Sohn 18Mt. testet seine grenzen extrem aus

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

Sohn 18Mt. testet seine grenzen extrem aus

Beitragvon mesicol » 08.11.2009, 21:14

Hallo Kathrin

kurze erklärung zu meinem Sohn: er ist jetzt 18Mt., das erste Kind, ein ruhiges zufriedenes kind, kann oft für sich ganz alleine spielen, büchli anschauen ect. bis anhin hat er immer ganz gut "gfolget". ich musste sachen höchstens 2,3 mal aber in bestimmten lautem ton sagen und er horchte. ich merke aber, dass er öfter mal so tage zwischendurch hat wo es einfach nicht mehr klappt. da kann ich ihm die sachen X-mal sagen und es nützt nichts. das einzige was bei ihm nützt ist, ihn am haar zu ziehn oder an den Ohren (verseh mich nicht falsch, wir ziehen nicht fest, aber er merkt es schon), dann weint er kurz und dann war bis anhin ok - dann hat ers verstanden.
zur Zeit nützt aber auch das nichts mehr und mein Mann und ich wollen uns nun gedanken darüber machen wie wir anders reagieren sollen. ich hab schon mal vom "stillen örtchen" gelesen. da sucht man sich einen gegenstand im raum aus, z.b. einen stuhl und wenn das kind nicht "folget" setzt man es auf den stuhl für 2min. wenn es runterkommt bevor die 2min.abgelaufen sind setzt man es wieder drauf und fängt von vorn an mit der Zeit. irgendwie kann ich mir echt nicht vorstellen das mein sohn das 1. schon versteht und 2. wirklich sitzen bleibt? die beraterin hat in dem bericht geschrieben man soll das kind immer wieder auf den stuhl setzen, ruhig bleiben, auch wenn es 10mal braucht. aber ich persönlich finde das inkonsequent, anstrengend und für mein sohn wäre das bestimmt ein tolles spiel :(
was meinst du dazu? was hast du für einen tipp?

herzlichen dank für deine ratschläge!
mesicol
 
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Re: Sohn 18Mt. testet seine grenzen extrem aus

Beitragvon jasy87 » 08.11.2009, 21:21

Hallo Katrin, ich habe genau das gleiche Problem und bin ebenfalls ratlos. Das mit dem Stuhl habe ich auch schon ausprobiert und es hat nichts gebracht. Dann habe ich ihn paar minuten ins Zimmer gestzt aber das hat bei ihm auch nichts gebracht. Ich warte auch das mir irgendwann mal jemand nen Tipp geben kann:-( ich wünsche dir aber trotzdm viel Glück das es klappt.
LG jasmin
jasy87
 
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Re: Sohn 18Mt. testet seine grenzen extrem aus

Beitragvon Kathrin Buholzer » 08.11.2009, 23:23

Hallo Kathrin

Hallo ihr Zwei! Versuch eure Fragen grad so ein bisschen zusammenzufassen.

kurze erklärung zu meinem Sohn: er ist jetzt 18Mt., das erste Kind, ein ruhiges zufriedenes kind, kann oft für sich ganz alleine spielen, büchli anschauen ect. bis anhin hat er immer ganz gut "gfolget". ich musste sachen höchstens 2,3 mal aber in bestimmten lautem ton sagen und er horchte.

Ganz wichtig ist, dass ihr euren Kindern immer viel positives Feedback gebt. Tun sie etwas, das euch gefällt, dass gut war, dann lobt sie und sagt ihnen genau, WAS euch gefallen hat. "Toll, dass du so schön mit den Tieren gespielt hast." Passt auf, dass ihr nicht ins Negative fällt. "Endlich hast du mal nicht so doof getan.."

ich merke aber, dass er öfter mal so tage zwischendurch hat wo es einfach nicht mehr klappt. da kann ich ihm die sachen X-mal sagen und es nützt nichts.

Bei Anweisungen ist es wichtig, dass ihr die Dinge nicht x-Mal sagt. Es gibt ein paar grundsätzliche Sachen, die wichtig sind bei Anweisungen:

Wichtig ist, dass du nicht alles x-mal sagst. Wenn du möchtest, dass dein Kind etwas tut, dann folge diesen Schritten:

Geh zu ihm hin (also nicht aus einem anderen Zimmer, von draussen nach drinnen…) rufen, sprich es mit Namen an und sag ihm genau was es tun soll: „Ich möchte, dass du jetzt deine Kleider anziehst und dann zum Essen kommst, …“ (auch hier, immer sagen, was es tun soll, was du von ihr möchtest). (Nicht einfach "Nein" sagen, sondern sagen, WAS sie denn tun soll).
Warte ca. 5 Sekunden und gib ihm Zeit zu gehorchen.
Bleib in der Nähe und beobachte ihn. Wenn er tut, was du gesagt hast, dann lobe ihn.
Wenn nicht dann gib die Anweisung noch einmal. (Gilt nicht bei Problemverhalten, dann die Anweisung nur einmal geben!).
Wenn er wieder nicht gehorcht, dann musst du eine logische Konsequenz folgen lassen. ( also irgendetwas, welches mit ihrem Verhalten in Zusammenhang steht. Das Kind aus der Situation entfernen, das Spielzeug, den Teller einen Moment wegnehmen, keine Geschichte vorlesen usw.)
Sag ihm immer wieso du es tust, drohe nicht, sondern tu es einfach. Wichtig ist, dass du ihm immer wieder die Möglichkeit gibst es wieder zu üben. Entferne das Spielzeug nur für ca. 5-30 minuten und gib es ihm dann wieder.

Beobachte dich einmal, WIE du Anweisungen gibst. Denk dran:

Nicht zuviele! Oftmals texten wir unsere Kinder von morgens bis abends mit Anweisungen zu. Je mehr Anweisungen wir geben, umso mehr Möglichkeiten haben die Kinder nicht zu gehorchen. Oftmals geben wir auch einfach nur Anweisungen aus lauter Gewohnheit. "Pass auf dort drüber, diese Pflanzen solltest du nicht anfassen, jetzt musst du dann mal den Schlafanzug anziehen." Hier wäre es besser entweder gar nichts zu sagen oder dann: "Komm her zu mir, Lass die Pflanzen in Ruhe, geh jetzt bitte deinen Schlafanzug anziehen." Überleg dir jeweils, BEVOR du eine Anweisung gibst: Ist diese jetzt wichtig? Denk auch daran, dass du dann auch eine Konsequenz parat haben musst, wenn er sie nicht befolgt.

Frageform! Immer wieder geben wir Anweisungen als Frage. "Könntest du bitte deine Füsse vom Tisch nehmen? Kommst du bitte? Gehst du jetzt die Hände waschen?" Wenn wir eine Anweisung als Frage formulieren, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn das Kind "Nein" sagt. Also sag immer, WAS genau du von deinem Kind erwartest. Positiv Formulieren!

Zu Ungenau! "Leon!" oder "Hör auf mit dem Blödsinn!" "Jetzt reichts aber! "Jetzt benimm dich!" Diese vagen Andeutungen sagen dem Kind weder mit was es aufhören, noch was es stattdessen tun soll.

Von weit her! Immer zum Kind hingehen. Nicht von der Küche ins Kinderzimmer schreien!

Zur falschen Zeit! Vorher ankündigen. Nicht einfach den Fernseher ausmachen, oder zum essen rufen. Sag ihr vorher wie lange sie etwas tun darf. Stell eine Uhr, oder geh ca. 5 Min. vorher zu ihr hin und sage: "In 5 Minuten können wir essen, wenn ich das nächste Mal komme, dann möchte ich, dass du gleich mitkommst und dir die Hände wäschst."

Es gibt noch weitere "Erziehungsfallen":

Umgang mit Strafen:
Strafe wird angedroht, aber nicht ausgeführt. Das Kind lernt mit der Zeit, dass die Eltern die Strafen nur androhen, aber trotzdem nix passiert.

