Trotzen/Schlafen

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

Trotzen/Schlafen

Beitragvon Twins » 20.07.2008, 16:35

Hallo Kathrin

Melde mich wieder bei dir und zwar diesmal mit einer Erziehungsfrage betreffend unserer Tochter (Zwillingsschwester von unserem Sohn – Thema rinken ausleeren) Ich muss vorausschicken, dass unsere Tochter seit Baby eine starke Persönlichkeit ist und weiss was sie will.
In der letzten Zeit hatte sie Ängste, d.h. sie traute sich plötzlich nicht mehr die Treppe hinunter (hinauf schon) oder beim Spielplatz hatte sie Angst wenn sie auf dem Spielturm war. Ich habe ihr dann soviel Hilfe angeboten wie sie wollte und dabei aber auch gleichzeitig versucht sie zu ermuntern die Sachen selber zu machen. Zwischenzeitlich ist es so, dass sie die Treppen wieder selber meistert. Gleichzeitig hat sie nun jedoch das Gefühl, dass ich mit ihr ihre Noschi oder auch andere Sachenim oberen Stock holen muss (was sie vorher meistens selber erledigte). Ich habe ihr erklärt, dass sie ihre Noschi selber holen kann. Sie bekommt aber jeweils einen riesen Trotzanfall. Ich bin nun mit ihr den Kompromiss eingegangen, dass wir die Sachen gemeinsam holen. Das letzte Mal jedoch waren wir im Zimmer und die Noschi lagen gleich im Gang draussen und sie wollte diese. Ich habe ihr dann erklärt, dass sie diese selber holen kann. Sie bekam wieder einen Trotzanfall. Ich habe sie dann einfach gelassen und nach 10Minuten war es dann ihrem Bruder zu blöd und er brachte ihr die Noschi :lol: . Natürlich war dann das Trotzen gleich vorbei.
Am Abend ist es nun auch so, dass sie anfängt zu trotzen. Wir haben seit Babyalter das gleiche Zubettgeh-Ritual. Seit einiger Zeit versucht sie jedoch Zeit zu schinden, d.h. noch ein Lied singen, nochmals die Spieluhr aufziehen. Ich erkläre, ihr dann dass ich noch ein Lied singe und dann rausgehe. Kaum bin ich draussen, fängt das trotzen an. Mein Mann und ich sinid zuerst jeweils nochmals zu ihr reingegangen und haben sie versucht zu beruhigen. Natürlich war es genau so, kaum waren wir bei ihr war sie still und kaum wieder draussen ging es von vorne los. Wir haben nun beschlossen, sie trotzen zu lassen. Dies kann sich jedoch bis zu einer halben Stunde hinziehen (mit Unterbrechungen, in denen sie wohl hört, ob jemand komm). Mir bricht es dabei fast das Herz – wir haben es ja zwar erst zwei Abende so gemacht. Ich muss sagen, dass sie mit ca. 1 ½ Jahren schon mal so eine Phase hatte und auch da haben wir sie dann trotzen lassen (da war sie aber jeweils nach 5-10 Minuten ruhig) und nach 5 Abenden war der Spuck vorbei. Mich interessiert es, ob wir so auf dem richtigen Weg sind oder ob wir noch anderes reagieren sollen/können???
Sie will auch nun immer öfters bestimmen was sie anziehen will. Ich lege ihr jeweils zwei Garnituren hin und sage ihr, dass sie sich zwischen diesen zwei entscheiden kann. Es gibt Tage da ringt sie regelrecht mit sich und es kann gute 5 Minuten dauern, bis sie sich entscheiden kann. Es kann auch in anderen Situationen vorkommen, dass sie sich fast nicht entscheiden kann. Habe ich in dieser Beziehung zu hohe Ansprüche??

