo, was ihr nicht gehöre. ich fand das gespräch kam gut an und sie verstand um was es geht.

eigentlich wollte ich, dass sie diese nadel zurück bringt und sich der lehrerin stellt. sie hat dann fürchterlich angefangen zu weinen, sie habe angst dass sie dann nicht mehr gemocht wird, dass die leherin dann immer böse auf sie sein wird. ich wusste dann selber nicht so richtig was machen und habe ihr gesagt, wir lassen es so sein, sie solle die nadel einfach zurücklegen. aber das komme kein 2. mal mehr vor, das nächste mal müsse sie dazu stehen.

nun leider heute wieder einen vorfall. sie hat einen hut von einem gspändli mitlaufen lassen. sie erzähle mir, dass sie in - glaube sie - beim aufräumen eingepackt hat...da war für mich alles klar.....item die situation ist wieder eskaliert. sie hat geweint, bauchschmerzen gekriegt. sie weiss nicht welchem kind der hut gehört. sie meinte dann sie werde ihn einfach mitnehmen und auf den tisch legen, wo gefundene sachen hin kommen.

ich war so wütend, konnte auch nicht ganz ruhig bleiben. ich sagte, ich komme mit in den kiga, du stellst dich der ganzen sache und fragst wem er gehört, etc.! kannst dir ja vorstellen, da ist sie fast durchgedreht und weinte!

das geht doch nicht!

mein mann und ich sind seit einem jahr getrennt. ich sagte ihr, ich werde auch papi informieren. es kann nicht sein, dass alles nur an mir hängen bleibt und so wie ich es raus spüre, will sie nicht, dass ich es ihm sage, dass sie da wenigsten eine ruhige zeit hat bei ihm. aber er muss das doch auch wissen? immer wenn was vorfällt, sagt sie immer aber papi darfst du nichts sagen. dieser meinung bin ich aber nicht. will sie aber auch nicht von mir wegstossen.

im allg. habe ich etwas mühe mit ihr. sobald es nicht nach ihrem kopf geht, oder ich mal nein sage, motzt sie und wird sehr frech. wenn ich von ihr was verlange, geht das meist nich ohne zu reklamieren. habe im moment das gefühl sie hat keinen respekt mehr.

ich muss ihr auch immer alles x-mal sagen. irgend einmal mag ich einfach nicht mehr und werde halt laut!

ein extremes beispiel wenn wir bei meinen eltern sind: da kann ich x-mal sagen sie soll sich anziehen. ich bin meist schon bereit und warte. sie macht dann noch dies und das, redet mit anderen, trödelt rum.

sie hat noch einen bruder, 2 jahre alt. mit ihm hat sie es sehr gut, war immer so! eifersucht spürre ich nicht. ich schaue auch, dass ich viel mit ihr unternehme. sie darf auch oft noch etwas aufbleiben am weekend, oder einen disneyfilm mit mir schauen. jeden mittwoch ist der kleine bei der schwiegermutter und so habe ich zeit für sie. manchmal will sie auch einfach draussen mit den kolleginnen spielen.

nach dem geschichtli abends, rede ich manchmal noch mit ihr oder lege mich hin bis sie schläft. aber das hinliegen kann ich nicht immer machen.

ich lobe sie, nehme sie in den arm und sage ihr auch, dass ich sie lieb habe oder daass sie was gut gemacht hat.

was mir auffällt ist, dass sie mich im moment mit vielen sachen beschenkt. sie bringt blumen vom feld mit und alles was im kiga gemacht wird, schenkt sie es mir.

mag schon sein, dass es mit der trennung zu tun hat. aber nicht nur. ihr charakter, dass alles nach ihr laufen muss, war schon immer so. ich finde andere in einer intakten familie haben die selben probleme.

ich habe da gefühl sie entgleitet mir! weiss echt nicht mehr was machen, wie reagieren.

lg
Raubkatze
 
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Re: tochter lässt sachen "mitlaufen"

Beitragvon Kathrin Buholzer » 09.05.2010, 21:53

hoi kathrin

meine tochter wird bald 7 und kommt nach dem sommer in die 1. klasse. sie ist sehr weit und es wird zeit, dass sie in die schule wechseln kann.

vor einem jahr ca. kam zum ersten mal vor, dass sie vom kiga eine grosse, dicke nähnadel mitlaufen lies. ich habe mit ihr dann geredet, dass das nicht ginge. sie dürfe nicht einfach sachen mit nach hause nehmen vom kiga oder sonst von irgend wo, was ihr nicht gehöre. ich fand das gespräch kam gut an und sie verstand um was es geht.

