Probleme mit fast 5 jährigen

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

Probleme mit fast 5 jährigen

Beitragvon maigloeckchen » 23.06.2008, 18:49

Hallo Zusammen,
Unser Sohn( fast 5) versucht oft gerne seinen Standpunkt durchzusetzen.
Letzens fragte er seinen Freund ob er sein Spielzeug nach Hause tragen dürfte .Sein Freund verneinte , das ging dann 2 ,3 mal so aber auf nette weise. Dann sagte ich das er auch mal das Wort des anderen akzeptieren solle. Mein Sohn sagte dann das ich nicht der Bestimmer sein soll. Er fragte dann weiter bis er schließlich sagte gut wenn Du mir das nicht gibst, darfst Du nicht mit auf dem Balken sitzen u. promt bekam er sein Spielzeug. Im Kiga war wohl auch irgendetwas mein Sohn hat so lange gereizt bis ihn das andere Kind gebissen hat.
So geht es phasenweise manchmal ziemlich oft.
Dazu kommt das er im Moment zeimlich bockig und zickig ist. Erklärt man ihm etwas , glaubt er es nicht. Dann meckert er rum. Und kontert mit meinen eigenen Sätzen.( bitte nicht falsch verstehen es geht jetzt nicht um Schimpfworte) Aber sage ich ihm er soll mich anschauen wenn ich mit ihm rede macht er das mit mir auch, oder sage ich ihm das er mit irgendeiner Sache aufhören soll, sagt er dass auch zu mir. Verweise ich ihn mal auf sein Zimmer , soll ich doch auch in mein Zimmer gehen.
Das Verhalten was ich hier beschrieben habe, ist nicht !!! agressiv, es ist halt zickig bockig u. quengelnd.
Eben wollte er eine andere Mutter hauen hat dabei aber gelacht. Zu meiner Nachbarin hat er gesagt sie wäre blöd. Und alles nur weil er seinen Willen nicht bekommt. Bin dann vom Spielplatz nach Hause gegangen.
Er entschuldigt sich immer sofort u. fragt dann auch ob wir uns wieder lieb haben. Es ist aber immer nur von kurzer dauer.
Bin etwas hilflos weil ich nicht weiß wie ich da gegen steuern kann am besten.
Danke schon mal für Eure Rückmeldungen
maigloeckchen
 
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 24.06.2008, 00:08

Hallo Zusammen,

Hallo Maiglöckchen! Zuerst einmal herzlich willkommen und schön dass du hier dabei bist!

Unser Sohn( fast 5) versucht oft gerne seinen Standpunkt durchzusetzen.

Das ist ja an und für sich nicht nur negativ. Was genau stört dich denn? In welchen Situationen passiert das? Was passierte vorher? Ist es wenn du ihm eine Anweisung gegeben hast? Wie gibst du die Anweisungen?

Letzens fragte er seinen Freund ob er sein Spielzeug nach Hause tragen dürfte .Sein Freund verneinte , das ging dann 2 ,3 mal so aber auf nette weise. Dann sagte ich das er auch mal das Wort des anderen akzeptieren solle.

Hier hättest du vielleicht fragen können: "Luca möchte nicht, dass du sein Spielzeug mit nach Hause trägst. Was könntest du jetzt machen? Versuch eher als Vermittler tätig zu sein. Versuch zusammen mit ihnen eine Lösung zu finden. Was gäbe es für Alternativen, wie könnte er auch noch reagieren?

Mein Sohn sagte dann das ich nicht der Bestimmer sein soll. Er fragte dann weiter bis er schließlich sagte gut wenn Du mir das nicht gibst, darfst Du nicht mit auf dem Balken sitzen u. promt bekam er sein Spielzeug. Im Kiga war wohl auch irgendetwas mein Sohn hat so lange gereizt bis ihn das andere Kind gebissen hat.

Versuch auch hier mit ihm zu besprechen, was eine solche "Erpressung" beim Anderen auslöst. "Was würdest du tun, wenn ich dir sagen würde: Entweder du gibst mir jetzt dieses Spielzeug oder ich schlage dir mit der Faust auf den Kopf." Ich habe jetzt gerade mit meinen Kindern diese "Erpressungsgeschichten" diskutiert. Was kann man tun, wenn man von jemandem erpresst wird. "Du darfst nur mitspielen, wenn du Schleckzeug holen gehst." Welche Antwort kann man darauf geben? Was kann man zu den anderen Kindern sagen. "Ich lasse mich von dir nicht erpressen. Ich spiele gerne mit dir, aber ohne dass ich dir etwas geben muss. Wenn du nur mit mir spielen willst, wenn ich dir etwas geben muss, dann hab ich keine Lust." Versucht zusammen Möglichkeiten und Alternativen aufzuzählen. Du kannst das auch mit einem Rollenspiel mit ihm üben.

So geht es phasenweise manchmal ziemlich oft.
Dazu kommt das er im Moment zeimlich bockig und zickig ist. Erklärt man ihm etwas , glaubt er es nicht. Dann meckert er rum. Und kontert mit meinen eigenen Sätzen.( bitte nicht falsch verstehen es geht jetzt nicht um Schimpfworte).