Entschuldige den langen Text – aber es beschäftigt mich momentan sehr.
Liebe Grüsse
Twins
 
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 20.07.2008, 22:21

Hallo Kathrin

Melde mich wieder bei dir und zwar diesmal mit einer Erziehungsfrage betreffend unserer Tochter (Zwillingsschwester von unserem Sohn – Thema rinken ausleeren) Ich muss vorausschicken, dass unsere Tochter seit Baby eine starke Persönlichkeit ist und weiss was sie will.

Hallo, schön dass du wieder hier bist! Ich muss dir zuerst einmal ein dickes Kompliment machen. Ich finde, du machst die Sache sehr gut. Hätte alles auch so gemacht, wie du es hier in deinem Posting beschrieben hast. Ausserdem hast du wirklich einen anstrengenden Job mit den zwei kleinen Kindern und erst noch beide gleich alt. Chapeau!
Ich kann dir trotzdem noch ein paar kleine Anregungen geben.


In der letzten Zeit hatte sie Ängste, d.h. sie traute sich plötzlich nicht mehr die Treppe hinunter (hinauf schon) oder beim Spielplatz hatte sie Angst wenn sie auf dem Spielturm war. Ich habe ihr dann soviel Hilfe angeboten wie sie wollte und dabei aber auch gleichzeitig versucht sie zu ermuntern die Sachen selber zu machen. Zwischenzeitlich ist es so, dass sie die Treppen wieder selber meistert.

Das ist der richtige Weg. Hilf ihr soviel wie nötig ist, aber erledige es nicht für sie. Trau ihr selber auch etwas zu und ermutige sie. Wenn sie es noch nicht ganz alleine schafft, dann mach das Ziel etwas einfacher, teilt die Aufgabe in kleine Schritte auf und versuch sie auch immer wieder zu fragen: "Was könntest du jetzt tun? Wenn du Angst hast oder nicht weiterkommst, was könntest du machen? Wie kann ich dir helfen?"

Gleichzeitig hat sie nun jedoch das Gefühl, dass ich mit ihr ihre Noschi oder auch andere Sachenim oberen Stock holen muss (was sie vorher meistens selber erledigte). Ich habe ihr erklärt, dass sie ihre Noschi selber holen kann. Sie bekommt aber jeweils einen riesen Trotzanfall. Ich bin nun mit ihr den Kompromiss eingegangen, dass wir die Sachen gemeinsam holen.

Evt. könnte der Kompromiss auch so aussehen, dass du nur bis in die Mitte mit ihr gehst und dann wartest. Oder du kannst auch mal versuchen das Ganze spielerisch anzugehen. Du ahmst z.B die Stimme des Nuschelis im oberen Stock nach: "Hey, ich bin hier oben sooooo alleine, mit ist schrecklich Langweilig und ich wünschte mir, Kyra würde mich holen. Einfach ohne die Mama, die Kyra soll nur ganz alleine raufkommen. Ich bin ja gespannt, wie lange das dauert. Konrad (Nuscheli 2) hat gesagt, dass sich Kyra eh nicht alleine rauftraut. Aber ich habe natürlich gesagt, dass das Quatsch ist, natürlich traut die sich alleine hier rauf, wäre ja noch schöner. Kyyyyyrrraaa, komm rauf und hole uns, huuhuuuu!" usw.

Das letzte Mal jedoch waren wir im Zimmer und die Noschi lagen gleich im Gang draussen und sie wollte diese. Ich habe ihr dann erklärt, dass sie diese selber holen kann. Sie bekam wieder einen Trotzanfall. Ich habe sie dann einfach gelassen und nach 10Minuten war es dann ihrem Bruder zu blöd und er brachte ihr die Noschi . Natürlich war dann das Trotzen gleich vorbei.

