Unser Sohn schlägt

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

Unser Sohn schlägt

Beitragvon Gismo » 15.12.2008, 15:53

Guten Tag

Zuerst mal herzlichen Dank für die bis anhin wertvoll geleistete Arbeit und ihr Engagement zu Gunsten uns Mütter.

Bei uns ist folgende Situation, unser Sohn ist am 30.03.2007 geboren und seid ungefähr 6 Monaten ist er ein kleiner Prügelknabe geworden. Am Anfang versuchten wir die Schläge zu ignorieren damit das Verhalten keine Beachtung erhält dies fruchtete leider nicht. Weiter wollten wir Eltern schlauer sein und änderten unsere Strategie und so sagten wir ein klares Nein wenn er schlagen wollte und fingen Schläge wenn unsere Reaktion es zuliess ab. Auch dies nützte nichts, er schlug und schlägt weiterhin auf Kinder ein. Die Kinderärztin erklärte seine Reaktion damit, dass er seinen motorischen Fähigkeiten weit voraus sei und auch bezüglich der intelligenten Fähigkeiten sei er sehr weit einzig die sprachliche Entwicklung entspräche seinem Alter. Für mich ist dies zwar eine Erklärung aber nicht die Lösung des Problems, denn unser Sohn schlägt weiterhin deftig zu. Rat der Mütterberatung ist, ihn ins Laufgitter zu setzen und eine Auszeit zu geben wenn er schlägt, diesem Rat sind wir auch gefolgt und trotz konsequentem Handeln nützt es nichts, er haut weiterhin fleissig andere Kinder. Auch haben wird das Buch jedes Kind kann Regelen lernen gelesen, aber ohne Erfolg. Unser Sohn ist ein wahnsinns Energiebündel und springt die ganze Zeit rum und schläft als Ausgleich nach wie vor in der Nacht 12 Stunden am Stück durch und der Mittagsschlaf beträgt 2-3 Stunden weil er so ausgepowert ist.

Damit sie sich die Situationen vorstellen können hier einige kleine Beispiele:
Eine Kollegin ist zu Besuch mit ihrer gleichaltrigen Tochter, wir Mütter sind bei den Kindern am Boden und spielen/unterhalten uns abwechselnd, ich habe die Tochter meiner Kollegin nicht in meiner nähe sondern unser Sohn ist bei mir und plötzlich nimmt er den Holzhammer und schlägt diesen dem anderen Mädchen auf den Kopf und zwar mit voller Wucht. Ich verfrachte ihn ins Laufgitter und sage bestimmt nein, der Hammer wird versorgt und er weint nicht mal sondern beschäftigt sich gleich weiter, einige Minuten später haut er dem Mädchen wieder ins Gesicht und dies geht endlos so weiter.

Gestern waren wir zum essen eingeladen, anfangs lief alles super und funktionierte reibungslos, dann läuft er neben seiner Cousine vorbei und haut ihr einfach eine ins Gesicht grundlos, d.h. er lief neben ihr vorbei wartete ging wieder zwei Schritte zurück schlug sie und marschierte dann mit einem grinsen weiter.

Mehrheitlich merke ich, dass er diese Verhalten bei anderen Kindern an den Tag legt wo er stärker ist, aber meistens glaube ich einfach, dass es ihm in solchen Minuten einfach austickt, es sehr bewusst ist er sich aber seinem handeln nicht im klaren ist und dem natürlich damit verbundenen schmerz der anderen Kinder. Mir ist klar, dass er sich den schmerzen nicht im klaren sein kann, aber das aus unserer Sicht bewusste schlagen belastet uns sehr und die Machtlosigkeit.

Was mir auch grosse Mühe macht ist, dass ich ihm auch in vielen anderen Situationen im Moment nicht vertraue, beispielsweise wenn er mal einem Kind etwas lieb geben möchte habe ich schon Angst und ehrlich gesagt machen die Pflege der sozialen Kontakte keinen Spass mehr sondern sind eher eine innerliche Belastung und trotzdem sind die doch wichtig und kann ich mich nicht zurück ziehen. Weiss auch nicht ob es etwas damit zu tun hat, dass ich noch berufstätig bin oder wieso er sich so verhält, alles anleiten, kurz prägnant reden etc. nützt nichts und trotzdem möchte ich unseren kleinen Sohn nie mehr missen.