eigentlich wollte ich, dass sie diese nadel zurück bringt und sich der lehrerin stellt. sie hat dann fürchterlich angefangen zu weinen, sie habe angst dass sie dann nicht mehr gemocht wird, dass die leherin dann immer böse auf sie sein wird. ich wusste dann selber nicht so richtig was machen und habe ihr gesagt, wir lassen es so sein, sie solle die nadel einfach zurücklegen. aber das komme kein 2. mal mehr vor, das nächste mal müsse sie dazu stehen.

nun leider heute wieder einen vorfall. sie hat einen hut von einem gspändli mitlaufen lassen. sie erzähle mir, dass sie in - glaube sie - beim aufräumen eingepackt hat...da war für mich alles klar.....item die situation ist wieder eskaliert. sie hat geweint, bauchschmerzen gekriegt. sie weiss nicht welchem kind der hut gehört. sie meinte dann sie werde ihn einfach mitnehmen und auf den tisch legen, wo gefundene sachen hin kommen.

Du musst nicht für das Verhalten deiner Tochter die Konsequenzen übernehmen. Wenn du das mit ihr besprichst, dann frag sie nach einer möglichen Lösung. Wie könnte sie das wieder in Ordnung bringen. Wenn sie das Gefühl hat, das sei so am besten, dann würde ich sie das so tun lassen. Du kannst sie vielleicht noch darauf hinweisen, dass sie evt. jemand beobachten und dann überall rumerzählen könnte, dass sie den Hut genommen hat. Du kannst sie auch noch auf andere Möglichkeiten aufmerksam machen, oder sie auch danach fragen. Was könntest du sonst noch tun? Übertrage ihr da die Verantwortung und lass sie das in Ordnung bringen.
Überleg dir auch eimal, warum sie das getan haben könnte. Unbeabsichtigt? Um Aufmerksamkeit zu bekommen? Fühlt sie sich benachteiligt, hat sie das Gefühl das sie zu kurz kommt?


ich war so wütend, konnte auch nicht ganz ruhig bleiben. ich sagte, ich komme mit in den kiga, du stellst dich der ganzen sache und fragst wem er gehört, etc.! kannst dir ja vorstellen, da ist sie fast durchgedreht und weinte!

das geht doch nicht!

mein mann und ich sind seit einem jahr getrennt. ich sagte ihr, ich werde auch papi informieren. es kann nicht sein, dass alles nur an mir hängen bleibt und so wie ich es raus spüre, will sie nicht, dass ich es ihm sage, dass sie da wenigsten eine ruhige zeit hat bei ihm. aber er muss das doch auch wissen? immer wenn was vorfällt, sagt sie immer aber papi darfst du nichts sagen. dieser meinung bin ich aber nicht. will sie aber auch nicht von mir wegstossen.

Ich würde das jetzt nicht zu gross aufbauschen. Es sind 2 kleine Sachen, wo du auch nicht genau weiss, ob sie diese wirklich extra genommen hat. Es ist ok, dass du mit ihr gesprochen hast und sie das auch wieder in Ordnung bringen muss. Ich würde aber nicht zu fest den Fokus auf dieses negative Verhalten legen, sonst erreichst du nur das Gegenteil.

im allg. habe ich etwas mühe mit ihr. sobald es nicht nach ihrem kopf geht, oder ich mal nein sage, motzt sie und wird sehr frech. wenn ich von ihr was verlange, geht das meist nich ohne zu reklamieren. habe im moment das gefühl sie hat keinen respekt mehr.

Ich kann mir gut vorstellen, dass sie vielleicht durch die Trennung durcheinander ist. Eine solche Veränderung bringt die Welt der Kinder aus den Fugen. Oft entwickeln sie auch Aggressionen und Wut gegen einen Elternteil.