Ich habe fast ein wenig das Gefühl, dass du vielleicht zu viele Anweisungen gibst. Pass auf, dass du ihn nicht zutextest, iihm so viele Anweisungen gibst, dass er gar nicht mehr zuhören mag, zuhören kann. Versuch auch nicht immer alles mit deinen Worten zu erklären, besser ist, wenn du ihn selber danach fragst. "Was denkst du passiert, wenn du es so oder so machst? Vielleicht kannst du mir da noch ein paar Beispiele aufzählen.
Hier noch ein paar grundsätzliche Tipps zu Anweisungen:

Nicht zuviele! Oftmals texten wir unsere Kinder von morgens bis abends mit Anweisungen zu. Je mehr Anweisungen wir geben, umso mehr Möglichkeiten haben die Kinder nicht zu gehorchen. Oftmals geben wir auch einfach nur Anweisungen aus lauter Gewohnheit. "Pass auf dort drüber, diese Pflanzen solltest du nicht anfassen, jetzt musst du dann mal den Schlafanzug anziehen." Hier wäre es besser entweder gar nichts zu sagen oder dann: "Komm her zu mir, Lass die Pflanzen in Ruhe, geh jetzt bitte deinen Schlafanzug anziehen." Überleg dir jeweils, BEVOR du eine Anweisung gibst: Ist diese jetzt wichtig? Denk auch daran, dass du dann auch eine Konsequenz parat haben musst, wenn sie diese nicht befolgt.

Frageform! Immer wieder geben wir Anweisungen als Frage. "Könntest du bitte deine Füsse vom Tisch nehmen? Kommst du bitte? Gehst du jetzt die Hände waschen?" Wenn wir eine Anweisung als Frage formulieren, dann dürfen wir uns nicht wundern, wenn das Kind "Nein" sagt. Also sag immer, WAS genau du von deinem Kind erwartest. Positiv Formulieren!

Zu Ungenau! "Melanie!" oder "Hör auf mit dem Blödsinn!" "Jetzt reichts aber! "Jetzt benimm dich!" Diese vagen Andeutungen sagen dem Kind weder mit was es aufhören, noch was es stattdessen tun soll.

Von weit her! Immer zum Kind hingehen. Nicht von der Küche ins Kinderzimmer schreien!

Zur falschen Zeit! Vorher ankündigen. Nicht einfach den Fernseher ausmachen, oder zum essen rufen. Sag ihm vorher wie lange er etwas tun darf. Stell eine Uhr, oder geh ca. 5 Min. vorher zu ihm hin und sage: "In 5 Minuten können wir essen, wenn ich das nächste Mal komme, dann möchte ich, dass du gleich mitkommst und dir die Hände wäschst."

Es gibt noch weitere "Erziehungsfallen":

Umgang mit Strafen:
Strafe wird angedroht, aber nicht ausgeführt. Das Kind lernt mit der Zeit, dass die Eltern die Strafen nur androhen, aber trotzdem nix passiert.

Strafe als letzte Möglichkeit:
Die Eltern warten zu lange, bevor sie auf das Problemverhalten reagieren. Strafen fallen dann häufig zu hart aus.

Inkonsequente Bestrafung:
Die Eltern sind sich nicht einig, ob und wie sie Konsequenzen anwenden. Für das Kind ist es schwierig zu merken, welche Linie jetzt gilt.


Aber sage ich ihm er soll mich anschauen wenn ich mit ihm rede macht er das mit mir auch, oder sage ich ihm das er mit irgendeiner Sache aufhören soll, sagt er dass auch zu mir.

Wichtig ist, dass du nicht alles x-mal sagst. Wenn du möchtest, dass dein Kind etwas tut, dann folge diesen Schritten:
Geh zu ihm hin (also nicht aus einem anderen Zimmer, von draussen nach drinnen…) rufen, geh auf Augenhöhe, sprich es mit Namen an, (er muss dich nicht zwingend anschauen. Oft reicht auch eine Berührung, Hand auf die Schulter oder seine Hand berühren) und sag ihm genau was es tun soll: „bitte geh jetzt deine Zähne putzen, sprich bitte in normalem Ton, versorge bitte deine Schuhe …“ (auch hier, immer sagen, was sie tun sollen, was du von ihnen möchtest).
Warte ca. 5 Sekunden und gib ihm Zeit zu gehorchen.
Bleib in der Nähe und beobachte es. Wenn es tut was du gesagt hast, dann lobe es.
Wenn nicht dann gib die Anweisung noch einmal. (Gilt nicht bei Problemverhalten, dann die Anweisung nur einmal geben!).
Wenn es wieder nicht gehorcht, dann musst du eine logische Konsequenz folgen lassen. ( also irgendetwas, welches mit seinem Verhalten in Zusammenhang steht. Die Kinder aus der Situation entfernen, das Spielzeug, den Teller einen Moment wegnehmen, keine Geschichte vorlesen usw.). Sag ihnen immer wieso du es tust, drohe nicht, sondern tu es einfach. Wichtig ist, dass du ihnen immer wieder die Möglichkeit gibst es wieder zu üben. Entferne das Spielzeug nur für ca. 5-30 minuten und gib es ihnen dann wieder. Geh mit ihm einen Moment vom Spielplatz weg und geh dann wieder zurück, so dass er die Möglichkeit hat das richtige Verhalten noch einmal zu üben.


