Sie ist so anstrengend!!!!

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

Sie ist so anstrengend!!!!

Beitragvon Janii » 14.10.2008, 11:22

Hallo meine tochter (3) ist in letzter zeit sowas von anstrengend,hört nicht ,ist frech.....
Also eogentlich fängt der tag schon recht sch... an.
Früher kam sie zu uns und wir haben noch gekuschelt und jetzt wird sie wach brüllt wie am spieß ich muß sie dann aus den bett (hochbett) holen weil sie meint sie kann nicht alleine obwohl sie es kann...damit beginnt auch schon der terror...dann im bad-sie muß und ich muß- sag dann geh du halt zuerst da legt sie sich auf den klodeckel und es ist ihr egal das ich so dringend muß und wenn ich sie dann zu seite schiebe fängt sie voll an zu heulen,brüllen weil sie doch erster wollte.
Dann ist sie so sauer das wieder dieser tolle satz (ich kann ihn nicht mehr hören!!!!) kommt: Du bist jetzt nicht mehr meine freundin.
Ja und beim waschen ,zähneputzen stellt sie sich auch an-ich will nicht..
Das Anziehen geht so also sie haut zwar auch immer ab , selber anziehen hat sie keine lust zu und ich muß sie mir halt schnappen.
Vom essen will ich erst garnicht anfangen....!!!!
Der weg zum kiga geht da will sie ja auch gerne hin da ist sie dann lieb und man kann mit ihr reden.
Aber wenn ich sie abhole dann freut sie sich nicht mehr so wie sonst sie sieht mich ruft nein und läuft weg.
Also das ist so ein schreckliches gefühl in den moment!!!!!
Und dann geht der terror weiter mit essen will ich nicht, ich will fernsehn oder radfahren.
Nun ich mach es ja so das sie z.B. erst mal was essen soll damit sie auch kraft hat um radzufahren oder erst wenn du was gegessen hast darfst du eine sendung gucken.
Da sind wir dann übrigens nochnichtmal zu hause.
Dann will sie immer nach hause getragen werden was ich aber nicht mache also weint sie den weg vom kiga bis nach hause (sind nur 5 min. fußweg).

Egal ob ich drinne oder draussen was mit ihr spielen will sie hat auch nie wirklich lust alles immer nur für 5 min.z.B. bei einenm würfelspiel dann fängt sie an zu futeln dann sag ich ihr sie soll aufhören sonst räum ich das weg wenn du nicht vernünftig spielst,so macht das keinen spaß.Dann packt sie die wut und die figuren fliegen durchs zimmer...

Oder gestern war sie draussen radfahren und ich bin neben her gelaufen und aufeinmal fährt sie schnell weit vor und ich hab eh schon immer gerufen mach langsam und dann kam auch noch ein auto von hinten und sie hat nicht reagiert af seite zu fahren obwohl ich so oft gebrüllt hab ein auto kommt ich mußte ihr erstmal hinterher rennen und sie zur seite ziehen.

Nur so sachen den ganzen tag sie hört grad mal echt kein bischen!
Und zum Papa ist sie auch frech wenn er von der arbeit kommt oder sie läßt ihn links liegen interessiert sich nicht für ihn.

Und abends wenns sie ins bett geht macht sie auch theater, ja wir haben ein ritual etwas kuscheln eine geschichte, aber sie kommt 1000mal wieder raus ich hab durst,hunger, da kommt ein monster, ein gewitter, ein krokodil, ich muß alle 2min. auf die toilette,ich will keine decke,deck mich doch wieder zu(kann sie eigentlich alleine), schmeißt ihr kuscheltier runter und heult ich soll es aufheben...

Oder was sie dann noch für lügen auftischt!! z.B. war mein freund (ihr vater) gestern mal reingegangen um ihr zu sagen das sie endlich mal schlafen soll ich war ja direkt neben an und hab das ja mitbekommen und als der rausging fing sie paar minuzten später anzu heulen und da bin ich rein wollt wissen was los ist (kann sich ja wehgetan haben gestoßen oder so) da sagt sie mir papa hat mir den popo gehauen und das ist ja nun wirklich nicht war gewesen!!!
Aber andersrum macht sie es genauso also erzählt lügen beim papa über mich oder was man auch noch oft hör ist die Hanna (ihre freundin) darf oder macht das aber auch.