Damit du das Ganze vielleicht etwas besser verstehen und einordnen kannst, habe ich dir ein paar wichtige Punkte aus einem Artikel des Familienhandbuches zum Thema "Trennung" (www.familienhandbuch.de) kopiert:

Kinder erleben eine Trennung anders als Erwachsene. Sie sehen sie nicht als Chance für einen Neubeginn, sondern als Verlust eines Elternteils, als Verlust an Liebe, Zuneigung, Hilfe und Zugehörigkeit. Da die meisten Kinder zum Zeitpunkt der Trennung noch recht jung sind, fällt diese in die für ihre Entwicklung wichtigsten Jahre und prägt dementsprechend ihr Verhalten und Erleben, ihr Selbstbild und ihre Einstellungen. Sie wirkt aber auch stark auf Jugendliche und bereits erwachsene Kinder. Generell sind die Reaktionen von Kindern von ihrem Geschlecht, ihrem Alter, ihrem Verhältnis zu beiden Elternteilen, deren Verhalten, der Qualität der Beziehung zwischen den früheren Ehegatten, den Rahmenbedingungen der Trennung (ob sie zum Beispiel plötzlich oder nach langem Streit erfolgte) und äußeren Faktoren (wie Wohnort- oder Schulwechsel, Anmeldung im Hort oder starkes Absinken des Lebensstandards) abhängig. Auch ist von Bedeutung, wie andere Bezugspersonen der Kinder auf die Trennung reagieren (ob sie diese zum Beispiel als normalen Vorgang oder als Katastrophe für die Betroffenen bezeichnen) und inwieweit sie negative Folgen derselben kompensieren.

Für viele Kinder ist die Trennung ihrer Eltern eine verwirrende und verunsichernde Situation. Zum einen ist sie für diejenigen ein großer Schock, die nur wenige Ehekonflikte miterlebt oder die Beziehung ihrer Eltern als stabil eingeschätzt haben. Zum anderen werden viele Kinder nicht über die Hintergründe und Ursachen der Trennung aufgeklärt und erhalten kaum Informationen über die zu erwartenden Veränderungen in ihrem Leben. Selbst ältere Kinder und Jugendliche werden häufig nur mangelhaft, einseitig oder unvollständig informiert. Sie haben oft kein Mitspracherecht, was zum Beispiel die zukünftigen Lebensverhältnisse und die vorläufigen Sorge- und Besuchsrechtsregelungen betrifft. So müssen viele Kinder für sich ein Erklärungsmodell für die gescheiterte Ehe ihrer Eltern entwerfen. Sie zeichnen in ihrer Phantasie ein negatives Bild von ihrer Zukunft und entwickeln große Ängste - so fürchten sie beispielsweise, dass sie nicht mehr geliebt werden, dass ihre Bedürfnisse nicht mehr befriedigt werden, oder dass sie auch noch den anwesenden Elternteil verlieren werden. Ihre Angst und Unsicherheit werden oft noch durch ihre Eltern verstärkt, die wenig Zeit für sie haben und oft gereizt oder ungeduldig reagieren. Besonders groß ist ihre Verwirrung, wenn die Trennung nicht eindeutig ist oder unter einem Dach erfolgt. Dann wird die neue Realität besonders langsam als dauerhaft akzeptiert.

Wie Erwachsene reagieren viele Kinder auf die Trennung ihrer Eltern mit Trauer. Das bindet innerlich Kraft, die dann in anderen Lebensbereichen und bei der Erfüllung anstehender Entwicklungsaufgaben fehlt. Oft führt sie auch zu Depressivität, insbesondere wenn die Eltern depressiv sind, wenn sich das Kind zurückgewiesen und verlassen fühlt, oder wenn es die Wut auf einen Elternteil gegen sich selbst lenkt, weil es sie nicht zeigen darf. Oft leiden Kinder länger unter ihrem Kummer als ihre Eltern.

Viele Kinder erleben nach der Trennung Gefühle der Wut und des Zorns. Sie sind ärgerlich, weil sie sich abgelehnt fühlen, da beide Elternteile weniger Zeit für sie haben oder weil sie aufgrund der schlechten materiellen Situation mehr Frustrationen in Kauf nehmen müssen. Sie mögen ihre Wut gegenüber dem abwesenden Elternteil (hat die Familie verlassen), dem anwesenden (hat den anderen vertrieben) oder gegenüber beiden zeigen. Jungen agieren ihren Zorn auch aus, insbesondere wenn ihr Vater gewalttätig ist und sie sich mit ihm identifizieren, wenn sie auf diese Weise ein Gefühl der Macht und Männlichkeit erlangen, oder wenn sie so den Eindruck gewinnen, dass sie eine Situation kontrollieren können, der sie letztlich ohnmächtig gegenüber stehen. Manche Kinder verdrängen auch ihre Wut, verneinen sie oder drücken sie indirekt aus (zum Beispiel in Alpträumen, Tics, Zwängen oder Depressionen).