Strafe als letzte Möglichkeit:
Die Eltern warten zu lange, bevor sie auf das Problemverhalten reagieren. Strafen fallen dann häufig zu hart aus.

Inkonsequente Bestrafung:
Die Eltern sind sich nicht einig, ob und wie sie Konsequenzen anwenden. Für das Kind ist es schwierig zu merken, welche Linie jetzt gilt.



das einzige was bei ihm nützt ist, ihn am haar zu ziehn oder an den Ohren (verseh mich nicht falsch, wir ziehen nicht fest, aber er merkt es schon), dann weint er kurz und dann war bis anhin ok - dann hat ers verstanden.

Das solltest du unbedingt vermeiden. Wie willst du deinem Kind erklären, dass es andere nicht hauen oder an den Haaren ziehen darf, wenn du es selber tust? Ausserdem ist es auch keine log. Konsequenz. Es tut dem Kind weh, ist demütigend und macht ihm Angst. Mit der Zeit, wird das mit dem Haare ziehen auch nichts mehr nützen und du musst ihm, dann mal eins auf den Po geben usw. Ausserdem möchtest du ja nicht, dass dein Kind nur gehorcht, weil es Angst hat, dass du ihm dann am Haar ziehst. Verstehst du was ich meine?

Ganz wichtig ist auch, dass ihr immer gut vorauszuplant. Sagt den Kindern immer, was ihr als nächstes tut, was passiert und was ihr von den Kindern erwartet. (Positiv formulieren!) Teilt den Tag in "kleine Häppchen" dann werden die Kinder auch nicht von euren Ankündigungen überrascht. "Ich räume jetzt die Küche auf und du kannst hier bei mir ein Buch anschauen. Danach muss ich schnell ein Telefon machen."

Was ihr auch nicht vergessen dürft: Eure Kinder sind im Moment in der Trotzphase. Hier ein paar wichtige Sachen dazu:
In der Trotzphase, so ab 2 Jahren erwacht der eigene Wille des Kindes und zeigt sich immer häufiger in Form von Trotzreaktionen und Gehorsamsverweigerungen. Das bedeutet aber nicht, dass sich das Kind in erster Linie gegen seine Eltern wendet, sondern vielmehr, dass das Kind leidet, dass es seine Wünsche nicht selber erfüllen kann.
D.h., es ist in dieser Phase nicht mehr in der Lage die Situation zu überblicken oder zu kontrollieren und gerät darum völlig aus den Fugen.
Die Kinder versuchen immer mehr ihre eigenen Wege zu gehen und stossen dabei natürlich und immer wieder an"natürliche" Grenzen. Und sie merken auch, dass ihr als Eltern nicht alles so macht und sagt, wie sie das gerne möchten.

(Hier noch ein paar Erläuterungen aus dem familienhandbuch.de)
>>Diese ersten Erfahrungen mit dem eigenen Willen und den damit verbundenen aggressiven Gefühlen und Konfliktsituationen bzw. der Umgang damit, werden zu Grunderfahrungen, die das weitere Leben des Kindes er- oder entmutigend prägen werden. Die Kinder erlernen im Idealfall, dass:

... es ist gut, einen eigenen Willen zu entwickeln. Dadurch wird es fähig, eigene Entscheidungen zu treffen und zu erproben, und zu erkennen welche Konsequenzen diese Entscheidungen nach sich ziehen.
... Konfliktsituationen nichts wirklich Bedrohliches sind und zum Leben dazugehören und Lösungen gefunden werden können.
... Konfliktsituationen innere und äußere Spannungen erzeugen. Diese Spannungen sind aber auszuhalten und müssen nicht durch andere Tätigkeiten (z.B. Essen) abreagiert oder sogar verdrängt werden.
... es seine Gefühle äußern und zum Ausdruck bringen kann und seine Eltern halten das aus, bewerten sie nicht, sondern helfen ihm dabei, sie zunehmend in Worte zu fassen und auszudrücken. "Auch wenn ich um mich schlage, schreie und tobe, werde ich von meinen Eltern gemocht."
... bewältigte Konflikte Ereignisse sind, auf die man gemeinsam zurückblicken kann und welche die Beziehung vertiefen.
... es macht Spaß, eigene Erfahrungen zu sammeln, auch wenn manchmal Schmerz und Enttäuschung mit dabei sind. Das Kind verzweifelt nicht, da es von seinen Eltern unterstützt wird, es immer wieder neu zu versuchen. >>

Verhindern kannst du solche Trotzanfälle nicht. Es gibt allerdings ein paar Sachen die du tun kannst, damit es vielleicht nicht gar so häufig vorkommt.
- Lass ihm genügend Freiraum, renn nicht ständig hinter ihm her und versuch, ihn nicht mit Anweisungen zu zutexten.
- Stell Regeln auf, aber nicht zu viele und sei konsequent, wenn diese nicht beachtet werden.
- Achte darauf, dass du ihm nicht alles abnimmst und ihm dann nur deine Hilfe anbietest, wenn er nicht weiterkommt. Ganz nach dem Motto: "Hilf mir, es selbst zu tun."

- Oft ist es auch möglich in gewissen Dingen zu verhandeln. D.h du kannst ihm eine Auswahl geben und er kann dann selber entscheiden, was er möchte. ("Soll ich dir die Hand geben, oder willst du alleine raufgehen?" " Möchtest du die blaue oder die grüne Hose anziehen." usw. Einen Kompromiss eingehen, verhandeln, aber nur dort wo es auch wirklich Sinn macht.

- In Situationen in denen er sich ärgert, nützt es oft auch, wenn du versuchst ihn abzulenken. Manchmal merkst du auch schon vorher, dass es bald zu einem Trotzanfall kommt, dann kannst du mit dem Ablenkungsmanöver schon etwas früher anfangen.
Vorausplanen. Sag ihm immer früh genug, was als nächstes passiert, so dass er sich schon frühzeitig darauf einstellen kann.
Versuche dem Wutanfall möglichst wenig Beachtung zu schenken.

Auch wenns stressig und oft auch nervig ist. Lass dich davon nicht beeindrucken. Wenns dich ärgert, verlass einen Moment den Raum. Oft nützt es auch, wenn man einfach einen Schritt zurück steht, sein Kind aus den Augenwinkeln beobachtet und denkt: "Alles ok, ich habe ein ganz normales Kind." Lass dich nicht erpressen, schimpfe auch nicht mit ihm. Bleib ruhig und standhaft und wenn der Anfall vor bei ist, dann geh wieder zu ihm und sage: "Schön, dass du dich wieder beruhigt hast, jetzt kannst du mir zeigen, was du genau tun wolltest, ich helfe dir."


zur Zeit nützt aber auch das nichts mehr und mein Mann und ich wollen uns nun gedanken darüber machen wie wir anders reagieren sollen. ich hab schon mal vom "stillen örtchen" gelesen. da sucht man sich einen gegenstand im raum aus, z.b. einen stuhl und wenn das kind nicht "folget" setzt man es auf den stuhl für 2min. wenn es runterkommt bevor die 2min.abgelaufen sind setzt man es wieder drauf und fängt von vorn an mit der Zeit. irgendwie kann ich mir echt nicht vorstellen das mein sohn das 1. schon versteht und 2. wirklich sitzen bleibt?