Also es ist wirklich recht anstrengend ich hoffe du hast ein paar tips damit es zu hause auch wieder harmonischer zu geht!!!

Danke im vorraus!
Janii
 
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 14.10.2008, 14:40

Hallo meine tochter (3) ist in letzter zeit sowas von anstrengend,hört nicht ,ist frech.....

Hallo Janii! Ich versuche mal ein paar Tipps und Anregungen auf deine Fragen zu geben. Ich werde mich aber sicherlich das eine oder andere Mal wiederholen, also Sachen schreiben, die ich schon im letzten Posting geschrieben habe.

Also eogentlich fängt der tag schon recht sch... an.
Früher kam sie zu uns und wir haben noch gekuschelt und jetzt wird sie wach brüllt wie am spieß ich muß sie dann aus den bett (hochbett) holen weil sie meint sie kann nicht alleine obwohl sie es kann...

Besprich das mal am Abend vorher mit ihr. Wie soll das am morgen ablaufen. Was passiert wenn sie wach wird, wann und unter welchen Umständen kommst du sie holen. Zeig ihr noch einmal wie genau sie vom Bett runterklettern kann. Ihr könnt das ja auch mit einem Plüschtier üben, oder sie kann es einem Plüschtier vorzeigen. Sag ihr genau was du von ihr erwartest. Du kannst ihr anbieten, dass sie noch einen Moment bei dir im Bett kuscheln darf, akzeptiere aber auch, wenn sie nicht will.
Du musst sie nicht aus dem Bett holen wenn sie brüllt. Mach ihr klar unter welchen Umständen du sie holen wirst. Drohe ihr nicht, sag ihr einfach ganz klar wie es läuft.


damit beginnt auch schon der terror...dann im bad-sie muß und ich muß- sag dann geh du halt zuerst da legt sie sich auf den klodeckel und es ist ihr egal das ich so dringend muß und wenn ich sie dann zu seite schiebe fängt sie voll an zu heulen,brüllen weil sie doch erster wollte.

Lass dich hier nicht auf einen Machtkampt ein. Geh einfach auf die Toilette. Wenn sie sich quer stellt, dann lass sie einen Moment, geh schon mal in die Küche und bereite das Frühstück vor und geh dann halt später. Je wichtiger du das werden lässt, umso spannender wird es für sie. Wenn sie merkt, dass du nicht darauf einsteigst, wird es für sie auch uninteressant.

Dann ist sie so sauer das wieder dieser tolle satz (ich kann ihn nicht mehr hören!!!!) kommt: Du bist jetzt nicht mehr meine freundin.

Da hat sie ja auch vollkommen Recht: Du bist nicht ihre Freundin. Du bist ihre Mama. Das kannst du ihr auch so sagen. "Ich hab dich ganz fest lieb, aber ich bin nicht deine Freundin, sondern deine Mama." Lass dich nicht erpessen, versuch eher sie abzulenken "Wen hast du denn als Freundin? Was ist denn das Tolle, wenn man eine Freundin hat...? Geh nicht auf diesen Anfall ein, sprich mit ihr einfach von etwas anderem. Was ihr heute noch so vorhabt, was ihr Frühstücken wollt, ob sie eine Ovi möchte usw.

Ja und beim waschen ,zähneputzen stellt sie sich auch an-ich will nicht..

Sie kann nicht entscheiden, ob sie will, sondern nur wie sie will. Das heisst, sie darf sich z.B selber einen Waschlappen auswählen, entscheiden, ob sie mit warmem oder kaltem Wasser waschen möchte, sie darf sagen, ob sie selber sich waschen möchte, oder ob du das tun sollst. usw. Biete ihr eine Auswahl an. Versuch das Ganze etwas spielerisch anzugehen. Sucht zusammen nach Essensresten auf dem Gesicht und putzt sie weg, legt den Waschlappen aufs Gesicht und spielt verstecken damit usw. Zum Zähneputzen kann ich dir hier noch ein paar Tipps empfehlen: http://www.elternplanet.ch/46.html#Z

Das Anziehen geht so also sie haut zwar auch immer ab , selber anziehen hat sie keine lust zu und ich muß sie mir halt schnappen.

