Liebe Kathrin
Hallo kfiatek!
Erst einmal herzlich willkommen hier auf dem Elternplaneten und schön dass du hier gelandet bist und mitschreibst.
Elternplanet hat jetzt übrigens auch einen eigenen YouTube Kanal, den man kostenlos abonnieren kann. www.youtube.com/user/elternplanetIch habe einen wundervollen 2,5 Jahre alten Sohn. Wir haben eigentlich keinerlei schwerwiegende Probleme mit ihm, nur das Einschlafen ist problematisch.
Bevor er ein offenes Bett hatte, war es kein Problem. Wir haben ihm nach dem Schoppen die Zähne geputzt, das Pyji angezogen, ein Buch vorgelesen, ihn ins Bett gelegt und ein Lied vorgesungen. Danach verliessen wir das Zimmer und alles war gut.
Versucht mal den Schoppen, entweder ganz wegzulassen, oder nicht grad unmittelbar vor dem Schlafen zu geben. Warme Milch füllt den Bauch und mit vollem Bauch, lässt es sich weniger gut einschlafen.Als er aber aus dem Gitterbett klettern konnte, nahmen wir das Gitter weg. Seither will er nicht allein im Bett liegen. Er kommt immer raus, weint und hat Angst. Ich glaube wirklich, dass er Angst hat, deshalb habe ich angefangen, bei ihm zu bleiben, bis er einschläft.
Kinder gewöhnen sich recht schnell an gewisse Dinge. Deshalb ist es bei Veränderungen immer ganz wichtig, das mit den Kinder gut vorzubereiten und ihnen zu sagen was passiert und man von ihnen erwartet. In dem Fall mit dem Gitterbett heisst das: Mit ihm zusammen das Bett umbauen, ihn fragen warum ihr die Gitterstäbe jetzt wegnehmt und ihm auch sagen, was das jetzt genau bedeutet. Positiv formulieren, also sagen, dass er im Bett bleiben soll. Es ist schon möglich dass er Angst hat, aber ich glaube es ist eher die Angst vor dem Unbekannten. Vorher war es so schön in seinem kleinen "Häuschen" und jetzt hat es keine "Grenze" zum Boden mehr. Vielleicht kannst du ihm etwas an den Rand des Bettes legen, ein Stillkissen, Kissen, Plüschtiere, damit das Bett wieder einen richtigen Abschluss hat. Oft ist es auch grad besser, wenn man den Kindern ein richtiges Bett hinstellt, also ein grosses.Nun geht das aber so seit bald einem halben Jahr. Wir sitzen da oder liegen in seinem Bett, bis er eingeschlafen ist.
Das mit dem "Dazu-legen oder sitzen" bis er eingeschlafen ist, ist halt so eine Sache. Mit der Zeit gewöhnt er sich so daran, dass ihr das dann immer tun müsst. Ich weiss, dazu gibt es viele unterschiedliche Meinungen. Seid euch einfach bewusst, dass ihr ihm dieses "Verhalten" so antrainiert und es dann wieder abzutrainieren ist recht schwierig.
Man muss aber selber für sich wissen, dass man das auch wirklich nicht möchte. Wenn man ein bisschen hin und her gerissen ist und denkt: "Eh, das macht doch jetzt nichts, mir spielt es keine Rolle, wenn ich jetzt da einen Moment zu ihm sitze", dann wirst du es auch nicht ändern können. Ihr müsst es wirklich von euch aus wollen.
Besprecht das mit ihm. Wie wollt ihr in Zukunft das Abendritual machen. Was tut ihr, wenn ihr bei ihm am Bett seid. Eine Geschichte erzählen, den Tag Revue passieren lassen, ein Lied singen, über den Kopf streichen, einen Gutenachtkuss geben und dann rausgehen.
Du kannst auch versuchen ihm das Schrittweise wieder abzugewöhnen. D.h nicht mehr zu ihm zu sitzen, sondern ihm nur kurz über den Kopf streichen, kurz die Hand halten. Dann in einem 2. Schritt, nur noch neben seinem Bett sitzen, ohne ihn zu berühren, dann nur noch bei der Türe stehen und ihn dann alleine lassen. Das ist eine sanftere Methode, wenn dir die andere (also dich einfach zu verabschieden und ihn dann alleine zu lassen) zu extrem erscheint.
Wichtig ist einfach, dass ihr ruhig aber standhaft bleibt. Wenn er aus dem Bett kommt, dann bringt ihn einfach immer wieder ins Bett zurück.
Wenn er noch nicht grad einschlafen kann, dann kannst du auch mal mit ihm anschauen, was er denn tun könnte, wenn er noch nicht grad schlafen kann. (Musikdose aufziehen, mit dem Kuscheltier noch etwas plaudern, evt. kann auch eine leise, beruhigende Einschlafmusik helfen)
Auch Bücher zum Thema können manchmal hilfreich sein.z.B Buddy Bär mag nicht einschlafen. Ideen findest du unter Erziehung mit Fantasie, im Shop unter Schlafen gehen.
Ein Zaubertrank kann manchmal auch hilfreich sein, damit man besser einschlafen kann. Wie das funktioniert siehst du hier: http://www.elternplanet.ch/erziehung-mi ... basar.html
Wenn du das Gefühl hast, dass er noch nicht richtig müde ist, dann schau dir mal den Tagesablauf inkl Schlafzeiten mal noch etwas genauer an. Evt. musst du vielleicht den Mittagsschlaf kürzen oder auf einen anderen Zeitpunkt verlegen oder das ins Bett gehen am Abend etwas nach hinten verschieben.
Und denk daran: Schlafgewohnheiten zu ändern, oder Dinge abzugewöhnen dauert eine Zeit, das braucht etwas Geduld und Energie...Wenn wir Glück haben, können wir nach 10 Minuten raus schleichen, wenn wir Pech haben nach 60!
Schleicht euch auch nicht einfach raus, sondern sagt ihm, wie lange ihr da bleibt und geht dann. Am besten noch, wenn er wach ist. Du kannst ihm auch anbieten, dass du nach ein paar Minuten nochmals kurz bei ihm reinschaust, wenn er ruhig bleibt.Ich will ihn nicht mit seiner Angst allein lassen. Aber ich will auch, dass er wieder lernt, allein einzuschlafen.
Du wirst deshalb nicht darum herumkommen, ihn alleine zu lassen. Sag ihm, wo ihr seid und was ihr macht und vielleicht gibst du ihm auch ein paar Dinge mit ans oder ins Bett, die er gut kennt und die ihm Vertrauen geben.
Wenn er noch Mittagsschlaf macht und ihr dort die gleichen Probleme habt, dann würde ich zuerst mit dem Mittagsschlaf beginnen. Schau, dass er dort gut und alleine einschlafen kann. Wenn das klappt, dann den Abend in Angriff nehmen.Das Einschlafritual ist nach wie vor dasselbe, nur dass wir ihn einfach nicht allein lassen. Seit ca. 2 Monaten hat er ein neues grosses Bett, auf das er sehr stolz ist und in dem er gerne schläft.
Wie würdest du den Übergang gestalten? Ich bin für jeden Tipp dankbar.
Kfiatek
Schau mal, was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder mit Fragen oder Feedback, ok?
liebe Grüsse
KathrinD