Babysitting

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

Babysitting

Beitragvon katja » 19.07.2008, 22:47

HI!
Ich bin zwar keine Mutter ( bin erst 14 Jahre alt), aber gehe oft babysitten!
Jetzt in den Ferien gehe ich zu einer Familie babysitten. Zwei Kinder, ein Junge (2 jahre) und ein Mädchen (5 1/2 jahre).
Ich muss zwei tage in der woche gehen, 8 stunden!! ziemlich streng, bin oft auch überfordert!
es gibt momente, da macht es mir viel spass, wenn die kinder spielen und lachen, aber manchmal kann ich einfach nicht mehr und würde diesen job am liebsten aufgeben!
z.b. wenn ich denn kleinen ins bett für den mittagsschlaf bringen sollte, fängt er an zu schreien. das erste mal dachte ich, ich lass ihn mal kurz, vielleicht hört er von alleine auf, und schläft dann ein. aber nach zehn minuten weinte er immer noch. dann wollte ich ein buch mit ihm anschauen, und er warf die bücher auf den boden und schrie. was kann ich da tun?
und bei dem mädchen: die kinder sind ziemlich verwöhnt, und meistens akzeptieren sie beide kein nein. dann wird das mädchen frech, und schreit, und dann weiss ich nicht, was ich tun soll. oder wenn sie nicht auf mich hört! und manchmal schlägt sie ihren bruder!!
kann mir jemand vielleicht einige tipps geben? habe noch nicht so viel erfahrung!
freue mich auf antworten!
lg, katja
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 20.07.2008, 21:42

HI!
Ich bin zwar keine Mutter ( bin erst 14 Jahre alt), aber gehe oft babysitten!

Hallo Katja! Du bist natürlich trotzdem herzlich willkommen hier im Forum, schön dass du dich hier angemeldet hast.
Jetzt in den Ferien gehe ich zu einer Familie babysitten. Zwei Kinder, ein Junge (2 jahre) und ein Mädchen (5 1/2 jahre).
Ich muss zwei tage in der woche gehen, 8 stunden!! ziemlich streng, bin oft auch überfordert!

Du schreibst: Ich muss zwei Tage in der Woche gehen. Babysitten sollte doch eigentlich ein Ferienjob oder ein Wochenplatzjob sein, der Spass macht, freiwillig ist und einem Freude bereitet. Ich habe ehrlich gesagt auch noch nie gehört, dass ein 14-jähriges Mädchen zwei Tage die Woche je 8 Stunden Kinder hütet. Du machst ja eher den Job einer Tagesmutter. Wie bist du denn dazu gekommen? Wie laufen diese 8 Stunden dann ab? Wer kocht Mittagessen? Wo ist die Mutter der Kinder in der Zeit? Warum hütest du nicht einfach nur einen halben Tag. z.B an einem Nachmittag Kinder? Was sagen denn deine Eltern dazu? Was die Mutter der Kinder? Nicht dass ich dir das nicht zutrauen würde, aber es ist ein sehr anspruchsvoller, anstrengender Job mit sehr viel Verantwortung. Ich kann gut verstehen, dass es dir zwar Spass macht, du aber auch überfordert bist damit.
Ich würde dir wirklich empfehlen, dir einen Kinderhütejob zu suchen, der nur ein paar Stunden dauert, damit du auch nicht die Freude daran verlierst. Wenn du in den Ferien richtig arbeiten willst, würde ich einen anderen Job suchen. Trotzdem kann ich dir natürlich gerne ein paar Tipps und Anregungen zu deinen Fragen geben.


es gibt momente, da macht es mir viel spass, wenn die kinder spielen und lachen, aber manchmal kann ich einfach nicht mehr und würde diesen job am liebsten aufgeben!

Musst ihn ja nicht ganz aufgeben. Wenn du gerne Kinder hast und dir die Arbeit liegt, dann such dir einfach eine Familie, bei der du nur an einem Nachmittag hüten gehst.

z.b. wenn ich denn kleinen ins bett für den mittagsschlaf bringen sollte, fängt er an zu schreien. das erste mal dachte ich, ich lass ihn mal kurz, vielleicht hört er von alleine auf, und schläft dann ein. aber nach zehn minuten weinte er immer noch. dann wollte ich ein buch mit ihm anschauen, und er warf die bücher auf den boden und schrie. was kann ich da tun?

