Liebe Kathrin
Ich bin regelmässige begeisterte Leserin und möchte dir auch sehr gerne Fragen stellen.
Sehr gerne! Schön, dass du hier bist!Unser Sohn wird im November 3 Jahre alt. In letzter Zeit ist es jeweils ein Spiessrutenlauf wenn ich mit ihm und der Tochter, 9 Monate, ins Dorf hinunter zum Einkaufen laufe. Die Tochter ist dann jeweils im Kinderwagen und der Sohn hält sich an der linken Seite am Wagen. Er fürchtet sich momentan vor jedem grösseren Auto, Töffli, lastwagen. Manchmal schreit er sogar auf vor Angst und will nicht weitergehen....
Ich kann dich vielleicht diesbezüglich etwas beruhgien. Es gibt fünf entwicklungsbedingte Angstformen. Eine taucht ab 3 Jahren auf, es ist das magisches Alter: Ab 3 Jahren haben Kinder oft Angst vor unbekannten Menschen, auch vor Tieren, bösen Menschen, Einbrechern, vor Gegenständen, Objekten (also auch Autos etc.) Sie fürchten sich aber auch vor den Figuren aus Filmen oder Büchern; vor Gespenstern, Geistern, Hexen. Oft werden sie von bösen Träumen und Phantasien verfolgt (auch im Schulalter noch Furcht vor dem Keller, dem Dachboden, daß jemand unter dem Bett oder im Schrank versteckt ist, vor Schatten).
Wichtig fist, dass du deinem Sohn viel Sicherheit und viel Lob gibst. Immer wenn er etwas gut macht, sich etwas traut, dann lobe und ermutige ihn. Wenn er vor etwas Angst hat, dann kannst du versuchen auf seine Angst einzugehen und ihm helfen diese Gefühle zu benennen: "Ich merke grad, dass du Angst hast vor dem Auto. Ich kann das gut verstehen, das ist ja auch viel grösser also du und macht einen riesigen Lärm"
Wenn du seinen Gefühlen einen Namen gibst, dann sind sie auch nicht mehr so unheimlich. Er wird so auch schon bald sagen können, was ihm denn Angst macht und warum. Wenn ihr über die Angst sprecht, dann kannst du mit ihm ja auch gleich ein paar Dinge über Autos aufzählen. Für was man sie brauchen kann, was gefährlich ist, warum sie denn so laut machen, wieviele Räder sie haben, wohin man mit den Autos fahren kann, welche Farben es gibt usw. Damit kannst du ihn vielleicht auch etwas von seiner Angst ablenken.Ich sage ihm dann jeweils, dass er keine Angst zu haben braucht, dass Mama bei ihm sei und dass diese Autos,etc. zwar zum Teil gross und laut seien, aber dass er sich nicht zu fürchten brauche.
Pass auf, dass du diese Angst nicht abwertest. Also eher positiv darauf reagieren. "Du hast Angst, was ängstigt dich denn?" Wenn das Kind es selber noch nicht benennen kann, dann hilf ihm dabei (siehe oben).
Du musst nicht jedes Mal eine riesige Szene daraus machen, so dass er noch mehr Angst kriegt und auch aufpassen, dass die Angstreaktion nicht zu viel Aufmerksamkeit erregt und damit auch mehr Zuwendung erhält.
Wie ich oben schon geschrieben habe.Versuch ihm eher zusätzliche Auskunft z.B über die Autos zu geben. (Wer, wie, was, warum, wieviel, wo...)Es ist sehr anstrengend, da es manchmal viele Fahrzeuge hat. Wie kann ich ihm helfen? Sind solche Ängste in seinem Alter "normal"?
Ja, sind sie..
Vielleicht könnt ihr auch versuchen ein Ritual abzumachen. Ein Sprüchli gegen die Angst. Vielleicht eine kleine Geschichte zu den Autos erfinden. Den Autos die vorbeifahren lustige Namen geben: "Hier kommt der Franz Opel, der Jean Peugot, der Luca Fiat... oder so. Singt ein Lied, z.B mit der Melodie von "Alle Vögel sind schon da." Alle Autos sind schon da, alle Autos alle, blaue, schwarze, weisse und rote, essen viele Butterbrote... usw. Ihr könnt auch die Autos zählen, wieviele schwarze, weisse oder gelbe seht ihr. usw.Zudem muss ich noch sagen, dass er für sein Alter extrem gross ist und häufig überschätzt wird und kürzlich trafen wir einen Bekannten, der uns mit dem Töff begegnete und seitdem habe ich das Gefühl ist seine Angst stark gewachsen. Wie soll ich mich verhalten?
Manchmal können auch Bücher helfen. Habe im Shop eine neue Kategorie "Autos" eröffnet und dir ein paar Bücher reingestellt. Vielleicht findest du etwas, das deinem Sohn gefällt:
http://www.elternplanet.ch/erziehung-mi ... inder.html
Schau mit ihm die Bücher immer wieder an, dann verliert er vielleicht auch so etwas die Angst.Strahle ich ev. zuwenig Sicherheit aus für Ihn? Bin Dir für deine Tipps sehr dankbar!!!
Schau mal was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder, mit Fragen oder Feedback, ok?
liebe Grüsse
Kathrin