von Kathrin Buholzer » 15.05.2009, 22:57
hallo Katrhin
ich weis einfach nicht mehr weiter.... ich hab echt keine kraft mehr...
mein sohn (5) er hat sich so verändert... ich höre von morngens bis abends das ich blöd und dumm bin und das er mich hasst....
Hallo Lilo. Schön, dass du wieder hier bist.. :-)
Hat sich in letzter Zeit bei euch etwas verändert? Wann hat das denn angefangen? In welchen Situationen passiert das denn? Was sagst du denn vorher? Wie reagierst du darauf? Schreib mir doch noch etwas mehr darüber. Achte dich auch einmal darauf, wann das passiert..
es verletzt mich sehr wen er mir so sachen sagt.... vieleicht sollte es mir nicht so nahe gehen und ich sollte einfach denken ja ja red du blos... aber eben....
Ich kann dich gut verstehen, dass es dich trifft. Trotzdem solltest du versuchen, es nicht allzu ernst zu nehmen. Er ärgert sich in dem Moment wohl über irgend etwas. Versuch doch einmal genau zu zuhören und gib das was du von ihm hörst in deinen eigenen Worten wieder: "Du ärgerst jetzt grad ganz fest über mich, gäll?" oder "Ich kann gut verstehen, dass dich das jetzt grad wütend macht." Kinder fühlen sich viel eher ernst genommen, wenn man ihre Gefühle akzeptiert und diese auch benennt." Vielleicht will er damit ja auch eigentlich etwas ganz anderes sagen: "Du verstehst mich nicht, ich brauche deine Hilfe, ich ärgere mich, ich weiss nicht was ich tun soll, ich komme grad nicht weiter, ich bin traurig, ich bin eifersüchtig, ich fühle mich zurückgesetzt..." Deshalb ist es wichtig, dass du genau hinschaust, in welchen Situationen das denn passiert.
ich weis nicht wie ich drauf reagieren sollte...
und dan ist noch das er (fast) nichts macht was ich ihm sage.
wen er z.b seinen kleinen bruder ergert oder wen er sein zimmer aufräumen sollte u.s.w
Achte dich wieder einmal auf deine Anweisungen. Hier nochmals als Reminder:
Wichtig ist, dass du nicht alles x-mal sagst. Wenn du möchtest, dass dein Kind etwas tut, dann folge diesen Schritten: Geh zu ihm hin (also nicht aus einem anderen Zimmer, von draussen nach drinnen…) rufen, sprich es mit Namen an und sag ihm genau was es tun soll: „bitte geh jetzt deine Zähne putzen, sprich bitte in normalem Ton, versorge bitte deine Schuhe …“ (auch hier, immer sagen, was sie tun sollen, was du von ihnen möchtest). Warte ca. 5 Sekunden und gib ihm Zeit zu gehorchen.
Bleib in der Nähe und beobachte es. Wenn es tut was du gesagt hast, dann lobe es.
Wenn nicht dann gib die Anweisung noch einmal. (Gilt nicht bei Problemverhalten, dann die Anweisung nur einmal geben!).
Wenn es wieder nicht gehorcht, dann musst du eine logische Konsequenz folgen lassen. ( also irgendetwas, welches mit seinem Verhalten in Zusammenhang steht. Die Kinder aus der Situation entfernen, das Spielzeug, den Teller einen Moment wegnehmen, keine Geschichte vorlesen usw.). Sag ihnen immer wieso du es tust, drohe nicht, sondern tu es einfach. Wichtig ist, dass du ihnen immer wieder die Möglichkeit gibst es wieder zu üben. Entferne das Spielzeug nur für ca. 5-30 minuten und gib es ihnen dann wieder.
Beobachte dich einmal, WIE du Anweisungen gibst. Denk dran:
Nicht zuviele! Oftmals texten wir unsere Kinder von morgens bis abends mit Anweisungen zu. Je mehr Anweisungen wir geben, umso mehr Möglichkeiten haben die Kinder nicht zu gehorchen. Oftmals geben wir auch einfach nur Anweisungen aus lauter Gewohnheit. "Pass auf dort drüber, diese Pflanzen solltest du nicht anfassen, jetzt musst du dann mal den Schlafanzug anziehen." Hier wäre es besser entweder gar nichts zu sagen oder dann: "Komm her zu mir, Lass die Pflanzen in Ruhe, geh jetzt bitte deinen Schlafanzug anziehen." Überleg dir jeweils, BEVOR du eine Anweisung gibst: Ist diese jetzt wichtig? Denk auch daran, dass du dann auch eine Konsequenz parat haben musst, wenn er sie nicht befolgt.