Schau, dass er immer etwa zur gleichen Zeit den Mittagsschlaf macht. Künde ihm das auch immer vorher an. Sag z.B schon kurz nach dem Mittagessen: "So, ich räum jetzt die Küche auf und du darfst noch einen Moment spielen. Wenn ich dann zu dir komme, dann gehen wir Zähne putzen und dann machst du deinen Mittagsschlaf." Du kannst auch versuchen ein Ritual einzuführen. Als z.B bevor er ins Bett geht, ein kleines Buch mit ihm anschauen, ein Lied singen, Versli usw. Sag ihm dann was genau du von ihm erwartest. Versuch immer positiv zu formulieren. Sag den Kindern immer was sie tun und nicht was sie lassen sollen. "ich möchte jetzt, dass du ins Bett liegst und deine Mittagspause machst, ich möchte, dass du ruhig im Bett bleibst und ich hole dich dann, wenn die Mittagspause vorbei ist. Ich kann die Türe einen Spalt offen lassen, wenn du schön ruhig bist. Wenn er weint, dann lass ihn einen Moment und geh dann nach ein paar Minuten wieder zu ihm und sag ihm, dass er sich beruhigen und still sein soll. Nimm ihn nicht wieder aus dem Bett, oder biete ihm ein Programm an. Er wird sonst lernen: "Aha, wenn ich lange genug schreie und weine, dann kommt die liebe Katja und holt mich wieder raus, erzählt mir ein Buch oder was auch immer." Du kannst noch einen Moment bei ihm bleiben, ihm über den Kopf streicheln, leise mit ihm sprechen und ihm sagen, dass er jetzt schlafen soll. (Schläft er dann auch wirklich, oder macht er eigentlich keinen Mittagsschlaf mehr?)
Wenn er dann wirklich schreit und weint, kannst du ihm auch nochmals sagen, dass du die Türe offen lässt wenn er ruhig ist, wenn er weiter schreit, dann sei bereit die Türe halt zu schliessen und sag ihm dann auch warum du es tust. "Hör zu, ich schliesse jetzt die Türe für einen Moment, da du laut schreist und weinst, wenn du dich dann wieder beruhigt hast und still bist, dann mache ich die Türe wieder auf." Drohe nicht damit, sondern tu es einfach. Pass im allgemeinen auf mit Drohungen. Sie wirken zwar meistens, doch die Kinder lernen dabei, dass sie erst hören müssen wenn du laut wirst, drohst und auf 3 zählst.


und bei dem mädchen: die kinder sind ziemlich verwöhnt, und meistens akzeptieren sie beide kein nein. dann wird das mädchen frech, und schreit, und dann weiss ich nicht, was ich tun soll. oder wenn sie nicht auf mich hört! und manchmal schlägt sie ihren bruder!!

Da kannst du mir vielleicht noch ein paar konkrete Beispiele aufschreiben. In welchen Situationen passiert das genau, was tust du dann?
Versuch nicht einfach nur "nein" zu sagen. Sag ihnen immer vorher was als nächstes passiert (vorausplanen). Dann werden sie von deinen Plänen nicht überrascht und können sich besser darauf vorbereiten. Besser als ein "nein" ist häufig eine Alternative anzubieten. "Hier drin darfst du nicht mit Wasser spielen, aber du darfst draussen auf der Treppe. Dort im Schrank hat es ein Becken, das darfst du dir holen." Schreib mir doch einfach noch ein paar Beispiele auf, dann kann ich dir besser helfen und konkrete Tipps geben.


kann mir jemand vielleicht einige tipps geben? habe noch nicht so viel erfahrung!
freue mich auf antworten!
lg, katja

Schau mal, ob du damit schon etwas anfangen kannst. Wäre froh, wenn du meine Fragen noch beantworten könntest, dann kann ich mir das auch noch ein bisschen besser vorstellen und melde dich einfach wieder, ok?
liebe Grüsse
Kathrin
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Beitragvon katja » 21.07.2008, 12:19

Hallo!