Nein das musst du nicht. Sie wird wahrscheinlich jetzt gemerkt haben, dass wenn sie sich weigert die Mama dann kommt uns sie anzieht. Ganz schön praktisch!... ;-)
Auch hier ein paar Tipps dazu: http://www.elternplanet.ch/46.html#A
Wenn es damit gar nicht klappt kannst du auch mal eine Punktekarte machen, aber damit würde ich jetzt mal noch warten.
Denk dran, dass sie sich jetzt schon daran gewöhnt hat, dass du es tust. Sie wird sich am Anfang weigern es zu tun. Bleib ruhig, biete ihr Hilfe an, aber lass sie dann einfach, wenn sie die Hilfe nicht will und sich nicht anziehen will. Geh dann halt in die Küche und beginne mit dem Essen.


Vom essen will ich erst garnicht anfangen....!!!!
Der weg zum kiga geht da will sie ja auch gerne hin da ist sie dann lieb und man kann mit ihr reden.
Aber wenn ich sie abhole dann freut sie sich nicht mehr so wie sonst sie sieht mich ruft nein und läuft weg.
Also das ist so ein schreckliches gefühl in den moment!!!!!

Kann ich verstehen. Aber nimm dir das nicht so zu Herzen. Freu dich lieber, dass es ihr im Kiga so gut gefällt. Ihr könnt euch ja etwas für den Heimweg ausdenken, ein Spiel, eine Geschichte. Sie erzählt dir was sie erlebt hat usw.
Evt. gibt es ja auch mal die Möglichkeit, dass eine Kollegin sie abholt, oder die Mutter eines andern Kiga Kindes, welche in der Nähe wohnt? Könnte sie evt. auch selber ein Stück gehen und du gehst ihr dann einfach entgegen. Dann müsste sie selber einfach mal loslaufen.



Und dann geht der terror weiter mit essen will ich nicht, ich will fernsehn oder radfahren.
Nun ich mach es ja so das sie z.B. erst mal was essen soll damit sie auch kraft hat um radzufahren oder erst wenn du was gegessen hast darfst du eine sendung gucken.

Also diese Diskussion findet auf dem Nachhause Weg statt, habe ich das richtig verstanden? Wenn ja, schau, dass es gar nicht dazu kommt. Sprich von etwas anderem, zählt die Schnecken auf dem Heimweg, sammelt farbige Herbstblätter, lass sie erzählen was sie erlebt hat, besprich mit ihr, was ihr nach dem Essen machen wollt.

Fürs Essen ist es wichtig, dass ihr immer den gleichen Ablauf habt. z.B auf die Toilette gehen, Hände waschen, zum Tisch kommen, ein Tischsprüchli sagen, essen, Teller in die Küche tragen, Zähne putzen und Hände waschen.
Geh einen Ablauf mit ihr durch. Sie muss genau wissen, was du von ihr erwartest. Es sollte dann immer gleich sein. Am besten macht ihr grad ein paar Essensregeln ab: du kannst sie aufzeichen oder auch ein paar Bilder dazu kleben, damit sie es besser versteht.


Da sind wir dann übrigens nochnichtmal zu hause.
Dann will sie immer nach hause getragen werden was ich aber nicht mache also weint sie den weg vom kiga bis nach hause (sind nur 5 min. fußweg).

auch hier: Nicht darauf eingehen, lass sie erzählen, macht ein Spiel, zählt wieviele Schritte es bis zu euch nach Hause ist, zählt die Namen der Blumen auf, falls ihr an Häusern vorbei kommt überlegt auch mal wer wohl in welchem Haus wohnt? "Hier wohnt Frau Künzli und hier Herr Zimmermann..." usw.

Egal ob ich drinne oder draussen was mit ihr spielen will sie hat auch nie wirklich lust alles immer nur für 5 min.z.B. bei einenm würfelspiel dann fängt sie an zu futeln dann sag ich ihr sie soll aufhören sonst räum ich das weg wenn du nicht vernünftig spielst,so macht das keinen spaß.Dann packt sie die wut und die figuren fliegen durchs zimmer...