Es gibt die Möglichkeit, Kinder einen Moment auf die Treppe, auf einen Stuhl zu setzen. Es ist jetzt aber nicht DIE ultimative Lösung, wenn das Kind nicht gehorcht. Man muss sich immer selber überlegen, warum hat das jetzt nicht geklappt? Habe ich die Anweisung vielleicht als Frage formuliert? War ich zu weit weg von meinem Kind und habe von A nach B gerufen? Habe ich nicht genug vorausgeplant und meinem Kind gesagt, was jetzt dann als nächstes kommt und was ich von ihm erwarte?
Den "stillen Stuhl" wie man ihn ja auch bezeichnet, sollte man nur anwenden, wenn es mal keine logische Konsequenz gibt, oder wenn das Verhalten des Kindes schon etwas problematischer war, so dass eine log. Konsequenz nicht ausreicht. Es bedeutet, dass das Kind seine Beschäftigung, bei der das Problem aufgetaucht ist, unterbrechen und sich für kurze Zeit (1 Minute) am Rande des Geschehens ruhig aufhalten soll. Das kann ein Stuhl, ein Trip Trap, eine Treppe usw. sein. Während dieser Zeit, sollte man dem Kind keine Aufmerksamkeit schenken. Wenn es die festgesetzte Zeit ruhig war, dann geht man zu ihm und sagt: "Toll, dass du ruhig warst, dich beruhigt hast, jetzt darfst du wieder runterkommen.
Wenn es nicht ruhig bleibt, dann kann man es am Anfang noch einmal darauf hinweisen, vielleicht auch noch einmal auf den Stuhl zurückbringen und wenn es wieder nicht klappt, die Auszeit anwenden.

Die Auszeit kann man aber auch direkt anwenden, bei schwerwiegenderem Problemverhalten. Wenn du merkst, dass er wirklich heftig reagiert, schlägt, beisst, haut dann musst du ganz klar ein Zeichen setzen. Nur zu sagen, das tut man nicht, das macht ihr weh reicht nicht. Wenn er es tut, geh zu ihm, sag ihm dass er aufhören soll. Da er noch recht klein ist, ist eine Auszeit grad noch etwas früh. (Du musst das selber entscheiden). Du kannst ihn z.B einen Moment in einen Trip Trap setzen, auf die Treppe oder auch in ein anderes Zimmer. Am besten nicht ins Kinderzimmer. Der Raum sollte uninteressant sein, also z.B das Schlafzimmer oder ein Gästezimmer.
Bei der Auszeit gehst du folgendermassen vor. Du gehst zu ihm und sagst, was er falsch gemacht hat:„Nico, du hast jetzt grad Tobias gehauen, deshalb musst du jetzt für 1-2 Min. in die Auszeit.“
Du nimmst ihn ganz ruhig und bestimmt, und bringst ihn in den Auszeitraum. Dieser sollte uninteressant sein, also nicht das Kinderzimmer, sondern das Schlafzimmer, Badezimmer…. Wenn er die festgesetzte Zeit ruhig war (es muss nicht mucksmäuschenstill sein, aber er muss sich einigermassen still verhalten), dann gehst du zu ihm und sagst: „du warst jetzt schön ruhig, jetzt darfst du wieder rauskommen.“
Versuch nicht mehr über den Vorgang zu sprechen, sondern versuch ihn wieder in eine Aktivität zu verwickeln.
Die Auszeit zeigt ihm, dass er ganz klar eine Abmachung eine Regel übertreten hat, es gibt ihm aber auch dir die Möglichkeit euch beide zu beruhigen.
Drohe nicht mit der Auszeit, deine Kinder werden sonst lernen, dass sie erst hören müssen, wenn du drohst. Das gilt allgemein bei den Drohungen.
Dein Kind lernt nämlich dabei: Ich muss erst dann hören, wenn die Mama laut wird, wenn sie schimpft, droht oder auf 3 zählt. Versuch anstatt zu drohen, das Kind zu motivieren. „Hey, wenn du dich jetzt schnell anziehst, dann haben wir nachher noch genug Zeit zusammen ein Buch zu schauen.“ Oder „Zieh dich jetzt an und wenn du fertig bist, dann kannst du zum Essen kommen." (Nicht: "Wenn du dich nicht anziehst, kannst du nicht zum Essen kommen.")

Die Auszeit vorher (also wenn es kein Problemverhalten gibt) mit dem Kind vorbesprechen und genau sagen, was passiert, wieso und wie lange man in die Auszeit muss und wann du ihn wieder von der Auszeit zurückholst. Die Auszeit solltest du nur anwenden, wenn es wirklich um ein grosses Problemverhalten geht.

Es ist auch möglich, dir eine Auszeit zu verordnen. Also wenn du merkst, dass du kurz vor dem Explodieren bist, dann sag deinem Sohn, dass du wütend bist und dass du kurz eine Auszeit machst um dich zu beruhigen. Geh aus dem Zimmer, in den Garten, auf den Balkon, ins Schlafzimmer und nimm dir ein paar Minuten Zeit. Du kannst auch einen Kaffee trinken, kurz etwas Musik hören.

Bei der Auszeit geht es nicht darum, das Kind zu "bestrafen" in dem man es ins Zimmer schickt. Es geht viel mehr darum, beiden (Mutter/Vater und Kind) die Möglichkeit zu geben, sich in einer schwierigen Situation, die kurz vor dem eskalieren steht, zu beruhigen und zu verhindern, dass man das Kind anbrüllt, am Arm reisst, an den Haaren zieht oder schlägt. Die Auszeit/der stille Stuhl funktionieren nur, wenn das Kind viel positive Zuwendung erfährt. Also wenn man eine positive Beziehung zueinander hat. Die Auszeit/den st. Stuhl wirklich nur ganz selten anwenden, nicht als tagtägliches Erziehungmittel einsetzen.


die beraterin hat in dem bericht geschrieben man soll das kind immer wieder auf den stuhl setzen, ruhig bleiben, auch wenn es 10mal braucht. aber ich persönlich finde das inkonsequent, anstrengend und für mein sohn wäre das bestimmt ein tolles spiel :(
was meinst du dazu? was hast du für einen tipp?

Am besten schreibst du mir noch ein paar konkrete Situationen auf, in denen du Schwierigkeiten hattest, ihn am Haar gezogen hast, oder nicht wusstest, wie du reagieren solltest. Dann kann ich dir noch ein paar konkretere Tipps geben, ok?
liebe Grüsse
Kathrin


herzlichen dank für deine ratschläge!
Kathrin Buholzer
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Re: Sohn 18Mt. testet seine grenzen extrem aus

Beitragvon mesicol » 10.11.2009, 14:24

Hallo Kathrin
danke für deine ausführliche Antwort!

du schreibst, man soll denn "stillen stuhl" nicht tagtäglich anwenden...dann nehme ich doch an die "auszeit" z.b. im schlafzimmer auch nicht oder? wesshalb nicht? was soll ich stattdessen tun wenn er nicht auf meine anweisungen horcht?

hier mal einige beispiele:

- er steigt auf den triptrap und "fingerlet" obem auf dem tisch z.b. am labtop rum, am essen das bereits dasteht (wenn ich grad am essen herrichten bin) ect. rum. ich geh zu ihm hin und sag "Colin ich möcht nöd das du am labtop drucksch, chum vom stuehl abe und spiel am bode wiiter". ich geh wider weg und mach was ich vorher gemacht habe, dreh mich um, Colin ist wieder oben... ich geh wieder zu ihm hin, sag es erneut. dann passiert dasselbe wieder. was nun?

- wir sind beim essen, er fasst in den Teller (ich weiss, eigentlich wäre er noch in einem alter wo er das machen sollte/darf, aber er isst seit monaten schon mit der gaben ganz schön und hat das verstanden, dass man nicht ins essen fasst und das auch ganz schön gemacht) jetzt jedoch fängt er wieder damit an, er nimmt etwas mit der hand und schaut mich vorher mit prüfendem blick an:-) ich sage nein, colin, nimm deine gabel oder ich frag ihn soll ich dir helfen das brot aufzustechen? wenn er ja sagt helf ich ihm oder dann lass ich ihn selbst essen. auf alle fälle heute morgen eben, fasst er immer wieder rein um zu sehen wie ich reagiere. nach 3mal hab ich ihm gesagt, wenn du noch 1mal reinfasst, nehm ich den teller weg. er macht es - teller ist weg. was ich grundsätzlich aber auch keine Lösung finde, denn er soll ja essen?! ich kann ihn ja nicht ständig ohne essen vom tisch lassen. ok, dann hab ich ihn gefragt ob er noch will, und er sagte ja und wollte den teller weider bei sich haben. dann hab ich ihm erklärt wesshalb er den teller jetzt nicht mehr bekommt und ich ihm jetzt das brot füttere. das hat er nach 2-3mal austricksen dann auch so zugelassen. war das so gut? oder was hast du für einen anderen vorschlag?