Danke für deine Antwort!

Noch zu deinen Fragen:
Ich habe im Internet ein Inserat geschrieben, ist aber eine Weile her, und seitdem habe ich schon mehrere Familien zum Babysitten!
Aber da ich in den Ferien nichts zu tun hatte, kam dieser Job eigentlich perfekt. Nur habe ich mich vielleicht ein bisschen überschätzt!
Der Tagesaublauf zusammengefasst: Ich gehe morgends um 9 Uhr dorthin, dann sind die Kinder am Frühstücken. Dann spielen sie bis etwa um 12 Uhr, dann wärme ich etwas auf, dass die Mutter vorbereitet hat, oder schneide ein bisschen Gemüse und Früchte. Nachdem Essen spielen die Kinder noch etwa eine halbe Stunde. Dem Kleinen habe ich auch gesagt, dass er jetzt noch ein bisschen spielen kann mit seiner Schwester und dann müsse er seine Mittagspause machen. Und da hatte er auch genickt, aber als es soweit war, wollte ich in seinem Zimmer ein Buch mit ihm anschauen, aber er wollte unten im Wohnzimmer bleiben. Und dann schrie er ununterbrochen. Ich rief die Mutter an, sie sagte, ich solle versuchen, mit ihm ein Buch anzuschauen, und wenn das nicht klappte, dürfe er 5 min fernsehn, um sich zu beruhigen. Die Bücher warf er auf den Boden, beim fernsehen war er aber ganz ruhig. Als ich sagte, jetzt müsse er wieder abstellen, fing er schon wieder an zu weinen. Ich rief die Mutter noch einmal an, und dann kam sie nach Hause. Bei ihr war der Junge ganz ruhig. Als er eingeschlafen war, ging sie wieder. Dann spiele ich mit dem Mädchen, bis der Junge wieder wach ist, was nicht sehr lange dauert. Um sechs Uhr abends kommt die Mutter wieder nach Hause.
Wenn es schön Wetter ist, spielen sie sehr viel draussen mit den Nachbarskindern, dann kann ich ein bisschen Pause machen, und einfach ab und zu nach ihnen schauen. Da es gleich vor dem Haus ist, lasse ich das Fenster immer offen, damit ich sie hören kann. Aber das erste Mal war ich die ganze Zeit mit ihnen draussen, da ich mir nicht sicher war, ob ich sie alleine lassen dürfe.
Als ich das erste Mal zu ihnen ging, hatte ich das Pech, dass es den ganzen Tag regnete, und die Kinder waren die ganze Zeit bei mir.
Jetzt hat die Mutter mir versprochen, mittags kurz nach Hause zu kommen, um den Kleinen ins Bett zu bringen!
Die Mutter arbeitet oder erledigt sonstige Dinge, weiss nicht genau!
Ich glaube, die Mutter braucht mich den ganzen Tag!
Meine Eltern sagten, ich solle es mal versuchen, und wenn es mir zu streng sei, kann ich aufhören. Aber irgendwie habe ich ein schlechtes Gefühl wenn ich jetzt einfach aufhöre, ich war doch schon zweimal dort. Die Mutter der Kinder ist sehr lieb, findet das aber eigentlich einen ganz normalen Babysitterjob.

Ich versuche immer, den Kleinen zu beruhigen, wenn er schreit. Aber er weint so laut, dass er mich gar nicht hören kann.

Zu dem Mädchen: Eine Situation war z.B.: Die Kinder haben solche Spielzeugteller und Tassen zum Kochen, die aber aus Porzellan oder so sind und kaputt gehen, wenn sie auf den Boden fallen. Das Mädchen wollte alle Teller und Tassen rausnehmen. Ich sagte dann auch, sie dürfe sich zwei Teller und zwei Tassen rausnehmen, denn Rest solle sie drinnen lassen. Die Kinder sind nichts sehr damit, einige Minuten vorher ging gerade eine Tasse kaputt. Ich erklärte ihr, dass es schade wäre, wenn die Teller kaputt gingen. Das Mädchen antwortete aber nur: Meine Mutter kann mir ja neue kaufen!! Und dann nahm sie alle Teller raus, sonst hätte sie geschrien und wäre frech geworden. Als sie fertig mit spielen war, wollte sie die Dinge nicht aufräumen, obwohl ich sie mehrmals bat. Ich erklärte ihr, es wäre nicht sehr lieb von ihr, wenn ich ihre Spielsachen alleine aufräumen. Sie wollte mir trotzdem nicht helfen.