Verweise ich ihn mal auf sein Zimmer , soll ich doch auch in mein Zimmer gehen.
Das Verhalten was ich hier beschrieben habe, ist nicht !!! agressiv, es ist halt zickig bockig u. quengelnd.

Wichtig ist, dass du versuchst positiv zu formulieren. Sag ihm immer, was du von ihm erwartest und was er genau tun soll. Versuch auch immer wieder gut vorauszuplanen. Teile den Tag in kleine Häppchen und sag ihm, was als nächstes passiert und was du von ihm erwartest. "Ich gehe jetzt rasch in die Waschküche, ich möchte, dass du dir die Zähne putzt und dann gehen wir noch rasch mit dem Velo einkaufen."

Eben wollte er eine andere Mutter hauen hat dabei aber gelacht. Zu meiner Nachbarin hat er gesagt sie wäre blöd. Und alles nur weil er seinen Willen nicht bekommt. Bin dann vom Spielplatz nach Hause gegangen.

Mir scheint es, dass er sehr auf der Suche nach Aufmerksamkeit ist. Auch wenn's in diesen Fällen vor allem negative ist. Achte darauf, dass du den Fokus vor allem aufs Positive setzt. Tut er etwas, dass dir gefällt, dass du mehr von ihm sehen möchtest, dann lobe und ermutige ihn und sag ihm genau, WAS dir gefallen hat. "Toll, dass du grad gekommen bist, als ich dich gerufen habe. Das hat mich gefreut, dass du deine Sachen grad sofort weggeräumt hast." Pass auf, dass du nicht ins Negative fällst. "Toll, dass du endlich mal gekommen bist, als ich dich gerufen habe. Wenn das nur immer so wäre, wennd u nur immer so gut auf mich hören würdest...."
Wenn du mit ihm weg gehst. z.B auf den Spielplatz ist es wichtig, dass du auch hier gut vorausplanst:

Dieses Vorausplanen könnte so aussehen:

1. Gute Vorbereitung
Sag ihm genau wo ihr hingeht, was passiert, wie lange usw. Mach mit ihm zusammen eine Einkaufsliste. Schaut was ihr alles braucht und schreibt es auf einen Zettel. Er darf ja vielleicht auch einen machen, er kann auch einen zeichnen. Sag ihm, dass ihr nur das kauft was auf dem Zettel steht.

2. Regeln festlegen
Besprich mit ihm die Regeln. Sag ihm was du genau von ihm erwartest. Positiv formulieren "Ich möchte, dass du dich bei Thomas und Claudia anständig aufführst. Du darfst hier schon aufzählen, was er nicht tun darf. Aber versuch ihm immer auch zu sagen, WAS du von ihm erwartest. Du kannst ihm auch sagen, wovor du Angst hast, oder was dich selber stört. "Wenn du dem Thomas die Zunge rausstreckst, dann habe ich Angst, dass sie dich/uns plötzlich nicht mehr zu sich einladen. Oder: dass sie dich plötzlich nicht mehr mögen.

3. Belohnungen abmachen
Besprecht zusammen, was passiert, wenn er sich gut an die Abmachungen hält. z.B zusammen etwas trinken gehen, auf den Spielplatz, ein Dessert nach dem Mittagessen, ein Büechli schauen usw.

4. Konsequenzen einsetzen
Wenn es nicht klappt, sei bereit logische Konsequenzen einzusetzen. Also z.B keine Belohnung oder das kleine Einkaufswägeli zurück bringen, einen Moment in den Wagen sitzen, einen Moment mit ihm rausgehen und auf die Treppe sitzen. Sag ihm dann immer warum du es tust. "Du bist jetzt grad davon gelaufen, obwohl wir abgemacht haben, dass du bei mir bleibst, deshalb gehen wir jetzt kurz raus, oder deshalb gehen wir nach dem einkaufen nicht mehr auf den Spielplatz.

5. Nachbesprechen
Sag ihm was gut war, lobe ihn dafür und sage ihm auch , was er evt. das nächste Mal noch besser machen könnte.


Er entschuldigt sich immer sofort u. fragt dann auch ob wir uns wieder lieb haben. Es ist aber immer nur von kurzer dauer.
Bin etwas hilflos weil ich nicht weiß wie ich da gegen steuern kann am besten.
Danke schon mal für Eure Rückmeldungen

Schau mal, ob du mit diesen Tipps und Anregungen etwas anfangen kannst. Überleg dir auch: Was genau möchtest du, dass sich bei ihm ändert. Was muss bei dir ändern. Ganz viel Problemverhalten, welches dein Sohn zeigt ist antrainiert, du kannst es ihm wieder antrainieren und ihm neues Verhalten lehren. Ganz wichtig ist auch, dass du dir bewusst bist, dass du selber ganz viel dazu beitragen kannst, dass sich dieses Verhalten ändert. Deshalb achte dich auch einmal, wie du Anweisungen gibst. Wie du reagierst, wenn er nicht gehorcht. Welche Strategien hast du dann? Lernt dein Kind auch etwas dabei?usw.
Lies dir einmal alles in Ruhe durch (evt. kannst du dir ja das alles auch ausdrucken). Melde dich einfach wieder, mit Feedback und noch mehr Beispielen.
liebe Grüsse
Kathrin
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Beitragvon maigloeckchen » 24.06.2008, 13:44

