13 Monate und fordert so viel

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

13 Monate und fordert so viel

Beitragvon kim » 09.09.2008, 20:52

seid einiger zeit schnuppere ich auf dieser seite. ich hoffe es stört niemanden dass sich papa auch mal einbringt. mama bringt gerade unsere 13 monatiger wirbelwind ins bett, seit unsere prinzessin da ist hat sich unsere freizeit drastisch verkleinert. da unsere maus sich vor allem an mama hält ist diese total ausgepowert.
wir sind beide schon etwas älter, mama ist vierzig und papa wird bald 58, ich gehöre also zu den grauen vätern wie es im coop heftli heisst. einige hat unser kind in diesem alter echt erstaunt, andere haben den kopf geschüttelt. wie auch immer wir sind sehr glücklich aber fragen uns manchmal ob wir denn was falsch machen. vorallem ich als mann, denke natürlich immer, wir würden jetzt irgend etwas verpassen, den richtigen moment zum beispiel um eine weiche zu stellen.
unsere kleine will immer nur dass jemand mit ihr zusammen ist, natürlich am besten mama. wenn ich den clown mache geht das zur not auch. was uns aber echt schafft ist, dass wir nie....nie einen moment ruhe haben. wenn wir z.b. alle zusammen essen, gibt es jeden abend nach etwa 10 minuten ein schreikonzert unserer tochter weil sie dann unbedingt aus dem stuhl will, spielen will (aber bitte natürlich nicht alleine) oder gehen will. (sie kann noch nicht alleine gehen, man muss sie halten). sie lässt sich nicht von dieser idee abbringen, sie schreit fordernd ohne unterbruch, wird dabei immer lauter und sie ist nicht zu erreichen, bzw man kann sie nicht ansprechen, sie will nicht hören sie will nur dass man sie nimmt.
wir sind nicht anhänger der strengen kultur wie das unsere eltern und gewisse bekannte gerne hätten, die uns vorschlagen sie einfach schreien zu lassen. am anfang haben wir das auch ein paar mal versucht. sie schreit dann bis wir sie wieder nehmen. wir haben gar nie herausgefunden wie lange sie schreien würde, weil wir das nicht aushalten oder nicht nötig finden. einmal war mama weg und da hat sie ohne unterbruch mehr als eine stunde geschrien und ich konnte sie nicht mehr beruhigen. seitdem besucht mama abends keine vorträge mehr.
aber auch in der Hüete gruppe in der wir sie wöchentlich 2 stunden abgeben könnten, schreit sie genau so lange bis mama wieder vor der türe steht (angerufen von den gestressten hüte-frauen.)
was können wir machen um sie zu erreichen und ihr auch zu zeigen dass es grenzen gibt, dass wir manchmal auch 10 minuten ruhig essen wollen, oder miteinander reden.
wenn sie nicht zufrieden ist mit unserem angebot (was meistens der fall ist) dann schreit sie am stück und wenn wir mal ein bisschen lauter werden dann wird sie viel lauter.
gewalt liegt für uns gar nicht drinn, das wollen wir nicht, haben es in der kindheit selber erlebt und wir sind keine besseren menschen geworden.
also was können wir tun.
etwas muss sich ändern, meine frau hat schon ein paar kilo abgenommen, klagt darüber dass sie nie erholt ist und nie mehr etwas für sich machen kann.
tja ich habe ganz vergessen dass unsere tochter immer noch im elternbett schläft und ganz sicher nicht alleine will. platzenshalber habe ich mich jetzt schon mal an einen anderen ort zurückgezogen. die brust gehört auch noch alle tage mal zum täglichen programm. auch nachts bekommt sie mindesten (nur noch) einmal die brust.

aber jetzt möchte ich noch das positive berichten
ALINA ist unglaublich wach, versteht eigentlich alles, kann schon tierstimmen nachmachen, den küchenmixer und den wasserkocher. sie liebt tiere und blumen. jedes flugzeug im himmel ist eine sensation und seit einer woche geht sie auf den hafen...oh wunder. sie sagt dann "kaka" und wenn sie dann auf dem hafen sitzt macht sie wirklich beides.... kürzlich musste mama im IKEA von unten nach oben auf das WC rennen weil ALINA sagte "kaka" und es war wahr....sie musste. es wird mir immer ganz warm, wenn ich sie mit ihren kleinen ausgestreckten händchen sehe und dabei papa rufen höre. Sie ist ein allerliebstes kind mit ein paar macken..(wie wir auch)

jetzt bin ich gespannt auf den zauberstab
und danke im voraus
kim

p.s. durch das lesen vieler anderer berichte habe ich viel ruhe und frieden gefunden. ich finde ein solche forum unglaublich gut. wie oft denk ich wir seien die einzigen eltern auf dieser welt mit einem kind das nicht pflegeleicht ist. und alle eltern die wir kennen verkünden uns stolz wie toll und einfach ihre eigenen kinder seien. darum danke kathrin für dein engagement und danke allen anderen die sich hier äussern.
kim
 
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 09.09.2008, 21:50

seid einiger zeit schnuppere ich auf dieser seite. ich hoffe es stört niemanden dass sich papa auch mal einbringt.

