Spielgruppe

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

Spielgruppe

Beitragvon Luana28 » 01.09.2008, 18:10

Liebe Kathrin

Zuerst mal möchte ich Dir ein grosses Lob aussprechen für die geniale Homepage! Genau so ein Angebot habe ich schon lange gesucht! Ich bin sehr froh, dass ich nun fündig geworden bin. In manchen Situationen im Alltag mit Kindern ist man einfach froh, wenn man professionelle Unterstützung und Tips bekommt. Gespräche mit anderen Eltern helfen da sicher auch, aber manchmal verunsichern sie einem nur noch mehr.

Nun zu meiner Frage. Mein Sohn ist drei Jahre alt, er ist ein lebendiger, eher vorsichtiger Junge, der seine Schwester über alles liebt. Er kann sich sehr gut alleine beschäftigen, spielt aber auch mit seiner Schester (1 Jahr) und anderen Kindern sehr gerne. Der Kontakt zu seiner Familie und Verwandschaft ist im sehr wichtig. Er geht regelmässig zu meinen Eltern (1xpro Woche) und vergöttert auch seine Schwiegereltern.
Wir haben eigentlich seit er Klein ist regelmässig und viel Kontakt zu Kindern, Nachbarn und Kinder in seinem Alter. Das ist kein Problem.
Seit ca 2 Jahren haben wir monatlich mit seinen Babyschwimmkollegen und innen ein Treffen inklusive Mamis. Da zeigte sich schon seine Schüchternheit, oft klebt er die ganze Zeit bei diesen Treffs bei mir und ist richtig verkrampft, erst so nach 2 h, wenn es dann ans Abschiednehmen geht, fängt er an sich mit den anderen Kindern zu beschäftigen und dann bring ich ihn fast nicht mehr Heim.
In der Zwischenzeit geht das langsam ganz gut, in der Regel spielt er nun längere Zeit und klammert nur noch kurz am Anfang. Manchmal gibts aber wieder Rückfälle, wo er wieder sehr fest an mir hängt.
Dazu muss ich sagen, dass er dieses Verhalten eigentlich nur zeigt in einer grösseren Menschenmenge und wenn er Leute nicht kennt. Sonst ist er äusserst kontaktfreudig. Auch wenn wir zuhause Besuch erhalten. Das ist nie ein Problem. Er ist auch alles andere als ein "Mamihöck" und ist auch nicht auf mich fixiert.
Mein Mann und ich kennen dieses Phänomen eigentlich auch etwas an uns. Wir sind kontaktfreudige Menschen, fühlen uns aber in einer neuen oder grösseren Gruppe von Menschen, die wir nicht kennen stets unwohl und haben dann auch eher Hemmungen. Zu Beginn.
Nun geht mein Sohn seit Ende der Sommerferien in die Spielgruppe.
Dort zeigt sich dieses Verhalten wieder, aber in einer sehr ausgeprägten Form. Er ist heute zum dritten Mal gegangen. Ich bin jetzt immer bei ihm geblieben, einmal habe ich einen Versuch genommen zu gehen, und das war im Nachhinein wahrscheinlich falsch... ich weiss es nicht.
Er wollte bisher noch nie in den Kreis sitzen, hat auch ausserhalb vom Kreis nicht mitgemacht. Er klammerte sich an mich und braucht Körperkontakt. Beim Malen und Knetten taut er dann jeweils auf und macht mit. Ich darf aber kaum von seiner Seite weichen, es ist wirklich extrem.
Wissen Sie für mich ist es eigentlich ok, wenn ich noch bei ihm bleibe so lange er das braucht. Ich mage es einfach nicht wenn er sich so an mich klettet. Aber ich bin da einfach extrem unsicher, was ist gut für ihn, wie soll ich mich verhalten, was darf ich nicht machen. Mache ich zuviel? Kann ich ihm ruhig mehr zutrauen. Es ist irgendwie schwierig.
Beim Letzten Mal fühlte ich mich von den anderen Müttern irgendwie unter Druck gesetzt. Alle fragen, musst Du immer noch bei ihm bleiben.etc. Ich bin inzwischen auch die einzige Mutter die noch da bleibt. Es fallen dann auch schon Wörter wie, er ist ein Mamihöck und so.... und das stimmt so einfach nicht.
Ich wäre auch bereit einmal zu gehen und es durchzuziehen, aber ich denke einfach, dass er dann die Freude an der Spielgruppe verliert und das will ich nicht.
Was würden Sie mir raten? Wie soll ich mich verhalten? Lieber bei ihm bleiben, solange er das wünscht oder mit ihm abmachen, das ich das nächste Mal gehe?
Ich freue mich auf Ihren Rat und danke Ihnen schon im Voraus für Ihre Bemühungen.
Freundliche Grüsse
Luana28
Luana28
 