Oder einmal wollte sie ein Wassereis haben, obwohl es draussen kalt war, was ich ihr auch mehrmals erklärte. Und dann fragte sie die ganze Zeit ihren kleinen Bruder, ob er auch eins wolle, obwohl ich nein sagte. Und dann wurde sie sehr frech und war beleidigt. Ich frage z.B. den Kleinen ob er ein Buch anschauen wolle und dann kam die Schwester und sagte zu ihm, er müsse nicht auf mich hören, ich würde ja sowieso nur sein Leben befehlen! Und sie sagte, ich sei eine blöde Kuh!!

Das wären eigentlich die Antworten zu deinen Fragen!
Freue mich auf deine Tipps!

Liebe Grüsse,
Katja
katja
 
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 21.07.2008, 13:35

Hallo!

Danke für deine Antwort!

Das ist doch gern geschehen!

Noch zu deinen Fragen:
Ich habe im Internet ein Inserat geschrieben, ist aber eine Weile her, und seitdem habe ich schon mehrere Familien zum Babysitten!
Aber da ich in den Ferien nichts zu tun hatte, kam dieser Job eigentlich perfekt. Nur habe ich mich vielleicht ein bisschen überschätzt!

Das kann ich gut verstehen. Finde ich auch gut, dass du dir da so Gedanken drüber machst und Hilfe suchst. Wenn es dir dann aber wirklich zu viel wird, du auch den Spass daran verlierst, dann würde ich das mit der Familie besprechen und allenfalls etwas anderes suchen.

Der Tagesaublauf zusammengefasst: Ich gehe morgends um 9 Uhr dorthin, dann sind die Kinder am Frühstücken. Dann spielen sie bis etwa um 12 Uhr, dann wärme ich etwas auf, dass die Mutter vorbereitet hat, oder schneide ein bisschen Gemüse und Früchte. Nachdem Essen spielen die Kinder noch etwa eine halbe Stunde. Dem Kleinen habe ich auch gesagt, dass er jetzt noch ein bisschen spielen kann mit seiner Schwester und dann müsse er seine Mittagspause machen.

Hier kannst du ihm z.B sagen: "Ich räume jetzt die Küche auf und du kannst noch ein bisschen spielen. Wenn ich dann zu dir komme, dann möchte ich, dass du grad mitkommst damit wir die Zähne putzen können." Du kannst auch 5 Minuten vorher nochmals zu ihm gehen und es ankünden: "Noch 5 Minuten, wenn ich das nächste Mal zu dir komme, dann gehen wir die Zähne putzen."

Und da hatte er auch genickt, aber als es soweit war, wollte ich in seinem Zimmer ein Buch mit ihm anschauen, aber er wollte unten im Wohnzimmer bleiben.

Auch hier ist es wichtig, dass du ihm das vorher sagst. "Wenn ich dann zu dir komme, dann gehen wir zusammen rauf und können noch ein Buch anschauen."

Und dann schrie er ununterbrochen. Ich rief die Mutter an, sie sagte, ich solle versuchen, mit ihm ein Buch anzuschauen, und wenn das nicht klappte, dürfe er 5 min fernsehn, um sich zu beruhigen.