Will sie denn auch spielen? Welches sind denn ihre Vorlieben? Vielleicht spielt ihr weniger ein Spiel mit Vorgaben, sondern viel mehr etwas, wo sie ihre Fantasie einsetzen kann. Ein Rollenspiel, kochen mit Puppengeschirr, mit Stühlen ein Haus bauen, aus einem Wäschekorb ein Schiff bauen. Das hat den Vorteil, dass ihre Fantasie angeregt wird, du zwar mithelfen kannst, dich aber auch wieder zurückziehen kannst. Biete ihr immer wieder solche interessanten Beschäftigungen an: Hier ein paar Beispiele dazu: http://www.elternplanet.ch/50.html

Oder gestern war sie draussen radfahren und ich bin neben her gelaufen und aufeinmal fährt sie schnell weit vor und ich hab eh schon immer gerufen mach langsam und dann kam auch noch ein auto von hinten und sie hat nicht reagiert af seite zu fahren obwohl ich so oft gebrüllt hab ein auto kommt ich mußte ihr erstmal hinterher rennen und sie zur seite ziehen.

Zeig ihr einen Platz, auf dem sie ohne Gefahr selber fahren kann. Wenn ihr bei euch keinen habt, dann geh mit ihr auf einen Schulhausplatz. Dann kannst du sie ohne Angst machen lassen. Kleine Kinder können die Gefahren noch nicht richtig abschätzen. Da nützt alles brüllen nichts. Gib ihr auch immer vor, wie weit und bis wo sie fahren darf. Ihr könnt z.B auch mit Kreide auf den Boden einen Strich machen, dann weiss sie, bis zum roten Strich und dann muss ich wieder umkehren. Lobe und ermutige sie, wenn sie sich daran hält.

Nur so sachen den ganzen tag sie hört grad mal echt kein bischen!
Und zum Papa ist sie auch frech wenn er von der arbeit kommt oder sie läßt ihn links liegen interessiert sich nicht für ihn.

Auch das ist normal. Kinder sind oft in ihrer Welt, beschäftigt und haben grad für nichts anderes Zeit oder Augen. Was erwartet der Papa denn von ihr? Vielleicht setzt er sich einfach kurz einen Moment zu ihr und beobachtet sie, sagt ihr, dass er sich gefreut hat, sie wieder zu sehen.

Und abends wenns sie ins bett geht macht sie auch theater, ja wir haben ein ritual etwas kuscheln eine geschichte, aber sie kommt 1000mal wieder raus ich hab durst,hunger, da kommt ein monster, ein gewitter, ein krokodil, ich muß alle 2min. auf die toilette,ich will keine decke,deck mich doch wieder zu(kann sie eigentlich alleine), schmeißt ihr kuscheltier runter und heult ich soll es aufheben...

Wichtig ist, dass deine Tochter am Tag genügend positve Aufmerksamkeit bekommt. Achte dich darauf, dass du sie in dem bestärkst, was sie gut macht. Also den Fokus aufs Positive setzen. Häufig kriegen Kinder nur immer Feedback wenn sie sich daneben benehmen.