Ganz im Gegenteil! Ich mach immer innerlich ein Freudentänzlein, wenn sich wieder ein Papi angemeldet hat. Juhuhh! Herzlich Willkommen hier Kim!

mama bringt gerade unsere 13 monatiger wirbelwind ins bett, seit unsere prinzessin da ist hat sich unsere freizeit drastisch verkleinert. da unsere maus sich vor allem an mama hält ist diese total ausgepowert.
wir sind beide schon etwas älter, mama ist vierzig und papa wird bald 58, ich gehöre also zu den grauen vätern wie es im coop heftli heisst. einige hat unser kind in diesem alter echt erstaunt, andere haben den kopf geschüttelt. wie auch immer wir sind sehr glücklich aber fragen uns manchmal ob wir denn was falsch machen. vorallem ich als mann, denke natürlich immer, wir würden jetzt irgend etwas verpassen, den richtigen moment zum beispiel um eine weiche zu stellen.
unsere kleine will immer nur dass jemand mit ihr zusammen ist, natürlich am besten mama. wenn ich den clown mache geht das zur not auch. was uns aber echt schafft ist, dass wir nie....nie einen moment ruhe haben.

Ein Kind kann sich angewöhnen sich so zu verhalten. Das fängt ganz klein an und steigert sich dann bis das Kind die Eltern oft komplett in der Hand hat. Ich denke so weit seid ihr noch nicht, aber auch dem Weg dazu...

wenn wir z.b. alle zusammen essen, gibt es jeden abend nach etwa 10 minuten ein schreikonzert unserer tochter weil sie dann unbedingt aus dem stuhl will, spielen will (aber bitte natürlich nicht alleine) oder gehen will.

Wichtig ist, dass ihr eurer Tochter von Anfang an immer ganz klar kommunziert, was ihr von ihr möchet. Sagt ihr hier von Anfang an, dass ihr jetzt essen wollt und sagt ihr, dass sie nach dem Essen noch einen Moment sitzen bleiben soll. Zeigt ihr, dass sie z.B ihren Teller in die Mitte des Tisches schieben kann und ihr könnt ihr auch eine kleine Spielkiste parat machen, mit der sie am Tisch noch etwas spielen darf.

(sie kann noch nicht alleine gehen, man muss sie halten). sie lässt sich nicht von dieser idee abbringen, sie schreit fordernd ohne unterbruch, wird dabei immer lauter und sie ist nicht zu erreichen, bzw man kann sie nicht ansprechen, sie will nicht hören sie will nur dass man sie nimmt.

Sucht hier eine Alternative. Ihr könnt ihr z.B einen Wäschekorb umdrehen, den kann sie dann selber rumstossen. Vielleicht habt ihr auch ein Rutschauto oder etwas anderes, das sie herumstossen kann. Zeigt ihr andere Möglichkeiten auf.

wir sind nicht anhänger der strengen kultur wie das unsere eltern und gewisse bekannte gerne hätten, die uns vorschlagen sie einfach schreien zu lassen. am anfang haben wir das auch ein paar mal versucht. sie schreit dann bis wir sie wieder nehmen.

Genau das ist das Problem. Sie hat gemerkt, dass ihr sie mal schreien gelassen habt und sie dann nach einer Weile trotzdem wieder genommen habt. Sie weiss jetzt: "Aha, ich muss einfach lange genug schreien, dann kommen Mama und Papa und geben mir was ich möchte."

wir haben gar nie herausgefunden wie lange sie schreien würde, weil wir das nicht aushalten oder nicht nötig finden.

