von Kathrin Buholzer » 12.07.2008, 00:40
Halo Kathrin,
Danke noch mal für Dein Feedback.
Kein Problem, ist wie immer sehr gern geschehen!
Ich muß jetzt aber noch mal nachfragen.
Wenn die Situationen mit dem Besuch sind, bespreche ich ja vorher mit ihm was ich erwarte. Bei der Sache wo er nicht teilen wollte hat er ja direkt laut losgemotzt habe versucht mit ihm zu sprechen was denn los ist was man tun könnte, er wollte aber unbedingt seinen Traktor u. ließ sich auf keinen Kompromiß ein. Als er dann fahren konnte u. er sah das sein Freund etwas anderes nahm ist er ja gleich wieder hinterher das er das nicht möchte.
Hier hättest du vielleicht sagen können: "Du möchtest grad gar nichts mit deinem Freund teilen. Du möchtest grad alles für dich behalten? Hast du einen Vorschlag, was der Timo denn spielen könnte? Gib dem Timo einfach ein Spielzeug, welches du gerade nicht brauchst und er haben kann."
Du kannst ihm auch aus einer Auswahl, z.B 2 Sachen auswählen lassen, die er unbedingt braucht und dann darf sein Freund dann die anderen Sachen brauchen. Schlag dem Freund deines Sohnes (bevor er zu Besuch kommt) vor, dass er ein paar von seinen Spielsachen, Autos, Flugzeugen, Spieltieren mitbringt. Dann hat er, wenn ihn dein Sohn mit nix spielen lassen will, trotzdem etwas dabei und sie können so auch zusammen tauschen.
Mit der Auszeit ist das so eine Sache hat eigt. sonst ganz gut geklappt aber im Moment ist er so am wüten das würde nicht funktionieren , er würde strampeln u. toben so das dies schon ein Machtkampf wäre ihn in die Auszeit zu bringen deshalb habe ich bei dem Malen nach dem ich ihm angeboten habe er solle sich doch beruhigen einfach toben lassen u. das spielen beendet weil es so nicht mehr möglich war.
Das ist normal, das passiert vor allem an Anfang. Aber auch später immer wieder. Nimm ihn einfach ganz ruhig, wenn nötig, trage ihn. Sag ihm warum er in die Auszeit muss und lass ihn dann halt einfach toben. Du kannst ihn noch darauf aufmerksam machen, dass er halt jetzt einfach seine Zeit "verplempert". Er darf erst rauskommen, wenn er die festgesetzte Zeit ruhig war. Auszeit nur als letzte Möglichkeit einsetzen. Meistens gibt es andere Wege, wie z.B eine log. Konsequenz.
Irgendwie befinde ich mich in einem Kreislauf wo ich nicht rauskomme.Auf der einen Seite soll ich meinem Sohn Nähe zeigen mit ihm vorbesprechen u. reden auf der anderen Seite ihn nicht mit so vielen Anweisungen u. Gerede zutexten. Das finde ich verdammt schwierig. So mal der Tag gestern echt sch.... war
Das eine schliesst das andere nicht aus. Sag ihm immer während des Tages kurz was als nächstes passiert. Das brauchen keine langen Predigten und Statements zu sein. Dann ist er vorbereitet und weniger überrascht, wenn es dann so weit ist. Dann musst du ihn auch nicht mehr zu texten, sondern kannst dann eine Konsequenz einsetzen. Du hast es ihm ja vorher schon angekündigt, was jetzt dann kommt.
Wichtig ist einfach immer vor einer Anweisung kurz zu überlegen, ob die jetzt wichtig ist, ob du ihm diese jetzt wirklich geben musst, oder ob es einfach so aus Gewohnheit etwas Dahergeredet ist.
Es ging nur um Kleinigkeiten:
-sollte beim Essen seine Kappe absetzen wollte er nicht
ich sagte nur ohne Kappe könnte er essen, da war wieder richtiges Theater,die Kappe bleibt auf, er versuchte seinen Teller immer wieder zu holen , diesen hätte ich irgendwo einschl. müssen
letzten Endes haben wir dann zusammen gegessen(ohne Kappe)
Sag ihm das auch schon vorher. "Lukas in 10 Minuten können wir essen. Wenn ich das nächste Mal zu dir komme, dann möchte ich, dass du deine Kappe absetzt, dir die Hände wäschst und zum Essen kommst."
