von Kathrin Buholzer » 21.07.2008, 13:35
Hallo!
Danke für deine Antwort!
Das ist doch gern geschehen!
Noch zu deinen Fragen:
Ich habe im Internet ein Inserat geschrieben, ist aber eine Weile her, und seitdem habe ich schon mehrere Familien zum Babysitten!
Aber da ich in den Ferien nichts zu tun hatte, kam dieser Job eigentlich perfekt. Nur habe ich mich vielleicht ein bisschen überschätzt!
Das kann ich gut verstehen. Finde ich auch gut, dass du dir da so Gedanken drüber machst und Hilfe suchst. Wenn es dir dann aber wirklich zu viel wird, du auch den Spass daran verlierst, dann würde ich das mit der Familie besprechen und allenfalls etwas anderes suchen.
Der Tagesaublauf zusammengefasst: Ich gehe morgends um 9 Uhr dorthin, dann sind die Kinder am Frühstücken. Dann spielen sie bis etwa um 12 Uhr, dann wärme ich etwas auf, dass die Mutter vorbereitet hat, oder schneide ein bisschen Gemüse und Früchte. Nachdem Essen spielen die Kinder noch etwa eine halbe Stunde. Dem Kleinen habe ich auch gesagt, dass er jetzt noch ein bisschen spielen kann mit seiner Schwester und dann müsse er seine Mittagspause machen.
Hier kannst du ihm z.B sagen: "Ich räume jetzt die Küche auf und du kannst noch ein bisschen spielen. Wenn ich dann zu dir komme, dann möchte ich, dass du grad mitkommst damit wir die Zähne putzen können." Du kannst auch 5 Minuten vorher nochmals zu ihm gehen und es ankünden: "Noch 5 Minuten, wenn ich das nächste Mal zu dir komme, dann gehen wir die Zähne putzen."
Und da hatte er auch genickt, aber als es soweit war, wollte ich in seinem Zimmer ein Buch mit ihm anschauen, aber er wollte unten im Wohnzimmer bleiben.
Auch hier ist es wichtig, dass du ihm das vorher sagst. "Wenn ich dann zu dir komme, dann gehen wir zusammen rauf und können noch ein Buch anschauen."
Und dann schrie er ununterbrochen. Ich rief die Mutter an, sie sagte, ich solle versuchen, mit ihm ein Buch anzuschauen, und wenn das nicht klappte, dürfe er 5 min fernsehn, um sich zu beruhigen.
Das würde ich eher versuchen zu vermeiden. Der Fernseher soll ja nicht als "Belohnung" fürs Schreien gelten. (Ausserdem ist er mit 2 Jahren eh noch viel zu klein um TV zu schauen! )
Versuch eher ihn abzulenken. "Komm ich bin dein Rössli und du kannst mit mir ins Zimmer reiten." oder "Ich bin der Zauberer und kann 3 Bücher hinter meinem Rücken hervorzaubern. Du darfst dann wählen welches."Du kannst auch das Buch mit einer lustigen Stimme nachahmen:" Hey, bei diesem Krach mach ich den Deckel grad wieder zu. Erst wenn sich der Nina beruhigt hat, dann geh ich wieder auf." Wenn er dann einen Moment ruhig ist, dann kannst du ja schnell den Deckel vom Buch aufklappen und sagen: "Ui, so gefällts mir schon besser, hey Nino komm wir gehen rauf, dann kann Katja mich erzählen." Wenn er wieder schreit dann kannst du das Buch wieder zumachen: "Uiuiuuiiii, nein, jetzt geht das wieder von vorne los! Ich möchte doch endlich erzählt werden, Nino bitte drück doch mal den Schreiknopf, damit das Schreien aufhört." Du kannst ihm dann z.b auf die Nase drücken und schauen, ob er sich beruhigt. usw
Wenn er halt schreit und nicht will, dann lass das mit dem Buch einfach sein und begleite ihn ins Zimmer.
Die Bücher warf er auf den Boden, beim fernsehen war er aber ganz ruhig. Als ich sagte, jetzt müsse er wieder abstellen, fing er schon wieder an zu weinen.