Wichtig ist, dass ihr eurer Tochter immer klar kommuniziert, warum ihr etwas tut. Auch wenn sie damit nicht zufrieden ist und dann auch die Grenzen testet, dann kommt ihr leider nicht darum herum sie auch einmal schreien zu lassen. Das gilt es auszuhalten. Ihr könnt dann z.B kurz den Raum verlassen. Ihr könnt auch versuchen diesen "Trotzanfall" zu ignorieren. Das heisst, ihr geht gar nicht gross darauf ein, bleibt bei eurer Meinung und versucht dann auch sie einfach abzulenken, oder von etwas anderem zu sprechen.

einmal war mama weg und da hat sie ohne unterbruch mehr als eine stunde geschrien und ich konnte sie nicht mehr beruhigen. seitdem besucht mama abends keine vorträge mehr.

Ich kann das verstehen. Aber auch das ist eigentlich für eure Tochter nicht förderlich. Schliesslich soll sie das auch lernen. Wenn sie am Anfang Mühe hat, dann kann deine Frau ja mal nur für ein paar Stunden das Haus verlassen, so dass deine Tochter sie dann auch wieder sieht und merkt, dass sie wieder kommt.

aber auch in der Hüete gruppe in der wir sie wöchentlich 2 stunden abgeben könnten, schreit sie genau so lange bis mama wieder vor der türe steht (angerufen von den gestressten hüte-frauen.)
was können wir machen um sie zu erreichen und ihr auch zu zeigen dass es grenzen gibt, dass wir manchmal auch 10 minuten ruhig essen wollen, oder miteinander reden.

In dem Alter wissen Kinder noch nicht wirklich genau was sie da tun. Sie tun es auch nicht bewusst. Es ist ihre Art sich auszudrücken, weil sie es noch nicht anders können.
Du hast recht, es ist wichtig, dass ihr von Anfang an darauf achtet und ihr auch begreiflich macht, dass das nicht geht und ihr vorallem ein Alternativverhalten lernt.

Ganz wichtig ist, dass du gut vorausplanst. D.h dass du deiner Tochter immer sagst, was als nächstes passiert. Auch wenn sie noch recht klein sind.
Versuch den Tag in kleinen Schritten zu erklären. Also am morgen z.B "So, ich räume jetzt die Küche auf, du kannst in der Zeit etwas ruhig für dich spielen. Wenn ich fertig bin, komme ich zu dir und dann können wir zusammen etwas machen." Erklär ihr immer was als nächstes passiert und was DU von ihr erwartest, was sie tun soll.

Es ist sehr wichtig ist, dass wir als Eltern Vertrauen in die Fähigkeiten unserer Kinder haben. Wir müssen ihnen etwas zutrauen und ihnen auch Erfahrungsräume öffnen. D.h nicht immer grad alles selber erledigen (auch wenns oft schneller geht und bequemer ist). Wenn dein Kind etwas nicht schafft, vielleicht deshalb auch wütend wird, nimm ihr nicht immer die Arbeit ab und präsentier ihr grad die Lösung. Versuch zusammen mit ihr eine Lösung zu finden. Frag ihr, was sie tun wollte und was nicht geklappt hat und überlegt euch, wie sie das jetzt anpacken könnte. Gib ihr Tipps und Hilfestellungen aber erledige es nicht für sie.
Die Kinder können oft viel mehr, als wir ihnen zutrauen und oft auch mehr, als wir gedacht haben. Viele Eltern räumen ihnen Kindern jedes Steinchen aus dem Weg und möchten sie auch vor allem bewahren. Sie sind fast pausenlos beschäftigt, ihre Wünsche zu erfüllen. Trotzdem ist das Kind oft unzufrieden und quengelig. Überleg dir einmal wie du dich fühlen würdest, wenn du ein unselbstständiger Erwachsener wärst.
Genau so muss sich auch ein unselbstständiges Kind fühlen, so nach dem Motto: "ich kann das nicht allein, ich brauche ständig einen Erwachsenen um mich herum, ohne Erwachsene bin ich hilflos, ich kann es eh nicht allein, deshalb versuche ich es erst gar nicht. Die Erwachsenen müssen immer für mich da sein, damit meine Wünsche erfüllt werden. Sie müssen sich pausenlos mit mir beschäftigen, sonst wirds mir Langweilig und ich mache Blödsinn."
Ein unselbstständiges Kind hat auch das Gefühl, dass es Dinge im Alltag gar nicht selber erledigen kann, weil sie ihm ja meistens von einem Erwachsenen abgenommen werden. Häufig unterstützen wir dieses Gefühl mit Aussagen wie: "Dafür bist du noch zu klein, warte ich helf dir, du kannst das noch nicht." Das Kind wird abhängig von den Erwachsenen und es lernt auch nicht Verantwortung zu übernehmen und auch die Konsequenzen für sein Handeln zu tragen. Es wird bequem egoistisch und nützt andere aus. Ausserdem ist ihm oft Langweilig, weil es gar nie richtig gelernt hat sich selber zu beschäftigen. Ein unselbstständiges Kind hat oft wenig Selbstwertgefühl. Es ist oft unsicher, manchmal schüchtern, mutlos aber auf alle volle hat es ganz hohe Ansprüche an uns Eltern und wird zum Tyrannen. Das vor allem auch, weil es wenig Widerstand spürt und auch nicht gelernt hat mit unangenehmen Situationen fertig zu werden.