Das würde ich eher versuchen zu vermeiden. Der Fernseher soll ja nicht als "Belohnung" fürs Schreien gelten. (Ausserdem ist er mit 2 Jahren eh noch viel zu klein um TV zu schauen! )
Versuch eher ihn abzulenken. "Komm ich bin dein Rössli und du kannst mit mir ins Zimmer reiten." oder "Ich bin der Zauberer und kann 3 Bücher hinter meinem Rücken hervorzaubern. Du darfst dann wählen welches."Du kannst auch das Buch mit einer lustigen Stimme nachahmen:" Hey, bei diesem Krach mach ich den Deckel grad wieder zu. Erst wenn sich der Nina beruhigt hat, dann geh ich wieder auf." Wenn er dann einen Moment ruhig ist, dann kannst du ja schnell den Deckel vom Buch aufklappen und sagen: "Ui, so gefällts mir schon besser, hey Nino komm wir gehen rauf, dann kann Katja mich erzählen." Wenn er wieder schreit dann kannst du das Buch wieder zumachen: "Uiuiuuiiii, nein, jetzt geht das wieder von vorne los! Ich möchte doch endlich erzählt werden, Nino bitte drück doch mal den Schreiknopf, damit das Schreien aufhört." Du kannst ihm dann z.b auf die Nase drücken und schauen, ob er sich beruhigt. usw

Wenn er halt schreit und nicht will, dann lass das mit dem Buch einfach sein und begleite ihn ins Zimmer.


Die Bücher warf er auf den Boden, beim fernsehen war er aber ganz ruhig. Als ich sagte, jetzt müsse er wieder abstellen, fing er schon wieder an zu weinen.

Auch hier vorher abmachen, wie lange er schauen darf. Evt. eine Uhr stellen, oder einfach sagen, dass er eine Sendung gucken darf. Wenns fertig ist dann sag ihm: "Nino, willst du abschalten oder soll ich? Du kannst ja mit ihm ein Rollenspiel machen. Du bist Patrick, er Spongebob und dann könnt ihr eine lustigen Dialog halten. (Aber wie gesagt: Mit zwei Jahren hat ein Kind eigentlich nix vor dem Fernseher verloren).

Ich rief die Mutter noch einmal an, und dann kam sie nach Hause. Bei ihr war der Junge ganz ruhig. Als er eingeschlafen war, ging sie wieder. Dann spiele ich mit dem Mädchen, bis der Junge wieder wach ist, was nicht sehr lange dauert. Um sechs Uhr abends kommt die Mutter wieder nach Hause.
Wenn es schön Wetter ist, spielen sie sehr viel draussen mit den Nachbarskindern, dann kann ich ein bisschen Pause machen, und einfach ab und zu nach ihnen schauen. Da es gleich vor dem Haus ist, lasse ich das Fenster immer offen, damit ich sie hören kann. Aber das erste Mal war ich die ganze Zeit mit ihnen draussen, da ich mir nicht sicher war, ob ich sie alleine lassen dürfe.
Als ich das erste Mal zu ihnen ging, hatte ich das Pech, dass es den ganzen Tag regnete, und die Kinder waren die ganze Zeit bei mir.
Jetzt hat die Mutter mir versprochen, mittags kurz nach Hause zu kommen, um den Kleinen ins Bett zu bringen!
Die Mutter arbeitet oder erledigt sonstige Dinge, weiss nicht genau!
Ich glaube, die Mutter braucht mich den ganzen Tag!
Meine Eltern sagten, ich solle es mal versuchen, und wenn es mir zu streng sei, kann ich aufhören. Aber irgendwie habe ich ein schlechtes Gefühl wenn ich jetzt einfach aufhöre, ich war doch schon zweimal dort. Die Mutter der Kinder ist sehr lieb, findet das aber eigentlich einen ganz normalen Babysitterjob.

Diese Entscheidung musst du für dich alleine fällen. Ich finde wenn du jetzt 16, 17 oder 18 wärst, dann ja. Aber du bist 14, hast keine grosse Erfahrung mit Kindern und es ist wirklich ein sehr anspruchsvoller Job und vorallem eine lange Zeit die du mit den Kindern verbringst. Schade wäre es, wenn du dadurch deine Freude am Babysitten verlieren würdest, denn für ein paar Stunden kann es wirklich Spass machen.

Ich versuche immer, den Kleinen zu beruhigen, wenn er schreit. Aber er weint so laut, dass er mich gar nicht hören kann.