Du siehst das Problem. Wenn sie dann schreit und tobt und dann damit ihr Ziel erreicht, wird sie es immer wieder tun. Jetzt beim Bruder ist es ja härzig und lieb gemeint. Passt einfach auf, dass es nicht zu oft passiert (und vorallem auch nicht bei euch). Du kannst sie z.B auch mal fragen: "Schau, deine Nuschis liegen im Gang, was könntest du jetzt machen?.... O. du holst die Nuschis und ich nehme noch gleich die Wäsche und dann gehen wir zusammen runter." Ignorieren ist da die beste Methode, auch wenns nervt... :-)

Am Abend ist es nun auch so, dass sie anfängt zu trotzen. Wir haben seit Babyalter das gleiche Zubettgeh-Ritual. Seit einiger Zeit versucht sie jedoch Zeit zu schinden, d.h. noch ein Lied singen, nochmals die Spieluhr aufziehen. Ich erkläre, ihr dann dass ich noch ein Lied singe und dann rausgehe. Kaum bin ich draussen, fängt das trotzen an. Mein Mann und ich sinid zuerst jeweils nochmals zu ihr reingegangen und haben sie versucht zu beruhigen. Natürlich war es genau so, kaum waren wir bei ihr war sie still und kaum wieder draussen ging es von vorne los. Wir haben nun beschlossen, sie trotzen zu lassen. Dies kann sich jedoch bis zu einer halben Stunde hinziehen (mit Unterbrechungen, in denen sie wohl hört, ob jemand komm).

Besprich mit ihr noch einmal genau, wie das am Abend ablaufen soll. Ihr könnt das auch zusammen aufzeichnen und beim Bett aufhängen. Ganz klar auch abmachen, welches die letzte "Amtshandlung" vor dem Rausgehen ist. Bei uns hat sich der "Zaubertrank" bewährt. Als letzte Handlung vor dem Rausgehen noch einen Schluck Zaubertrank trinken. (Alle Infos findest du hier unter Erziehung mit Fantasie http://www.elternplanet.ch/46.html ) unter einschlafen)
Wenn sie ruft oder rauskommen will, dann gehst du nochmals zu ihr und sagst ihr ganz ruhig, dass sie sich beruhigen und abliegen soll.
Nicht nur drohen! Also nicht: Wenn du jetzt rauskommst schliessen wir die Türe, besser: "Schau, wenn du jetzt schön im Bett bleibst, dann können wir die Türe offen lassen. Wenn du aber immer wieder rauskommst, dann muss ich die Türe einen Moment zu machen.


Mir bricht es dabei fast das Herz – wir haben es ja zwar erst zwei Abende so gemacht. Ich muss sagen, dass sie mit ca. 1 ½ Jahren schon mal so eine Phase hatte und auch da haben wir sie dann trotzen lassen (da war sie aber jeweils nach 5-10 Minuten ruhig) und nach 5 Abenden war der Spuck vorbei. Mich interessiert es, ob wir so auf dem richtigen Weg sind oder ob wir noch anderes reagieren sollen/können???

Nein, das ist der richtige Weg. Kein grosses Hin und Her mehr am Abend, das bringt nur Unruhe. Du kannst ihr z.B auch vorschlagen, dass sie nach dem Gute Nacht Sagen z.B 10 Minuten still sein muss und du dann, wenn das geklappt hat, nochmals ganz kurz bei ihr reinschaust.

Vielleicht reichen diese Tipps schon. Wenn nicht könntest du Punktekarte/Chläberliplan machen. Ich schreib dir hier auf, wie das funktioniert, nur für den Fall :-)

