Wutanfälle

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

Wutanfälle

Beitragvon Mami2006 » 08.10.2008, 16:23

Hallo Kathrin

Ich bin neu hier und erlaube mir, mich mit meinen Sorgen an Dich zu wenden.

Unser Sohn ist 2 Jahre und 1 ½ Monate alt. Er ist ein absolutes Wunschkind und mein Mann und ich lieben ihn über alles!

Anfangs des Jahres war ich bereits in einem TripleP Kurs. Fand ihn absolut super! Und ich denke dass ich auch das Meiste anwende. Einzig mit dem stillen Stuhl und der Auszeit plage ich mich ein wenig herum bzw. habe ich noch nie angewendet. Obwohl ich mit meinen Nerven schon arg am Anschlag war bzw. Sohnemann manchmal ganz schön daran ziehen kann :wink:

Unser Sohn ist bereits seit Geburt an sehr aufgeweckt und hält von viel schlafen nicht viel. Meistens ist bei uns so zwischen 5.00 und 6.00 Uhr Tagwach. Aber auch er ist um diese Zeit leider immer noch müde. Aber er kann nicht mehr einschlafen. Wir waren schon bei einem Kinderpsychologen der auf das Schlafen von Kleinkindern spezialisiert ist. Lapidare Antwort: er braucht halt nur 11 Stunden Schlaf. Legt ihn später schlafen, dann wird er am Morgen länger schlafen. Unser Sohn hält nicht viel davon. Umso später wir ihn ins Bett bringe, umso früher wacht er auf.

An solchen Tagen sind dann halt die Nerven von uns allen Dreien mehr oder weniger angespannt weil wir halt alle ein bisschen müde sind.

Heute Morgen: Tagwach 5.15 Uhr. Eigentlich ist er noch müde und ich bleibe einfach an seinem Bettchen stehen, er kann aber nicht mehr einschlafen. Okay, dann halt aufstehen. Dann geht es los. Er will gleich alle Spielsachen ausräumen, wir wollen zuerst alle parat machen und frühstücken weil heute alle arbeiten bzw. zu Grossmama und Grosspapa (normalerweise Tagesmami aber diese Woche hat sie Ferien) gehen. Passt ihm gar nicht. Beginnt zu weinen und zu „jämmerle“ er wolle nun doch die Milch. Ich sage ihm, dass er es bitte in einem anständigen Ton sagen soll (seit ein paar Wochen jammert er alles in extrem mitleidbedürftigem Ton) und gebe ihm auch gleich ein Beispiel: „Bitte Mami Möuch ha?“ Nützt nichts. Wird nur noch lauter. Irgendwann mache ich ihm seinen Tonfall vor und er beginnt zu lachen. Dann geht es plötzlich. Alles tip top. Dann möchte er mit seiner Knete spielen. Wir sagen ihm, dass er das bei seinen Grosseltern machen kann. Dann fällt er in sein Delirium. Nur noch weinen und Mami, Mami, Mami rufen. Man kann ihn praktisch nicht mehr beruhigen. Ich versuche dann jeweils mit ihm zu reden, ihn in die Arme zu nehmen. Aber irgendwann sind die eigenen Nerven aufgebraucht. Heute morgen habe ich ihn dann angeschrien :oops: . Und bin in die eigene Auszeit :wink: Er kam natürlich hinterher und hat an der Türe weitergeweint. Nach ein paar Minuten (wahrscheinlich waren es eher Sekunden) habe ich die Türe geöffnet und ihn wieder in die Arme genommen und dann konnte er sich beruhigen. Dann haben wir uns verabschiedet, ich bin zum Haus raus und arbeiten gegangen. Leider hat sich offenbar alles bei meinem Mann dann auch noch mal wiederholt.

Wir wissen in solchen Situationen echt nicht mehr weiter. Wir haben das Gefühl, dass wir doch wirklich für ihn da sind, wir lieben ihn über alles und sagen ihm das auch immer wieder und nehmen ihn ganz oft in die Arme und geben ihm Küsschen.

Was können wir tun damit er nicht mehr in solch tiefe Anfälle gerät oder wir ihn zumindest herausholen können?

