Will nicht mehr in seinem Bett schlafen

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

Will nicht mehr in seinem Bett schlafen

Beitragvon möndli » 04.12.2008, 14:38

Da bin ich schon wieder mit einem neuen akuten Problem.
Mit unserem Sohn (fast 3) hatten wir schon immer Probleme mit dem alleine Einschlafen. Seit ca. September hat es dann aber wunderbar geklappt mit Kassetten hören. Ich war richtig stolz auf ihn und er auch auf sich selber. Seit Sonntag aber will er partout nicht mehr in seinem Zimmer schlafen. Am Sonntag abend brachten wir ihn wie immer ins Bett mit Büchlein erzählen. Dann nach ca. 5 min gings los. Er schrie wie am Spiess und zitterte am ganzen Körper und war doch irgendwie ganz verkrampft. Sein Papi legte sich dann für einige Minuten zu ihm, jedoch ohne Erfolg, er schrie und zitterte weiter. Er sagte immer, er wolle ins Elternbett schlafen kommen. Auf die Frage warum, erhielten wir keine Antwort. Ich muss dazu sagen, dass wir am Nachmittag Besuch von seinen 2 Cousins hatten ( 11 und 13 Jahre alt). Sie spielten eine Zeitlang in seinem Zimmer. Die Eltern habe ich gefragt und sie ihre Kinder, vorgefallen sei da nichts. Sie haben Kassetten gehört, mit den Autos gespielt und Verstecken. Er schlief dann nach 2 h Gebrüll bei uns. Am Montag war auch der Mittagsschlaf bzw. Ruhe nicht möglich. Er schrie wie am Spiess. Am Mo abend schlief er innerhalb kürzester Zeit ein, wahrscheinlich war er so müde. Am Dienstag schlief er nach einiger Zeit dann doch ein, kam aber schon nach 1 Stunde und wollte nicht mehr ins sein Bett. Gestern abend hatten wir 2 h bis er eingeschlafen war. Meine Frage ist nun, hat ihn evt. doch etwas erschreckt am Sonntag nachmittag? Was mir seit Montag aufgefallen ist, ist das er mich auf Schritt und Tritt verfolgt, ich kann nicht mehr alleine aufs Wc oder in ein anderes Zimmer was holen, er spielt auch nicht mehr alleine, wenn wir zusammen spielen, essen etc. sitzt er immer so nah bei mir wie es geht. Früher konnte er gut und gerne bis zu einer Stunde alleine spielen, sei es im Raum, wo ich war oder in seinem Zimmer. Ich bin völlig ratlos was da los ist. Kann es auch einen Entwicklungsschub sein? Wie gehe ich am besten damit um? Ich würde es so gerne verstehen und ihm helfen.
Hoffe, Du kannst mir einen Rat geben.

Liebe Grüsse

Möndli
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 05.12.2008, 02:01

Da bin ich schon wieder mit einem neuen akuten Problem.

Hallo Möndli! Schön, dass du wieder hier bist!

Mit unserem Sohn (fast 3) hatten wir schon immer Probleme mit dem alleine Einschlafen. Seit ca. September hat es dann aber wunderbar geklappt mit Kassetten hören. Ich war richtig stolz auf ihn und er auch auf sich selber. Seit Sonntag aber will er partout nicht mehr in seinem Zimmer schlafen. Am Sonntag abend brachten wir ihn wie immer ins Bett mit Büchlein erzählen. Dann nach ca. 5 min gings los. Er schrie wie am Spiess und zitterte am ganzen Körper und war doch irgendwie ganz verkrampft. Sein Papi legte sich dann für einige Minuten zu ihm, jedoch ohne Erfolg, er schrie und zitterte weiter. Er sagte immer, er wolle ins Elternbett schlafen kommen. Auf die Frage warum, erhielten wir keine Antwort. Ich muss dazu sagen, dass wir am Nachmittag Besuch von seinen 2 Cousins hatten ( 11 und 13 Jahre alt). Sie spielten eine Zeitlang in seinem Zimmer. Die Eltern habe ich gefragt und sie ihre Kinder, vorgefallen sei da nichts. Sie haben Kassetten gehört, mit den Autos gespielt und Verstecken. Er schlief dann nach 2 h Gebrüll bei uns. Am Montag war auch der Mittagsschlaf bzw. Ruhe nicht möglich. Er schrie wie am Spiess. Am Mo abend schlief er innerhalb kürzester Zeit ein, wahrscheinlich war er so müde. Am Dienstag schlief er nach einiger Zeit dann doch ein, kam aber schon nach 1 Stunde und wollte nicht mehr ins sein Bett. Gestern abend hatten wir 2 h bis er eingeschlafen war. Meine Frage ist nun, hat ihn evt. doch etwas erschreckt am Sonntag nachmittag?