Danke für die Antwort.
Vielleicht noch mal eine kleine Vorgeschichte.Seit der Geburt unseres Sohnes mache ich mir eigtl. Gedanken um ihn, dass mit ihm etwas nicht stimmen könnte sprich dass er ADHS hat. Ich fände dieses schlimm weil ich dann ein lebenlang mit dieser Schwierigkeit leben müßte u. das ziemlich an meinen nerven zerren würde.
Ich habe sämtliche Ratgeber, habe 2 Erziehungskurse belegt.
Die Bücher habe ich inzwischen alle weggegeben um mich nicht verrückt zu machen. Ich selber mache eine Gesprächstherapie bei der Erziehungsberatung um von diesem Grübeln wegzukommen. Eigtl. ging es mir jetzt auch eine ganze Zeit lang recht gut. Nur jetzt finde ich es extrem anstrengend mit ihm, u. mache mir wieder sorgen.
Im Kiga sagte man mir heute dass er imMoment sehr schwer zufrieden zu stellen ist u. einfach nicht hört. Er wäre zwar sehr hilfsbereit aber dann auch manchmal zum falschen Zeitpunkt u. dass akzeptiert er dann sehr schlecht.

Was mich genau stört ist halt , dass er so schlecht hört u. immer Aufmerksamkeit forderd gerade am Wochenende wenn die Familie komplett ist. Wenn ich mit ihm alleine bin kann er sich auch ganz gut mal alleine beschäftign. Wobei wir aber viel mit ihm rausgehen.Einen ganzen Tag drinnen hält man mit ihm nicht aus.

Und was mich noch stört dass immer alles so gehen muß wie er es gerne hätte u. das dann auch schon mal bei seinen Freunden.
Beispiel : Sein Freund hatte ein Kettcar mit, er fragte ihn ständig ob er mal fahren dürft u. ist dabei auch ziemlich aufdringlich. Sein Freund sagte zwar immer ja, aber mein sohn war öfter darauf als sein Freund. Er versucht halt immer seinen Willen zu bekommen.

Meine Anweisungen gebe ich meines Erachtens klar u. deutlich versuche die Fragestellung so gut wie es geht zu vermeiden. Ich bin meiner Meinung nach auch sehr konsquent. Und ich lobe ihn auch sehr viel. Und das finde ich dann so depriemerend, ich gebe mir die größte Mühe u. es funktioniert doch nicht.
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 24.06.2008, 15:23

Danke für die Antwort.
Vielleicht noch mal eine kleine Vorgeschichte.Seit der Geburt unseres Sohnes mache ich mir eigtl. Gedanken um ihn, dass mit ihm etwas nicht stimmen könnte sprich dass er ADHS hat. Ich fände dieses schlimm weil ich dann ein lebenlang mit dieser Schwierigkeit leben müßte u. das ziemlich an meinen nerven zerren würde.

Wie kommst du denn drauf, dass etwas mit ihm nicht stimmt? Wenn du wirklich Sicherheit haben willst, dann lass ihn mal abklären. Falls sich das bestätigen sollte, ist es zwar eine grosse Herausforderung, aber ändern würde sich für dich ja nicht viel. Er wäre immer noch dein Junge und sein Verhalten wäre dann immer noch so, wie es jetzt im Moment ist. Es gibt mittlerweile viele Möglichkeiten, so dass die Kinder trotzdem ein ganz normales Leben leben können. Man muss auch immer aufpassen, dass man nicht immer gleich alles auf ein mögliches ADHS schiebt. Vielleicht ist dein Junge einfach nur ein lebhafter Junge, der feste Strukturen, Regeln, Halt und viel positive Zuwendung braucht. Aber bevor du länger grübelst rate ich dir wirklich, das einmal abklären zu lassen.

Ich habe sämtliche Ratgeber, habe 2 Erziehungskurse belegt.
Die Bücher habe ich inzwischen alle weggegeben um mich nicht verrückt zu machen. Ich selber mache eine Gesprächstherapie bei der Erziehungsberatung um von diesem Grübeln wegzukommen. Eigtl. ging es mir jetzt auch eine ganze Zeit lang recht gut. Nur jetzt finde ich es extrem anstrengend mit ihm, u. mache mir wieder sorgen.
Im Kiga sagte man mir heute dass er imMoment sehr schwer zufrieden zu stellen ist u. einfach nicht hört. Er wäre zwar sehr hilfsbereit aber dann auch manchmal zum falschen Zeitpunkt u. dass akzeptiert er dann sehr schlecht.

Ich kann gut verstehen, dass du dir Sorgen machst, aber pass einfach auf, dass du das nicht zu einem übermässigen Thema werden lässt. Man kann sich auch zu fest verkrampfen, in alles immer etwas reininterpretieren und verliert so die Lust und auch den Spass an der Erziehung. Erziehung ist ja nicht nur das Abspulen von Strategien, von Tipps und Hilfen. Erziehungsarbeit soll Spass machen, soll auch kreativ sein, spielerisch und mit viel Fantasie. Vielleicht versucht du wieder ein bisschen mehr unbeschwert zu sein, nicht zu hohe Erwartungen an dich und dein Kind zu haben. Versuch die Welt auch wieder etwas mehr mit Kinderaugen zu sehen. Vielleicht hat es dein Sohn auch schwer, dir etwas Recht zu machen? Ich denke, ein wenig mehr Raum, mehr Gelassenheit und auch Lockerheit würde eurer Beziehung gut tun.

