hallo kathrin
danke für deine schnelle antwort.
ich sage ihm immer im voraus wegen dem aufräumen. wir haben auch immer das ritual dass sie zuerst aufräumen müssen und danach das sandmännchen schauen dürfen. habe es vielleicht etwas blöde beschrieben aber das sortieren mache ich im beisein meiner jungs und er weiss auch selber wo was hingehört aber ich sortiere es ihm immer während des aufräumens. mein 2jähriger räumt dagegen immer mega schön auf (wir räumen alle zusammen auf) und er sortiert es sogar auch selber.
Versuch nicht allzu viel Gewicht darauf zu legen. Je mehr du ein Drama daraus machst und schimpfst umso interessanter wird es für ihn. Versuch das Ganze spielerisch anzugehen, einen Link für ein paar fantasievolle Ideen habe ich dir geschrieben.
die belohnung beim aufräumen ist das sandmännchen und wenn ich dann drohe dass es dann halt kein sandmännchen gibt, klappt es. aber eben das mit dem aufräumen ist ja nur eines von vielen, habe dies einfach als beispiel genommen.
Versuch solche Drohungen zu vermeiden. Er wird so merken, dass er erst hören muss, wenn du drohst. Sag ihm lieber: "Hey, komm wir räumen jetzt schnell das Zimmer auf. Ich weiss, dass du das nicht so gerne machst. Wir machen es alle zusammen, dann sind wir viel schneller und nachher, gibt es das Sandmännchen." oder "Ihr könnt das Sandmännchen schauen, einfach wenn das Zimmer aufgeräumt ist." Das wirk viel motivierender und positiver.
irgendwie klappt es leider nur mit drohungen. mit kleberli etc klappt es leider meistens nur 1x und dann nicht mehr.
Wenn du eine Punktekarte einsetzt, dann setze ein ganz leichtes Ziel, das er auch erreichen kann. Besprich das vorher mit ihm und lass dir etwas Witziges einfallen.
das mit dem essen habe ich wohl auch etwas falsch ausgedrückt, denn dort haben wir keine probleme sondern ich wollte nur sagen, dass z.b. beim essen mir die logische konsquenz klar ist aber halt bei anderen sachen ich oft nicht so recht weiss was ich als logische konsequenz nehmen soll. ich hoffe du verstehst wie ich es meine.
Wenn du solche Situationen hast, dann schreib sie mir doch einfach auf, dann kann ich dir konkrete Tipps geben. Such einfach nicht zu weit, oft liegt die log. Konsequenz auf der Hand.
ich habe heute abend auch nochmals mit meinem gg diskutiert und wir denken dass er wohl auf diese art aufmerksamkeit möchte.
muss eben dazusagen dass wir vor 1monat nochmals ein kind bekommen haben. kann mir vorstellen dass dies wohl auch eine art eifersucht ist.
aha, das ist natürlich eine ganz wichtige Info. Wenn ein Baby geboren wird, ist das für die ganze Familie eine grosse Umstellung. Auch für das "grössere "Kind, welches bis jetzt die volle Aufmerksamkeit und Zuneigung genossen hat, bricht jetzt da jemand in sein Territorium ein. Gerade von ihm als "Ältester" wird viel erwartet. "Du bist doch jetzt schon gross" sind Sätze die ältere Geschwister oft zu hören kriegen, obwohl sie selber noch kleine Kinder sind. Das Baby braucht im Moment deine volle Aufmerksamkeit, der zweijährige ebenfalls und er wird dann automatisch etwas in die Rolle des "Grossen und Vernünftigen" gedrängt. Deshalb ist dieses Verhalten von ihm absolut normal. Wichtig ist einfach wie ihr damit umgeht.
Schau einmal genau hin und achte dich, wann und in welchen Situationen es passiert. Ist es einfach seine Art sich auszudrücken, weil er vielleicht nicht weiss, wie er es anders machen könnte. Ist es ein Machtspiel, ein buhlen um Aufmerksamkeit?