Was können wir noch tun ausser konsequent sein, klare Ansagen machen und ihn anleiten?

Danke für die Antwort.
Gismo
 
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Registriert: 15.12.2008, 15:52

Beitragvon Kathrin Buholzer » 15.12.2008, 16:37

Guten Tag

Zuerst mal herzlichen Dank für die bis anhin wertvoll geleistete Arbeit und ihr Engagement zu Gunsten uns Mütter.

Hallo Gismo! Das ist doch sehr gern geschehen! Es freut mich, dass du hier auf dem Elternplaneten gelandet bist. Herzlich willkommen!

Bei uns ist folgende Situation, unser Sohn ist am 30.03.2007 geboren und seid ungefähr 6 Monaten ist er ein kleiner Prügelknabe geworden.

Hat sich etwas Spezielles bei euch geändert? Familienzuwachs? Neue Kinder in der Nachbarschaft? Geht er neu in eine Spielgruppe oder ähnliches?

Am Anfang versuchten wir die Schläge zu ignorieren damit das Verhalten keine Beachtung erhält dies fruchtete leider nicht. Weiter wollten wir Eltern schlauer sein und änderten unsere Strategie und so sagten wir ein klares Nein wenn er schlagen wollte und fingen Schläge wenn unsere Reaktion es zuliess ab.

Schläge, egal ob sie bewusst oder unbewusst passieren würde ich nie ignorieren. Wichtig ist, ihm nicht einfach nur zu sagen "Nein", sondern ihm eine Alternative anzubieten. Achte dich einmal in welchen Situationen das passiert. Will er mit den Kindern in Kontakt kommen? Ärgert er sich, weil er etwas teilen muss? Ist es ihm Langweilig? Vielleicht ist es ein Machtkampf, evt. will er ihr so etwas mitteilen, (gerade weil er noch nicht so gut sprechen kann). Vielleicht kann er sich auch nicht anders ausdrücken. z.B wenn sie ihm etwas weggenommen hat. (evt. hat er das auch schon so bei jemandem abgeschaut. Will ich etwas haben oder passt mir etwas nicht, dann schlag ich einfach drein).
Evt. wirst du auch feststellen, dass es gar nicht so häufig vorkommt, wie du vielleicht im Moment meinst.
Hauen kann ganz viele versch. Ursachen haben. Es ist gut möglich, dass dein Sohn haut, um zu zeigen was er alles schon kann und dass er der Stärkere ist.
Versuch im Alltag immer wieder ihn zu loben und zu motivieren. Versuch sein Können lobend hervorzuheben und sag ihm, wenn er etwas gut gemacht hat, WAS dir genau gefallen hat. "Toll, dass du Julia jetzt grad dein Auto gegeben hast."
Aufpassen, dass du nicht ins Negative fällst: "Schön, dass du Aline jetzt mal nicht gehauen hast." Mach das regelmässig, dann wird er nicht mehr mit Hauen seine "Macht" und Stärke beweisen müssen. Hauen und Schlagen kann oft auch aus einer Unsicherheit heraus passieren. Deshalb ist es wichtig, dass du mal darauf achtest in welchen Situationen das passiert.

Schon kleine Kinder merken schnell, dass sie ihre Körperteile als "Waffen" gebrauchen können. Anhand der Reaktionen merken sie, dass man mit beissen oder schlagen Aufmerksamkeit und Zuwendung erhält, auch wenn es negative ist. Er versucht nun, dieses Verhalten immer wieder zu zeigen.
Dein Sohn hat sicher auch gemerkt, dass er mit diesem Verhalten die Kinder z.T auch beherrscht, dass er dann seinen Willen bekommt oder dass er so eine Chance hat sich zu wehren.


Auch dies nützte nichts, er schlug und schlägt weiterhin auf Kinder ein. Die Kinderärztin erklärte seine Reaktion damit, dass er seinen motorischen Fähigkeiten weit voraus sei und auch bezüglich der intelligenten Fähigkeiten sei er sehr weit einzig die sprachliche Entwicklung entspräche seinem Alter. Für mich ist dies zwar eine Erklärung aber nicht die Lösung des Problems, denn unser Sohn schlägt weiterhin deftig zu.