- oder wir sind auf dem wickeltisch, er nimmt immer wieder die wattestäbli und leert sie aus, oder den fieberbesser den er nicht nehmen darf ect. - hier kann ich ja die auszeit oder den stillen stuhl nicht anwenden, weil ich möchte ihn ja jetzt weickeln. das andere, also eine auszeit wäre ja für ihn toll, dann müsste er nicht mehr still liegen. was mach ich da? um noch hinzuzufügen, er hat tolle beschäftigung beim wickeln, er darf sich immer ein spielzeug aussuchen und das mit auf den wickeltisch nehmen. aber versucht halt das "verbotene" manchmal doch auch.

- oder wir wollen aus dem haus ( ich nehm mir extra immer ganz viel zeit, nehms gemütlich, sodass kein stress und druck entsteht) ich sag ihm, colin komm bitte hier her ich möchte dir die schuhe ansziehn. er steht da 1m weg von mir und schütelt den kopf und schaut mich wieder so prüfend an. ( wenn ers nach 2,3x sagen macht Lobe ich ihn auch und sage toll dass du jetzt gekommen bist) wenn ers nicht macht, hol ich ihn selber und setz in auf den boden. was ich auch nicht ok finde, ich finde er sollte da gehorchen. was mach ich da? stiller stuhl oder auszeit ist auch nicht angebracht, denn ich möchte ja gehen, ausserdem hätte er damit erreicht was er nicht wollte nämlich sich hinsetzen und schuhe anziehn.

ein ausweichmanöver zum stillen stuhl oder der auszeit wäre ja eine logische konsequenz wie z.b. ihm das spielzeug wegnehmen für einige minuten, ihm sagen er darf dann kein büchli ansehen mit mir, oder darf keine milchtassen haben zum frühstück ect. also das kind mit etwasem strafen was es gerne tut oder? ich glaube, dafür ist er noch zu klein, er versteht mich nicht wenn ich ihm sage "wenn du es nochmal tust, dann darfst du keine milchtasse haben." was meinst du? du schreibst noch ich soll nicht vorher androhen sondern einfach tun. wenn ich aber vorher androhe, weiss das kind was geschieht wenn er es nochmal tut, das wäre doch gut für ihn weil er dann entscheiden kann will ich das oder nicht?? sehe ich das falsch?
noch eine frage zur Auszeit: macht man da die tür zu oder lässt man sie auf?

so das mal meine weiteren fragen :)
mesicol
 
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Re: Sohn 18Mt. testet seine grenzen extrem aus

Beitragvon Kathrin Buholzer » 10.11.2009, 15:51

Hallo Kathrin
danke für deine ausführliche Antwort!

du schreibst, man soll denn "stillen stuhl" nicht tagtäglich anwenden...dann nehme ich doch an die "auszeit" z.b. im schlafzimmer auch nicht oder? wesshalb nicht? was soll ich stattdessen tun wenn er nicht auf meine anweisungen horcht?

Den stillen Stuhl kannst du anwenden, wenn es mal keine logischen Konsequenzen gibt, oder das Verhalten schon etwas problematischer ist. Die Auszeit als "Verstärkung" zum stillen Stuhl anwenden, also wenn er auf dem st. Stuhl nicht sill war oder wenn es um wirklich heftiges Problemverhalten geht.

hier mal einige beispiele:

- er steigt auf den triptrap und "fingerlet" obem auf dem tisch z.b. am labtop rum, am essen das bereits dasteht (wenn ich grad am essen herrichten bin) ect. rum. ich geh zu ihm hin und sag "Colin ich möcht nöd das du am labtop drucksch, chum vom stuehl abe und spiel am bode wiiter". ich geh wider weg und mach was ich vorher gemacht habe, dreh mich um, Colin ist wieder oben... ich geh wieder zu ihm hin, sag es erneut. dann passiert dasselbe wieder. was nun?

Entweder du nimmst den Trip Trap weg, oder den Compi. Sag ihm, warum du es tust. "Du bist grad wieder auf den Trip Trap geklettert, deshalb nehme ich ihn jetzt einen Moment weg". In einer solchen Situation gib ihm etwas zu tun. Lenk ihn ab, lass ihn dir etwas helfen, gib ihm eine konkrete Aufgabe.

- wir sind beim essen, er fasst in den Teller (ich weiss, eigentlich wäre er noch in einem alter wo er das machen sollte/darf, aber er isst seit monaten schon mit der gaben ganz schön und hat das verstanden, dass man nicht ins essen fasst und das auch ganz schön gemacht) jetzt jedoch fängt er wieder damit an, er nimmt etwas mit der hand und schaut mich vorher mit prüfendem blick an:-) ich sage nein, colin, nimm deine gabel oder ich frag ihn soll ich dir helfen das brot aufzustechen? wenn er ja sagt helf ich ihm oder dann lass ich ihn selbst essen. auf alle fälle heute morgen eben, fasst er immer wieder rein um zu sehen wie ich reagiere.

Sag es ihm am Anfang des Essens. "Ich möchte, dass du mit der Gabel isst." Du musst selber entscheiden, wie streng du dabei sein willst. Wenn es dich stört, wenn er in den Teller fasst, dann sag es ihm und was er stattdessen tun soll. Wenn er nicht aufhört, dann nimm ihm einen Moment den Teller weg und sag ihm warum du es tust. Gib ihm den Teller nach 1,2 oder 3 Minuten wieder und sag ihm, was du von ihm möchtest.

nach 3mal hab ich ihm gesagt, wenn du noch 1mal reinfasst, nehm ich den teller weg. er macht es - teller ist weg. was ich grundsätzlich aber auch keine Lösung finde, denn er soll ja essen?!

Gib ihm deshalb den Teller wieder, damit er die Möglichkeit erhält das "richtige" Verhalten zu üben. Drohe ihm nicht, sag es ihm einmal und dann reagiere.

ich kann ihn ja nicht ständig ohne essen vom tisch lassen. ok, dann hab ich ihn gefragt ob er noch will, und er sagte ja und wollte den teller weider bei sich haben. dann hab ich ihm erklärt wesshalb er den teller jetzt nicht mehr bekommt und ich ihm jetzt das brot füttere. das hat er nach 2-3mal austricksen dann auch so zugelassen. war das so gut? oder was hast du für einen anderen vorschlag?

- oder wir sind auf dem wickeltisch, er nimmt immer wieder die wattestäbli und leert sie aus, oder den fieberbesser den er nicht nehmen darf ect. - hier kann ich ja die auszeit oder den stillen stuhl nicht anwenden, weil ich möchte ihn ja jetzt weickeln. das andere, also eine auszeit wäre ja für ihn toll, dann müsste er nicht mehr still liegen. was mach ich da? um noch hinzuzufügen, er hat tolle beschäftigung beim wickeln, er darf sich immer ein spielzeug aussuchen und das mit auf den wickeltisch nehmen. aber versucht halt das "verbotene" manchmal doch auch.

Dann mach ihm doch eine kleine Schachtel mit Wattestäbli, dann kann er mit denen spielen und die anderen, die du brauchst, räumst du einfach weg. Vielleicht gibst du ihm ja auch eine Bürste, ein paar Wattepads, eine leere Salbe usw.