Bei manchen Kindern treten Schuldgefühle auf. Sie glaubten, dass sie für die Scheidung verantwortlich seien - zum Beispiel, weil sie vor der Trennung verhaltensauffällig oder "böse" waren, weil sie behindert sind, oder weil sie gezeugt wurden, um die Ehe ihrer Eltern zu retten. Jüngere Kinder, die ihre Eltern noch für perfekt halten und deren negativen Seiten nicht sehen wollen, klagen sich selbst an, da sie auf diese Weise eher ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit erlangen. Schuldgefühle können aber auch dadurch verursacht werden, dass Kinder Partei für einen Elternteil ergriffen, der Trennung zugestimmt oder feindselige Emotionen gegenüber ihren Eltern erlebt beziehungsweise geäußert haben. Die Aussage "Ich bin schuld" vermittelt den Eindruck der Kontrolle über eine eigentlich unkontrollierbare Situation. Schuldgefühle können dazu führen, dass Kinder eine Sündenbockrolle übernehmen oder durch Verhaltensauffälligkeiten ihre Bestrafung zu erreichen versuchen.

Die Trennung der Eltern führt bei vielen Kindern zur Ausbildung niedriger Selbstwertgefühle. Sie haben erlebt, dass sie von einem Elternteil verlassen wurden, erklären das mit ihrer eigenen Wertlosigkeit, halten sich für nicht liebenswert und entwickeln dementsprechend ein negatives Selbstbild. Niedrige Selbstwertgefühle können aber auch daraus resultieren, dass sie von anderen Personen stigmatisiert werden, dass sie sich plötzlich arm fühlen, oder dass sie sich als Versager erleben, weil sie die Familie nicht zusammenhalten konnten. Ferner kann ein negatives Selbstbild dadurch entstehen, dass Kinder sich einem Elternteil gegenüber illoyal verhalten haben oder die Erfahrung machten, dass sie als Ersatzpartner, Vertraute oder parentifizierte Kinder einen Erwachsenen nicht ersetzen können.

Andere Reaktionen auf die Trennung der Eltern sind Angst vor der Zukunft, Verwirrung, Unglaube und Hoffnung auf eine Versöhnung der Eltern. Für manche Kinder bedeutet die Scheidung eine Entlastung, da sie nun nicht länger in einer konfliktgeladenen (oder sogar gewalttätigen) Atmosphäre leben müssen. Wurden Ehekonflikte vor ihnen verborgen oder verneint und konnten sie diese nur erahnen, so können sie nun wieder ihren eigenen Wahrnehmungen trauen. Einige Kinder nehmen die Trennung ihrer Eltern als unvermeidbar hin und verhalten sich recht passiv. Andere wenden sich nach außen und konzentrieren sich auf Schulleistungen, Sport, Musik, Kunst oder andere Aktivitäten. Viele Kinder wirken nach der Trennung ihrer Eltern überangepasst: Sie verhalten sich wie Erwachsene. Dieses Verhalten wird oft durch den anwesenden Elternteil verstärkt, der das Kind als Ersatzpartner oder Vertrauten gebraucht oder ihm nur wenig Zeit und Energie widmen kann. Überangepasstheit kann ferner daraus resultieren, dass Kinder auf diese Weise Gefühle der Ohnmacht und Hilflosigkeit abwehren oder besonders brav sein wollen, weil sie nicht auch noch von dem ihnen verbleibenden Elternteil verstoßen werden möchten. Besonders problematisch ist, dass ein derartiges Verhalten häufig nicht als auffällig erkannt wird.

Viele Kinder verneinen oder verdrängen ihre gefühlsmäßigen Reaktionen auf die Trennung ihrer Eltern: Ihr Leiden findet im Verborgenen statt und oft in großer Einsamkeit. Manche dieser Kinder glauben, dass ihre Eltern von ihnen erwarten, dass sie ihre Emotionen und Probleme verbergen - andere werden dazu mit Aussagen wie "Sei tapfer" oder "Jungen weinen nicht" ermutigt. Einigen Kindern wird verboten, Gefühle gegenüber dem abwesenden Elternteil zu äußern. Andere wollen ihre problembeladenen und depressiven Eltern nicht auch noch mit ihren eigenen Sorgen belasten. In den meisten dieser Fälle äußern sich aber die verdrängten Gefühle und Probleme indirekt - vielfach auf wenig akzeptable Weise.