Beiträge: 4
Registriert: 01.09.2008, 17:16

Beitragvon Kathrin Buholzer » 02.09.2008, 13:02

Liebe Kathrin

Zuerst mal möchte ich Dir ein grosses Lob aussprechen für die geniale Homepage! Genau so ein Angebot habe ich schon lange gesucht! Ich bin sehr froh, dass ich nun fündig geworden bin. In manchen Situationen im Alltag mit Kindern ist man einfach froh, wenn man professionelle Unterstützung und Tips bekommt. Gespräche mit anderen Eltern helfen da sicher auch, aber manchmal verunsichern sie einem nur noch mehr.

Hallo Luana! Danke fürs Lob und ich freue mich natürlich, dass du hierher gefunden hast und hoffentlich eine Weile bei uns mitschreibst. Herzlich Willkommen!

Nun zu meiner Frage. Mein Sohn ist drei Jahre alt, er ist ein lebendiger, eher vorsichtiger Junge, der seine Schwester über alles liebt. Er kann sich sehr gut alleine beschäftigen, spielt aber auch mit seiner Schester (1 Jahr) und anderen Kindern sehr gerne. Der Kontakt zu seiner Familie und Verwandschaft ist im sehr wichtig. Er geht regelmässig zu meinen Eltern (1xpro Woche) und vergöttert auch seine Schwiegereltern.
Wir haben eigentlich seit er Klein ist regelmässig und viel Kontakt zu Kindern, Nachbarn und Kinder in seinem Alter. Das ist kein Problem.
Seit ca 2 Jahren haben wir monatlich mit seinen Babyschwimmkollegen und innen ein Treffen inklusive Mamis. Da zeigte sich schon seine Schüchternheit, oft klebt er die ganze Zeit bei diesen Treffs bei mir und ist richtig verkrampft, erst so nach 2 h, wenn es dann ans Abschiednehmen geht, fängt er an sich mit den anderen Kindern zu beschäftigen und dann bring ich ihn fast nicht mehr Heim.


Wichtig ist immer, dass du mit ihm vorher genau besprichst, was dort alles passiert. Geh mit ihm das "Drehbuch" durch. Wo geht ihr hin, was passiert dort, wer kommt, was könnte er dort machen, was erwartest du von ihm, wie kannst du ihm helfen am Anfang ins Spiel zu finden. Du kannst einzelne Situationen auch mit ihm zu Hause, wie in einem Rollenspiel, mal üben. Dann ist ihm die Situation nicht mehr ganz so fremd. Erinner ihn dann, wenn ihr dort sein immer kurz vorher was ihr besprochen habt. "Ich komme jetzt mit dir zu den anderen Kindern und bleibe auch einen Moment dort, danach geh ich zu den anderen Mamis und unterhalte mich mit ihnen." Schau, dass er einen guten Start hat, dass er sich wohl fühlt. Er darf z.B auch ein paar von seinen Lieblingsspielsachen, Autos, Plüschtiere, Spielteppich usw. mitnehmen, damit er schon Spielsachen hat, die er kennt. Lobe und ermutige ihn und sag ihm auch immer wieder, auch vor den anderen wie stolz du auf ihn bist. Nicht zu hohe Erwartungen haben. Bleib realistisch und setz am Anfang kleine Ziele, die er auch erreichen kann und auf die er auch stolz sein kann.

In der Zwischenzeit geht das langsam ganz gut, in der Regel spielt er nun längere Zeit und klammert nur noch kurz am Anfang. Manchmal gibts aber wieder Rückfälle, wo er wieder sehr fest an mir hängt.

Achte dich einmal darauf, wann es besser und wann schlechter funktionert.