Ein Kind zur Selbstständigkeit erziehen heisst nicht, ihm alles erlauben, alles durchgehen lassen. Es ist das Gegenteil von abhängig sein, angewiesen sein auf den anderen. Also möglichst früh, das selber zu tun, was möglich ist, ohne dass jemand hilft oder es für einen erledigt.
Was heisst das jetzt genau? Versuch immer wieder im Alltag deinem Kind die Möglichkeit zu geben, Dinge zu entdecken, selber auszuprobieren, ganz nach dem Motto: "Hilf mir, es selbst zu tun". Wir unterschätzen unsere Kinder ganz häufig und sind erstaunt, wie viel sie schon selber können. Es ist nicht immer ganz einfach und es ist oft auch anstrengender, mit mehr Zeit und Energie verbunden, wenn wir versuchen unsere Kinder zu mehr Selbstständigkeit zu erziehen. Doch wenn wir es tun, dann werden die Kinder auch weniger am eigenen "Rockzipfel" hängen.

Lass dein Kind die Dinge die es selbst tun kann auch selber tun. Beobachte dein Kind und wenn du merkst, dass es Hilfe braucht, dann sei ihm eine Stütze, zieh dich aber dann auch wieder zurück.

Versuch sie mit kleinen Dingen zu unterstützen.
Sag ihr immer genau, was du von ihr erwartest. Wenn du merkst, dass sie es noch nicht alleine schafft, dann frag sie, was sie als erstes tun muss: "z.B wenn du deine Hose ausziehen willst, was musst du zuerst machen?" - "Die Hose runterziehen." - "Genau, und dann...?" Geh mit ihr das schön Schritt für Schritt durch, lobe und ermutige sie.


wenn sie nicht zufrieden ist mit unserem angebot (was meistens der fall ist) dann schreit sie am stück und wenn wir mal ein bisschen lauter werden dann wird sie viel lauter.

Versucht interessante Beschäftigungen zu suchen, so dass sie auch mal einen Moment für sich etwas spielen, entdecken kann. Es ist nicht nötig, dass ihr euch pausenlos mit ihr beschäftigt. Ein paar Tipps dazu findest du hier: http://www.elternplanet.ch/50.html

gewalt liegt für uns gar nicht drinn, das wollen wir nicht, haben es in der kindheit selber erlebt und wir sind keine besseren menschen geworden.
also was können wir tun.
etwas muss sich ändern, meine frau hat schon ein paar kilo abgenommen, klagt darüber dass sie nie erholt ist und nie mehr etwas für sich machen kann.

Gewalt ist kein Thema, sondern immer ein Ausdruck von Hilflosigkeit.
Wahrscheinlich hat sie gelernt, dass sich fast immer jemand mit ihr beschäftigt. Wenn nicht, dann braucht sie nur zu weinen und das "Beschäftigungprogramm" fängt an zu laufen. Dies gilt es zu ändern.


tja ich habe ganz vergessen dass unsere tochter immer noch im elternbett schläft und ganz sicher nicht alleine will.

Das kann ich mir gut vorstellen. Das ist doch so schön, bei Mama im Bett zu liegen...
Was wollt ihr denn? Passt auf, dass ihr euch selber nicht ganz aufgebt. Mit einem Kind ändert sich viel, doch sollte man trotzdem nicht seine "alte Welt" ganz aufgeben. Ihr seid nicht nur Eltern, sondern auch Ehepaar. Auch diese Beziehung gilt es zu pflegen. Wenn ihr euch als Paar wohlfühlt, dann übertragt ihr dies auch auf eure Tochter. Also überlegt euch auch mal, was EUCH denn wichtig ist. Stimmt diese Situation für euch beide denn so? Wenn ja, dann müsst ihr im Moment nichts ändern. Wenn es euch nicht stört und ihr es toll findet, wenn sie bei euch, resp. bei deiner Frau im Bett liegt, dann werdet ihr es auch nicht erfolgreich ändern können.


platzenshalber habe ich mich jetzt schon mal an einen anderen ort zurückgezogen. die brust gehört auch noch alle tage mal zum täglichen programm. auch nachts bekommt sie mindesten (nur noch) einmal die brust.