Versuch ihm immer wieder interessante Beschäftigungen anzubieten. Lass ihn Dinge erforschen, entdecken, gib ihm etwas zu tun, lass ihn im Haushalt mithelfen. Hilf ihm auch selbstständig zu werden, in dem du ihm nur Hilfe anbietest, wenn er selber nicht mehr weiter kommt. Oft sind wir Eltern immer grad viel zu schnell zur Stelle und erledigen alles für unsere Kinder.
Wenn ihr andere Kinder zu Besuch habt ist es wichtig, dass du ihm vorher genau erklärst, wer kommt, wie lange und was sie bei euch machen. Sprich mit ihm auch über Regeln. Sag ihm, was du von ihm erwartest. Ihr könnt z.B auch zusammen die Spielsachen wegräumen, die er nicht teilen möchte.


Rat der Mütterberatung ist, ihn ins Laufgitter zu setzen und eine Auszeit zu geben wenn er schlägt, diesem Rat sind wir auch gefolgt und trotz konsequentem Handeln nützt es nichts, er haut weiterhin fleissig andere Kinder. Auch haben wird das Buch jedes Kind kann Regelen lernen gelesen, aber ohne Erfolg. Unser Sohn ist ein wahnsinns Energiebündel und springt die ganze Zeit rum und schläft als Ausgleich nach wie vor in der Nacht 12 Stunden am Stück durch und der Mittagsschlaf beträgt 2-3 Stunden weil er so ausgepowert ist.

Wichtig ist, dass du ihm klar machst, dass du das nicht tolerierst. Sag ihm, dass du von ihm möchtest, dass er lieb und sorgfältig mit den anderen umgehen soll. (Formuliere positiv: also nicht: NICHT schlagen, sondern lieb und anständig umgehen).
Wenn du merkst in welchen Situationen das passiert, dann kannst du mit ihm auch mal anschauen, wie er sich denn sonst auch noch "wehren" könnte. "Wenn dir Luca das Spielzeug wegnimmt, was könntest du dann tun, anstatt ihn zu hauen?". Zeig ihm Alternativen auf, hilf ihm dabei andere Formen zu finden. Du kannst ihn auch darauf hinweisen, welche Konsequenzen sein ständiges Hauen haben kann. Die anderen Kinder mögen dann nicht mehr mit ihm spielen, sie hauen zurück, er macht ihnen damit weh usw.

Wenn er wirklich haut, beisst oder schlägt, dann sag ihm ganz klar, dass er das nicht tun darf und warum nicht. Sag ihm, dass er damit aufhören soll und das es dem anderen Kind weh macht. Du kannst ihm als log. Konsequenz den Hammer wegnehmen und ihm sagen, warum du es tust. Nach ein paar Minuten kannst du ihn dann wieder geben und ihm sagen, wie er damit spielen soll. So hat er die Möglichkeit das richtige Verhalten nochmals zu üben. Zeig ihm Alternativen auf. "Wenn du hämmern willst, dann darfst du hier auf dem Holz, draussen auf den Baumstamm usw."
Wenn er wirklich einfach darauf loshaut, einen heftigen Wutanfall hat, mit Sachen schmeisst, dann kannst du ihn gut in die Auszeit bringen. Da er noch recht klein ist, kannst du ihn ins Laufgitter stellen, später dann in ein Zimmer.
Einen uninteressanten Raum wählen (wenn möglich nicht das Kinderzimmer, das Schlafzimmer, Gästezimmer oder auch das WC). Erklär ihm in einer ruhigen Situation, wie die Auszeit abläuft. Sag ihm dann, was du von ihm erwartest. "Ich möchte, dass du dich jetzt beruhigst." Wenn du 1 Minute (bis der Wecker klingelt) ruhig warst, dann hole ich dich wieder und du darfst rauskommen.
Lass ihn dann einfach und verlasse evt. auch den Raum. Bei einem Wutanfall hat es keinen Sinn auf ihn einzureden. Wenn er dich dann haut oder der Wutanfall wirklich ganz heftig ist, dann schick ihn in die Auszeit. Sag ihm warum du es tust.
Das wird nicht gleich von heute auf morgen klappen. Denk daran: Kinder lernen erst durch Wiederholungen! Das braucht Zeit und Geduld.