Am besten ignorierst du ihn in einer solchen Situation am besten. Wenn er schreit, dann schenke ihm keine Aufmerksamkeit. Er wird sonst lernen, dass er nur schreien muss, dann kümmert sich jemand um ihn. Geh einfach weg, lass ihn einen Moment, sprich nicht mit ihm. Du kannst das Ignorieren auch ankünden. "Schau, wenn du so schreist, versteh ich dich nicht. Ich möchte, dass du dich beruhigst und normal sprichst. Ich komme dann und helfe dir."

Zu dem Mädchen: Eine Situation war z.B.: Die Kinder haben solche Spielzeugteller und Tassen zum Kochen, die aber aus Porzellan oder so sind und kaputt gehen, wenn sie auf den Boden fallen. Das Mädchen wollte alle Teller und Tassen rausnehmen. Ich sagte dann auch, sie dürfe sich zwei Teller und zwei Tassen rausnehmen, denn Rest solle sie drinnen lassen. Die Kinder sind nichts sehr damit, einige Minuten vorher ging gerade eine Tasse kaputt. Ich erklärte ihr, dass es schade wäre, wenn die Teller kaputt gingen. Das Mädchen antwortete aber nur: Meine Mutter kann mir ja neue kaufen!!

Mach doch einen Vorschlag und sag ihr: "Ich habe Angst, dass dieses Geschirr kaputt geht. Ich finde das schade, denn dann könnt ihr ja gar nicht mehr damit spielen. Weisst du was wir machen könnten, damit nichts passiert, wenn sie auf den Boden fallen?" - "Nein." - "Wir machen einen Teppich. Ich hole ein grosses Badetuch, eine Wolldecke und die legen wir dann hier auf den Boden. Das ist dann der schöne Teppich im Restaurant, und so kann nichts passieren." Du kannst ihr auch sagen, dass sie die Teller und Tassen nehmen soll und auf einem richtigen Teppich spielen soll. Wenn du merkst dass sie frech werden will, dann lenk sie ab und sag vorher: "Du könntest mir eigentlich etwas kochen. Was kannst du denn gut? Welches ist dein Lieblingsessen? Hat es hier im Restaurant eine Speisekarte?" Wenn du sie mit so etwas ablenkst, dann hat sie wahrscheinlich schon vergessen, dass sie etwas motzen wollte. :-)

Und dann nahm sie alle Teller raus, sonst hätte sie geschrien und wäre frech geworden. Als sie fertig mit spielen war, wollte sie die Dinge nicht aufräumen, obwohl ich sie mehrmals bat. Ich erklärte ihr, es wäre nicht sehr lieb von ihr, wenn ich ihre Spielsachen alleine aufräumen. Sie wollte mir trotzdem nicht helfen.

Versuch auch hier vorauszuplanen: "Hey, wenn wir hier jetzt zusammen spielen, wie im Restaurant, was müssen wir dann am Schluss machen, wenn wir fertig sind?" Wenns ums aufräumen geht kannst du ihr z.B sagen: "So, wir haben gut gekocht jetzt müssen wir noch dem Gehilfen rufen, der abwascht und die Küche sauber macht. Oje, der ist grad in den Ferien. Ja nu, jetzt müssen halt die Köche aufräumen. Oberköchin Lena, du kannst mir sagen was ich zuerst aufräumen soll und was du aufräumst. Aufräumen müssen wir so oder so und wenn wir schnell sind, dann reicht es nachher noch um ein Spiel zu spielen. Versuchh sie zu motvieren, dann wird sie besser kooperieren. Sag ihr: "Wenn du mithilfst, dann helfe ich dir auch dabei." oder "Wenn wir aufgeräumt haben, dann können wir nachher zVieri essen." nicht: "Wenn du nicht aufräumst, dann gibt es kein zVieri."

Oder einmal wollte sie ein Wassereis haben, obwohl es draussen kalt war, was ich ihr auch mehrmals erklärte. Und dann fragte sie die ganze Zeit ihren kleinen Bruder, ob er auch eins wolle, obwohl ich nein sagte. Und dann wurde sie sehr frech und war beleidigt.

Biete ihr hier eine Alternative an. "Ein Eis gibt es keines, aber du kannst wählen zwischen x und y." oder "Essen könnt ihr keines, aber wir können zusammen eines zeichnen und dann ausschneiden." oder "Ein Eis könnt ihr nicht haben, aber wir können einen ganz kalten Sirup machen mit Eiswürfeln darin."