So treten bei vielen Kindern nach der Trennung ihrer Eltern Verhaltensauffälligkeiten auf, die je nach Alter (s.u.) und Geschlecht der Kinder unterschiedlich sein können. Beispielsweise reagieren Jungen eher aggressiv, während sich Mädchen eher zurückziehen oder überangepasst sind - ihre Symptome werden dann leichter übersehen. Jedoch wird oft bei einer genaueren Untersuchung festgestellt, dass die Verhaltensauffälligkeiten schon vor der Trennung auftraten. Dieses ist vor allem dann der Fall, wenn Kinder lange Familienkonflikten ausgesetzt waren oder in pathogene Rollen verwickelt wurden. Ansonsten liegen die Ursachen für Verhaltensauffälligkeiten weniger in der Tatsache der Trennung als in der Art und Weise, wie mit dieser Situation umgegangen wird. So ist die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Verhaltensstörungen geringer, wenn während der akuten Trennungszeit (bei jüngeren Kindern) oder bereits in der Kleinkindheit (bei älteren Kindern) eine gute Beziehung zu einer konstanten Bezugsperson bestanden hat oder wenn die Kinder nach der Trennung in einer strukturierten Umwelt mit klar definierten Regeln, Rollen und Verantwortlichkeiten leben. Hingegen ist die Wahrscheinlichkeit von Verhaltensauffälligkeiten größer, wenn es nach der Trennung zu vielen und immer wieder auftretenden Veränderungen kommt. Sie führen zu einem Verlust an Kontinuität und Geborgenheit, wodurch Kindern die Bewältigung von Krisen erschwert wird. Für kleinere Kinder ist der Verlust besonders groß, wenn die Mutter nach der Trennung erwerbstätig wird. Die meisten Verhaltensauffälligkeiten treten aber nur kurzfristig auf - sie sind oft ein unbewusster Versuch, die Eltern in der Sorge um das Wohlergehen ihres Kindes zusammenzuführen. Nur selten bedürfen sie einer therapeutischen Behandlung. Auch ist festzuhalten, dass in vielen Fällen keine unmittelbare Reaktion auf die Trennung von den Eltern beobachtet wird.
Reaktionen von Schulkindern
Kinder zwischen sieben und 12 Jahren verstehen eher die aus der Trennung ihrer Eltern resultierenden Umstellungen als jüngere Kinder. Oft machen sie sich Sorgen, ob sich ihre Eltern wie bisher um sie kümmern werden. Da sie die Trennung als Bedrohung ihrer Existenz erleben, fühlen sie sich häufig verlassen und hilflos, haben Angst vor der Zukunft. Wie Kleinkinder verspüren sie ein starkes Verlangen nach der Versöhnung ihrer Eltern, erkennen aber eher die Endgültigkeit einer Trennung und akzeptieren eher die neue Situation. Zugleich tendieren sie aber auch dazu, die eigenen Familienverhältnisse mit denen anderer Kinder zu vergleichen und sich damit zu beschäftigen, was Gleichaltrige von ihnen denken. Vielfach schämen sie sich, verheimlichen die Trennung ihrer Eltern oder fühlen sich isoliert - insbesondere wenn sie glauben, die einzigen in ihrer Klasse mit getrennt lebenden Eltern zu sein.

Im Gegensatz zu Kleinkindern werden ältere Kinder eher zu Vertrauten, Verbündeten oder Ersatzpartnern ihrer Eltern gemacht, ergreifen sie eher Partei und machen einen Elternteil für das Zerbrechen der Familie verantwortlich. Vor allem wenn Eltern depressiv werden oder mit Selbstmord drohen, machen sie sich große Sorgen um sie, verlagern alle Energie auf die Familie und vernachlässigen dementsprechend Schule und Freundeskreis. Aber auch in anderen Fällen kommt es vielfach zu einer Verschlechterung der Schulleistungen, zu Verspätungen, Schuleschwänzen, Tagträumerei, Problemen mit Gleichaltrigen oder Störungen im Sozialverhalten - manche Kinder verhalten sich auch überangepasst und werden leicht zum Liebling ihrer Lehrer. Viele Schüler erfahren bei der Trennung ihrer Eltern kein Verständnis und keine Unterstützung in der Schule, da die Lehrer über die neue Familiensituation nicht informiert werden oder - wie die Eltern - erwarten, dass die Kinder die gleichen Leistungen wie zuvor erbringen werden. Viele Lehrer rechnen aber auch mit negativen Folgen von Trennung beziehungsweise Alleinerzieherschaft und reagieren dementsprechend anders auf die betroffenen Schüler, so dass häufig sich selbst erfüllende Prophezeiungen vorkommen.