Was mich genau stört ist halt , dass er so schlecht hört u. immer Aufmerksamkeit forderd gerade am Wochenende wenn die Familie komplett ist. Wenn ich mit ihm alleine bin kann er sich auch ganz gut mal alleine beschäftign. Wobei wir aber viel mit ihm rausgehen.Einen ganzen Tag drinnen hält man mit ihm nicht aus.

Dass Kinder schlecht hören, hat sehr viel mit unseren Anweisungen zu tun und auch damit, dass wir ihnen häufig dann ein Feedback geben, wenn sie sich schlecht benehmen. Das ist für mich von weit her etwas schwierig zu beurteilen. Aber achte dich einfach gut auf deine Anweisungen, schenke ihm immer wieder am Tag wertvolle Zeit. (zwischen ein paar Sekunden bis ein paar Minuten, wenn er zu dir kommt, dir etwas zeigen, dich etwas fragen will).

Und was mich noch stört dass immer alles so gehen muß wie er es gerne hätte u. das dann auch schon mal bei seinen Freunden.

Da hat er vielleicht lange die Erfahrung gemacht, dass es klappt. Wenn er wenig Widerstand erfährt, dann wird er diese Methode natürlich immer wieder anwenden. Da kannst du bei euch in der Familie dafür sorgen, dass sich das ändert.

Beispiel : Sein Freund hatte ein Kettcar mit, er fragte ihn ständig ob er mal fahren dürft u. ist dabei auch ziemlich aufdringlich. Sein Freund sagte zwar immer ja, aber mein sohn war öfter darauf als sein Freund. Er versucht halt immer seinen Willen zu bekommen.

Da verstehe ich deine Aufregung nicht ganz. Misch dich am besten hier nicht ein. Die sollen dieses Problem gemeinsam lösen, wenn es dann überhaupt eines ist.

Meine Anweisungen gebe ich meines Erachtens klar u. deutlich versuche die Fragestellung so gut wie es geht zu vermeiden. Ich bin meiner Meinung nach auch sehr konsquent. Und ich lobe ihn auch sehr viel. Und das finde ich dann so depriemerend, ich gebe mir die größte Mühe u. es funktioniert doch nicht.

Ich denke, dass du recht hohe Erwartungen hast, an dich und auch an deinen Sohn. Versuch dir auch einmal zu überlegen, was du denn eigentlich gerne von deinem Sohn möchtest. Welche Fähigkeiten möchtest du bei ihm fördern? Welches sind die wichtigsten Punkte?
Versteh mich richtig: ich will nicht deine Probleme klein reden, doch die Beispiele die du mir bis jetzt genannt hast, sind für mich jetzt keine alarmierenden Sachen. Es sind auch Dinge, die du in den Griff bekommen kannst. Ein paar Anregungen habe ich dir ja bereits gegeben. Versuch doch jetzt mal ein paar Sachen aus, nicht grad alles auf einmal. Das wird sich jetzt auch nicht von heute auf morgen ändern, das braucht viel Geduld, Kraft und Energie. Trotzdem: Lass dich nicht von diesen Schwierigkeiten beherrschen. Versuch deine -Erziehungsarbeit nicht zu einem Krampf werden zu lassen.
Melde dich einfach wieder bei Fragen oder mit mehr Beispielen.
liebe Grüsse
Kathrin
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Beitragvon maigloeckchen » 26.06.2008, 13:36

Hallo,

ich wollte noch mal ein paar Beispiele bringen die mich zum nachdenken bewegen.

Vorab, ich habe noch mal kurz mit dem Kiga gesprochen. Sie sagten mir nun dass er ziemlich wuselig wäre, er würde nach dem frühstücken vergeßen sein Geschirr wegzustellen, weil er schon wieder woanders ist. Er wäre sehr wissbegierig( was ja eigtl. positiv ist) , möchte überall dabei sein , alles machen. Dadurch ist er halt an vielen Orten. Und durch das alles machen wollen enstehen dann auch schon mal die Konflikte mit den anderen Kindern, weil die ja auch mal machen wollen.
Dazu dirket ein Beispiel: Sein Freund wurde aufgefordert von seiner Mutter die Tür zuzumachen, mein Sohn rannte schnell hin und machte das dann. Der andere war dann sauer.

Beim verabschieden von seinen Spielfreunden ist er immer sehr albern. Dann komme ich auch nicht an ihn ran, es ist dann wie eine Blockade bei ihm.

Wenn ich ihn bitte mal zu mir zu kommen, sagt er ganz provokativ "NÖ" u. lacht dabei. Was mache ich da?
Wenn es darum geht welche Schuhe er anziehen soll, ist es mir dann egal, er muß ja schwitzen wenn er bei 30 Grad Turnschuhe an hat.

Was soeben noch passierte, er hat was verschüttet , als ich ihn gebeten habe es wegzuwischen, sagte er hol Du doch einen Lappen wenn Du es weghaben willst.
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 26.06.2008, 20:05

Hallo,

ich wollte noch mal ein paar Beispiele bringen die mich zum nachdenken bewegen.