Damit sie sich die Situationen vorstellen können hier einige kleine Beispiele:
Eine Kollegin ist zu Besuch mit ihrer gleichaltrigen Tochter, wir Mütter sind bei den Kindern am Boden und spielen/unterhalten uns abwechselnd, ich habe die Tochter meiner Kollegin nicht in meiner nähe sondern unser Sohn ist bei mir und plötzlich nimmt er den Holzhammer und schlägt diesen dem anderen Mädchen auf den Kopf und zwar mit voller Wucht.

Wenn er den Hammer nimmt, dann sag ihm schon von Anfang an: "Du kannst mit dem Hammer spielen. Schau, hier auf das Holz darfst du hauen. Du kannst mit dem Hammer deine Autos reparieren, aber nur ganz sanft drauf klopfen, sonst gehen sie kapputt." usw.


Ich verfrachte ihn ins Laufgitter und sage bestimmt nein, der Hammer wird versorgt und er weint nicht mal sondern beschäftigt sich gleich weiter, einige Minuten später haut er dem Mädchen wieder ins Gesicht und dies geht endlos so weiter.

Versuch nicht einfach nur "nein" zu sagen. Sag ihm immer warum du es tust und versuch auch hier eine Alternative anzubieten. Was könnten die Beiden zusammen machen. Vielleicht kann er dem Mädchen etwas zeigen, dass er gut kann. Vielleicht können sie zusammen Autos reparieren?

Gestern waren wir zum essen eingeladen, anfangs lief alles super und funktionierte reibungslos, dann läuft er neben seiner Cousine vorbei und haut ihr einfach eine ins Gesicht grundlos, d.h. er lief neben ihr vorbei wartete ging wieder zwei Schritte zurück schlug sie und marschierte dann mit einem grinsen weiter.

Versuch ihn, dann wenn es einen Moment gut läuft auch zu loben. "Super, wie du mit Severine so toll gespielt hast."

Mehrheitlich merke ich, dass er diese Verhalten bei anderen Kindern an den Tag legt wo er stärker ist, aber meistens glaube ich einfach, dass es ihm in solchen Minuten einfach austickt, es sehr bewusst ist er sich aber seinem handeln nicht im klaren ist und dem natürlich damit verbundenen schmerz der anderen Kinder. Mir ist klar, dass er sich den schmerzen nicht im klaren sein kann, aber das aus unserer Sicht bewusste schlagen belastet uns sehr und die Machtlosigkeit.

Ich kann dich gut verstehen. Bestärke ihn, motiviere ihn mit dieser Stärke angemessen umzugehen. Hilf ihm ins Spiel zu finden, gib ihm Anregungen, Tipps.

Was mir auch grosse Mühe macht ist, dass ich ihm auch in vielen anderen Situationen im Moment nicht vertraue, beispielsweise wenn er mal einem Kind etwas lieb geben möchte habe ich schon Angst und ehrlich gesagt machen die Pflege der sozialen Kontakte keinen Spass mehr sondern sind eher eine innerliche Belastung und trotzdem sind die doch wichtig und kann ich mich nicht zurück ziehen.

Genau das wird er merken. Pass auf, dass er nicht nur Feedback bekommt, wenn er sich daneben benimmt. Oft benehmen sich Kinder daneben, weil wir sie nicht genügend beachten, wenn sie sich gut verhalten. Du kannst das vorher auch mit ihm besprechen. Wie muss er sich verhalten, damit er dem anderen Kind nicht weh macht. Ihr könnt das zu Hause auch mal zusammen üben. Lobe und ermutige ihn immer wieder.

Weiss auch nicht ob es etwas damit zu tun hat, dass ich noch berufstätig bin oder wieso er sich so verhält, alles anleiten, kurz prägnant reden etc. nützt nichts und trotzdem möchte ich unseren kleinen Sohn nie mehr missen.

Was können wir noch tun ausser konsequent sein, klare Ansagen machen und ihn anleiten?