Wenn er die Kappe dann aufbehalten kann, dann kannst du z.B mit ihm einen lustigen Ort suchen, wo er sie während dem Essen lassen kann. (Evt. einer Pflanze aufsetzen, dem Teddybär, einen Ballon aufblasen und die Mütze dort draufsetzen usw.)
-sollte sein Radio leiser machen,
wollte er auch nicht, habe ihm erklärt das dies zu laut ist u. er die Möglichkeit hat es selber auszumachen od. der Radiorec. kommt weg, zur Antwort im patzigen Ton kam dann er würde ihn nur leiser machen wenn ich aus seinem Zimmer gehe. Aber so kann er doch nicht mit mir sprechen, das Radio war dann weg. Und wieder Theater er würde sich jetzt eine Leiter holen...
Ihr könnt ja z.B zusammen beim Radio eine Markierung setzen wie laut er das Gerät einstellen darf. Du kannst ihm auch anbieten, dass er einen Kopfhörer anziehen darf.
lass dich auch hier nicht provozieren. Auch wenn er dir mal eine patzige Antwort gibt, das ist normal. Er ist ein Kind, Kinder werden manchmal wütend, finden die Reaktionen der Erwachsenen ungerecht und sind dann oft sauer oder wütend. Lass solche Reaktionen, Sprüche einfach an dir abprallen. Ausser natürlich er würde dich wirklich böse beschimpfen oder dreinschlagen.
- nach dem er sich beruhigt hatte wollte ich mit ihm spielen, habe mich an seinen Tisch gesetz u. einen Kasten runtergestellt, damit mehr Platz war wurde ich wieder angemeckert der solle doch da stehen bleiben, u.das auch wieder in einem Ton.
Mach ihn darauf aufmerksam, dass er dir das in normalem Ton sagen soll und lass es dann dabei.
- abends als die beiden dann duschen waren , habe ich für mich gesagt morgen wird alles besser morgen übe ich wieder Ruhe u. Gelassenheit, da wollte ich gerade ankündigen das das duschen gleich vorbei ist, da komme ich ins Bad u. die beiden haben aus unserer Dusche ( die ist ebenerdig) ein Schaumschwimmbad gemacht , auf dem Abfluß lag ein Waschlappen damit sie mehr Wasser hatten u. vor der Duschtür lagen ganz viele Handtücher damit das Wasser nicht rausläuft, waren natürlich auch nass.
Ist doch eigentlich eine gute Idee! :-) Das mit dem Waschlappen (mach ich bei meinen Kindern auch immer). Da musst du ihnen halt vorher sagen: "Das war eine gute Idee das letzte Mal mit dem Waschlappen, so habt ihr eine richtige Badewanne. Wisst ihr auf was ihr aber achten müsst, wenn ihr den Waschlappen in den Abfluss steckt? Genau, dass es keine Überschwemmung gibt. Also immer wieder schnell schauen, wie viel Wasser schon reingelaufen ist. Und was macht ihr, wenn es schon fast überläuft? Genau, den Waschlappen schnell einen Moment wegnehmen, damit das Wasser ablaufen kann.
Das mit den Duschtüchern ist doch ebenfalls eine super Idee. Sie haben sie etwas überlegt. Auch wenn die jetzt nass sind, ist doch eigentlich nicht so schlimm, oder? ;-)
Habe mit ihnen zusammen dann zwar aufgeräumt, aber ich war so sauer u. wütend das der ganze Tag nur aus so einem Mist besteht.
Vielleicht sind ja noch andere Dinge passiert, die du jetzt hier nicht aufgeschrieben hast, aber ich finde ganz ehrlich diese Beispiele nicht so tragisch. Das passiert bei mir auch. Denk daran: Nicht zu hohe Erwartungen zu haben. Es sind Kinder, da geht immer wieder mal was daneben, da gibt es Streit, Geschrei, Unordnung und Sauerei. Was du vorausplanen kannst, das plane, gib ruhige und klare Anweisungen, setze logische Konsequenzen ein und vergiss nicht, gewisse Dinge auch immer wieder mit Humor zu nehmen.