Ich frage z.B. den Kleinen ob er ein Buch anschauen wolle und dann kam die Schwester und sagte zu ihm, er müsse nicht auf mich hören, ich würde ja sowieso nur sein Leben befehlen! Und sie sagte, ich sei eine blöde Kuh!!

Das musst du nicht so ernst nehmen. Ignoriere das am besten. Wahrscheinlich hat sie das gesagt, weil es sie geärgert hat, dass du mit ihm ein Buch anschauen wolltest (Eifersucht). Hier würde ich sagen: "Hast du auch Lust mit uns zu schauen?" oder "Welches Buch würde dir denn gefallen?" oder "Du kannst dir auch ein Buch auswählen wenn du willst." oder "Buch anschauen ist freiwillig, wer hat Lust, wer will ein Buch selber auswählen?"

Das wären eigentlich die Antworten zu deinen Fragen!
Freue mich auf deine Tipps!

Liebe Grüsse,
Katja

Versuch immer gut vorauszuplanen, sag ihnen immer genau WAS du von ihnen möchtest. Versuch sie abzulenken, in Situationen in denen du das Gefühl hast, dass es brenzlig ist und sie aufmüpfig sind. (Kreativ sein, Rollenspiele, singen, Sachen erfinden, Fantasie haben, Stimmen nachahmen usw). Oder biete ihnen dann eine Alternative an. "Hier drin darfst du nicht mit Wasser spielen, aber du kannst dein Becken nehmen und draussen auf die Treppe sitzen. Komm mal mit."
Schau mal, was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder.
liebe Grüsse
Kathrin
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Lohn

Beitragvon katja » 21.07.2008, 17:16

Danke viel mal für die Antworten!

Ich denke, ich werde es noch einmal versuchen und werde deine Tipps einbeziehen!

Eine letzte Frage noch: Es sind ja vier Wochen, je zwei Tage à acht Stunden. Also acht Tage à acht Stunden. Findest du da einen Lohn von 500.- okay? Also zuerst wollte sie mir nur 400 geben, und dann habe ich ausgerechnet, wieviel es sein würde, wenn ich einen Stundenlohn von acht Franken bekommen würde (8.-/ h ist der empfohlene Stundenlohn der Frauenzentrale SG). Das ergab dann 512 Franken, und ich machte aus den 400 Franken 500 Franken. Aber dieser empfohlene Stundenlohn ist ja eher für Babysitter gedacht, nicht für Kindermädchen oder Tagesmutter.
Was sagst du dazu?

Liebe Grüsse,
Katja
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 22.07.2008, 08:44

Danke viel mal für die Antworten!

Bitte, sehr gern geschehen! Melde dich einfach wieder, wenn's wieder was gibt.

Ich denke, ich werde es noch einmal versuchen und werde deine Tipps einbeziehen!

Eine letzte Frage noch: Es sind ja vier Wochen, je zwei Tage à acht Stunden. Also acht Tage à acht Stunden. Findest du da einen Lohn von 500.- okay? Also zuerst wollte sie mir nur 400 geben, und dann habe ich ausgerechnet, wieviel es sein würde, wenn ich einen Stundenlohn von acht Franken bekommen würde (8.-/ h ist der empfohlene Stundenlohn der Frauenzentrale SG). Das ergab dann 512 Franken, und ich machte aus den 400 Franken 500 Franken. Aber dieser empfohlene Stundenlohn ist ja eher für Babysitter gedacht, nicht für Kindermädchen oder Tagesmutter.
Was sagst du dazu?