Reaktionen von sieben- bis zwölfjährigen Kindern auf die Trennung ihrer Eltern können ferner Ruhelosigkeit, Nervosität, Gereiztheit, Launenhaftigkeit, Konzentrationsstörungen, Trauer, Schmerz, Depressivität, Wut, Aggressivität, Abkapselung (Einsamkeit), Schuldgefühle, Loyalitätskonflikte, Schlafstörungen, Alpträume, Magenbeschwerden, Kopfschmerzen und ähnliche Symptome sein. Manche Kinder lassen sich daheim nur noch schwer disziplinieren oder laufen von zu Hause weg; andere zeigen ein anklammerndes Verhalten. Mädchen entwickeln oft eine negative Haltung gegenüber dem männlichen Geschlecht, Jungen werden in ihrem Sozialverhalten unsicher (wenn der Vater geht). Bittet der anwesende Elternteil den abwesenden um Hilfe wegen der Symptome der Kinder, oder ruft er ihn immer wieder herbei, um über deren Verhalten zu sprechen, so werden Hoffnungen der Kinder auf Versöhnung der Eltern und damit das Auftreten der Verhaltensauffälligkeiten und Schulprobleme verstärkt. Da ältere Kinder von sich aus die Unterstützung anderer Menschen suchen und eher von hilfsbereiten Personen (wie Lehrern, Beratern, Schulpsychologen) erreicht werden können, wird häufig aufgrund von deren positivem Einfluss die Ausbildung von Verhaltensstörungen verhindert oder rückgängig gemacht. So zeigen beispielsweise Großeltern oft Liebe und Zuneigung. Sie helfen ihnen, ihre Eltern zu verstehen und ihnen gegenüber eigene Bedürfnisse und Wünsche zum Ausdruck zu bringen. Viele Großeltern schüren aber auch Loyalitätskonflikte.



ich muss ihr auch immer alles x-mal sagen. irgend einmal mag ich einfach nicht mehr und werde halt laut!

Schau dir mal die beiden Videos zum Thema "Erziehungsfallen" an. Clip 26 und 27
http://www.elternplanet.ch/erziehung-mi ... basar.html


ein extremes beispiel wenn wir bei meinen eltern sind: da kann ich x-mal sagen sie soll sich anziehen. ich bin meist schon bereit und warte. sie macht dann noch dies und das, redet mit anderen, trödelt rum.

Sag es ihr immer früh genug, damit sie sich darauf vorbereiten kann. Versuch sie dann zu motivieren, mach ein Spiel daraus. Wenn sie nicht kommt, dann nimm ihre Jacke in die Arm, die Schuhe in die Hand und nimm sie dann halt so mit.

sie hat noch einen bruder, 2 jahre alt. mit ihm hat sie es sehr gut, war immer so! eifersucht spürre ich nicht. ich schaue auch, dass ich viel mit ihr unternehme. sie darf auch oft noch etwas aufbleiben am weekend, oder einen disneyfilm mit mir schauen. jeden mittwoch ist der kleine bei der schwiegermutter und so habe ich zeit für sie. manchmal will sie auch einfach draussen mit den kolleginnen spielen.

nach dem geschichtli abends, rede ich manchmal noch mit ihr oder lege mich hin bis sie schläft. aber das hinliegen kann ich nicht immer machen.

ich lobe sie, nehme sie in den arm und sage ihr auch, dass ich sie lieb habe oder daass sie was gut gemacht hat.

was mir auffällt ist, dass sie mich im moment mit vielen sachen beschenkt. sie bringt blumen vom feld mit und alles was im kiga gemacht wird, schenkt sie es mir.

Nach einer Trennung leiden viele Kinder unter Verlustängsten. Wahrscheinlich hat sie Angst, dass du auch weggehst.

mag schon sein, dass es mit der trennung zu tun hat. aber nicht nur. ihr charakter, dass alles nach ihr laufen muss, war schon immer so. ich finde andere in einer intakten familie haben die selben probleme.

Was würdest du dir denn wünschen? Was sollte sich denn ändern? Welche Erwartungen hast du denn an sie?


ich habe da gefühl sie entgleitet mir! weiss echt nicht mehr was machen, wie reagieren.

lg
Schau mal was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder ok?
liebe Grüsse
Kathrin
Kathrin Buholzer
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