Vorab, ich habe noch mal kurz mit dem Kiga gesprochen. Sie sagten mir nun dass er ziemlich wuselig wäre, er würde nach dem frühstücken vergeßen sein Geschirr wegzustellen, weil er schon wieder woanders ist. Er wäre sehr wissbegierig( was ja eigtl. positiv ist) , möchte überall dabei sein , alles machen. Dadurch ist er halt an vielen Orten. Und durch das alles machen wollen enstehen dann auch schon mal die Konflikte mit den anderen Kindern, weil die ja auch mal machen wollen.
Dazu dirket ein Beispiel: Sein Freund wurde aufgefordert von seiner Mutter die Tür zuzumachen, mein Sohn rannte schnell hin und machte das dann. Der andere war dann sauer.

Ja, das passiert halt manchmal. Er hat es ja wahrscheinlich nur gut gemeint.

Beim verabschieden von seinen Spielfreunden ist er immer sehr albern. Dann komme ich auch nicht an ihn ran, es ist dann wie eine Blockade bei ihm.

Dann lass ihn doch einen Moment rumalbern, er ist ja schliesslich ein Kind. Wenn er sich dann verabschiedet hat kannst du ihm sagen, dass er jetzt wieder normal mit dir sprechen soll. Vielleicht hat er ja auch irgendwo einen Knopf, wo man das umschalten kann :-) Sag ihm, dass du jetzt den Knopf drückst und er dann wieder normal sprechen kann.

Wenn ich ihn bitte mal zu mir zu kommen, sagt er ganz provokativ "NÖ" u. lacht dabei. Was mache ich da?

Am besten ist, wenn DU zu ihm hingehst. Also nicht von irgendwo her Anweisungen geben, sondern nah zu ihm hingehen. Ihn vielleicht noch am Arm und an der Schulter berühren und dann die Anweisung formulieren. Du kannst ihm auch sagen, dass du ihn um etwas gebeten hast und dass du möchtest, dass er es tut. Er erwartet das von dir ja auch.

Wenn es darum geht welche Schuhe er anziehen soll, ist es mir dann egal, er muß ja schwitzen wenn er bei 30 Grad Turnschuhe an hat.

Was soeben noch passierte, er hat was verschüttet , als ich ihn gebeten habe es wegzuwischen, sagte er hol Du doch einen Lappen wenn Du es weghaben willst.

Vielleicht ist er sich das ja auch gewohnt? Vielleicht hast du es tatsächlich bis jetzt für ihn weggewischt? Dann ist diese Reaktion verständlich.
Was mich interessieren würde: Du hast jetzt sehr viele Tipps und Anregungen bekommen. Hast du irgend etwas davon schon ausprobieren können? Wie ist es dir dabei ergangen? Was hat gut geklappt, wo hast du noch Schwierigkeiten? Gibt es schon Veränderungen in seinem Verhalten, in deinem? Was möchtest du, dass sich bei ihm ändert, was möchtest du bei dir ändern?
Ich denke, du hast jetzt viele Anregungen und Möglichkeiten zum Handeln erhalten. Jetzt geht es darum, die Sachen einmal auszuprobieren, Erfahrungen zu sammeln. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob du das bis jetzt schon gross getan hast.
Es ist wichtig, wenn du etwas verändern willst, dass du bei dir ansetzt. Wir können gerne dann weiter schauen, besprechen, aber zuerst musst du jetzt ein paar Versuche unternehmen, ausprobieren. Dann kannst du berichten, wie es geklappt hat, wo du noch Schwierigkeiten hast, wie er auf die Änderungen reagiert hat.
Ich habe auch gesehen, dass du im Familienhandbuch Forum mitschreibst und dort deine Fragen stellst und deine Situationen beschreibst. Ich finde du hast auch von dort sehr viele, gute Ratschläge erhalten. Was mir einfach auffällt ist, dass du gar nicht so auf diese eingehst, also diese ausprobierst, sondern beim nächsten Posting wieder von einer neuen "schwierigen Situation" schreibst. Ich weiss, dass es nicht einfach ist, gewisse Verhaltensweisen zu überdenken und auch bei sich zu verändern. Da du ja aber fleissig in Foren mitschreibst, viele Bücher gelesen und Kurse besucht hast, scheint es mir, dass du auch Veränderungen willst und diese auch durchsetzen möchtest.
Versuch dich auch davon zu lösen, dass dein Junge ein "Problemkind" ist. Er scheint mir ein völlig, normaler, aufgeweckter, lebendiger kleiner Kerl zu sein.

Vielleicht versuchst du dir auch ein bisschen weniger Gedanken zu machen. Erziehung soll ja nicht nur eine Aneinanderreihung von versch. Strategien und Tipps sein, sondern auch Spass machen. Humor, Freude, Kreativität, Fantasie und eine Portion Gelassenheit gehören ebenfalls dazu. Sieh nicht hinter jeder Aktion deines Sohnes gleich ein Problem.
Versuch dir auch ab und zu eine "Auszeit" zu gönnen. Mach etwas für dich, beschäftige dich mit anderen Dingen als nur mit Erziehung. Lade deine Batterien wieder auf und dann kannst du dich auch mit mehr Freude deinem Sohn zu wenden.
liebe Grüsse
Kathrin
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Beitragvon maigloeckchen » 26.06.2008, 22:20

Habe ein Problem,
ist die Zeit zum Schreiben irgendwie begrenzt?? Habe jetzt 2 mal versucht meinen Text zu schreiben der recht lang war. Bin beim Absenden aber immer rausgeflogen.
maigloeckchen
 