Auch hier vorher abmachen, wie lange er schauen darf. Evt. eine Uhr stellen, oder einfach sagen, dass er eine Sendung gucken darf. Wenns fertig ist dann sag ihm: "Nino, willst du abschalten oder soll ich? Du kannst ja mit ihm ein Rollenspiel machen. Du bist Patrick, er Spongebob und dann könnt ihr eine lustigen Dialog halten. (Aber wie gesagt: Mit zwei Jahren hat ein Kind eigentlich nix vor dem Fernseher verloren).
Ich rief die Mutter noch einmal an, und dann kam sie nach Hause. Bei ihr war der Junge ganz ruhig. Als er eingeschlafen war, ging sie wieder. Dann spiele ich mit dem Mädchen, bis der Junge wieder wach ist, was nicht sehr lange dauert. Um sechs Uhr abends kommt die Mutter wieder nach Hause.
Wenn es schön Wetter ist, spielen sie sehr viel draussen mit den Nachbarskindern, dann kann ich ein bisschen Pause machen, und einfach ab und zu nach ihnen schauen. Da es gleich vor dem Haus ist, lasse ich das Fenster immer offen, damit ich sie hören kann. Aber das erste Mal war ich die ganze Zeit mit ihnen draussen, da ich mir nicht sicher war, ob ich sie alleine lassen dürfe.
Als ich das erste Mal zu ihnen ging, hatte ich das Pech, dass es den ganzen Tag regnete, und die Kinder waren die ganze Zeit bei mir.
Jetzt hat die Mutter mir versprochen, mittags kurz nach Hause zu kommen, um den Kleinen ins Bett zu bringen!
Die Mutter arbeitet oder erledigt sonstige Dinge, weiss nicht genau!
Ich glaube, die Mutter braucht mich den ganzen Tag!
Meine Eltern sagten, ich solle es mal versuchen, und wenn es mir zu streng sei, kann ich aufhören. Aber irgendwie habe ich ein schlechtes Gefühl wenn ich jetzt einfach aufhöre, ich war doch schon zweimal dort. Die Mutter der Kinder ist sehr lieb, findet das aber eigentlich einen ganz normalen Babysitterjob.
Diese Entscheidung musst du für dich alleine fällen. Ich finde wenn du jetzt 16, 17 oder 18 wärst, dann ja. Aber du bist 14, hast keine grosse Erfahrung mit Kindern und es ist wirklich ein sehr anspruchsvoller Job und vorallem eine lange Zeit die du mit den Kindern verbringst. Schade wäre es, wenn du dadurch deine Freude am Babysitten verlieren würdest, denn für ein paar Stunden kann es wirklich Spass machen.
Ich versuche immer, den Kleinen zu beruhigen, wenn er schreit. Aber er weint so laut, dass er mich gar nicht hören kann.
Am besten ignorierst du ihn in einer solchen Situation am besten. Wenn er schreit, dann schenke ihm keine Aufmerksamkeit. Er wird sonst lernen, dass er nur schreien muss, dann kümmert sich jemand um ihn. Geh einfach weg, lass ihn einen Moment, sprich nicht mit ihm. Du kannst das Ignorieren auch ankünden. "Schau, wenn du so schreist, versteh ich dich nicht. Ich möchte, dass du dich beruhigst und normal sprichst. Ich komme dann und helfe dir."
Zu dem Mädchen: Eine Situation war z.B.: Die Kinder haben solche Spielzeugteller und Tassen zum Kochen, die aber aus Porzellan oder so sind und kaputt gehen, wenn sie auf den Boden fallen. Das Mädchen wollte alle Teller und Tassen rausnehmen. Ich sagte dann auch, sie dürfe sich zwei Teller und zwei Tassen rausnehmen, denn Rest solle sie drinnen lassen. Die Kinder sind nichts sehr damit, einige Minuten vorher ging gerade eine Tasse kaputt. Ich erklärte ihr, dass es schade wäre, wenn die Teller kaputt gingen. Das Mädchen antwortete aber nur: Meine Mutter kann mir ja neue kaufen!!