Hier gibt es einige Punkte zu beachten:
Positiv formulieren, was möchtes du von ihr. Du kannst etwas witziges basteln, dass siegern hat. Z.B einen Bauernhof einen Zoo, ein Piratenschiff, eine Rennbahn, ein Prinzessinnenschloss usw. Beim Schloss z.B kannst du auf jedes Fenster den Sticker kleben, beim Zoo auf jedes Feld, Abschnitt und beim Zoo z.B in jedes Gehege. Die Punktekarte darf ruhig phantasievoll sein, witzig aussehen und Spass machen. Jedes Mal wenn sie es geschafft hat, im Bett zu bleiben darf sie einen Kleber aufkleben.
Bei kl. Kindern reicht oft schon der Kleber als Belohnung. Du kannst aber auch zusätzlich noch eine Belohung geben. Es muss nicht immer etwas teures, gekauftes sein. Z.B eine Extra Geschichte lesen, ins Schwimmbad gehen, einen Kuchenbacken, eine Velotour usw. lass dir was einfallen. Es ist auch möglich, eine grössere Belohnung in Aussicht zu stellen. Z.B ein Plüschtier, Malfarben muss aber nicht sein. Setz ein leichtes Ziel. Also z.B nach dem 1. Mal selber einschlafen, ein Kleberli und eine kl. Belohnung. Nach insgesamt 3 Kleberli evt. eine grössere Belohnung und nach einer Woche dann eine grosse Belohnung. Mach es dann etwas schwieriger und lass mit der Zeit die Belohnungen weg und lass die Punktekarte „ausschleichen“. Achtung! Keine Kleber wegnehmen, nicht schimpfen wenns nicht klappt.

Wie oben schon geschrieben, sagt ihr vorher, dass ihr die Türe offen lässt. Wenn sie aber rauskommt, dann seid bereit die Türe zu schliessen. Wenn sie schreit, dann lasst die Türe zu. Wenn sie sich beruhigt hat, dann könnt ihr die Türe wieder öffnen.
Kommt sie raus, dann bringt sie immer und immer wieder zurück und auch in dem Fall seid bereit einen Moment die Türe zu schliessen. Ihr müsst die Türe dann nicht die ganze Zeit geschlossen haben. Gebt ihr nochmals eine Chance, in dem ihr die Türe wieder öffnet. Sagt ihr in dem Fall, dass sie jetzt ruhig im Bett bleiben soll und ihr würdet die Türe offen lassen.


Sie will auch nun immer öfters bestimmen was sie anziehen will. Ich lege ihr jeweils zwei Garnituren hin und sage ihr, dass sie sich zwischen diesen zwei entscheiden kann. Es gibt Tage da ringt sie regelrecht mit sich und es kann gute 5 Minuten dauern, bis sie sich entscheiden kann. Es kann auch in anderen Situationen vorkommen, dass sie sich fast nicht entscheiden kann. Habe ich in dieser Beziehung zu hohe Ansprüche??

Das ist ein guter Weg. Besser ist es, wenn ihr das schon am Abend erledigt. Also am Abend vorher entscheiden, was sie anziehen soll. Sie darf durchaus selber entscheiden, das ist ok. Auch wenn sie einige Zeit braucht, lass sie dann einfach einen Moment. So lange sie sich entscheiden kann, ist es ja kein Problem. Wir brauchen ja manchmal selber auch ein paar Minuten, um zu entscheiden, was wir anziehen wollen, oder? ;-)

Entschuldige den langen Text – aber es beschäftigt mich momentan sehr.
Liebe Grüsse

Kein Problem! Lies mal alles in Ruhe durch und melde dich einfach wieder, ok?
liebe Grüsse
Kathrin
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Beitragvon Twins » 21.07.2008, 13:01

Liebe Kathrin

vielen Dank für dein Kompliment! Ja, es gibt immer mal wieder strengere Phasen aber ich habe die Einstellung, dass jede Geschwisterkonstellation Vor- und halt ab und zu auch Nachteile hat. Dazu kommt, dass wir im Grossen und Ganzen zwei friedliche Kinder haben und es ist so schön zu sehen wie sie jetzt anfangen miteinander Gespräche zu führen und auch das gemeinsame Spielen immer mehr entdecken. Tja und dann habe ich einen Mann der mich wahnsinnig unterstützt und ein tolles Umfeld.

HErzlichen Dank für deine Tipps! Betreffend Bett ist es so, dass beide noch im Gitterbett schlafen. Aber es wird wohl nicht mehr lange dauern und dann bekommen sie ihr "grosses" Bett und dann kann ich diese Tipps gleich vormerken und jetzt schon Umsetzten - evt. klappt dann der Umstieg ins grosse Bett ohne grössere Probleme :wink: .