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 26.06.2008, 22:52

Sollte eigentlich nicht sein. Ausser du schreibst 2 Std. :-))
Kleiner Tipp: Wenn du viel schreibst. Kopiere deinen Text zwischendurch in ein Worddokument. Wenn mal was schief geht, dann kannst du dein Geschriebenes aus dem Word wieder ins Forum kopieren. Ist mir auch schon ein paar Mal passiert, dass ich viel geschrieben habe und dann ging etwas schief und ich hatte nix gespeichert.
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Beitragvon maigloeckchen » 27.06.2008, 11:43

Hallo Kathrin,
woltte erst noch mal Danke fürs Zuhören sagen.
Bin nur einwenig geknickt das es den Anschein für Dich hat, dass ich mir die Anregungen nicht zu Herzen nehme und sie auch nicht ausprobiere. Das ist gewiß nicht so.
Habe vor einiger Zeit einen Triple P Kurs mit meinem Mann zusammen gemacht. Daher achten wir eigtl. darauf das wir
- auf Augenhöhe sprechen, nicht von weitem rufen
- ihn viel loben
- keine Fragestellung
- ihn auf bestimmte Situationen vorbereiten( wenn Besuch kommt ist bei uns ein Problem denn er fängt an irgendwann zu kaspern)
Wobei er dann sagt ich weiß Mama, nach dem Motto ich kann es nicht mehr hören

Sachen wie Einkaufen Arztbesuche Dinge erledigen Schlafen gehen funktioniert wunderbar mit ihm

-Konsequent sein ( wenn kein Mittag dann kein Nachtisch , wenn abends getrödelt dann kein TV) das akzeptiert er dann auch


Er sagt inzwischen sogar Mama ich ziehe mich später um dann verzichte ich auf die Gute Nacht Geschichte. Da bin ich sprachlos.

Das größte Problem ist das er einfach nicht hört u. alles ausdiskutiert werden muß. Es kommt immer : aber Mama

Dann muß noch dies und das gemacht werden.

Von den Omas bekomme ich zu hören dass ich viel zu streng bin. ER wäre doch so lieb, kein Wunder da bekommt er ja auch alles.Da bin ich schon so frustriert dass ich keine Lust habe dort hinzugehen.

Was mein Fehler wohl ist: mir fehlt Gelassenheit u. Geduld, werde auch schon mal lauter wenn es nicht so geht wie ich möchte.Versuche die letzten Tagen mal ruhiger an die Sache ranzugehen. Hat ganz gut geklappt, aber es kostet viel Kraft das durchzustehen, Weil er oft direkt bockt u. es immer wieder versucht.

Wir haben auch einen geregelten Tagesablauf wo er auch eine halbe Stunde alleine in seinem Zimmer spielt als Ruhezeit.

Versuche ihn auch viel selber machen zu lassen.

Jetzt habe ich noch ein paar Situationen:

Habe ihm angekündigt das Essen gleich fertig ist, er wollte mit dem Wasserschlauch sein Rad noch sauber machen , ich erklärte ihm das das zu lange dauert u. ich ihm seinen Eimer mit Wasser voll mache. Während ich das tat holte er sich trotzdem den Schlauch, welchen ich dann wegnahm. So viel zum hören. so geht es ständig.

Er hat mit seiner Schwester beim Essen gealbert, dieses beendete ich dann. ER wollte noch ein Brötchen das bekam er aber nicht mehr, dann sagte er dass er uns dann in der Küche einsperren würde.

So redet er im Moment nur mit uns. Frech bockig u. patzig.
Was kann ich da machen außer ihm zu sagen dass wir nicht möchten das er so mit uns spricht??

So es ist viel geworden. Mußte es mir noch mal vom Herzen schreiben .Hoffe Du hilfs mir trotzedem.
maigloeckchen
 
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 27.06.2008, 13:09

Hallo Kathrin,
woltte erst noch mal Danke fürs Zuhören sagen.

Ist doch gern geschehen :-)

Bin nur einwenig geknickt das es den Anschein für Dich hat, dass ich mir die Anregungen nicht zu Herzen nehme und sie auch nicht ausprobiere. Das ist gewiß nicht so.

Nein, das wollte ich nicht damit sagen. Du hast einfach bist jetzt wenig bis kein Feedback gegeben, sondern immer wieder neue, für dich schwierige Situationen aufgezählt. So entstand für mich ein bisschen der Eindruck, als wolltest du einfach nur hören, welch schwieriger Junge dein Kind ist. Ich finde es toll, dass du dich so engagierst und auch bereit bist Dinge zu ändern. Wie isch schon geschrieben habe: Versuch nicht in jeder Situation eine Schwierigkeit zu sehen. Viele Dinge die du erzählst, sind normal. Dein Sohn ist ein 5 jähriges Kind, kein Erwachsener. Versuch auch, dass sich deine Gedanken nicht nur um "Erziehungsfragen" drehen. Ich habe ein bisschen diesen Eindruck. Du meinst es sehr gut, vielleicht zu gut und setzt dich und deinen Sohn so extrem unter Druck perfekt sein zu müssen.