- oder wir wollen aus dem haus ( ich nehm mir extra immer ganz viel zeit, nehms gemütlich, sodass kein stress und druck entsteht) ich sag ihm, colin komm bitte hier her ich möchte dir die schuhe ansziehn. er steht da 1m weg von mir und schütelt den kopf und schaut mich wieder so prüfend an. ( wenn ers nach 2,3x sagen macht Lobe ich ihn auch und sage toll dass du jetzt gekommen bist) wenn ers nicht macht, hol ich ihn selber und setz in auf den boden. was ich auch nicht ok finde, ich finde er sollte da gehorchen. was mach ich da? stiller stuhl oder auszeit ist auch nicht angebracht, denn ich möchte ja gehen, ausserdem hätte er damit erreicht was er nicht wollte nämlich sich hinsetzen und schuhe anziehn.

Sag ihm das früh genug. Schon bevor du möchtest dass er kommt. Wenn es dann soweit ist, geh zu ihm und sag ihm, was du von ihm möchtest. Schau, dass du ihm richtige Anweisungen gibst, keine Fragen stellst. (So wie du es oben formuliert hast ist prima.) Lass ihn mithelfen, mach ein kleines Spiel daraus, du kannst auch mit einer lustigen Stimme den Schuh "sprechen" lassen. "So, ich freu mich schon auf den Fuss vom Colin. Dann können wir nämlich zusammen einkaufen gehen..." usw. Das musst du nicht jedes Mal machen, aber manchmal kann so etwas ganz lustig sein. Wenn du merkst dass er nicht will, dann kannst du ihn auch fragen, ob er grad mit dir zusammen die Schuhe anziehen will...

ein ausweichmanöver zum stillen stuhl oder der auszeit wäre ja eine logische konsequenz wie z.b. ihm das spielzeug wegnehmen für einige minuten, ihm sagen er darf dann kein büchli ansehen mit mir, oder darf keine milchtassen haben zum frühstück ect. also das kind mit etwasem strafen was es gerne tut oder?

Einfach etwas, das mit dem Problemverhalten im Zusammenhang steht. Es geht nicht darum, das Kind furchtbar zu bestrafen, ihm das Liebste was es hat zu streichen oder wegzunehmen.

ich glaube, dafür ist er noch zu klein, er versteht mich nicht wenn ich ihm sage "wenn du es nochmal tust, dann darfst du keine milchtasse haben."

Sag es ihm nicht so. Formuliere positiv. "Wenn du jetzt aufhörst, wenn du jetzt sofort kommst, wenn du dies oder jenes machst, dann darfst du deine Milchtasse haben." Überlege dir einmal: Wenn ich dir sage: "Denk an den Eiffelturm oder an eine rosarote Kuh", was machst du? Genau, du denkst daran... :-)
Deshalb ist es wichtig, dass du ihm immer sagst, was du von ihm möchtest und nicht, was er NICHT tun soll.


was meinst du? du schreibst noch ich soll nicht vorher androhen sondern einfach tun. wenn ich aber vorher androhe, weiss das kind was geschieht wenn er es nochmal tut, das wäre doch gut für ihn weil er dann entscheiden kann will ich das oder nicht?? sehe ich das falsch?

Du hast Recht, drohen funktioniert (leider) immer recht gut, oder zumindest am Anfang. Das Problem ist einfach, dass dein Kind mit der Zeit auf diese Zeichen achtet und denkt: "So lange sie nicht droht, auf 3 zählt, oder laut wird, muss ich ja eh nicht hören, weil da meint sie es ja eh nicht ernst..." Dann musst du eigentlich jedes Mal zuerst drohen, bevor es klappt und das ist ja auch nicht die Idee. Sag ihm was du möchtest und wenn es um eine Anweisung/Anforderung geht, gib ihm die Anweisung einmal, wenn es nicht klappt, dann wiederhole sie noch einmal. Warte dann ein paar Sekunden, damit er auch Zeit hat, das zu machen und lasse dann eine log. Konsequenz folgen. Wenn es um ein Problemverhalten geht, wenn du also möchtest, dass er mit etwas aufhört. Dann gib die Anweisung einmal und wenn er nicht gehorcht, dann lass sofort eine log. Konsequenz folgen, ohne zu drohen.

noch eine frage zur Auszeit: macht man da die tür zu oder lässt man sie auf?

Grundsätzlich kannst du sie offen lassen. Wenn er aber immer wieder rauskommt, wegrennt, musst du unter Umständen die Türe auch einen Moment zu machen. Du kannst das deinem Sohn so ankünden. "Ich lasse die Türe offen, wenn du aber immer rauskommst, muss ich sie einen Moment zu machen."
Am besten ist es, wenn du die Auszeit möglichst gar nicht brauchst.
Es ist deshalb wichtig, immer gut vorauszuplanen und deinem Sohn immer zu sagen, was als nächstes passiert, dann weiss er schon, was kommt und wird weniger von deinen Anweisungen "überrumpelt".

Schau mal, was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder, mit Fragen, Feedback oder mehr Beispielen ok?
liebe Grüsse
Kathrin


so das mal meine weiteren fragen :)
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Re: Sohn 18Mt. testet seine grenzen extrem aus

Beitragvon mesicol » 10.11.2009, 20:22

hallo Kathrin

zuerst mal vielen dank für deine mühe zum antworten!
ich merke , dass es ein umdenken braucht bei mir.

zur "auszeit" im zimmer: ich find das noch schwer mit einem Raum der für ihn nicht interessant ist! es gibt eigentlich keinen Raum der für ihn nicht interessant ist! im Wc rollt er die ganze rolle ab, im bad oben steigt er aufs wc oder räumt kästchen aus, in unserem schlafzimmer räumt er gern meine socken aus (was er auch darf sonst) also...irgendwie find ich das noch recht schwer...? fanden deine kids das Bad z.b. nicht intressant? :D

- zum beispiel wo er auf den triptrap steigt und du sagst ich soll den triptrap oder compi entfernen:
nehm ich ihm so nicht einfach alles "weg" was er eigentlich lernen soll? es erscheint mir logisch, dass er ja gar nicht auf die idee kommt wenn ich den compi wohin stell wo er nicht hinkommt, den triptrap weg vom tisch ect.einfach alle interessanten sachen weg von ihm. was mache ich auf besuch? wo nicht alle sachen weg sind? dann hat er es ja zuhause nicht lernen müssen, dass er wenn ich sage "nicht anfassen" er es nicht anfassen soll?! macht man einem kind das leben so nicht schlussendlich schwerer?

- zum essens bsp.: wenn ich den teller für einige minuten entferne und ihn nachher wieder hinstelle merkt er sich das nicht irgendwan nun denkt, "nanu, ich bekomm den teller ja gleich wieder"! ist das wegstellen und nachher wieder geben für ihn wirklich die art wo er dann lernt, es ist nicht ok wenn ich mit den händen esse? ich hoffe du verstehst mich?!

- zum wickeltisch: er hat das eigentlich, er darf die wattepads nehmen, darf die salben nehmen, die haarbürste, die bodylotion und halt eben wenige sachen wie das öl,den fiebermesser und die wattestäbli nicht. oder heute z.b. wieder ein klassisches bsp, was passt: ich hab über seinem kopf so eine schüssel mit wasser drin um ihn zu putzen. er weiss es dass er da nicht reinfassen darf, weil sonst die box ausleert. ist meistens kein thema. heute aber doch :| er fasst nach oben und will auch so ein tuch reinlegen (was ich halt mache um ihn dann zu putzen - ich hab eben nicht die fertigen feuchttüchli) und die ganze schüssel mit wasser fällt runter auf ihn, er nass, wickelmatte nass, kleider die wir gerade anziehen wollte nass...ich gerate ein bisschen aus den fugen :oops: was hätte ich da besser machen können? ich meine mit ihm schimpfen muss ich ja, damit er weiss das das jetzt nicht toll war! ich kann das ganze ja nicht einfach ignorieren!? was wäre hier eine logische konsequenz gewesen?