Dazu muss ich sagen, dass er dieses Verhalten eigentlich nur zeigt in einer grösseren Menschenmenge und wenn er Leute nicht kennt. Sonst ist er äusserst kontaktfreudig. Auch wenn wir zuhause Besuch erhalten. Das ist nie ein Problem. Er ist auch alles andere als ein "Mamihöck" und ist auch nicht auf mich fixiert.

Gerade deshalb ist es wichtig, dass du gut vorausplanst, so dass er weiss was auf ihn zu kommt.

Mein Mann und ich kennen dieses Phänomen eigentlich auch etwas an uns. Wir sind kontaktfreudige Menschen, fühlen uns aber in einer neuen oder grösseren Gruppe von Menschen, die wir nicht kennen stets unwohl und haben dann auch eher Hemmungen. Zu Beginn.
Nun geht mein Sohn seit Ende der Sommerferien in die Spielgruppe.
Dort zeigt sich dieses Verhalten wieder, aber in einer sehr ausgeprägten Form. Er ist heute zum dritten Mal gegangen. Ich bin jetzt immer bei ihm geblieben, einmal habe ich einen Versuch genommen zu gehen, und das war im Nachhinein wahrscheinlich falsch... ich weiss es nicht.
Er wollte bisher noch nie in den Kreis sitzen, hat auch ausserhalb vom Kreis nicht mitgemacht. Er klammerte sich an mich und braucht Körperkontakt. Beim Malen und Knetten taut er dann jeweils auf und macht mit. Ich darf aber kaum von seiner Seite weichen, es ist wirklich extrem.

Fünf entwicklungsbedingte Angstformen begleiten Menschen ein Leben lang: die Körperkontaktverlustangst, die Achtmonatsangst und die Trennungsangst sind die Ängste, die bis zum dritten Lebensjahr, oder auch darüber hinaus vor allem auftauchen. Die Reaktionen sind hier Schreien, Anklammern an Bezugspersonen, Abwenden, Weglaufen.
So um das dritte Lebensjahr kommt es zur Ausbildung der Vernichtungsangst. Zwischen dem vierten und fünften Jahr entwickelt sich die Angst vor dem Tod.

Wichtig ist, dass du mit ihm vorher ganz genau besprichst, wie das dann genau abläuft. Reinkommen, Schuhe ausziehen, Täschli versorgen, Tschüss sagen, ins Kreisli sitzen.. .oder wie auch immer.

Positiv formulieren! Also nicht: "I möcht nid, dass du mir nachrennsch" sondern "I möcht, dass du zu de andere Chind geisch und ir Spielgruppe blibsch, bis ig di chume cho hole."
Du kannst mit ihm auch ein Abschiedsritual abmachen. Z.B dass ihr euch mit einem spez. Gruss verabschiedet, dass du am Fenster noch winkst, dass du ihm etwas bestimmtes mitgibst, z.B einen Zauberstein, damit er nicht traurig sein muss, ein spez. Zaubertaschentuch, ein Bild usw. (z.B zusammen einen Stein suchen gehen und jeder darf ihn anmalen, verzieren und dann tauscht ihr am Anfang, also bevor du gehst, diese Steine aus).
Besprich mit ihm zusammen genau, wie das bei der Verabschiedung läuft. Sag ihm, was du von ihm erwartest und übe das mit ihm zu Hause. Frag ihn auch ab und zu wieder danach. Weisst du noch was wir abgemacht haben? Wenns dann gar nicht klappt, dann könntest du zusätzlich könntest du einen Punkteplan/Chläberliplan mit ihm machen.
Schau auch, dass du das Verabschieden nicht unnötig in die Länge ziehst: "Also Schätzli, ich geh dann jetzt mal, ist gut? Also machs gut und du musst nicht weinen, gell? Also ist gut, wenn ich jetzt gehe? Gehts, ich möchte jetzt dann langsam gehen?" Er sollte deine Verunsicherung, Angst, dein Unbehangen nicht mitkriegen.


Wissen Sie für mich ist es eigentlich ok, wenn ich noch bei ihm bleibe so lange er das braucht. Ich mage es einfach nicht wenn er sich so an mich klettet. Aber ich bin da einfach extrem unsicher, was ist gut für ihn, wie soll ich mich verhalten, was darf ich nicht machen. Mache ich zuviel? Kann ich ihm ruhig mehr zutrauen. Es ist irgendwie schwierig.