Ich kann mir gut vorstellen, dass deine Frau langsam ans Ende ihrer Kräfte kommt. Deshalb auch hier meine Frage: Stimmt das Stillen für sie denn noch oder tut sie es einfach der Tochter zu liebe? Wenn nicht, sollte sie das ändern und ihr die Brust langsam abgewöhnen. Auch braucht eure Tochter mit 13 Monaten in der Nacht nichts mehr zu trinken, auch kein Wasser. Je länger ihr das beibehaltet, umso schwieriger wird es, das wieder abzugewöhnen.
Also bevor ich euch da mit Tipps versorge, müsst ihr euch diese Gedanken zuerst einmal machen.


aber jetzt möchte ich noch das positive berichten
ALINA ist unglaublich wach, versteht eigentlich alles, kann schon tierstimmen nachmachen, den küchenmixer und den wasserkocher. sie liebt tiere und blumen. jedes flugzeug im himmel ist eine sensation und seit einer woche geht sie auf den hafen...oh wunder. sie sagt dann "kaka" und wenn sie dann auf dem hafen sitzt macht sie wirklich beides.... kürzlich musste mama im IKEA von unten nach oben auf das WC rennen weil ALINA sagte "kaka" und es war wahr....sie musste. es wird mir immer ganz warm, wenn ich sie mit ihren kleinen ausgestreckten händchen sehe und dabei papa rufen höre. Sie ist ein allerliebstes kind mit ein paar macken..(wie wir auch)

Also ein ganz gescheites Mädchen, das gelernt hat, wie es die Eltern rumkriegen kann... ;-)
Dazu kann ich euch folgendes sagen: Das meiste Problemverhalten, welches die Kinder zeigen, ist antrainiert. Ihr könnt es ihr auch wieder abtrainieren und neues Verhalten lernen.Lobt und ermutigt sie, wenn sie etwas gut kann und gut macht, sagt ihr genau, WAS euch gefallen hat.
Schau mal, was du mit diesen Tipps und Anregungen anfangen kannst und melde dich einfach wieder mit Feedback, Fragen oder noch etwas mehr Beispielen, ok?
liebe Grüsse
Kathrin


jetzt bin ich gespannt auf den zauberstab
und danke im voraus
kim
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Beitragvon kim » 09.09.2008, 23:16

liebe kathrin
ich danke dir für die vielen tipps und die vielen worte die du uns zu so später stunde noch geschenkt hast.
wir werden uns damit auseinandersetzen und ich oder meine frau werden sich hier wieder melden.

vielen dank und liebe grüsse
kim
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Beitragvon atir » 11.09.2008, 08:08

:? liebe katrin
ich bin die mamma von alina und frau von kim. nach kim möchte ich dir nun meine sicht der dinge und erfahrungen mit alina erörtern.

