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Mein Kind spielt am liebsten alleine

BeitragVerfasst: 29.01.2010, 19:30
von Sommer10
Hallo Kathrin

Meine 4jährige Tochter kann sich sehr gut selber beschäftigen bzw. spielen (Einzelkind). Bis sie 3 Jahre alt war, hatte sie mehr Kontakt zu Erwachsenen als zu Kinder, da wir etwas abseits wohnten. Seit gut einem Jahr wohnen wir in einem Quartier mit vielen Kindern. Teilweise klappt es draussen mit den Kindern sehr gut. Was mir aufgefallen ist, dass es ihr etwas Mühe bereitet, wenn viele Kindern zusammen sind. Sie ist eher eine ruhige, zierliche Person. Es wird ihr dann allenfalls zu laut und zu stürmisch. Wenn sie nach draussen geht, muss sie sich viel bei den Kindern bemerkbar machen wie z.B. ich hab das.... wir gehen heute nach....und und. Wieso kann sie nicht neutral nach draussen gehen und z.B. die Kinder fragen; wollen wir was spielen??? Vielleicht spürt sie, dass die anderen dominanter sind? Ich probier ihr das zu erklären, aber ich glaub sie versteht mich nicht. Verlange ich zuviel von ihr?

Sie geht auch nicht gerne in die Spielgruppe. Sie sagt es sei laut. Sie spielt dort sehr viel allein und wenn dann ein anderes Kind zu ihr geht, um mit ihr zu spielen, läuft sie weg und spielt an einem anderen Ort weiter. Wenn sie jedoch etwas in der Gruppe machen, ist sie wieder voll dabei. Auch wenn ich manchmal zu einer Kollegin gehe, die selber auch Kinder hat, kann es sein, dass sie den halben Nachmittag bei mir sitzt. Wenn die anderen Kindern sie fragen, ob sie mit ihnen spielt, sagt sie nein. Ich weiss nicht, ob sie dies spürt, dass mich das selber belastet. Hat sie kein Vertrauen zu den Kindern? Wie könnte ich das fördern. Ich weiss, das wir z.B. ein Kind nach Hause zum spielen einladen könnten. Doch die Kinder im Quartier spielen halt am liebsten draussen. Was hab ich sonst noch für Möglichkeiten? Wie kann ich ihr das erklären? Oder muss ich das evtl. einfach akzeptieren?

Vielen Dank im Voraus.
Sommer10

Re: Mein Kind spielt am liebsten alleine

BeitragVerfasst: 02.02.2010, 23:30
von Kathrin Buholzer
Hallo Kathrin

Meine 4jährige Tochter kann sich sehr gut selber beschäftigen bzw. spielen (Einzelkind). Bis sie 3 Jahre alt war, hatte sie mehr Kontakt zu Erwachsenen als zu Kinder, da wir etwas abseits wohnten. Seit gut einem Jahr wohnen wir in einem Quartier mit vielen Kindern. Teilweise klappt es draussen mit den Kindern sehr gut. Was mir aufgefallen ist, dass es ihr etwas Mühe bereitet, wenn viele Kindern zusammen sind. Sie ist eher eine ruhige, zierliche Person. Es wird ihr dann allenfalls zu laut und zu stürmisch. Wenn sie nach draussen geht, muss sie sich viel bei den Kindern bemerkbar machen wie z.B. ich hab das.... wir gehen heute nach....und und. Wieso kann sie nicht neutral nach draussen gehen und z.B. die Kinder fragen; wollen wir was spielen??? Vielleicht spürt sie, dass die anderen dominanter sind? Ich probier ihr das zu erklären, aber ich glaub sie versteht mich nicht. Verlange ich zuviel von ihr?

Vielleicht weil sie sich das nicht so gewohnt ist? Lass dich davon nicht zu sehr beunruhigen. Vielleicht braucht sie am Anfang noch etwas Hilfe. Vielleicht kannst du ja ab und zu am Anfang mit ihr zusammen rausgehen und ihr auch etwas helfen ins Spiel zu finden. Gerade wenn sie nicht so gerne viele Kinder auf einen Haufen hat, kannst du ja immer wieder schauen, dass sie nur ein oder zwei Kinder zum Spielen hat. Vielleicht kann sie ja auch ab und zu Kinder nach Hause einladen.
Gerade wenn Kinder etwas Mühe haben mit anderen in Kontakt zu treten, kann ich dir die Pfadi empfehlen. Bei uns können die Kinder ab 5 Jahren hingehen. Unsere Tochter hat extrem profitiert davon.


Sie geht auch nicht gerne in die Spielgruppe. Sie sagt es sei laut. Sie spielt dort sehr viel allein und wenn dann ein anderes Kind zu ihr geht, um mit ihr zu spielen, läuft sie weg und spielt an einem anderen Ort weiter. Wenn sie jedoch etwas in der Gruppe machen, ist sie wieder voll dabei. Auch wenn ich manchmal zu einer Kollegin gehe, die selber auch Kinder hat, kann es sein, dass sie den halben Nachmittag bei mir sitzt.

Sprich mit ihr vorher darüber. Wo geht ihr hin, zu wem, was tut ihr dort, was erwartest du von ihr. Schau, dass sie einige Dinge, Gegenstände, Spielsachen von zu Hause mitnehmen kann, damit sie etwas zum Zeigen und Tauschen hat und damit sie auch etwas Gewohntes bei sich hat, das ihr Sicherheit gibt. So lange sie nicht darunter zu leiden scheint, sich beklagt, dass sie immer alleine ist, ist das schon ok.
Wenn du mit ihr zu Besuch bist, kannst du gut von ihr verlangen, dass sie auch einen Moment etwas für sich oder mit den anderen zusammen macht und nicht ständig in deiner Nähe ist.
Manchmal hilft es auch, wenn ihr am Anfang grad alle zusammen etwas macht. Ein Spiel, eine Geschichte erzählen, nach draussen gehen, spazieren usw.


Wenn die anderen Kindern sie fragen, ob sie mit ihnen spielt, sagt sie nein. Ich weiss nicht, ob sie dies spürt, dass mich das selber belastet. Hat sie kein Vertrauen zu den Kindern? Wie könnte ich das fördern. Ich weiss, das wir z.B. ein Kind nach Hause zum spielen einladen könnten. Doch die Kinder im Quartier spielen halt am liebsten draussen. Was hab ich sonst noch für Möglichkeiten? Wie kann ich ihr das erklären? Oder muss ich das evtl. einfach akzeptieren?

Gib ihr einfach immer wieder die Möglichkeit es zu üben. Lobe und ermutige sie und schau, dass sie vielleicht auch in eine Gruppe gehen kann, etwas tun kann, dass sie gut kann und ihr auch Spass macht. Tanzen, singen, turnen, schwimmen, Pfadi...
Pass auf, dass du keine allzu grossen Erwartungen an sie hast und sie nicht zu sehr unter Druck setzt. Sie wird das mit etwas Übung, Geduld und Ausdauer lernen.
Schau mal was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder, ok?
liebe Grüsse
Kathrin


Vielen Dank im Voraus.
Sommer10