Frageform! Immer wieder geben wir Anweisungen als Frage. "Könntest du bitte deine Füsse vom Tisch nehmen? Kommst du bitte? Gehst du jetzt die Hände waschen?" Wenn wir eine Anweisung als Frage formulieren, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn das Kind "Nein" sagt. Also sag immer, WAS genau du von deinem Kind erwartest. Positiv Formulieren!
Zu Ungenau! "Leon!" oder "Hör auf mit dem Blödsinn!" "Jetzt reichts aber! "Jetzt benimm dich!" Diese vagen Andeutungen sagen dem Kind weder mit was es aufhören, noch was es stattdessen tun soll.
Von weit her! Immer zum Kind hingehen. Nicht von der Küche ins Kinderzimmer schreien!
Zur falschen Zeit! Vorher ankündigen. Nicht einfach den Fernseher ausmachen, oder zum essen rufen. Sag ihm vorher wie lange er etwas tun darf. Stell eine Uhr, oder geh ca. 5 Min. vorher zu ihm hin und sage: "In 5 Minuten können wir essen, wenn ich das nächste Mal komme, dann möchte ich, dass du gleich mitkommst und dir die Hände wäschst."
Es gibt noch weitere "Erziehungsfallen":
Umgang mit Strafen:
Strafe wird angedroht, aber nicht ausgeführt. Das Kind lernt mit der Zeit, dass die Eltern die Strafen nur androhen, aber trotzdem nix passiert.
Strafe als letzte Möglichkeit:
Die Eltern warten zu lange, bevor sie auf das Problemverhalten reagieren. Strafen fallen dann häufig zu hart aus.
Inkonsequente Bestrafung:
Die Eltern sind sich nicht einig, ob und wie sie Konsequenzen anwenden. Für das Kind ist es schwierig zu merken, welche Linie jetzt gilt.
Denk auch daran, dass du immer gut vorausplanst. Sag ihm immer was als nächstes passiert. ("Laut denken"). Teile den Tag in kleine Schritte und überrasche ihn nicht mit deinen Anweisungen. "Ich räume jetzt die Küche auf und du kannst in der Zeit noch etwas für dich spielen. Danach komme ich zu dir und wir gehen dann zu Fuss einkaufen."
Wenn du in gewissen Situationen immer wieder diskutieren musst, dann besprecht zusammen Regeln. überlege dir, was du denn genau von ihm erwartest. Besprecht zusammen was denn wichtig ist, z.B im Umgang miteinander. Wie muss man sich verhalten, damit sich alle wohlfühlen? Lass ihn auch daran teilhaben. Kinder haben oft gute Ideen und die Regeln klappen dann auch viel besser, wenn die Kinder am Prozess beteiligt waren. Schreibt dann die Regeln auf ein Blatt auf. (Positiv formulieren) Ihr könnt die Regeln noch mit Bilder oder Zeichnungen ergänzen, damit er es auch versteht und es auch etwas farbiger aussieht. Hängt dann die Regeln irgendwo gut sichtbar auf.
Wie alt ist der kleine Bruder?
es kommt mir vor als ob ich den ganzen tag nur am schimpfen bin..
und er haut sein kleiner bruder auch oft oder mich wen er was nicht darf, im kiga hat er auch das problem das er schnell mal ein kind haut.... (die kiga lehrerin meinte das er das nicht böse meint es passiert ihm aus dem spielheraus.... Confused ) aber er müsse das in griff kriegen....
Mit Gefühlen umzugehen ist ganz schwierig. Das können oft nicht mal die Erwachsenen richtig. Es braucht viel Übung und für uns Eltern viel Geduld und Einfühlungsvermögen. Schimpfe nicht einfach mit ihm, sondern zeig ihm Möglichkeiten auf, wie er anders reagieren könnte. (Auch hier, bin ich um ein paar Beispiele froh).
Denk auch daran, den Fokus vermehrt aufs Positive zu richten! Tut er etwas das dir gefällt, dann lobe und Ermutige ihn. Versuch ihn mindestens fünf Mal am Tag beschreibend zu loben.
Ich würde dir auch empfehlen, das Buch wieder mal zur Hand zu nehmen, du hast ja den Triple P Kurs gemacht, oder?
Hast du das Triple P Mindmap im Kurs erhalten? Wenn nicht, mail ich es dir gerne. Das ist auch noch eine gute Hilfe, die wichtigsten Punkte immer im Kopf zu behalten.
so ich bin fertig mit meinem roman und es tat gut mal das von der sele zu schreiben.
vielen dank für deine antwort.
mfg lilo
Schau mal was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder. Am besten mit ein paar Beispielen, mit den Antworten auf meine Fragen und mit Feedback, ok? Nimm dir auch nicht zu viel aufs Mal vor, sondern konzentriere dich jetzt mal auf ein paar, wichtige Dinge.
liebe Grüsse
Kathrin