Zeig deinem Sohn immer wieder (auch vor anderen) wie stolz du auf ihn bist. Lobe und ermutige ihn. Sag ihm wie stolz du auf sein Können, seine Hilfbereitschaft und Selbstständigkeit bist. Lass ihn auch immer wieder Sachen tun, die ältere Kinder schon tun dürfen. z.B am Abend länger aufbleiben, einmal alleine mit Mama oder Papa oder dem Götii etwas unternehmen. Dann hat er nicht das Gefühl, er sei immer im Nachteil. Wenn er sich nämlich genügend bestätigt fühlt, dass er der Grössere und Stärkere ist, dann hat er es weniger nötig, dies seiner kleinen Geschwistern gegenüber immer unter Beweis zu stellen.
Schau auch, dass er genügend "Rückzugsmöglichkeiten" hat. Es ist durchaus normal, dass er auch einmal etwas ohne das Dabeisein seiner Schwester machen will. Schaff ihm eine Spielecke in seinem Zimmer. Du kannst auch jedem Kind seine eigene Spielkiste zusammenstellen. Dort packst du die Spielsachen rein, die nur für deinen Sohn bestimmt sind. Du kannst diese zusammen mit ihm raussuchen. Dann könnt ihr zum Beispiel noch eine Kiste machen, die für beide bestimmt ist. Alle Spielsachen in dieser Kiste dürfen dann beide brauchen.
Hab auch ein bisschen Verständnis: Kleine Geschwister können ja manchmal auch ganz schön nerven. :-)
Versuch auch immer wieder Zeiten zu schaffen, wo du ausschliesslich Zeit für ihn hast. z.B am Mittag, wenn die Kleinen schlafen, oder zusammen mit ihm in einen Schwimmkurs gehen, ins turnen usw. Pass auch auf, dass du ihn nicht zu sehr mit den anderen Kindern vergleichst und ihm das vorhälst. "Dein Bruder kann aber viel besser aufräumen als du..."
Versuch auch deine Ansprüche etwas runterzuschrauben, auch an dich selber. Ich habe das Gefühl, dass du sehr hohe Erwartungen hast.
Mit Büchern findet man oft auch einen guten Zugang. Du kannst dich mal im Shop etwas umsehen, dort hat es auch viele Bücher zum Thema "Geschwister". (z.B ein Geschwisterchen für Pauli)
http://www.elternplanet.ch/9.html
hmm wie ich reagiere wenn er lacht. je nach tageslaune besser oder schlechter. meistens sage ich dann dass ich möchte dass er mich ernstnimmt. wenn ich aber wie heute todmüde bin und genervt dann werde ich eben voll wütend und werde laut.
Ich denke, dass dieses Lachen ein ganz bestimmtes Zeichen von ihm ist. Vielleicht heisst das: Hey, ich bin grad nicht einverstanden mit dem was du gesagt hast. Oder: Ich kann mich grad gar nicht aufraffen, das zu tun und brauche deine Hilfe... usw. Schau und hör einmal genau hin, was dieses Lachen denn genau bedeutet. Es kann auch eine Unsicherheit sein oder ein Versuch mit dir in Kontakt zu treten. Wenn es dich ärgert, dann sag ihm das auch: "Lars, wenn du mich auslachst, dann fühle ich mich nicht ernst genommen und das ärgert mich. Ich habe nur Lust dir beim Aufräumen zu helfen, wenn du auch mithilfst."
Oft reicht es auch, wenn man den Zeitpunkt des Aufräumens verschiebt. Vielleicht könnt ihr ja mal versuchen vor dem Nachtessen aufzuräumen. Mit vollem Bauch, räumt es sich nämlich nicht so gut auf, man ist schlapp und kann sich nur schwer aufraffen.
ich werde jetzt wirklich mal die nächsten tage schauen wie ich ihm anweisungen gebe. aber meistens achte ich schon auf deine tipps von wegen ruhig, positiv, augenhöhe und keine fragen
und nicht zu viele...
Denk daran: Für deinen Sohn ist es eine ebenso neue und schwierige Situation wie für euch als Eltern auch. Gib ihm hier auch etwwas Zeit und die Möglichkeit, sich mit der neuen Familiensituation anzufreunden. Hilf ihm dabei, unterstütze und motiviere ihn immer wieder.
Schau mal, was du aus dem rausnehmen kannst und melde dich ungeniert wieder, mit mehr Fragen, Beispielen oder Feedback, ok?
liebe Grüsse
Kathrin