Ich könnte wirklich noch ein paar Anregungen gebrauchen wie ich aus diesem ewigen Kreislauf rauskomme, denn es liegt wahrscheinlich wirklich daran dass ich zuviel sage u. schimpfe.
Und alles viel zu persönlich nimmst. (Wie ein Schulhaus Abwart, der das Gefühl hat, die Schüler würden "sein" Schulhaus extra und absichtlich immer schmutzig machen, um ihn zu ärgern... :-) Schraube deine Erwartungen runter, unbedingt. Du machst dir selber Stress und stehst dir dabei oft auch selber im Weg. So kannst du deine Zeit mit deinen Kinder viel stressfreier gestalten.
P.S Um das ganze noch einmal zu beschreiben. Sind jezt kurze seit vom Kiga zu Hause. Innerhalb kürzester Zeit gab es schon wieder Meinungsverschiedenheiten.
Hat sich ein Putzmittel für sein Rad geholt, ich sagte das das dafür nicht geeignet ist ich würde ihm etwas anderes geben. Nein dann hole ich mir ne andere Flasche ( die aber auch nicht geeignet war)
Wollte sich auf einen Kompromiss nicht einlassen.
Erklär ihm am besten, WARUM sie denn nicht geeignet ist. Ich würde ihm hier eher sagen: "Hey, komm mal ich habe dir hier noch ein viiieeel besseres Putzmittel. Das ist im Fall das "Super-Alles-Glänzer-Dreck-Weg-Spitzen-Fahrradmittel." Wenn du mit dem putzt, dann glänzt dein Rad so stark, dass man sich fast die Sonnenbrille anziehen muss." Er wird garantiert die Lust am anderen Putzmittel verlieren und auf deinen Vorschlag einsteigen.
Dann hat er wieder einmal in unserer Hecke gebuddelt obwohl er genau weiß das das nicht geht, habe gesagt er könnte doch in den Sandkasten gehen oder wir gehen nachm. auf den Spielplatz, erst mal wieder gemotze hat es dann akzeptiert.
Dann kam wieder das Problem mit der Lautstärke des Radios.
Vorher wollte er das Radio noch mit einer Verlängerungsschnur in der Küche anschließen obwohl neben der Haustür direkt eine Steckdose ist.
Ja nun! Wenn er diesen Aufwand unbedingt betreiben will, dann lass ihn. Er muss es ja machen und nicht du! ;-)
Als er zum Essen kommen sollte, wollte er das Radio draußen stehen lassen u. dann auch anlassen . Wieder Ärger: gib das her dann mache ich eben noch lauter.
Es kommen nur patzige Antworten und er geht immer auf Konfrontation.
Wahrscheinlich weil er eine gute Partnerin dafür gefunden hat :-) So lange du dich provozieren lässt und auf diese Konfrontationen einsteigst, so lange wird er das auch machen. Du spielst dieses Spiel sehr gut mit und das weiss er. Ignoriere es, spring auch mal über deinen Schatten und wenn es nicht äusserst gefährlich ist, er Dinge kaputt macht, dich oder andere schlägt, dann lass ihn einfach. Anstatt zu schimpfen und ihm etwas weg zu nehmen, lenke ihn ab und mach ein lustiges Spiel daraus, so wird er glatt vergessen, dass er ja eigentlich motzen wollte. (zum Thema motzen, kann ich dir noch ein lustiges Buch empfehlen: Die kleine Motzkuh. Du findest es auf der Büchertipps Seite für Kinder). Nicht immer, aber in gewissen Situationen kann man dann zusammen diese Motzkuh suchen. Oft steckt sie im Ohr oder im Socken, in den Haaren oder im Pulliärmel. Wenn man sie dann hat, dann kann man sie zusammen irgendwo gut verstecken, versorgen, so dass sie einen in Ruhe lässt. Die Motzkuh, lässt sich allerdings nicht so gerne verscheuchen. Sie macht dann oft ein riesiges Geschrei.)
Mir erscheinen diese Situationen so oft u. häufig am Tag, das mir das wie ich schon schrieb sehr viel Kraft kostet u. es dann schwer ist immer ruhig zu bleiben. Aber ich versuche mein bestes.
DAS IST ERZIEHUNG! :-))
liebe Grüsse
Kathrin