Liebe Grüsse
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Beitragvon Twins » 24.07.2008, 10:37

Liebe Kathrin

Unsere Tochter schläft am Abend bereits wieder ohne Trotzen ein. Vorallem dein Tipp mit ihr zu besprechen, was genau die letzte Handlung ist bevor wir aus dem Zimmer gehen hat bei ihr voll „eingeschlagen“.

Nun würde ich dich gerne noch zu einem anderen Thema um Tipps fragen und zwar zum „Trocken werden“.
Es ist so, dass wir die Kinder (seit sie sich selber fortbewegen können) immer ins Bad gelassen haben, wenn mein Mann oder ich aufs WC mussten und irgendwann fingen sie dann auch zu fragen was wir machen, gaben uns das WC-Papier und wollten die Spülung drücken. Vor ungefähr zwei Monaten hat dann unsere Tochter wenn wir sie auf den Hafen gesetzt haben, meistens ein Bisi gemacht. Beim Sohn kam mal ein Bisi, mal auch keins. Wir hatten nun das Gefühl, dass ein Versuch ohne Windeln bei unserer Tochter klappen könnte und haben beschlossen, dies jetzt zu machen wenn mein Mann Ferien hat (wir sind ganz bewusst zu Hause geblieben). Nun ist es so, dass wir seit 5 Tagen beide ohne Windeln lassen. Am ersten Tag geschah bei unserer Tochter kein einziger Unfall (wir haben sie aber immer so halbstündlich gefragt ob sie mal müsse) und bei unserem Sohn ging fast jedes Bisi in die Hosen. Jetzt sieht es so aus, dass unsere Tochter so 1-2Mal im Tag komplett nasse Hosen hat und 1-2 Mal nur die Unterhosen etwas und sie dann sofort auf den Hafen rennt und den Rest noch dort macht. Sonst geht sie auf den Hafen (das Gagi macht sie aber nur in die Windeln). Beim Sohnemann sieht es so aus, dass er mehrheitlich nur auf den Hafen geht, wenn wir es ihm sagen er soll doch wieder mal (dann kommt auch fast immer ein Bisi). So passiert es, dass er sicher 3-4 Mal komplett nasse Hosen hat, aber es kam auch schon vor, dass er nur etwas nasse Unterhosen hatte und dann auch schnell auf den Hafen gesprungen ist. Bei ihm ist es auch so, dass wir merken er hat kaum Zeit auf dem Hafen zu bleiben bis wirklich das ganze Bisi draussen ist und es ihn auch nicht gross stört nasse Hosen zu haben.

Ich frage mich nun einfach, ob wir noch etwas zu früh dran sind oder ob es einfach 2-3 Wochen braucht, bis sich das Ganze eingependelt hat?? Dass Unfälle passieren ist mir klar und ich denke mir, dass kann sich auch über einen längeren Zeitraum hinziehen. Nur denke ich mir, dass es dann nicht täglich ist sondern einfach ab und zu mal.
Wenn die Kinder ein Bisi in den Hafen machen bekommen sie ein Gummibärli als Belohnung (wenn sie selber daran denken) und ich habe ihnen gesagt, wenn sie das Gagi in den Hafen machen bekommen sie ein Schoggeli. Wir loben sie jeweils auch wenn’s geklappt hat und ich merke auch sie sind stolz auf sich wenn ein Bisi im Hafen ist. Wenn die Kleider voll sind, versuchen wir nicht gross was draus zu machen. Lassen sie die nassen Kleider ausziehen und legen ihnen neue hin (falls nötig helfen wir beim anziehen).
Ich muss auch sagen, dass dies jetzt eine Situation ist die für mich echt streng ist mit Zwei und ich habe es mir etwas leichter vorgestellt. Nun bin ich mir am überlegen, ob wir den Kindern wieder Windeln anziehen sollen und das Ganze um 2-3 Monate zu verschieben (jetzt ist es halt ideal mit dem Sommer und so lange mein Mann noch hier ist geht das auch noch, nur was mach ich wenn es noch genau gleich ist und ich wieder alleine bin)?? Dann habe ich auch das Gefühl, dass ich so überhaupt nicht mehr vom Haus wegkomme oder wie stelle ich das am Besten an wenn ich weg will?? Das letzte Mal als ich Einkaufen ging habe ich ihnen einfach Easy-Ups angezogen und gesagt, das seien die Weggeh-Unterhosen – aber ob das schlau ist??

