Huhu,
also direkt Angst vor dem Schwimmen hatte mein Sohn nicht aber er hatte Todesangst wenn ihm Wasser über den Kopf lief. Also Haare waschen etc. selbst Regen waren eine Katastrophe. In die Badewanne legen oder gar tauchen war die Hölle. Vorgefallen ist nie etwas. Das hatte er auch schon als Baby. Erst seit ca. 2 Jahren kann er, wenn man ihm sofort danach ein Handtuch reicht, Wasser über den Kopf laufen lassen - aber nur kurz. Im Pool tauchen macht er allerdings mittlerweile nur zu gern.
Das hat sehr sehr sehr viel Überzeugungsarbeit gekostet.
Wir haben bestimmt locker 3 Jahre gebraucht um ihn so weit zu bringen.
Ich dachte mir anfangs auch "Ja irgendwann gibt sich das" - tat es aber nie.
Also als erstes würde ich versuchen, ein ärztliches Befreiungsattest zu bekommen damit sie offiziell vom Schwimmunterricht befreit ist.
Man wird es nicht schaffen sie so schnell von der Panik zu befreien deswegen sollte man ihr auch den Druck und die Last nehmen es zu müssen.
Ich denke, ein Arzt kann sowas machen - vielleicht besser noch ein Psychologe!
Dann,
würde ich folgende Dinge so oft wie es nur geht machen - sofern sie es zulässt:
1. ins Schwimmbad gehen und selbst schwimmen, auch wenn sie nicht mit rein kommt, einfach selbst reingehen und erzählen wie das so ist.
2. Ihr absolute Sicherheit geben. Mit ihr zusammen einen Schwimmreifen oder irgendeinen Schutz kaufen, den sie sich selbst aussuchen kann, wo sie meint, sie sei absolut sicher damit. (sofern sie überhaupt gar nicht ins Wasser gehen will)
3. Zu Hause (sofern möglich) einen kleines Schwimmbecken aufstellen. Ich hab im Sommer eins auf dem Balkon, wirklich nur ein kleines. Sie dann einfach darin spielen und machen lassen. ODER die Badewanne unbemerkt immer ein wenig voller machen. Jeden Tag ein Stückchen mehr. Wenn sie es merkt, dann beim nächsten mal auf dem Level lassen oder etwas weniger. Ich weiß ja nicht ob sie jeden Tag badet oder duscht etc... Es kann aber schon helfen eine ziemlich volle Badewanne zu haben um ein bisschen die Angst vor dieser Schwerelosigkeit zu nehmen.
4. Mit ihr reden, sie fragen warum sie Angst hat und was sie glaubt, was ihr helfen könnte.
5. Mit Freunden oder Verwandten ins Schwimmbad gehen und schwimmen, auch wenn sie nicht mit rein kommt.
6. Ganz ganz viel überzeugen, "beweisen" und selbst zeigen.
Wir mussten bei unserem Sohn manchmal jeden Tag hintereinander duschen und "beweisen", dass wir nicht sterben wenn Wasser auf den Kopf kommt.
Wir sind immer ganz kleine Schritte gegangen und haben es mit Spielen verbunden.
Zum Beispiel habe ich ihm mit einer Spritze (ohne Nadel natürlich) einfach ein wenig Wasser auf den Kopf gespritzt und gelacht wie lustig das aussieht.
Es hat wirklich lange gedauert und es gab viele Rückschläge.
Unsere Psychologin hatte mal empfohlen mit Belohnungen zu arbeiten.
Also sie meinte, für jeden winzigen Schritt gäbe es dann eine Kleinigkeit - zum Beispiel Smarties oder so. Das würde bedeuten, schon wenn sich deine Tochter entscheidet überhaupt mit ins Schwimmbad zu gehen, würde sie belohnt werden. Allerdings nicht so, dass man sagt "du bekommst etwas wenn du das machst" sondern eher unerwartet.
Wenn ihr also ins Schwimmbad geht und sie mit kommt dann musst du dich natürlich super freuen. Wenn sie nicht gleich will dann würde ich mich "traurig" verhalten und sagen "aber alleine macht es mir keinen Spaß und mit wem soll ich dann reden und wer passt dann auf mich auf".
Wenn das kein Problem ist würde ich sie überzeugen sich erstmal an den Rand zu setzen. Wenn das auch klappt würde ich mich immer weiter tiefer wagen, je nachdem wie weit sie es zulässt.
Man muss nicht gleich ins Wasser stürmen, man kann auch erstmal am Rand sitzen und andere Menschen beobachten.
Was auch immer gut hilft sind andere Kinder oder gar Tiere. Wenn Kinder sehen wie andere Kinder keine Angst haben, dann sind sie meist selbst etwas mutiger.
Auch ein Wasser liebender Hund kann hilfreich sein. Vielleicht hat in der Verwandtschaft oder ihr einen Hund. Deine Tochter könnte mit ihm spielen und ihn ins Wasser schicken. Man könnte ihr erklären wie viel Spaß es dem Hund macht und wenn sie auch ins Wasser gehen und schwimmen könnte, könnte sie vielleicht sogar mit ihm zusammen schwimmen, wie den Hund das auch freuen würde. Wir haben bei uns einen Badesee wo auch Hunde mit dürfen, vielleicht gibt es bei euch auch sowas.
Also ganz viel reden, überzeugen, positive Seiten aufzeigen und viel Geduld.
Am besten auch mal an einen Psychologen wenden, dafür sind die ja schließlich da

Viel Glück und Kraft!