Das ist schwierig zu beurteilen, kann aber gut möglich sein. Vielleicht haben sie ihm irgend einen "Seich" erzählt, ihm mit irgend etwas Angst gemacht. Vielleicht ist es aber auch Zufall und es ist etwas anderes, dass er verarbeiten muss.
Auch wenn es schwierig ist, würde ich versuchen daraus kein allzu grosses Drama zu machen. Also ihn nicht ständig danach zu fragen, was denn jetzt passiert sei, was denn los sei. Wenn er was erzählt, dann einfach zuhören, anteilnehmen, Verständnis zeigen, aber nicht über dramatisieren. Ich verstehe zwar deine Sorge, je mehr du aber darauf eingehst, also Aufmerksamkeit schenkst, umso schwieriger wird es. Wichtig ist es, dass ihr ihm jetzt nicht einfach etwas angewöhnt, dass es vorher nicht gegeben hat. Versucht euer Ritual so beizubehalten wie vorher. Du kannst ihm ein Kuscheltier, ein T-Shirt von dir, ein Kuscheltuch ins Bett legen. Ein Nachtlicht kann vielleicht auch etwas helfen. Du kannst ihm z.b auch anbieten, dass du jetzt noch etwas erledigen musst und dann nochmals kurz bei ihm reinschaust. Ich würde aufpassen, dass ihr ihm nicht angewöhnt, nur mit eurer Hilfe einzuschlafen. Vielleicht kannst du auch mal mit ihm schauen, was er denn braucht, damit er keine Angst mehr haben muss. Bücher können dabei auch sehr hilfreich sein. Ein paar findest du im Shop unter Schlafen gehen. (z.B Traumfresserchen, Pauli-Hilfe ein Gespenst, oder das allerkleinste Nachtgespenst): http://www.elternplanet.ch/9.html


Was mir seit Montag aufgefallen ist, ist das er mich auf Schritt und Tritt verfolgt, ich kann nicht mehr alleine aufs Wc oder in ein anderes Zimmer was holen, er spielt auch nicht mehr alleine, wenn wir zusammen spielen, essen etc. sitzt er immer so nah bei mir wie es geht. Früher konnte er gut und gerne bis zu einer Stunde alleine spielen, sei es im Raum, wo ich war oder in seinem Zimmer. Ich bin völlig ratlos was da los ist. Kann es auch einen Entwicklungsschub sein? Wie gehe ich am besten damit um? Ich würde es so gerne verstehen und ihm helfen.
Hoffe, Du kannst mir einen Rat geben.

Es ist gut möglich, dass es nichts mit dem Besuch zu tun hat.
Fünf entwicklungsbedingte Angstformen begleiten Menschen ein Leben lang: die Körperkontaktverlustangst, die Achtmonatsangst und die Trennungsangst sind die Ängste, die bis zum dritten Lebensjahr, oder auch darüber hinaus vor allem auftauchen. Die Reaktionen sind hier Schreien, Anklammern an Bezugspersonen, Abwenden, Weglaufen.
So um das dritte Lebensjahr kommt es zur Ausbildung der Vernichtungsangst. Zwischen dem vierten und fünften Jahr entwickelt sich die Angst vor dem Tod. Versuch einmal herauszufinden, was der Auslöser dafür sein könnte. In welchen Situationen passiert das denn? Mach ihm klar, dass du jetzt schnell auf die Toilette gehst, die Post holst und zwar alleine. Gib ihm eine Beschäftigung und schliesse halt notfalls auch mal die Türe. Zögere nicht, sondern sei klar in deinen Anweisungen und bleib standhaft, wenn er rebelliert, dann ignoriere das. Er wird sonst schnell merken, dass er dich mit seinem Schreien provozieren kann, dass du vielleicht auch zögerst.

Sag ihr immer früh genug was als nächstes kommt und bereite ihn darauf vor und sag ihm auch, was du von ihr erwartest.

Es kann auch gut sein, dass sich das, so plötzlich wie es aufgetaucht ist, auch wieder verschwindet. Es ist ja erst ein paar Tage her, deshalb würde ich das jetzt noch nicht allzu fest dramatisieren.
Schau mal, was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder, ok?
liebe Grüsse
Kathrin




Liebe Grüsse

Möndli
Kathrin Buholzer
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