Mach doch einen Vorschlag und sag ihr: "Ich habe Angst, dass dieses Geschirr kaputt geht. Ich finde das schade, denn dann könnt ihr ja gar nicht mehr damit spielen. Weisst du was wir machen könnten, damit nichts passiert, wenn sie auf den Boden fallen?" - "Nein." - "Wir machen einen Teppich. Ich hole ein grosses Badetuch, eine Wolldecke und die legen wir dann hier auf den Boden. Das ist dann der schöne Teppich im Restaurant, und so kann nichts passieren." Du kannst ihr auch sagen, dass sie die Teller und Tassen nehmen soll und auf einem richtigen Teppich spielen soll. Wenn du merkst dass sie frech werden will, dann lenk sie ab und sag vorher: "Du könntest mir eigentlich etwas kochen. Was kannst du denn gut? Welches ist dein Lieblingsessen? Hat es hier im Restaurant eine Speisekarte?" Wenn du sie mit so etwas ablenkst, dann hat sie wahrscheinlich schon vergessen, dass sie etwas motzen wollte. :-)
Und dann nahm sie alle Teller raus, sonst hätte sie geschrien und wäre frech geworden. Als sie fertig mit spielen war, wollte sie die Dinge nicht aufräumen, obwohl ich sie mehrmals bat. Ich erklärte ihr, es wäre nicht sehr lieb von ihr, wenn ich ihre Spielsachen alleine aufräumen. Sie wollte mir trotzdem nicht helfen.
Versuch auch hier vorauszuplanen: "Hey, wenn wir hier jetzt zusammen spielen, wie im Restaurant, was müssen wir dann am Schluss machen, wenn wir fertig sind?" Wenns ums aufräumen geht kannst du ihr z.B sagen: "So, wir haben gut gekocht jetzt müssen wir noch dem Gehilfen rufen, der abwascht und die Küche sauber macht. Oje, der ist grad in den Ferien. Ja nu, jetzt müssen halt die Köche aufräumen. Oberköchin Lena, du kannst mir sagen was ich zuerst aufräumen soll und was du aufräumst. Aufräumen müssen wir so oder so und wenn wir schnell sind, dann reicht es nachher noch um ein Spiel zu spielen. Versuchh sie zu motvieren, dann wird sie besser kooperieren. Sag ihr: "Wenn du mithilfst, dann helfe ich dir auch dabei." oder "Wenn wir aufgeräumt haben, dann können wir nachher zVieri essen." nicht: "Wenn du nicht aufräumst, dann gibt es kein zVieri."
Oder einmal wollte sie ein Wassereis haben, obwohl es draussen kalt war, was ich ihr auch mehrmals erklärte. Und dann fragte sie die ganze Zeit ihren kleinen Bruder, ob er auch eins wolle, obwohl ich nein sagte. Und dann wurde sie sehr frech und war beleidigt.
Biete ihr hier eine Alternative an. "Ein Eis gibt es keines, aber du kannst wählen zwischen x und y." oder "Essen könnt ihr keines, aber wir können zusammen eines zeichnen und dann ausschneiden." oder "Ein Eis könnt ihr nicht haben, aber wir können einen ganz kalten Sirup machen mit Eiswürfeln darin."
Ich frage z.B. den Kleinen ob er ein Buch anschauen wolle und dann kam die Schwester und sagte zu ihm, er müsse nicht auf mich hören, ich würde ja sowieso nur sein Leben befehlen! Und sie sagte, ich sei eine blöde Kuh!!
Das musst du nicht so ernst nehmen. Ignoriere das am besten. Wahrscheinlich hat sie das gesagt, weil es sie geärgert hat, dass du mit ihm ein Buch anschauen wolltest (Eifersucht). Hier würde ich sagen: "Hast du auch Lust mit uns zu schauen?" oder "Welches Buch würde dir denn gefallen?" oder "Du kannst dir auch ein Buch auswählen wenn du willst." oder "Buch anschauen ist freiwillig, wer hat Lust, wer will ein Buch selber auswählen?"
Das wären eigentlich die Antworten zu deinen Fragen!
Freue mich auf deine Tipps!
Liebe Grüsse,
Katja
Versuch immer gut vorauszuplanen, sag ihnen immer genau WAS du von ihnen möchtest. Versuch sie abzulenken, in Situationen in denen du das Gefühl hast, dass es brenzlig ist und sie aufmüpfig sind. (Kreativ sein, Rollenspiele, singen, Sachen erfinden, Fantasie haben, Stimmen nachahmen usw). Oder biete ihnen dann eine Alternative an. "Hier drin darfst du nicht mit Wasser spielen, aber du kannst dein Becken nehmen und draussen auf die Treppe sitzen. Komm mal mit."
Schau mal, was du damit anfangen kannst und melde dich einfach wieder.
liebe Grüsse
Kathrin