schon in der schwangerschaft habe ich ein buch über emmi pickler gelesen und mich mit einer leiterin einer solchen krippen-institution in der schweiz getroffen und ausgetauscht. da geht es darum, dass wir eltern nicht zu den unterhalter der kinder werden. man erkennt, dass man den babys alles vorher erklärt was gemacht wird. sie auf situtionen vorbereitet. das hat bei alina super gewirkt. sie war schon bald als baby mitaktiv beim anziehen und windeln wechseln: hob die füsschen wenns um hosen oder socken ging, gab die ärmchen beim den bodys. im haushalt oder so erzählte ich immer was und warum ich etwas machte schon bald drehte sie das köpchen in die richtung wenn ich von etwas in der küche sprach. das spielen gestaltete sich so, dass man dem kind eine auswahl zeigt, hinlegt etwas spiel und dann erklärt, dass man nun etwas erledigt und dann wieder zum kind kommt. so legte ich alina zu boden meistens in meiner sichtlinie sprach weiter mit ihr wenn ich mich entfernte, so dass sie hörte wo ich bin.
nun sie weinte von anfang an bis zu 30min....
irgendwann (nach 1-2 wochen) hielt es mein mutterherz nicht aus, ich legte mich auf dem boden um zu sehen, wie es ich aus ihrer perspektive anfühlt: (es war gerade winter) es war etwas zügig, kühl und alles so gross.
dann entschloss ich alina in ein tuch zu nehmen, musste allerding eine neue bindewariante für erfinden, weil sie mit dem kopf zu mir nicht sein wollte, sie wollte schauen was vorne passiert. so kam mir der verdacht, dass alina womöglich nicht an spielsachen interessiert ist, dass sie lieber sieht was sonst geht.
nach einem machtkampf von etwa 4-5 monate fand ich frieden mit ihr wenn ich sie im tuch mitherumtrug. zeigte bald mit dem finger auf alles was ich benannte. sobald sie sitzen konnte wollte sie das wir eltern heft anschauen selten ein kinder büchli. konnte schon früh erkennen wenn das heft auf dem kopf ist.
war bald eine braver breimarder..so kommen wir zum thema stillen und esstisch: tagsüber isst alina brav am tisch, am abend war es immer eine story..entweder hatte sie heiss oder die windeln voll oder sie wollte die brust und schlief dort dann ein. auch heute ist es leider so, dass sie keine toleranz für die gemeinsamen momente mit kim hat.
wenn sie etwas zu tun hat am tisch dann geht es relativ gut bis es ausgespielt ist.
ich gebe ihr nachts die brust nicht weil sie hunger hat, es geht ihr um nähe. oft habe ich mir gedanken darüber gemacht wie hart ich schon sein soll, sie ist ja sonst so lernfähig, geht ja schon aufs häfi mit 13mt. das stillen hat sich von einem 2 std rhytmus auf 1x in der nacht reduziert. ich mag ihr dies noch gönnen, denn es sind die nahesten momente die wir als babymenschen erfahren..und schon bald wird es ihnen weggenommen.
ich versuchen jeden tag alina zu erfühlen, nun spüre ich schon dass sie in eine neue entwicklungseben gekommen ist d.h. man kann nun an taten auch konsequenzen führen lassen: sie schrie ununterbrochen am tisch weil sie unbedingt laufen wollte und ruhiges zureden und erklären bringte gar nichts, dass ich sie aufhob und ins zimmer aufs bett legte und rausging. sie schluchzte und weinte herzzerreissend aber hörte nicht auf. ich holte sie bald weil es das erste mal war.

nun härte ist sicher nicht meine stärke, konsequenz ja wenn ich weiss, dass das was ich tue gerecht ist. bei alina bin ich mir oft nicht ganz im klaren ob sie einfach unterfordert ist? wenn man davon aus geht dass kinder noch so nah an ihrem ursprung sind, denke ich manchmal, dass alina mehr machen will als ihr jetziger körper ihr ermöglicht. natürlich muss sie diese gesetzmässigkeiten akzeptieren, aber ich komme mich vor als wäre ich ihre beine. sie ist so klar mit dem was sie will. sie sah diesen sommer das erste mal in ihrem leben das meer und der strand etwas entfernt...sie war nicht mehr von dort wegzubringen. sie zeigte dauernd aufs meer und schrie wenn wir weiter liefen und nicht richtung strand gingen.

so nun geht der tag los. ich freue mich auf ein feedback und danke dir auch für die worte die du kim geschrieben hast. ein satz kommt mir gerade in den sinn vom kleinen prinz: man sieht nur mit dem herzen gut...kann man das bei kindern nicht auch anwenden?
atir
 
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 11.09.2008, 08:56

liebe katrin
ich bin die mamma von alina und frau von kim. nach kim möchte ich dir nun meine sicht der dinge und erfahrungen mit alina erörtern.

Hallo! Schön dass du auch hier mitschreibst! Herzlich Willkommen!