Vielen Dank für Deine Hilfe!
Mami2006
 
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 09.10.2008, 00:47

Hallo Kathrin

Ich bin neu hier und erlaube mir, mich mit meinen Sorgen an Dich zu wenden.

Hallo Mami2006! Herzlich willkommen hier bei uns auf dem Elternplaneten!

Unser Sohn ist 2 Jahre und 1 ½ Monate alt. Er ist ein absolutes Wunschkind und mein Mann und ich lieben ihn über alles!

Anfangs des Jahres war ich bereits in einem TripleP Kurs. Fand ihn absolut super! Und ich denke dass ich auch das Meiste anwende.

Wo und bei wem warst du denn? Hast du die Telefongespräche auch gehabt?

Einzig mit dem stillen Stuhl und der Auszeit plage ich mich ein wenig herum bzw. habe ich noch nie angewendet. Obwohl ich mit meinen Nerven schon arg am Anschlag war bzw. Sohnemann manchmal ganz schön daran ziehen kann

Warum plagst du dich damit herum? Weisst du nicht mehr genau wie? Hast du die Merkblätter dazu im Kurs erhalten?

Unser Sohn ist bereits seit Geburt an sehr aufgeweckt und hält von viel schlafen nicht viel. Meistens ist bei uns so zwischen 5.00 und 6.00 Uhr Tagwach. Aber auch er ist um diese Zeit leider immer noch müde. Aber er kann nicht mehr einschlafen. Wir waren schon bei einem Kinderpsychologen der auf das Schlafen von Kleinkindern spezialisiert ist. Lapidare Antwort: er braucht halt nur 11 Stunden Schlaf. Legt ihn später schlafen, dann wird er am Morgen länger schlafen. Unser Sohn hält nicht viel davon. Umso später wir ihn ins Bett bringe, umso früher wacht er auf.

Wie lange am Stück habt ihr das probiert. Das braucht mind. 14 Tage, bis er sich daran gewöhnt hat. Wann geht er ins Bett, wann schläft er ein? Von alleine?
Was passiert, wenn er aufwacht und du ihn einfach lässt? Gehst du wenn er wach ist grad direkt zu ihm?


An solchen Tagen sind dann halt die Nerven von uns allen Dreien mehr oder weniger angespannt weil wir halt alle ein bisschen müde sind.

Heute Morgen: Tagwach 5.15 Uhr. Eigentlich ist er noch müde und ich bleibe einfach an seinem Bettchen stehen, er kann aber nicht mehr einschlafen. Okay, dann halt aufstehen. Dann geht es los. Er will gleich alle Spielsachen ausräumen, wir wollen zuerst alle parat machen und frühstücken weil heute alle arbeiten bzw. zu Grossmama und Grosspapa (normalerweise Tagesmami aber diese
Woche hat sie Ferien) gehen.

Wichtig ist immer gut vorauszuplanen. Sag ihm z.B schon am Abend vor dem Einschlafen, wie das am morgen denn abläuft.
Versuch im Allgemeinen den Tag in kleine "Häppchen" einzuteilen. Sag ihm immer was als nächstes passiert, was du tust und was du von ihm erwartest. "Ich möchte, dass du die Pischihosen ausziehst und ich helfe dir dann beim Anziehen. Danach gehen wir zusammen in die Küche und frühstücken und dann ...."
Auch das mit dem Grosmami, kannst du ihm schon am Abend vorher sagen: "Morgen wäre normalerweise der Tag an dem du zum Tagesmami gehst. Das hat aber Ferien, deshalb gehst du morgen dann zum Grosi."
Wenn du gut vorausplanst, dann überraschst du ihn nicht deinen Plänen und er weiss schon, was ihn erwartet.

Passt ihm gar nicht. Beginnt zu weinen und zu „jämmerle“ er wolle nun doch die Milch. Ich sage ihm, dass er es bitte in einem anständigen Ton sagen soll (seit ein paar Wochen jammert er alles in extrem mitleidbedürftigem Ton) und gebe ihm auch gleich ein Beispiel: „Bitte Mami Möuch ha?“

Das Jammern kannst du gut ignorieren. Du kannst ihm vorher sagen, dass er normal fragen soll und wenn er weiter jammert, dann ignorierst du das einfach.