Schau auch, dass du den Abend immer gleich strukturierst- und besprich das mit deiner Tochter. Lass Sie direkt vor dem ins Bett gehen nochmals auf die Toilette gehen. Du kannst auch hier das das „Abendritual“ auf ein Blatt Papier aufschreiben und mit Zeichnungen und Bilder ergänzen, so dass sie es auch versteht. Formuliere positiv. Also „im Bett“ bleiben statt „nicht immer aus dem Bett kommen.“ Häng dann dieses Blatt gut sichtbar auf.
Bevor du sie dann ins Bett bringst, sag ihr nochmals genau, WAS du von ihr erwartst und was abgemacht wurde: „"Sara, jetzt schauen wir noch das Buch zusammen an, dann singen wir noch das Gutenachtlied und dann möchte ich, dass du in dein Bett liegst.
Setz einen eindeutigen Schlusspunkt. Einen Gutenachtkuss, oder ihr könnt z.B auch noch noch kurz zusammen den Tag Revue passieren lassen und euch dann mit einem Gute Nacht Kuss verabschieden. Du kannst auch einführen, dass die Plüschtiere Ihres Kindes noch etwas zum vergangenen Tag sagt oder ein Lied singen. Du kannst auch mit ihr abmachen, dass du nach einer Weile nochmals kurz nach ihr schauen wirst. "Ich gehe jetzt runter, mach noch ein paar Sachen fertig. Wenn du die nächsten 10 Minuten schön still bist und im Bett bleibst, dann komme ich nochmals kurz zur dir."
Wenn sie aus dem Bett kommt, dann bring sie ruhig aber bestimmt wieder zurück. Vermeide Aufregung und Stress. Ruhig sprechen. Sag ihr, dass du die Türe offen lassen, wenn sie aber immer wieder aufsteht, du die Türe einen Moment zu machen müssen. Oft braucht es etwas Geduld und Ausdauer, das so durchzuziehen, aber es lohnt sich.
Stell ihr auch ein kleines wiederverschliessbares Wasserfläschen hin, dann kann sie selber noch trinken, wenn sie Durst hat.


Oder was sie dann noch für lügen auftischt!! z.B. war mein freund (ihr vater) gestern mal reingegangen um ihr zu sagen das sie endlich mal schlafen soll ich war ja direkt neben an und hab das ja mitbekommen und als der rausging fing sie paar minuzten später anzu heulen und da bin ich rein wollt wissen was los ist (kann sich ja wehgetan haben gestoßen oder so) da sagt sie mir papa hat mir den popo gehauen und das ist ja nun wirklich nicht war gewesen!!!

Wie kommt sie denn auf die Idee so etwas zu erzählen?

Aber andersrum macht sie es genauso also erzählt lügen beim papa über mich oder was man auch noch oft hör ist die Hanna (ihre freundin) darf oder macht das aber auch.

Lass dich davon nicht stressen. Oft sind es auch nicht unbedingt Lügen. Das können in diesem Alter Kinder noch gar nicht bewusst. Oft sind es einfach andere Sichtweisen die Kinder haben.

Was mir auffällt, dass du sehr nah an deiner Tochter dran bist. Nimm nicht grad immer alles so persönlich. Sie ist ein kleines Kind, ein kleiner Egoist, sehr ICH-bezogen, kann viele Dinge noch nicht so gut abschätzen und handelt oft auch nicht extra, sondern einfach so, wie es für sie grad richtig erscheint. Zeig ihr, wie sie es besser machen kann. Ruhig aber bestimmt. Oft hilft es auch in gewissen Situationen, die Fantasie einzusetzen, humorvoll und kreativ zu sein.
Achte dich auch wieder ein wenig auf deine Anweisungen, hab ich dir ja bei einem meiner ersten Antworten an dich bereits geschrieben. Nicht zu viele, nicht zutexten, nur das was nötig ist. Dann versuch den Fokus wieder vermehrt aufs Positive zu setzen. Was kann denn deine Tochter gut? Sag ihr das, lobe und ermutige sie, schenk ihr dann Aufmerksamkeit, wenn sie sich angemessen verhält.