schon in der schwangerschaft habe ich ein buch über emmi pickler gelesen und mich mit einer leiterin einer solchen krippen-institution in der schweiz getroffen und ausgetauscht. da geht es darum, dass wir eltern nicht zu den unterhalter der kinder werden. man erkennt, dass man den babys alles vorher erklärt was gemacht wird. sie auf situtionen vorbereitet. das hat bei alina super gewirkt. sie war schon bald als baby mitaktiv beim anziehen und windeln wechseln: hob die füsschen wenns um hosen oder socken ging, gab die ärmchen beim den bodys. im haushalt oder so erzählte ich immer was und warum ich etwas machte schon bald drehte sie das köpchen in die richtung wenn ich von etwas in der küche sprach. das spielen gestaltete sich so, dass man dem kind eine auswahl zeigt, hinlegt etwas spiel und dann erklärt, dass man nun etwas erledigt und dann wieder zum kind kommt. so legte ich alina zu boden meistens in meiner sichtlinie sprach weiter mit ihr wenn ich mich entfernte, so dass sie hörte wo ich bin.
nun sie weinte von anfang an bis zu 30min....
irgendwann (nach 1-2 wochen) hielt es mein mutterherz nicht aus, ich legte mich auf dem boden um zu sehen, wie es ich aus ihrer perspektive anfühlt: (es war gerade winter) es war etwas zügig, kühl und alles so gross.
dann entschloss ich alina in ein tuch zu nehmen, musste allerding eine neue bindewariante für erfinden, weil sie mit dem kopf zu mir nicht sein wollte, sie wollte schauen was vorne passiert. so kam mir der verdacht, dass alina womöglich nicht an spielsachen interessiert ist, dass sie lieber sieht was sonst geht.
nach einem machtkampf von etwa 4-5 monate fand ich frieden mit ihr wenn ich sie im tuch mitherumtrug. zeigte bald mit dem finger auf alles was ich benannte. sobald sie sitzen konnte wollte sie das wir eltern heft anschauen selten ein kinder büchli. konnte schon früh erkennen wenn das heft auf dem kopf ist.
war bald eine braver breimarder..so kommen wir zum thema stillen und esstisch: tagsüber isst alina brav am tisch, am abend war es immer eine story..entweder hatte sie heiss oder die windeln voll oder sie wollte die brust und schlief dort dann ein. auch heute ist es leider so, dass sie keine toleranz für die gemeinsamen momente mit kim hat.
wenn sie etwas zu tun hat am tisch dann geht es relativ gut bis es ausgespielt ist.
ich gebe ihr nachts die brust nicht weil sie hunger hat, es geht ihr um nähe. oft habe ich mir gedanken darüber gemacht wie hart ich schon sein soll, sie ist ja sonst so lernfähig, geht ja schon aufs häfi mit 13mt. das stillen hat sich von einem 2 std rhytmus auf 1x in der nacht reduziert. ich mag ihr dies noch gönnen, denn es sind die nahesten momente die wir als babymenschen erfahren..und schon bald wird es ihnen weggenommen.

Versteh mich richtig. Ich will dir nicht dieses Stillen oder auch die Nähe mit deinem Kind ausreden. Ich schreibe einfach meine Gedanken zu eurem Text auf. Mir ist aufgefallen, dass (jetzt auch bei deinem Text, dass ihr beide es perfekt machen wollt, vielleicht auch zu perfekt). Ich erlebe immer wieder Eltern, die vor lauter Liebe und Zuwendung, sich selber als Personen und auch als Ehepartner fast ein wenig aufgeben. Deshalb auch meine Frage, ob du das Stillen auch wirklich selber noch willst, oder ob du es deiner Tochter zu liebe tust. Dann ist es auch ok. Es muss für dich stimmen. Mit jedem Tag, wo deine Tochter älter wird, wird sie ein Stück selbstständiger. Diese Selbstständigkeit muss sie aber zuerst lernen. Ihr müsst es ihr vorleben, ihr es vorzeigen. Je älter euer Kind wird, umso mehr werden sich eure Vorstellungen von denen eures Kindes unterscheiden. Das Kind wird protestieren, wütend werden und manchmal auch frustriert sein. Diesen Konflikt gilt es auch auszuhalten. Das ist sehr schwierig und wir Eltern neigen häufig dazu, dann doch nachzugeben, wenn das Kind lange genug geschrieh hat. Es geht jetzt hier nicht darum zu propagieren, dass man das Kind möglichst lange schreien lassen soll. Wenn es schreit, dann lass es ruhig mal einen Moment, geh immer wieder kurz zu ihr hin sprich ruhig mit ihr Du wirst selber spüren, wann sie wirklich in Not ist und wo du sie auch mal einen Moment alleine lassen kannst. Versuch sie abzulenken, ihr eine Alternative zu bieten.

ich versuchen jeden tag alina zu erfühlen, nun spüre ich schon dass sie in eine neue entwicklungseben gekommen ist d.h. man kann nun an taten auch konsequenzen führen lassen: sie schrie ununterbrochen am tisch weil sie unbedingt laufen wollte und ruhiges zureden und erklären bringte gar nichts, dass ich sie aufhob und ins zimmer aufs bett legte und rausging. sie schluchzte und weinte herzzerreissend aber hörte nicht auf. ich holte sie bald weil es das erste mal war.

Ich verstehe dich und es ist auch eine schwierige Situation. Du musst dir einfach bewusst sein, dass sich diese Situationen wiederholen werden. Immer wenn du versuchst dieses Schreien zu ignorieren und sie dann nach einer Weile doch zu dir holst, wird sie merken, dass sie damit Erfolg hat. Dann lass es lieber bleiben.

nun härte ist sicher nicht meine stärke, konsequenz ja wenn ich weiss, dass das was ich tue gerecht ist.