Nützt nichts. Wird nur noch lauter. Irgendwann mache ich ihm seinen Tonfall vor und er beginnt zu lachen. Dann geht es plötzlich. Alles tip top.

Jetzt in dem Fall hats gut funktionert. Das ist auch in Ordnung so für ab und zu. Pass auf, dass du das nicht zur Gewohnheit werden lässt, sonst hat er das Gefühl, so zu sprechen sei lustig, die Mama tut es ja auch...

Dann möchte er mit seiner Knete spielen. Wir sagen ihm, dass er das bei seinen Grosseltern machen kann.

Auch hier gut vorausplanen. "Jetzt kannst du noch deine Milch trinken und dann müssen wir uns parat machen. Was möchtest du zum Grosi mitnehmen?"

Dann fällt er in sein Delirium. Nur noch weinen und Mami, Mami, Mami rufen. Man kann ihn praktisch nicht mehr beruhigen. Ich versuche dann jeweils mit ihm zu reden, ihn in die Arme zu nehmen. Aber irgendwann sind die eigenen Nerven aufgebraucht.

Am besten ist, wenn du das ignorierst, gar nicht darauf eingehst, sondern versuchst ihn abzulenken. Sprich von etwas das ihn interessiert, dass er noch machen wollte, von etwas das gestern passiert ist usw. "Was willst du denn aus der Knete alles machen? Weisst du noch das letzte Mal haben wir doch einen Clown gemacht? Du musst dem Grosi dann noch erzählen, was wir gestern im Wald gefunden haben? Hast du es noch? Komm wir holen es schnell und packen es ein..."

Heute morgen habe ich ihn dann angeschrien . Und bin in die eigene Auszeit Er kam natürlich hinterher und hat an der Türe weitergeweint. Nach ein paar Minuten (wahrscheinlich waren es eher Sekunden) habe ich die Türe geöffnet und ihn wieder in die Arme genommen und dann konnte er sich beruhigen.

Ich kann verstehen, dass du das gemacht hast, für ihn kommt es aber wahrscheinlich so rüber: "Aha, wenn ich lange genug an der Türe weine, dann kommt Mami wieder raus und nimmt mich in die Arme.

Dann haben wir uns verabschiedet, ich bin zum Haus raus und arbeiten gegangen. Leider hat sich offenbar alles bei meinem Mann dann auch noch mal wiederholt.

Wir wissen in solchen Situationen echt nicht mehr weiter. Wir haben das Gefühl, dass wir doch wirklich für ihn da sind, wir lieben ihn über alles und sagen ihm das auch immer wieder und nehmen ihn ganz oft in die Arme und geben ihm Küsschen.

Ich würde ihm dann Zuneigung schenken, wenn er sich gut verhält. Wenn er schreit, weint, tobt dann ignoriert ihn und schenkt ihm dann wieder Aufmerksamkeit wenn er sich beruhigt hat.
Seid klar in euren Anweisungen, plant gut voraus, sagt ihm was als nächstes passiert und was ihr von ihm erwartet.
Lasst euch von solchen Anfällen nicht aus dem Konzept bringen. Das ist bei Kleinkindern normal und ihr müsst nicht an euch zweifeln.
Verhindern kannst du solche Trotzanfälle nicht. Es gibt allerdings ein paar Sachen die du tun kannst, damit es vielleicht nicht gar so häufig vorkommt.
- Lass ihm genügend Freiraum, renn nicht ständig hinter ihm her und versuch ihn nicht mit Anweisungen zu zutexten. Normalerweise geben wir immer viel zu viele Anweisungen. Stell Regeln auf, aber nicht zu viele und sei konsequent, wenn diese nicht beachtet werden. Achte darauf, dass du ihm nicht alles abnimmst und ihm dann deine Hilfe anbietest, wenn er nicht weiterkommt. Ganz nach dem Motto: "Hilf mir, es selbst zu tun."

- Oft ist es auch möglich in gewissen Dingen zu verhandeln. D.h du kannst ihm eine Auswahl geben und er kann selber entscheiden, was er möchte. ("Soll ich dir die Hand geben, oder willst du alleine raufgehen?" " Möchtest du die blaue oder die grüne Hose anziehen." usw. Einen Kompromiss eingehen, verhandeln, aber nur dort wo es auch wirklich Sinn macht.