Ich kann dir noch allgemein etwas zu Anweisungen sagen: Wichtig ist, dass du nicht alles x-mal sagst. Wenn du möchtest, dass dein Kind etwas tut, dann folge diesen Schritten: Geh zu ihm hin (also nicht aus einem anderen Zimmer, von draussen nach drinnen…) rufen, sprich es mit Namen an und sag ihm genau was es tun soll: „bitte geh jetzt deine Zähne putzen, sprich bitte in normalem Ton, versorge bitte deine Schuhe …“ (auch hier, immer sagen, was sie tun sollen, was du von ihnen möchtest). Warte ca. 5 Sekunden und gib ihm Zeit zu gehorchen.
Bleib in der Nähe und beobachte es. Wenn es tut was du gesagt hast, dann lobe es.
Wenn nicht dann gib die Anweisung noch einmal. (Gilt nicht bei Problemverhalten, dann die Anweisung nur einmal geben!).
Wenn es wieder nicht gehorcht, dann musst du eine logische Konsequenz folgen lassen. ( also irgendetwas, welches mit seinem Verhalten in Zusammenhang steht. Die Kinder aus der Situation entfernen, das Spielzeug, den Teller einen Moment wegnehmen, keine Geschichte vorlesen usw.). Sag ihnen immer wieso du es tust, drohe nicht, sondern tu es einfach. Wichtig ist, dass du ihnen immer wieder die Möglichkeit gibst es wieder zu üben. Entferne das Spielzeug nur für ca. 5-30 minuten und gib es ihnen dann wieder.

Beobachte dich einmal, WIE du Anweisungen gibst. Denk dran:

Nicht zuviele! Oftmals texten wir unsere Kinder von morgens bis abends mit Anweisungen zu. Je mehr Anweisungen wir geben, umso mehr Möglichkeiten haben die Kinder nicht zu gehorchen. Oftmals geben wir auch einfach nur Anweisungen aus lauter Gewohnheit. "Pass auf dort drüber, diese Pflanzen solltest du nicht anfassen, jetzt musst du dann mal den Schlafanzug anziehen." Hier wäre es besser entweder gar nichts zu sagen oder dann: "Komm her zu mir, Lass die Pflanzen in Ruhe, geh jetzt bitte deinen Schlafanzug anziehen." Überleg dir jeweils, BEVOR du eine Anweisung gibst: Ist diese jetzt wichtig? Denk auch daran, dass du dann auch eine Konsequenz parat haben musst, wenn er sie nicht befolgt.

Frageform! Immer wieder geben wir Anweisungen als Frage. "Könntest du bitte deine Füsse vom Tisch nehmen? Kommst du bitte? Gehst du jetzt die Hände waschen?" Wenn wir eine Anweisung als Frage formulieren, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn das Kind "Nein" sagt. Also sag immer, WAS genau du von deinem Kind erwartest. Positiv Formulieren!

Zu Ungenau! "Marco!" oder "Hör auf mit dem Blödsinn!" "Jetzt reichts aber! "Jetzt benimm dich!" Diese vagen Andeutungen sagen dem Kind weder mit was es aufhören, noch was es stattdessen tun soll.

Von weit her! Immer zum Kind hingehen. Nicht von der Küche ins Kinderzimmer schreien!

Zur falschen Zeit! Vorher ankündigen. Nicht einfach den Fernseher ausmachen, oder zum essen rufen. Sag ihm vorher wie lange er etwas tun darf. Stell eine Uhr, oder geh ca. 5 Min. vorher zu ihm hin und sage: "In 5 Minuten können wir essen, wenn ich das nächste Mal komme, dann möchte ich, dass du gleich mitkommst und dir die Hände wäschst."

Es gibt noch weitere "Erziehungsfallen":

Umgang mit Strafen:
Strafe wird angedroht, aber nicht ausgeführt. Das Kind lernt mit der Zeit, dass die Eltern die Strafen nur androhen, aber trotzdem nix passiert.

Strafe als letzte Möglichkeit:
Die Eltern warten zu lange, bevor sie auf das Problemverhalten reagieren. Strafen fallen dann häufig zu hart aus.

Inkonsequente Bestrafung:
Die Eltern sind sich nicht einig, ob und wie sie Konsequenzen anwenden. Für das Kind ist es schwierig zu merken, welche Linie jetzt gilt.


Danke für die Antwort.

Schau mal was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder. Mit mehr Fragen, Beispielen und Feedback, ok?
liebe Grüsse
Kathrin
Kathrin Buholzer
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