- ein weiters bsp.heute abend. er ist am spielen nach dem znacht, ich am abwaschen, dann ruf ich ihn geh auf ihn zu und sage "colin chum mir gönd no id kuchi go ufruume, s'mami duet dir helfe". ich geh schonmal, er rennt in die andere richtung und sagt nein. dann sag ich es nochmal, er kommt immer noch nicht. dann hol ich ihn an der hand, er kommt mit ohne sich zu wehren. dann sind wir in der küche und es geht ums aufräumen, dann macht ers einfach nicht.ich räume auf er macht nix.ich habs ihm nochmal 3x gesagt. schlussendlich funktioniert es in so einer situation nur, wenn man seine hand hält, und mit seiner hand zu den rumliegenden sachen geht, dann hebt er sie auf und legt sie in den korb(also dort wo sie hinsollen). ist ja auch nicht gut, da macht er es ja nicht von selbst, sondern man führt ihn und er "muss" mitmachen. dann hab ich ihm gesagt " lueg es got eifach wertvolli ziit vom bädele verlore wenn du dich jetzt so astellsch" - ich kann mir vorstellen, dass er damit nicht wirklich was anfangen konnte :? aber was hätte ich machen sollen deiner meinung nach?

liebe grüsse
melanie
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Re: Sohn 18Mt. testet seine grenzen extrem aus

Beitragvon Kathrin Buholzer » 11.11.2009, 12:37

hallo Kathrin

zuerst mal vielen dank für deine mühe zum antworten!

Das ist doch gern geschehen. Das gehört zum Elternplanet "Rundum Service"... :-)

ich merke , dass es ein umdenken braucht bei mir.

Ja, du hast Recht und das entspannt dann oft die Situation und die Beziehung zueinander bessert sich dann auch, wenn man merkt, dass man dem nicht hilflos ausgeliefert ist. Man merkt, dass man selber etwas verändern kann. Problemverhalten bei Kindern ist antrainiert. Wir als Eltern können es wieder abtrainieren und den Kindern neues Verhalten lernen.

zur "auszeit" im zimmer: ich find das noch schwer mit einem Raum der für ihn nicht interessant ist! es gibt eigentlich keinen Raum der für ihn nicht interessant ist! im Wc rollt er die ganze rolle ab, im bad oben steigt er aufs wc oder räumt kästchen aus, in unserem schlafzimmer räumt er gern meine socken aus (was er auch darf sonst) also...irgendwie find ich das noch recht schwer...? fanden deine kids das Bad z.b. nicht intressant? :D

Du hast Recht, deshalb ist es wichtig, den Raum "kindersicher" zu machen. Wenn du das Bad als "Auszeitraum" nimmst, dann räum gefährliche Dinge, Medikamente usw. weg, oder stell sie irgendwo hoch, wo er nicht rankommt. Die WC Rolle kannst du einfach abnehmen, das WC Bürstli nimmst du ebenfalls aus dem Bad raus nehmen.


- zum beispiel wo er auf den triptrap steigt und du sagst ich soll den triptrap oder compi entfernen:
nehm ich ihm so nicht einfach alles "weg" was er eigentlich lernen soll?

Deshalb ist es wichtig, dass du es ihm nur für eine kurze Zeit wegnimmst und es ihm dann nach 1,2 oder 3 Minuten wieder gibst und ihm sagst, was du von ihm möchtest. So hat er die Möglichkeit das "richtige" Verhalten zu üben.

es erscheint mir logisch, dass er ja gar nicht auf die idee kommt wenn ich den compi wohin stell wo er nicht hinkommt, den triptrap weg vom tisch ect.einfach alle interessanten sachen weg von ihm. was mache ich auf besuch? wo nicht alle sachen weg sind? dann hat er es ja zuhause nicht lernen müssen, dass er wenn ich sage "nicht anfassen" er es nicht anfassen soll?! macht man einem kind das leben so nicht schlussendlich schwerer?

Versuch ihm nicht zu sagen, was er NICHT tun soll. Also nicht sagen: "Nicht anfassen", sondern: "Lass bitte den Compi in Ruhe. Du musst nicht immer alle interessanten Sachen wegstellen. Einfach wenn du merkst, dass es dich stört, wenn er das anfasst und du es ihm einmal gesagt hast, dann ist das einfach die logische Konsequenz dafür. Es bringt nix, wenn du es ihm immer und immer wieder sagst und er versucht es ständig wieder. Es ist auch ok, wenn man sich selber nicht einen allzu grossen Stress macht, lieber einmal etwas einen Moment wegnehmen, anstatt ständig zu schimpfen.


- zum essens bsp.: wenn ich den teller für einige minuten entferne und ihn nachher wieder hinstelle merkt er sich das nicht irgendwan nun denkt, "nanu, ich bekomm den teller ja gleich wieder"! ist das wegstellen und nachher wieder geben für ihn wirklich die art wo er dann lernt, es ist nicht ok wenn ich mit den händen esse? ich hoffe du verstehst mich?!
Du nimmst den Teller einmal weg, gibst ihn dann wieder mit der Anweisung was du denn jetzt von ihm möchtest. Wenn er es wieder tut, dann nimmst du den Teller def. weg und das Essen ist beendet.
Wichtig ist, dass du ihm aber schon vorher oder auch während dem Essen zeigst, wie er es denn besser machen könnte. Und sei da auch nicht allzu streng mit ihm, er ist ja wirklich noch klein.


- zum wickeltisch: er hat das eigentlich, er darf die wattepads nehmen, darf die salben nehmen, die haarbürste, die bodylotion und halt eben wenige sachen wie das öl,den fiebermesser und die wattestäbli nicht. oder heute z.b. wieder ein klassisches bsp, was passt: ich hab über seinem kopf so eine schüssel mit wasser drin um ihn zu putzen. er weiss es dass er da nicht reinfassen darf, weil sonst die box ausleert. ist meistens kein thema. heute aber doch :| er fasst nach oben und will auch so ein tuch reinlegen (was ich halt mache um ihn dann zu putzen - ich hab eben nicht die fertigen feuchttüchli) und die ganze schüssel mit wasser fällt runter auf ihn, er nass, wickelmatte nass, kleider die wir gerade anziehen wollte nass...ich gerate ein bisschen aus den fugen :oops: was hätte ich da besser machen können? ich meine mit ihm schimpfen muss ich ja, damit er weiss das das jetzt nicht toll war! ich kann das ganze ja nicht einfach ignorieren!? was wäre hier eine logische konsequenz gewesen?

Das ist ein Missgeschick, welches halt passieren kann. Wenn du das vermeiden willst, dann stell die Schüssel einfach genug weit weg von seinem Kopf. Eine Konsequenz würde ich hier nicht einsetzen.


- ein weiters bsp.heute abend. er ist am spielen nach dem znacht, ich am abwaschen, dann ruf ich ihn geh auf ihn zu und sage "colin chum mir gönd no id kuchi go ufruume, s'mami duet dir helfe".

Wichtig bei Anweisungen immer zum Kind hingehen. Also nicht von weit her rufen. Geh zu ihm runter, sprich ihn mit Namen an und du kannst ihn auch z.B an der Schulter oder an der Hand berühren, damit er merkt, dass du etwas von ihm willst.

ich geh schonmal, er rennt in die andere richtung und sagt nein. dann sag ich es nochmal, er kommt immer noch nicht. dann hol ich ihn an der hand, er kommt mit ohne sich zu wehren. dann sind wir in der küche und es geht ums aufräumen, dann macht ers einfach nicht.