- In Situationen in denen er sich ärgert, nützt es oft auch, wenn du versuchst ihn abzulenken. Manchmal merkst du auch schon vorher, dass es bald zu einem Trotzanfall kommt, dann kannst du mit dem Ablenkungsmanöver schon etwas früher anfangen.
Vorausplanen. Sag ihm immer früh genug, was als nächstes passiert, so dass er sich schon frühzeitig darauf einstellen kann.
Versuche dem Wutanfall möglichst wenig Beachtung zu schenken.

In der Trotzphase, so ab 2,5/3 Jahren erwacht der eigene Wille des Kindes und zeigt sich immer häufiger in Form von Trotzreaktionen und Gehorsamsverweigerungen. Das bedeutet aber nicht, dass sich das Kind in erster Linie gegen seine Eltern wendet, sondern vielmehr, dass das Kind leidet, dass es seine Wünsche nicht selber erfüllen kann.
D.h., es ist in dieser Phase nicht mehr in der Lage die Situation zu überblicken oder zu kontrollieren und gerät darum völlig aus den Fugen.
Dein Sohn versucht immer mehr ihre eigenen Wege zu gehen und stösst dabei natürlich und immer wieder an"natürliche" Grenzen. Und er merkt auch, dass du nicht alles so machst und sagst, wie er das gerne möchte.

(Hier noch ein paar Erläuterungen aus dem familienhandbuch.de)
>>Diese ersten Erfahrungen mit dem eigenen Willen und den damit verbundenen aggressiven Gefühlen und Konfliktsituationen bzw. der Umgang damit, werden zu Grunderfahrungen, die das weitere Leben des Kindes er- oder entmutigend prägen werden. Die Kinder erlernen im Idealfall, dass:

... es ist gut, einen eigenen Willen zu entwickeln. Dadurch wird es fähig, eigene Entscheidungen zu treffen und zu erproben, und zu erkennen welche Konsequenzen diese Entscheidungen nach sich ziehen.
... Konfliktsituationen nichts wirklich Bedrohliches sind und zum Leben dazugehören und Lösungen gefunden werden können.
... Konfliktsituationen innere und äußere Spannungen erzeugen. Diese Spannungen sind aber auszuhalten und müssen nicht durch andere Tätigkeiten (z.B. Essen) abreagiert oder sogar verdrängt werden.
... es seine Gefühle äußern und zum Ausdruck bringen kann und seine Eltern halten das aus, bewerten sie nicht, sondern helfen ihm dabei, sie zunehmend in Worte zu fassen und auszudrücken. "Auch wenn ich um mich schlage, schreie und tobe, werde ich von meinen Eltern gemocht."
... bewältigte Konflikte Ereignisse sind, auf die man gemeinsam zurückblicken kann und welche die Beziehung vertiefen.
... es macht Spaß, eigene Erfahrungen zu sammeln, auch wenn manchmal Schmerz und Enttäuschung mit dabei sind. Das Kind verzweifelt nicht, da es von seinen Eltern unterstützt wird, es immer wieder neu zu versuchen. >>

Wichtig ist, dass du nicht alles x-mal sagst. Wenn du möchtest, dass dein Kind etwas tut, dann folge diesen Schritten:

Geh zu ihm hin (also nicht aus einem anderen Zimmer, von draussen nach drinnen…) rufen, sprich ihn mit Namen an und sag ihm genau was er tun soll: „Ich möchte, dass du jetzt deine Kleider anziehst und dann zum Essen kommst, …“ (auch hier, immer sagen, was er tun soll, was du von ihr möchtest). warte ca. 5 Sekunden und gib ihm Zeit zu gehorchen.
Bleib in der Nähe und beobachte ihn. Wenn er tut, was du gesagt hast, dann lobe ihn.
Wenn nicht dann gib die Anweisung noch einmal. (Gilt nicht bei Problemverhalten, dann die Anweisung nur einmal geben!). Wenn er wieder nicht gehorcht, dann musst du eine logische Konsequenz folgen lassen. ( also irgendetwas, welches mit seinem Verhalten in Zusammenhang steht. Das Kind aus der Situation entfernen, das Spielzeug, den Teller einen Moment wegnehmen, keine Geschichte vorlesen usw.)
Sag ihm immer wieso du es tust, drohe nicht, sondern tu es einfach. Wichtig ist, dass du ihm immer wieder die Möglichkeit gibst es wieder zu üben. Entferne das Spielzeug nur für ca. 5-30 minuten und gib es ihm dann wieder.
Ich Botschaften sind in solchen Situationen auch immer sehr hilfreich. "Wenn du alle deine Sachen hier rumliegen lässt, dann macht mich das wütend, weil ich vorher grad alles schön ordentlich aufgeräumt habe." Oder: "Wenn du so rumtrödelst, dann ärgere ich mich, weil ich gerne mit dir Frühstücken möchte."
Lass ihn verstehen, warum du etwas von ihm möchtest und was es bei dir bewirkt, wenn er es nicht tut.

Beobachte dich einmal, WIE du Anweisungen gibst. Denk dran:

Nicht zuviele! Oftmals texten wir unsere Kinder von morgens bis abends mit Anweisungen zu. Je mehr Anweisungen wir geben, umso mehr Möglichkeiten haben die Kinder nicht zu gehorchen. Oftmals geben wir auch einfach nur Anweisungen aus lauter Gewohnheit. "Pass auf dort drüber, diese Pflanzen solltest du nicht anfassen, jetzt musst du dann mal den Schlafanzug anziehen." Hier wäre es besser entweder gar nichts zu sagen oder dann: "Komm her zu mir, Lass die Pflanzen in Ruhe, geh jetzt bitte deinen Schlafanzug anziehen." Überleg dir jeweils, BEVOR du eine Anweisung gibst: Ist diese jetzt wichtig? Denk auch daran, dass du dann auch eine Konsequenz parat haben musst, wenn er sie nicht befolgt.

Frageform! Immer wieder geben wir Anweisungen als Frage. "Könntest du bitte deine Füsse vom Tisch nehmen? Kommst du bitte? Gehst du jetzt die Hände waschen?" Wenn wir eine Anweisung als Frage formulieren, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn das Kind "Nein" sagt. Also sag immer, WAS genau du von deinem Kind erwartest. Positiv Formulieren!

Zu Ungenau! "Leon!" oder "Hör auf mit dem Blödsinn!" "Jetzt reichts aber! "Jetzt benimm dich!" Diese vagen Andeutungen sagen dem Kind weder mit was es aufhören, noch was es stattdessen tun soll.

Von weit her! Immer zum Kind hingehen. Nicht von der Küche ins Kinderzimmer schreien!

Zur falschen Zeit! Vorher ankündigen. Nicht einfach den Fernseher ausmachen, oder zum essen rufen. Sag ihm vorher wie lange er etwas tun darf. Stell eine Uhr, oder geh ca. 5 Min. vorher zu ihm hin und sage: "In 5 Minuten können wir essen, wenn ich das nächste Mal komme, dann möchte ich, dass du gleich mitkommst und dir die Hände wäschst."

Es gibt noch weitere "Erziehungsfallen":

Umgang mit Strafen:
Strafe wird angedroht, aber nicht ausgeführt. Das Kind lernt mit der Zeit, dass die Eltern die Strafen nur androhen, aber trotzdem nix passiert.

Strafe als letzte Möglichkeit:
Die Eltern warten zu lange, bevor sie auf das Problemverhalten reagieren. Strafen fallen dann häufig zu hart aus.

Inkonsequente Bestrafung:
Die Eltern sind sich nicht einig, ob und wie sie Konsequenzen anwenden. Für das Kind ist es schwierig zu merken, welche Linie jetzt gilt.


Was können wir tun damit er nicht mehr in solch tiefe Anfälle gerät oder wir ihn zumindest herausholen können?

Vielen Dank für Deine Hilfe!

Schau mal, was du damit anfangen kannst und melde dich dann einfach wieder. Mit Fragen, Feedback oder mehr Beispielen, ok?
liebe Grüsse
Kathrin
Kathrin Buholzer
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