Ich dank dir für deine Zeit die du für mich nimmst und deine Hilfe!!

Liebe Grüsse
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 24.07.2008, 11:22

Liebe Kathrin

Unsere Tochter schläft am Abend bereits wieder ohne Trotzen ein. Vorallem dein Tipp mit ihr zu besprechen, was genau die letzte Handlung ist bevor wir aus dem Zimmer gehen hat bei ihr voll „eingeschlagen“.

Super, das freut mich!

Nun würde ich dich gerne noch zu einem anderen Thema um Tipps fragen und zwar zum „Trocken werden“.
Es ist so, dass wir die Kinder (seit sie sich selber fortbewegen können) immer ins Bad gelassen haben, wenn mein Mann oder ich aufs WC mussten und irgendwann fingen sie dann auch zu fragen was wir machen, gaben uns das WC-Papier und wollten die Spülung drücken. Vor ungefähr zwei Monaten hat dann unsere Tochter wenn wir sie auf den Hafen gesetzt haben, meistens ein Bisi gemacht. Beim Sohn kam mal ein Bisi, mal auch keins. Wir hatten nun das Gefühl, dass ein Versuch ohne Windeln bei unserer Tochter klappen könnte und haben beschlossen, dies jetzt zu machen wenn mein Mann Ferien hat (wir sind ganz bewusst zu Hause geblieben). Nun ist es so, dass wir seit 5 Tagen beide ohne Windeln lassen. Am ersten Tag geschah bei unserer Tochter kein einziger Unfall (wir haben sie aber immer so halbstündlich gefragt ob sie mal müsse) und bei unserem Sohn ging fast jedes Bisi in die Hosen. Jetzt sieht es so aus, dass unsere Tochter so 1-2Mal im Tag komplett nasse Hosen hat und 1-2 Mal nur die Unterhosen etwas und sie dann sofort auf den Hafen rennt und den Rest noch dort macht. Sonst geht sie auf den Hafen (das Gagi macht sie aber nur in die Windeln).

Aufpassen, dass dies nicht zur Gewohnheit wird. Sonst wird sie immer nur die Windeln anziehen wollen.

Beim Sohnemann sieht es so aus, dass er mehrheitlich nur auf den Hafen geht, wenn wir es ihm sagen er soll doch wieder mal (dann kommt auch fast immer ein Bisi). So passiert es, dass er sicher 3-4 Mal komplett nasse Hosen hat, aber es kam auch schon vor, dass er nur etwas nasse Unterhosen hatte und dann auch schnell auf den Hafen gesprungen ist. Bei ihm ist es auch so, dass wir merken er hat kaum Zeit auf dem Hafen zu bleiben bis wirklich das ganze Bisi draussen ist und es ihn auch nicht gross stört nasse Hosen zu haben.

Ich frage mich nun einfach, ob wir noch etwas zu früh dran sind oder ob es einfach 2-3 Wochen braucht, bis sich das Ganze eingependelt hat?? Dass Unfälle passieren ist mir klar und ich denke mir, dass kann sich auch über einen längeren Zeitraum hinziehen. Nur denke ich mir, dass es dann nicht täglich ist sondern einfach ab und zu mal.