Gerade das Aufräumen macht den wenigsten Kindern Spass (uns Erwachsenen ja oft auch nicht...). Versuch ihn hier zu motvieren. Mach ein Spiel daraus, z.B könnt ihr euch vorstellen, dass ihr Katzen seid und die Spielsachen sind Käsestücke, die ihr schnell zusammenräumen musst. Singt zusammen ein Lied, macht ein Wettrennen, sagt einen Zauberspruch, räumt zuerst alle Autos auf und lasst die mit lautem Motorengebrumm in die Kiste fahren, stell die Legokiste so auf, dass er versuchen kann, die Legos von einem Meter Entfernung in die Kiste zu schmeissen. usw. Schau, dass nach dem Aufräumen, noch etwas kommt, das ihm Spass macht. z.B ein Buch schauen.
Gib ihm auch ganz klare Anweisungen, sag ihm genau, was er aufräumen soll: "Du nimmst die kleinen Bücher und legst sie hier in die Kiste." Kleine Aufträge geben, damit es ihm nicht verleidet.
Du kannst dir auch mal das Video zum Thema "Aufräumen" anschauen. Vielleicht findest du hier noch ein paar Anregungen:
http://www.elternplanet.ch/erziehung-mi ... basar.html


ich räume auf er macht nix.ich habs ihm nochmal 3x gesagt. schlussendlich funktioniert es in so einer situation nur, wenn man seine hand hält, und mit seiner hand zu den rumliegenden sachen geht, dann hebt er sie auf und legt sie in den korb(also dort wo sie hinsollen). ist ja auch nicht gut, da macht er es ja nicht von selbst, sondern man führt ihn und er "muss" mitmachen. dann hab ich ihm gesagt " lueg es got eifach wertvolli ziit vom bädele verlore wenn du dich jetzt so astellsch" - ich kann mir vorstellen, dass er damit nicht wirklich was anfangen konnte :? aber was hätte ich machen sollen deiner meinung nach?

Vielleicht sagst du ihm lieber: "Hey, wir räumen jetzt ganz schnell auf. Ich helfe dir und wenn wir das schnell erledigt haben, dann hast du nachher noch genug Zeit zum baden...Gibst du mir das Kommando, wann wir anfangen? Also, AAAAchtung, feeeeertig, loooooos!"

Schau mal, was du damit anfangen kannst und meld dich einfach wieder mit Feedback, Fragen und mehr Beispielen, ok?
liebe Grüsse
Kathrin


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Re: Sohn 18Mt. testet seine grenzen extrem aus

Beitragvon mesicol » 11.11.2009, 14:07

hallo Kathrin

danke für den tipp zum Bad - aber vorerst brauch ich die "auszeit" noch nicht anzuwenden denke ich! :)

ein neues bsp. von heute:
ich bin am staubsaugen, er darf in dieser zeit immer den kleinen aufsatz haben und auch staubsaugen, ABER darf das schmutzige teil nicht in den mund stecken. das sag ich ihm immer bevor er es haben kann, dass er damit am boden oder auf dem sofa saugen kann, aber es nicht in den mund stecken soll.(beim essen soll ich ihm ja auch sagen er soll mit der gaben NICHT mit der hand essen. da kann ich ihm ja sagen er soll die bürste NICHT in den Mund nehmen oder?) das klappt dann kurze zeit, dann hat ers im mund. dann nehm ich es weg für 1minute, dann darf er es wieder haben mit der gleichen anweisung. das hab ich heute morgen 3mal gemacht und dann hat er sie gar nicht mehr bekommen! beim Teller am tisch hast du gesagt ich soll ihn einmal wegnehmen, dann wieder hinstellen. macht er es wieder ist der teller def. weg. also man wiederholt die sachen 1x, gibt 1x eine erneute chance um das richtige verhalten zu machen und dann nimmt man die sache ganz weg korrekt?

noch eine Frage dazu, das man NICHT sagen soll was er eben NICHT darf. ich find das enorm schwierig. bis anhin hab ich ja eben immer gesagt was er NICHT tun soll. wo liegt denn der Unterschied ob ich sage "nicht anfassen" und " lass den compi in ruhe"? hast du das so gemeint, dass ich sagen muss WAS er NICHT anfassen darf? also dass ich nicht NUR sage "nicht anfassen" sondern auch sage WAS er nicht anfassen darf?also "lass den compi in ruhe oder fass den compi nicht an"?

"Es bringt nix, wenn du es ihm immer und immer wieder sagst und er versucht es ständig wieder."
also das heisst dass ich dann die sachen einfach weg stell, dass er gar nicht dazu kommt? so muss ich nicht immer und immer wieder dieselben sachen sagen? so meinst du das? das ist dann quasi die logische Konsequenz? ich nehm ihm die möglichkeit gleich vorneweg, wieder und wieder das zu tun was er nicht soll. und am nächsten tag z.b. kann er es neu lernen eben nicht anzufassen. oder?

das für heute! liebe grüsse melanie
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Re: Sohn 18Mt. testet seine grenzen extrem aus

Beitragvon mesicol » 13.11.2009, 14:33

hallo Kathrin

darf ich fragen ob du meine antwort übersehen hast oder ob du zur zeit einfach grad meeeega viel zu beantworten hast und noch nicht dazu gekommen bist?? :oops: will gar nicht druck oder stress mache, ist nur eine nette anfrage!! :roll:
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Re: Sohn 18Mt. testet seine grenzen extrem aus

Beitragvon Kathrin Buholzer » 13.11.2009, 16:57

hallo Kathrin

danke für den tipp zum Bad - aber vorerst brauch ich die "auszeit" noch nicht anzuwenden denke ich! :)

hab dich nicht vergessen. Hatt gestern mega viel zu tun. Musste noch ein neues Video machen, bearbeiten, hatte noch Kurs den ganzen Abend, dann noch Homepage redigieren usw.

ein neues bsp. von heute:
ich bin am staubsaugen, er darf in dieser zeit immer den kleinen aufsatz haben und auch staubsaugen, ABER darf das schmutzige teil nicht in den mund stecken. das sag ich ihm immer bevor er es haben kann, dass er damit am boden oder auf dem sofa saugen kann, aber es nicht in den mund stecken soll.(beim essen soll ich ihm ja auch sagen er soll mit der gaben NICHT mit der hand essen. da kann ich ihm ja sagen er soll die bürste NICHT in den Mund nehmen oder?)

Musst halt ausprobieren, ob du ihm das vorher sagen willst. Manchmal ist es auch so, dass man die Kinder dann gerade auf die Idee bringt. Vielleicht kannst du die Bürste ja einmal auswaschen, dann ist es ja auch nicht sooo schlimm, wenn er sie in den Mund nimmt. Lobe und ermutige ihn, wenn er dir hilft. Wenn er sie in den Mund nimmt, dann sag ihm lieber: "Schau mal, mit der Bürste einfach hier am Boden saugen."

das klappt dann kurze zeit, dann hat ers im mund. dann nehm ich es weg für 1minute, dann darf er es wieder haben mit der gleichen anweisung. das hab ich heute morgen 3mal gemacht und dann hat er sie gar nicht mehr bekommen!

Ich persönlich würde das jetzt nicht so eng sehen. Auch wenn er sie halt mal in den Mund nimmt.

beim Teller am tisch hast du gesagt ich soll ihn einmal wegnehmen, dann wieder hinstellen. macht er es wieder ist der teller def. weg. also man wiederholt die sachen 1x, gibt 1x eine erneute chance um das richtige verhalten zu machen und dann nimmt man die sache ganz weg korrekt?

Genau und ohne vorher zu drohen...

noch eine Frage dazu, das man NICHT sagen soll was er eben NICHT darf. ich find das enorm schwierig. bis anhin hab ich ja eben immer gesagt was er NICHT tun soll. wo liegt denn der Unterschied ob ich sage "nicht anfassen" und " lass den compi in ruhe"? hast du das so gemeint, dass ich sagen muss WAS er NICHT anfassen darf? also dass ich nicht NUR sage "nicht anfassen" sondern auch sage WAS er nicht anfassen darf?also "lass den compi in ruhe oder fass den compi nicht an"?