Es ist sehr wichtig ist, dass wir als Eltern Vertrauen in die Fähigkeiten unserer Kinder haben. Wir müssen ihnen etwas zutrauen und ihnen auch Erfahrungsräume öffnen. D.h nicht immer grad alles selber erledigen (auch wenns oft schneller geht und bequemer ist). Wenn dein Kind etwas nicht schafft, vielleicht deshalb auch wütend wird, nimm ihr nicht immer die Arbeit ab und präsentier ihr grad die Lösung. Versuch zusammen mit ihr eine Lösung zu finden. Frag sie, was sie tun wollte und was nicht geklappt hat und überlegt euch, wie sie das jetzt anpacken könnte. Gib ihr Tipps und Hilfestellungen aber erledige es nicht für sie.
Die Kinder können oft viel mehr, als wir ihnen zutrauen und oft auch mehr, als wir gedacht haben. Viele Eltern räumen ihnen Kindern jedes Steinchen aus dem Weg und möchten sie auch vor allem bewahren. Sie sind fast pausenlos beschäftigt, ihre Wünsche zu erfüllen. Trotzdem ist das Kind oft unzufrieden und quengelig. Überleg dir einmal wie du dich fühlen würdest, wenn du ein unselbstständiger Erwachsener wärst.
Genau so muss sich auch ein unselbstständiges Kind fühlen, so nach dem Motto: "ich kann das nicht allein, ich brauche ständig einen Erwachsenen um mich herum, ohne Erwachsene bin ich hilflos, ich kann es eh nicht allein, deshalb versuche ich es erst gar nicht. Die Erwachsenen müssen immer für mich da sein, damit meine Wünsche erfüllt werden. Sie müssen sich pausenlos mit mir beschäftigen, sonst wirds mir Langweilig und ich mache Blödsinn."
Ein unselbstständiges Kind hat auch das Gefühl, dass es Dinge im Alltag gar nicht selber erledigen kann, weil sie ihm ja meistens von einem Erwachsenen abgenommen werden. Häufig unterstützen wir dieses Gefühl mit Aussagen wie: "Dafür bist du noch zu klein, warte ich helf dir, du kannst das noch nicht." Das Kind wird abhängig von den Erwachsenen und es lernt auch nicht Verantwortung zu übernehmen und auch die Konsequenzen für sein Handeln zu tragen. Es wird bequem egoistisch und nützt andere aus. Ausserdem ist ihm oft Langweilig, weil es gar nie richtig gelernt hat sich selber zu beschäftigen. Ein unselbstständiges Kind hat oft wenig Selbstwertgefühl. Es ist oft unsicher, manchmal schüchtern, mutlos aber auf alle volle hat es ganz hohe Ansprüche an uns Eltern und wird zum Tyrannen. Das vor allem auch, weil es wenig Widerstand spürt und auch nicht gelernt hat mit unangenehmen Situationen fertig zu werden.

Ein Kind zur Selbstständigkeit erziehen heisst nicht, ihm alles erlauben, alles durchgehen lassen. Es ist das Gegenteil von abhängig sein, angewiesen sein auf den anderen. Also möglichst früh, das selber zu tun, was möglich ist, ohne dass jemand hilft oder es für einen erledigt.
Was heisst das jetzt genau? Versuch immer wieder im Alltag deinem Kind die Möglichkeit zu geben, Dinge zu entdecken, selber auszuprobieren, ganz nach dem Motto: "Hilf mir, es selbst zu tun". Wir unterschätzen unsere Kinder ganz häufig und sind erstaunt, wie viel sie schon selber können. Es ist nicht immer ganz einfach und es ist oft auch anstrengender, mit mehr Zeit und Energie verbunden, wenn wir versuchen unsere Kinder zu mehr Selbstständigkeit zu erziehen. Doch wenn wir es tun, dann werden die Kinder auch weniger am eigenen "Rockzipfel" hängen.

Lass dein Kind die Dinge die es selbst tun kann auch selber tun. Beobachte dein Kind und wenn du merkst, dass es Hilfe braucht, dann sei ihm eine Stütze, zieh dich aber dann auch wieder zurück.

Versuch sie mit kleinen Dingen zu unterstützen. Selber anziehen, waschen, Jacke anziehen, Brot streichen, Dinge wegräumen...
Sag ihr immer genau, was du von ihr erwartest. Wenn du merkst, dass sie es noch nicht alleine schafft, dann frag sie, was sie als erstes tun muss: "z.B wenn du deine Schuhe anziehen willst, was musst du zuerst machen?" - "Den Verschluss aufmachen." - "Genau, und dann...?" Geh mit ihr das schön Schritt für Schritt durch, lobe und ermutige sie.


Also es ist wirklich recht anstrengend ich hoffe du hast ein paar tips damit es zu hause auch wieder harmonischer zu geht!!!

Danke im vorraus!

Schau mal, was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder mit Fragen, mehr Beispielen oder Feedback, ok?
liebe Grüsse
Kathrin
Kathrin Buholzer
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