Genau diese Verunsicherung spürt er. Er merkt, dass du selber nicht ganz sicher bist, was du tun sollst. Du musst dir auch überlegen, was du eigentlich gerne möchtest und ihm das dann auch klar kommunizieren und dich auch demenstprechend verhalten. Wenn es für dich ok ist, einen Moment da zu bleiben, dann sag ihm das. Sag ihm auch wie lange du bleibst und dass du dann gehst.

Beim Letzten Mal fühlte ich mich von den anderen Müttern irgendwie unter Druck gesetzt. Alle fragen, musst Du immer noch bei ihm bleiben.etc. Ich bin inzwischen auch die einzige Mutter die noch da bleibt. Es fallen dann auch schon Wörter wie, er ist ein Mamihöck und so.... und das stimmt so einfach nicht.
Ich wäre auch bereit einmal zu gehen und es durchzuziehen, aber ich denke einfach, dass er dann die Freude an der Spielgruppe verliert und das will ich nicht.
Was würden Sie mir raten? Wie soll ich mich verhalten? Lieber bei ihm bleiben, solange er das wünscht oder mit ihm abmachen, das ich das nächste Mal gehe?

Ich kann dir schon den Rat geben, dass ich mit ihm abmachen würde, wie das beim Tschüss sagen abläuft und dann einfach zu gehen. Du musst es aber selber auch wollen, sonst klappt das nicht. Wenn du zögerst, merkt er das und wird natürlich versuchen dich zum Bleiben zu bewegen.

Ich freue mich auf Ihren Rat und danke Ihnen schon im Voraus für Ihre Bemühungen.
Freundliche Grüsse
Luana28

Schau mal was du mit diesen Tipps und Anregungen anfangen kannst und melde dich einfach wieder mit Feedback, Fragen oder noch mehr Beispielen, ok?
liebe Grüsse
Kathrin
Kathrin Buholzer
Site Admin
 
Beiträge: 2022
Registriert: 04.06.2007, 00:33
Wohnort: Münsingen

Beitragvon Luana28 » 02.09.2008, 13:26

Vielen herzlichen Dank für Deine Antwort, ich freue mich für die vielen Tips und versuche die beim nächsten Mal auch umzusetzen.
Wegen dieser Schüchternheit habe ich mir einfach schon oft Gedanken gemacht, ob es in diesem Rahmen noch ok ist?
Habe auch schon darüber gelesen, dass schüchterne Kinder ein zu geringes Selbstvertrauen haben. Kann man das so sagen?
Darauf stelle ich mir natürlich die Frage, habe ich was falsch gemacht.
Gruss Luana
Luana28
 
Beiträge: 4
Registriert: 01.09.2008, 17:16

Beitragvon Kathrin Buholzer » 02.09.2008, 13:38

Vielen herzlichen Dank für Deine Antwort, ich freue mich für die vielen Tips und versuche die beim nächsten Mal auch umzusetzen.

Sehr gern geschehen!

Wegen dieser Schüchternheit habe ich mir einfach schon oft Gedanken gemacht, ob es in diesem Rahmen noch ok ist?

Wenn du dir Sorgen machst, oder das Gefühl hast, etwas sei nicht in Ordnung, dann besprich das mal mit deinem Kinderarzt. Er kann das dann auch mal untersuchen und schauen, ob er evt. eine Seh- oder Hörschwäche hat.

Habe auch schon darüber gelesen, dass schüchterne Kinder ein zu geringes Selbstvertrauen haben. Kann man das so sagen?

Ich kann dir hier mal noch ein paar grundsätzliche Dinge zum Thema Selbstständigkeit und Selbstvertrauen aufzählen:

Es ist sehr wichtig ist, dass wir als Eltern Vertrauen in die Fähigkeiten unserer Kinder haben. Wir müssen ihnen etwas zutrauen und ihnen auch Erfahrungsräume öffnen. D.h nicht immer grad alles selber erledigen (auch wenns oft schneller geht und bequemer ist). Wenn dein Kind etwas nicht schafft, vielleicht deshalb auch wütend wird, nimm ihm nicht immer die Arbeit ab und präsentier ihm die Lösung. Versuch zusammen mit ihm eine Lösung zu finden. Frag ihn, was er tun wollte und wie er das jetzt anpacken könnte. Gib ihm Tipps und Hilfestellungen aber erledige es nicht für ihn.
Die Kinder können oft viel mehr, als wir ihnen zutrauen und oft auch mehr, als wir gedacht haben. Viele Eltern räumen ihnen Kindern jedes Steinchen aus dem Weg und möchten sie auch vor allem bewahren. Sie sind fast pausenlos beschäftigt, ihre Wünsche zu erfüllen. Trotzdem ist das Kind oft unzufrieden und quengelig. Überleg dir einmal wie du dich fühlen würdest, wenn du ein unselbstständiger Erwachsener wärst.
Genau so muss sich auch ein unselbstständiges Kind fühlen, so nach dem Motto: "ich kann das nicht allein, ich brauche ständig einen Erwachsenen um mich herum, ohne Erwachsene bin ich hilflos, ich kann es eh nicht allein, deshalb versuche ich es erst gar nicht. Die Erwachsenen müssen immer für mich da sein, damit meine Wünsche erfüllt werden. Sie müssen sich pausenlos mit mir beschäftigen, sonst wirds mir Langweilig und ich mache Blödsinn."
Ein unselbstständiges Kind hat auch das Gefühl, dass es Dinge im Alltag gar nicht selber erledigen kann, weil sie ihm ja meistens von einem Erwachsenen abgenommen werden. Häufig unterstützen wir dieses Gefühl mit Aussagen wie: "Dafür bist du noch zu klein, warte ich helf dir, du kannst das noch nicht." Das Kind wird abhängig von den Erwachsenen und es lernt auch nicht Verantwortung zu übernehmen und auch die Konsequenzen für sein Handeln zu tragen. Es wird bequem egoistisch und nützt andere aus. Ausserdem ist ihm oft Langweilig, weil es gar nie richtig gelernt hat sich selber zu beschäftigen. Ein unselbstständiges Kind hat oft wenig Selbstwertgefühl. Es ist oft unsicher, manchmal schüchtern, mutlos aber auf alle volle hat es ganz hohe Ansprüche an uns Eltern und wird zum Tyrannen. Das vor allem auch, weil es wenig Widerstand spürt und auch nicht gelernt hat mit unangenehmen Situationen fertig zu werden.

Ein Kind zur Selbstständigkeit erziehen heisst nicht, ihm alles erlauben, alles durchgehen lassen. Es ist das Gegenteil von abhängig sein, angewiesen sein auf den anderen. Also möglichst früh, das selber zu tun, was möglich ist, ohne dass jemand hilft oder es für einen erledigt.
Was heisst das jetzt genau? Versuch immer wieder im Alltag deinem Kind die Möglichkeit zu geben, Dinge zu entdecken, selber auszuprobieren, ganz nach dem Motto: "Hilf mir, es selbst zu tun". Wir unterschätzen unsere Kinder ganz häufig und sind erstaunt, wie viel sie schon selber können. Es ist nicht immer ganz einfach und es ist oft auch anstrengender, mit mehr Zeit und Energie verbunden, wenn wir versuchen unsere Kinder zu mehr Selbstständigkeit zu erziehen. Doch wenn wir es tun, dann werden die Kinder auch weniger am eigenen "Rockzipfel" hängen und weniger quengelig sein.

Lass dein Kind die Dinge die es selbst tun kann auch selber tun. Beobachte dein Kind und wenn du merkst, dass es Hilfe braucht, dann sei ihm eine Stütze, zieh dich aber dann auch wieder zurück.


Darauf stelle ich mir natürlich die Frage, habe ich was falsch gemacht.
Gruss Luana