Überleg dir einmal folgendes: Ich sage zu dir: "Denk nicht an den Eiffelturm!" Was tust du? - Du denkst daran. Genau das passiert bei den Kindern auch. Es ist für sie einfacher, wenn wir ihnen sagen, was wir von ihnen erwarten, was sie tun sollen, was wir von ihnen möchten, anstatt immer zu sagen, was sie NICHT tun sollen. Wenn du ihm etwas verbieten willst/musst, dann kannst du dir ja auch gleich eine Alternative überlegen und ihm diese dann mitteilen. "Lass den Compi in Ruhe, du kannst hier die alte Fernbedienung zum Spielen nehmen." Das ist am Anfang auch echt schwer zum Umgewöhnen. Wir sind uns gewohnt, immer Dinge zu verbieten, "Nein" zu sagen und mit den Kindern zu schimpfen. Es wird sicherlich noch einige Zeit passieren, dass du sagst: "Nein, nicht auf den Stuhl klettern, nicht die Autos werfen usw." Wenn du das in dem Moment merkst, dann kannst du ja gleich die "richtige" Anweisung hinter her geben: "Nicht auf den Stuhl klettern... Bleib bitte sitzen." "Nicht mit den Autos werfen... Spiel mit den Autos hier auf dem Teppich..."

"Es bringt nix, wenn du es ihm immer und immer wieder sagst und er versucht es ständig wieder."
also das heisst dass ich dann die sachen einfach weg stell, dass er gar nicht dazu kommt?

Es gibt einfach manchmal Dinge, die man lieber einen Moment wegstellt. Gerade wenn es Sachen sind, die gefährlich sind, kaputt gehen können oder aus irgend einem anderen Grund nicht in Kinderhände gehören. Man muss dann auch nicht ständig "Nein" sagen und kann in der Erziehung etwas gelassener sein. Du musst nicht grunsätzlich immer alles wegstellen. Einfach wenn du merkst, dass die Anziehung so gross ist und er es immer wieder versucht. Mit der Zeit kannst du gewisse Dinge auch wieder zurückstellen und ihm dann einfach die Anweisung geben, was du von ihm möchtest.

so muss ich nicht immer und immer wieder dieselben sachen sagen?

Ja, es ist auch für dich einfacher. Du musst ihn dann nicht den ganzen Tag "zutexten" und auf ihn einreden. Mach dir nicht selber unnötig das Leben schwer... :-)

so meinst du das? das ist dann quasi die logische Konsequenz? ich nehm ihm die möglichkeit gleich vorneweg, wieder und wieder das zu tun was er nicht soll. und am nächsten tag z.b. kann er es neu lernen eben nicht anzufassen. oder?

Überleg dir auch immer, warum du das jetzt verbietest. Darf er das jetzt wirklich nicht anfassen oder nehmen? Oder ist das einfach so eine Anweisung, die ohne eigentlichen Grund so dahin gesagt wird. Bei gewissen Dingen ist es wichtig, dass du ihm zeigst, WIE er denn damit umgehen soll, dann kannst du die Sachen vielleicht ja auch stehen lassen. Lobe und ermutige ihn dann, wenn er es gut gemacht hat.
Verstehst du was ich meine?

Melde dich einfach wieder, ok?
liebe Grüsse
Kathrin


das für heute! liebe grüsse melanie
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Re: Sohn 18Mt. testet seine grenzen extrem aus

Beitragvon mesicol » 13.11.2009, 20:40

Liebe Kathrin

zuerst mal sorry für mein nachfragen! verstehe ich natürlich absolut! eigentlich wollte ich es auch nicht so rüberbringen, dass du das gefühl hast ich erwarte es dass du sofort zurückschreibst! hast ja auch noch eine familie und allerhand ^sonst nebenbei :)

danke wieder für deine tipps. es ist wirklich sehr hilfreich! ich mach mir zur Zeit echt viel gedanken den tag durch "soll ich da jetzt was sagen" " wie soll ich jetzt formulieren" ect.ist zwar im moment anstrengend, aber bis jetzt funktioniert es super. werd mal so weiterfahren und wenn neue bsp.auftreten schreib ich wieder :D

liebe grüsse
melanie
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Re: Sohn 18Mt. testet seine grenzen extrem aus

Beitragvon Kathrin Buholzer » 14.11.2009, 00:04

Kein Problem! Habs nicht so empfunden und habs dir auch nicht übel genommen, dass du gefragt hast...
Es ist wichtig, dass man sich Gedanken macht, sich hinterfragt und Situationen auch analysiert, damit man sie ein anderes Mal besser machen kann.
Was ich hier versuche ist, ein paar Alternativen zu seinem jetzigen Erziehungsverhalten aufzuzeigen, Tipps und Anregungen zu geben, wie man es vielleicht auch noch machen kann. Es gibt nicht DIE einzig richtige Methode Kinder zu erziehen. Wir als Eltern bestimmen, welche Werte wir ihnen vermitteln und welche Fähigkeiten wir in ihnen wecken wollen. Manchmal ist es aber doch ganz gut auch über seinen "Tellerrand" hinauszuschauen und sich gewisse Inputs mal zu überlegen und dann auch mal auszuprobieren.
Frag einfach nach, wenn dir etwas unklar ist oder du unsicher bist, ok?
liebe Grüsse
Kathrin
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Re: Sohn 18Mt. testet seine grenzen extrem aus

Beitragvon mesicol » 16.11.2009, 20:01

Hallo Kathrin

genau so ist es - über den "eigenen tellerrand" hinausschauen schadet nicht! und mir hat es so eine neue sichtweise aufgezeigt! danke dir dafür!!!

schnell eine frage die ich halt hier rein schreibe weil ich nicht mehr weiss wo ich sie platziert habe :lol: wie mach ich das genau mit dem youtube-abo? ich kann mich doch dort anmelden und erhalte jedesmal den neusten link zu deinen videos oder? muss ich mich da bei youtube registrieren??

liebe grüsse und einen erholsamen abend!
melanie
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Re: Sohn 18Mt. testet seine grenzen extrem aus

Beitragvon Kathrin Buholzer » 16.11.2009, 21:48

Hallo Melanie

du kannst dich bei YouTube einfach registrieren. Mit Benutzername und Email. Wenn du dann auf Youtube gehst und eingeloggt bist, kannst du deine Lieblings YouTuber einfach abonnieren.
z.B Ebruza oder Elternplanet usw. Immer wenn ein neues Video von den betreffenden hochgeladen wird, siehst du es auf der Startseite. Du hast auch die Möglichkeit Kommentare und Feedback bei den Videos und in den Kanälen der jeweiligen zu hinterlassen.
Ich finde YouTube eine ganz tolle Sache. Es ersetzt mir sogar oft das TV Programm, weil ich schon ganz viele tolle Leute entdeckt haben, die super Beiträge hochladen. (Im Moment sind es vor allem viele Make Up Tutorials).
Am besten meldest du dich einfach mal an und schaust ein bisschen rum.
Wenn du bei Facebook Mitglied bist, dann kannst du auch in die Elternplanetgruppe eintreten, dort gibt es auch immer News und Ankündigungen auf die neusten Videos.

Melde dich einfach wieder bei Fragen oder so, ok?
liebe Grüsse
Kathrin
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Re: Sohn 18Mt. testet seine grenzen extrem aus

Beitragvon mesicol » 17.11.2009, 14:20

oke perfekt! werd ich machen wenn ich mehr zeit habe! :)

liebi grüess und e schöni adventsziit falls ich mich nicht mehr melden "muss"! :D
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