Es geht nicht um Härte. Du musst nich eine harte Mama werden, sondern eine liebevolle (und das bist du nach deinen Zeilen zu urteilen ja bereits sehr). Es geht darum, sich selber nicht zu verlieren, nicht alles dem Kind unterzuordnen und auch mal einen Konflikt, einen Wutanfall, eine Schreiattacke auszuhalten. Konsequent sein, ist bei kleinen Kindern oft schwieriger als bei älteren, da man immer das Gefühl hat, dass sie uns noch nicht verstehen. Viele Dinge die deine Tochter tut, passieren unbewusst, ohne dass sie es extra macht. Trotzdem wird sie vorallem aus euren Reaktionen lernen und dann schnell merken wie ihr darauf reagiert.

bei alina bin ich mir oft nicht ganz im klaren ob sie einfach unterfordert ist? wenn man davon aus geht dass kinder noch so nah an ihrem ursprung sind, denke ich manchmal, dass alina mehr machen will als ihr jetziger körper ihr ermöglicht.

Das ist im Kleinkindalter häufig der Fall und für die Kinder oft frustrierend. Wenn sie etwas noch nicht kann, dann biete ihr Hilfe an oder zeige es ihr schön Schritt für Schritt vor. Oft kannst du das auch ohne Kommentar machen. Wenn sie schon etwas älter ist und sich gut ausdrücken kann, kannst du sie auch immer wieder nach dem nächsten Schritt fragen.

natürlich muss sie diese gesetzmässigkeiten akzeptieren, aber ich komme mich vor als wäre ich ihre beine. sie ist so klar mit dem was sie will. sie sah diesen sommer das erste mal in ihrem leben das meer und der strand etwas entfernt...sie war nicht mehr von dort wegzubringen. sie zeigte dauernd aufs meer und schrie wenn wir weiter liefen und nicht richtung strand gingen.

und gerade deshalb musst du dir bewusst sein, dass du nicht ihre Beine sein kannst. Du kannst ihr zeigen, wie sie selber gehen lernen kann, aber laufen musst du selber. Also nicht immer grad eingreifen, alles selber machen. Hilf ihr, dass sie es selber machen kann.
Sei erfinderisch. Nimm ein paar Schaufeln Sand mit und dann kannst du ihr beim Haus ein Becken mit Wasser geben, so dass sie dort mit Sand spielen kann. Oder stell am Strand ein kleines Planschbecken mit Wasser drin auf, damit sie reinsitzen kann. Wenn sie am Meer spielen will, dann sitz zu ihr und zeig ihr, bis wo sie gehen darf. Wenn das nicht klappt, geh mit dir aufs Badetuch zurück und wenn das auch nicht hinhaut, dann verlasse den Strand halt einen Moment.


so nun geht der tag los. ich freue mich auf ein feedback und danke dir auch für die worte die du kim geschrieben hast. ein satz kommt mir gerade in den sinn vom kleinen prinz: man sieht nur mit dem herzen gut...kann man das bei kindern nicht auch anwenden?

Aber sicher! Was ich einfach wichtig finde ist, nicht nur zu spüren und zu sehen, sondern oft auch zu handeln. Auch wenn das nicht immer angenehm ist und die Reaktionen der Kinder oft schwierig sind zum Aushalten.
Es ist auch nicht nötig, dass wir uns als Eltern für unsere Kinder mit Haut und Haaren aufgeben. Die Gefahr besteht bei vielen Eltern. Sich Freiraum bewahren, sich Pausen auch mal ohne Kind zu gönnen, können diese Gefahr mindern. Ein Kind muss auch nicht pausenlos beschäftigt werden. Es wird unkonzentriert, übersättigt, passiv. Ich will jetzt nicht damit sagen, dass dies bei euch der Fall ist, dafür kenne ich euch zu wenig. Durch eure Posting habe ich aber ein bisschen das Gefühl, dass ihr euch darauf vielleicht ein wenig achten solltet, damit das nicht passiert.
Ich hoffe, du kannst etwas damit anfangen. Für mich war es jetzt etwas schwierig auf dein Posting zu antworten, da es eigentlich wenig Fragen enthielt. Deshalb hier auch meine etwas "grundsätzlichen" Gedanken zu diesem Thema.
liebe Grüsse
Kathrin
Kathrin Buholzer
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