Ich finde ihr habt das gut gelöst. Wenn ihr schon ganz früh das Häfi oder WC als etwas Selbstverständliches kommunziert, dann müsst ihr es auch nicht mit 3,4 Jahren explizit einführen. D.h nicht mit Druck sie zwingen, aber einfach hinstellen, sie draufsitzen lassen, wenn ihr aufs WC geht, genau so wie ihr es getan habt.
Dass am Anfang ab und zu etwas daneben geht ist normal.
Versucht das immer wieder aufs Häfi/WC schicken als "Ritual" beizubehalten. Immer am morgen nach dem Aufstehen sollen sie aufs Häfi oder aufs WC gehen. Versucht sie zu motivieren. Mit Büechli (anchauen oder erzählen). Ihr könnt ihnenauch eine spez. WC-Büechli-Kiste machen, mit Büchern zum Thema. (Ein paar Beispiele findest du unter Büchertipps Kinder). Ihr könnt ihnen auch einen Kassettenrekorder mit Liedli oder Geschichten hinstellen oder es z.B mit einer Punktekarte versuchen.
Hier noch ein paar wichtige Punkte dazu:

- Positiv formulieren, was möchtes du von ihnen.
- Am wirkungsvollsten ist es, wenn du etwas witziges bastelst, dass sie gern haben. Z.B einen Bauernhof einen Zoo, ein Piratenschiff, ein Schloss usw. Beim Schloss oder Piratenschiff z.B kannst du auf jedes Fenster den Sticker kleben, beim Zoo auf jedes Feld, Abschnitt und beim Zoo z.B in jedes Gehege. Die Punktekarte darf ruhig phantasievoll sein, witzig aussehen und Spass machen.
-Jedes Mal wenn sie es geschafft haben, also z.B "aufs WC sitzen" (eine abgemachte Zeit), oder immer am morgen aufs WC gehen, dann dürfen sie ein Kleberli aufkleben. Und wenn sie dann z.B Bisi machen zusätzlich ein Kleberli aufkleben.
Bei kl. Kindern reicht oft schon der Kleber als Belohnung. Du kannst aber auch zusätzlich noch eine Belohung geben. Es muss nicht immer etwas teures, gekauftes sein. Z.B eine Extra Geschichte lesen, ins Schwimmbad gehen, einen Kuchenbacken, eine Velotour usw. lass dir was einfallen. Es ist auch möglich, eine grössere Belohnung in Aussicht zu stellen. Z.B ein Plüschtier, Malfarben, einen Bagger, Lego usw. muss aber nicht sein.
-Setz ein leichtes Ziel. Also z.B nach dem ersten Mal aufs WC sitzen eine kl. Belohnung. Nach insgesamt 3 Kleberli evt. eine grössere Belohnung und nach einer Woche dann eine grosse Belohnung.
-Mach es dann etwas schwieriger. Z.B nur noch ein Kleberli wenn er ein Bisi macht und lass mit der Zeit die Belohnungen weg und lass die Punktekarte „ausschleichen“. Achtung! Keine Kleber wegnehmen, nicht schimpfen wenns nicht geklappt hat, motivieren fürs nächste Mal.


Wenn die Kinder ein Bisi in den Hafen machen bekommen sie ein Gummibärli als Belohnung (wenn sie selber daran denken) und ich habe ihnen gesagt, wenn sie das Gagi in den Hafen machen bekommen sie ein Schoggeli. Wir loben sie jeweils auch wenn’s geklappt hat und ich merke auch sie sind stolz auf sich wenn ein Bisi im Hafen ist. Wenn die Kleider voll sind, versuchen wir nicht gross was draus zu machen. Lassen sie die nassen Kleider ausziehen und legen ihnen neue hin (falls nötig helfen wir beim anziehen).
Ich muss auch sagen, dass dies jetzt eine Situation ist die für mich echt streng ist mit Zwei und ich habe es mir etwas leichter vorgestellt. Nun bin ich mir am überlegen, ob wir den Kindern wieder Windeln anziehen sollen und das Ganze um 2-3 Monate zu verschieben (jetzt ist es halt ideal mit dem Sommer und so lange mein Mann noch hier ist geht das auch noch, nur was mach ich wenn es noch genau gleich ist und ich wieder alleine bin)??