Liebe Grüsse,
Katja

Ich schicke dir hier mal die Empfehlung des Schweizerischen Roten Kreuzes. Die bieten ja für Mädchen ab 13 Jahren eine Babysitterausbildung an. Der Kurs dauert rund 10 Stunden, Infos findest du hier: www.srk.ch

Babysitter / Babysitting Entschädigung und Stunden Lohn:

Entschädigung am Tag:

CHF 7.- pro Stunde (für Babysitter von 12 - 16 Jahren)
CHF 8.- bis 10.- pro Stunde. (für Babysitter von 16 - 18 Jahren)
(zuzüglich allfällig anfallende Fahr-Spesenvergütung)

Entschädigung am Abend:

CHF 25.- bis CHF 30.- pauschal (für Babysitter von 12 - 16 Jahren)
CHF 30.- bis CHF 50.- pauschal (für Babysitter von 16 - 18 Jahren)

Das sind Empfehlungen, also deine 8 Franken pro Stunde liegen also durchaus im Rahmen.
liebe Grüsse
Kathrin
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Beitragvon katja » 22.07.2008, 18:01

Hallo!

Diesen Babysitterkurs habe ich auch gemacht, und den Lohn von dort genommen!
Aber ich meinte eigentlich eher, weil es so viele Stunden hintereinander sind. Es ist ja eigentlich schon eher ein Job einer Nanny oder so!
Aber ich lasse es mal bei diesem Lohn! War mir nur nicht ganz sicher!

Liebe Grüsse,
Katja

P.S. Ich war heute wieder da babysitten! Heute war es nicht so anstrengend! Die Nachbarn kamen von den Ferien nach Hause, die sind schon etwas älter, und die zwei Kinder spielten fast den ganzen Tag vor dem Haus und im Garten, und ich sah immer wieder nach ihnen und liess das Fenster offen. So musste ich nicht die ganze Zeit bei ihnen sein und konnte zwischendurch Pause machen!
katja
 
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Beitragvon katja » 24.07.2008, 21:26

Hallo!

Ich war heute wieder dort babysitten, und habe jetzt wirklich schlussendlich gemerkt, dass es mir dort keinen Spass macht! Es ist einfach anstrengend, so lange auf zwei Kinder aufzupassen! Vor allem hören sie beide überhaupt nicht auf mich, und das Mädchen rannte heute einfach davon. Ich musste sie suchen gehen, und ich habe einfach keine Lust, ihr überall hin nachzulaufen!
Der Mutter sagte ich nie etwas, auch nicht, dass es mir zu streng ist! Ich hatte irgendwie den Mut nicht dazu! Jetzt weiss ich nicht, was ich ihr sagen soll! Ich könnte mir vorstellen, dass sie sich ärgern wird (obwohl sie sehr lieb ist), was ich auch verstehe!!
Kannst du mir einen Rat geben?
Ich würde dir wirklich dankbar sein!!

Liebe Grüsse,
Katja Bologna
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 24.07.2008, 22:09

Ich find's gut, dass du das jetzt so gemerkt hast und auch deine Konsequenzen ziehst. Auch wenn es etwas u angenehm ist, am besten bist du einfach ganz ehrlich. Sag ihr, dass du dich etwas überschätzt hast, dass es für dich zu lange ist und du zu viel Verantwortung tragen musst. Sag ihr, dass du dich unwohl fühlst und du grad ehrlich zu ihr sein möchtest. Vielleicht kannst du ja mit ihr abmachen, dass du etwas weniger lang aufpassen musst. z.B nur am Nachmittag. Du kannst ihr auch sagen, dass du noch einen Tag machen würdest, damit sie jemand anderen suchen kann. Ich denke, das wird sie verstehen. Schliesslich möchte sie ja auch jemanden zum Hüten, der dem Ganzen gewachsen ist.
Am besten versuchst du von dir aus zu gehen. Also die Sätze mit: "Ich finde, für mich ist es, ich habe, ich denke, ich fühle mich so und so." Nicht über die Kinder schimpfen, ihnen die Schuld zu schieben.
Das machst du schon! :-) Viel Glück!
Meld dich dann, wie es gelaufen ist, ok?
Liebe Grüsse
Kathrin
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Beitragvon katja » 28.07.2008, 18:08

Hallo Kathrin!

Ich habe mit der Mutter telefoniert: Sie hat das verstanden und sie sagte, sie wolle, dass sich die Babysitterin wohl fühlt!
Danke für all deine Tipps!
Ich werde vielleicht wieder einmal schreiben, wenn ich wieder mal Probleme habe beim Babysitten!

Liebe Grüsse,
Katja
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