Melde dich einfach wieder, ok?
liebe Grüsse
Kathrin
Kathrin Buholzer
Site Admin
 
Beiträge: 2022
Registriert: 04.06.2007, 00:33
Wohnort: Münsingen

Beitragvon Babs » 03.09.2008, 20:57

Hallo Luana

Das kommt mir alles seeehhr bekannt vor! Unsere Kinder, va der Sohn (6 Jahre) verhalten sich genauso wie dein Sohn. Er klebt bei Treffen mit anderen Kindern immer an mir und will nicht zu den andern. Ausgenommen bei uns zu Hause, da gehts. Auch der Anfang in der Spielgruppe (ging in den Wald) war nicht einfach. Ich konnte jedoch schon beim ersten oder zweiten Mal nach einer Weile gehen, aber er war so schüchtern, dass er nur beobachtete und nicht mitmachte. Das war mit 2.5 Jahren und besserte sich laufend. Bis er zum Schluss richtig toll mitmachte, immer noch kein Wilder, aber muss ja auch nicht jeder sein. Auch den Einstieg in die Kita fiel ihm schwer, da war er gut 4 Jahre alt. Gut ein halbes Jahr, war er sehr zurückhaltend und beobachtend, weinte auch oft wenn ich zur Arbeit ging. Ich hab ihm dann ätherische Oele gemischt, das Längizyti-Oel, das tropften wir jeden morgen auf einen Stoffknopf, den er in den Hosensack nahm und immer daran schnüffeln konnte, wenn er wolte. Das half sehr.
Nun kam er vor 3 1/2 Wochen in den Kiga, und alles läuft bestens. Er freut sich und hat bereits neue Freunde gefunden.
Ich bin ungalublich stolz auf ihn, dass er so tolle Fortschritte im Bezug auf Kontakteknüpfen gemacht hat.

Du siehst, manchmal braucht es einfach auch einige Zeit, bis die Kinder das Vertrauen in sich und die anderen gefunden haben und sich loslösen können.
Ich wünsche dir und deinem Sohn eine schöne Spielgruppenzeit!

Liebe Grüsse Babs
Babs
 
Beiträge: 20
Registriert: 17.08.2008, 20:50
Wohnort: berner Seeland

Beitragvon Luana28 » 04.09.2008, 13:32

Liebe Babs
Ich danke Dir ganz herzlich für die lieben Zeilen. Das lässt mich schon hoffen, dass es sich auch etwas bessern kann.
Dieses Öl würde mich interessieren, ist das eine geheime Mischung oder kannst Du mir die mitteilen?
Liebe Grüsse Luana
Luana28
 
Beiträge: 4
Registriert: 01.09.2008, 17:16

Beitragvon Babs » 04.09.2008, 13:41

Liebe Luana

Nein, eine Geheimmischung ist das nicht :D
Ich schreib sie dir heute abend mal ab. Ich habe noch grad zwei Nachbarskinder zum hüten da und will mit den Kinder basteln.

Bis später und einen schönen Nami
Babs
Babs
 
Beiträge: 20
Registriert: 17.08.2008, 20:50
Wohnort: berner Seeland

Beitragvon Babs » 04.09.2008, 20:43

Ich bin's nochmal mit dem Öl-Rezept.

Ich habe so ein kleines Fläschli genommen, denke Inhalt 1 ml. Als Trägeröl hab ich Jojoba genommen, da das sehr lange haltbar ist. Dazu folgende ätherische Öle:
4 Tropfen Benzoe siam
2 Tr. Lemongrass (waren ev mehr)
1 Tr. Blutorange
1 Tr. Vanille
3 Tr. Grapefruit
3 Tr. Mandarine
1 Tr. Neroli

Ich habe einen alten Knopf genommen und ein schönes Stückli Stoff darum gebunden, so dass es aussieht wie ein "Bünteli" von einem Zwerg. Da haben wir jeweils einen Tropfen draufgetan.

Hoffe, dass es dir weiterhilft!

Liebe Grüsse
Babs
Babs
 
Beiträge: 20
Registriert: 17.08.2008, 20:50
Wohnort: berner Seeland

Beitragvon Luana28 » 05.09.2008, 13:40

Liebe Babs

Vielen herzlichen Dank für das Rezept!
Wünsche Dir einen schönen Tag.
Gruss Luana
Luana28
 
Beiträge: 4
Registriert: 01.09.2008, 17:16

Beitragvon Kathrin Buholzer » 05.09.2008, 14:17

Auch von mir ein Danke, Babs! Habs grad aufgenommen als Idee in der Rubrik "Erziehung mit Fantasie". Hier der Link: http://www.elternplanet.ch/46.html

liebe Grüsse
Kathrin
Kathrin Buholzer
Site Admin
 
Beiträge: 2022
Registriert: 04.06.2007, 00:33
Wohnort: Münsingen


Zurück zu Kinder 0-6 Jahre

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 10 Gäste