Das würde ich nicht machen. Jetzt hast du so gut angefangen, es wird die Kinder nur verwirren und sie werden denken, dass sie dann später auch wieder einen Rückzieher machen können, wenn sie mal nicht mehr aufs Häfi möchten. Wenn sie gut mitmachen und auch merken, wann sie müssen, darfst du ruhig weiterfahren. (Meine Kinder waren beide mit 2 Jahren am Tag und in der Nacht trocken).

Dann habe ich auch das Gefühl, dass ich so überhaupt nicht mehr vom Haus wegkomme oder wie stelle ich das am Besten an wenn ich weg will?? Das letzte Mal als ich Einkaufen ging habe ich ihnen einfach Easy-Ups angezogen und gesagt, das seien die Weggeh-Unterhosen – aber ob das schlau ist??

Bist ein schlauer Fuchs! :-) Sehr gut. Du kannst auch diese Night and dry Windeln in der Migros kaufen, sind noch etwas dünner und sehen noch mehr aus wie Unterhosen. Nach einer Weile versuchst du es einfach mal ohne. Vorher aufs WC gehen und wenn du nicht grad 2 Std. einkaufen gehst, sollte das eigentlich klappen. (Reservekleider mitnehmen). Du hast Recht, es ist anstrengend, aber du hast ja ein Ziel, dass sie dann in Kürze keine Windeln mehr brauchen und das erleichterts dir dann wieder enorm. Jetzt im Sommer ist eh ein guter Zeitpunkt zum "üben". Also mach einfach weiter so wie bist jetzt, schau mal, ob du mit meinen Tipps etwas anfangen kannst und melde dich einfach wieder, ok?
liebe Grüsse
Kathrin


Ich dank dir für deine Zeit die du für mich nimmst und deine Hilfe!!

Liebe Grüsse

Sehr gern geschehen!
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Beitragvon Twins » 12.08.2008, 14:12

Hallo Kathrin

Herzlichen Dank deine Ermutigung das Trocken werden durchzuziehen und nicht wieder Windeln anzuziehen - wir haben es geschafft!! Ich bin ja so was von stolz auf meine Kinder! Unsere Tochter ist absolut trocken tagsüber und sie macht jetzt auch ihr Gagi ohne Probleme auf's WC oder Häfi. Auch Unterwegs klappt es super, egal wo wir sind sie sagt es immer wenn sie mal muss ohne jegliches nachfragen von mir . Beim Sohn ist es so, dass er das Gagi auch immer aufs WC oder Häfi macht. Beim Bisi ist es so, dass ich gewisse Regeln aufgestellt habe wann er gehen muss (nach dem Aufstehen, bevor wir ausser Haus gehen und wenn wir wieder nach Hause kommen sowie vor dem SChlafen gehen). Beim ihm ist es einfach noch so, dass er sich manchmal völlig vergisst resp. keine Zeit hat um aufs WC zu gehen und dann kann es mal vorkommen, dass was in die Hosen geht. Er klemmt dann immer ab, rennt aufs WC und macht den REsten noch dort. Es passiert jetzt aber immer öfter, dass er auch rechtzeitig geht und ohne mahnen meinerseits. Muss sagen, mit Zwillis ist es echt toll wenn man Windeln nur noch zum Schlafen benötigt, es fällt enorm Arbeit weg.

Eine Frage habe ich noch, wie stelle ich es am besten an, die Windeln beim Mittagsschlaf und nachts wegzulassen?? Ich denke, dass ich es wohl bald mal beim Mittagsschlaf probiere.

Nochmals vielen Dank für deine Unterstützung!

LG
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