Habe vor einiger Zeit einen Triple P Kurs mit meinem Mann zusammen gemacht. Daher achten wir eigtl. darauf das wir
- auf Augenhöhe sprechen, nicht von weitem rufen
- ihn viel loben
- keine Fragestellung
- ihn auf bestimmte Situationen vorbereiten( wenn Besuch kommt ist bei uns ein Problem denn er fängt an irgendwann zu kaspern)
Wobei er dann sagt ich weiß Mama, nach dem Motto ich kann es nicht mehr hören.

So lange das Kaspern nicht wirklich den ganzen Ablauf stört und unerträglich ist, lass ihn auch mal. Kaspern, das gehört zu einem Kinderleben auch dazu.

Sachen wie Einkaufen Arztbesuche Dinge erledigen Schlafen gehen funktioniert wunderbar mit ihm

-Konsequent sein ( wenn kein Mittag dann kein Nachtisch , wenn abends getrödelt dann kein TV) das akzeptiert er dann auch


Er sagt inzwischen sogar Mama ich ziehe mich später um dann verzichte ich auf die Gute Nacht Geschichte. Da bin ich sprachlos.

Das größte Problem ist das er einfach nicht hört u. alles ausdiskutiert werden muß. Es kommt immer : aber Mama

Auch das ist normal. Versuch ihn am besten in viele Entscheidungen miteinzubeziehen. Es gibt viele Dinge, wo er mitbestimmen darf, lass ihn hier nach eigenen Lösungen suchen. Gib ihm nicht zu viel vor, lass ihn seine eigenen Wege finden. Manchmal haben Kinder mit einem "aber" auch Recht. Da kann man auch mal sagen: "Das stimmt, da hast du Recht, das können wir wirklich so machen, wie du das vorschlägst."
Wenn ein "aber" kommt und du dich nicht umstimmen lassen willst, kannst du ihn nochmals ruhig darauf hinweisen, wieso du es so haben möchtest (oder ihn auch selber danach fragen) und das "aber" dann einfach ignorieren.


Dann muß noch dies und das gemacht werden.

Von den Omas bekomme ich zu hören dass ich viel zu streng bin. ER wäre doch so lieb, kein Wunder da bekommt er ja auch alles.Da bin ich schon so frustriert dass ich keine Lust habe dort hinzugehen.

Lass dich nicht verunsichern. Du musst deinen Weg finden und auch überzeugt sein, dass dieser für dich richtig ist. Es ist auch ok, wenn es bei der Oma anders läuft (vielleicht auch mehr erlaubt ist) als bei euch zu Hause.

Was mein Fehler wohl ist: mir fehlt Gelassenheit u. Geduld, werde auch schon mal lauter wenn es nicht so geht wie ich möchte.Versuche die letzten Tagen mal ruhiger an die Sache ranzugehen. Hat ganz gut geklappt, aber es kostet viel Kraft das durchzustehen, Weil er oft direkt bockt u. es immer wieder versucht.

Gelassenheit, manchmal auch etwas Verspieltheit, Kreativität, Humor und Fantasie, sind wichtige Faktoren für den Erziehungsalltag. Anstatt laut zu werden, versuch ein Spiel daraus zu machen, sei fantasievoll und kreativ. Gerade wenn die Kinder müde sind, sich eine Situation zuspitzt, sie bockig werden, klappt ablenken, Rollenspiele machen, oft besser als schimpfen und laut werden. Man muss nicht immer einen Zirkus ein Theater veranstalten, aber ab und zu kann das hilfreich sein.

Wir haben auch einen geregelten Tagesablauf wo er auch eine halbe Stunde alleine in seinem Zimmer spielt als Ruhezeit.

Versuche ihn auch viel selber machen zu lassen.

Jetzt habe ich noch ein paar Situationen:

Habe ihm angekündigt das Essen gleich fertig ist, er wollte mit dem Wasserschlauch sein Rad noch sauber machen , ich erklärte ihm das das zu lange dauert u. ich ihm seinen Eimer mit Wasser voll mache. Während ich das tat holte er sich trotzdem den Schlauch, welchen ich dann wegnahm. So viel zum hören. so geht es ständig.

Wenn du siehst, dass er mit etwas längerem beschäftigt ist, dann künde ihm das Essen etwas früher an, so dass er noch genug Zeit hat, die Sache zu beenden.
Hier hätte ich ihm das wohl erlaubt, oder ihm angeboten ihm rasch etwas zu helfen, damit es schneller geht.
Es ist ja toll, dass er sich so gut beschäftigen kann und so selbstständig ist.


Er hat mit seiner Schwester beim Essen gealbert, dieses beendete ich dann. ER wollte noch ein Brötchen das bekam er aber nicht mehr, dann sagte er dass er uns dann in der Küche einsperren würde.

Ein bisschen albern sein gehört dazu. Wenn sie nicht aufhören wollen, dann kannst du entweder eine ruhige Anweisung geben: "Ich möchte, dass ihr jetzt in Ruhe fertig esst." oder sie z.B auch mit etwas ablenken. Einer Frage(z.B wie er das mit dem Fahrrad so gut hingekriegt hat, ob er wisse wie man einem Mann sagt, der Fahrräder repariert, was er am Nachmittag noch machen möchte, "weisst du noch, wir haben doch gestern die Geschichte von Max erzählt, was hat der am liebsten gemacht?" usw. Wenn du ihm eine Frage stellts, ein anderes Thema in die Runde wirfst, dann wird er sicherlich das rumalbern vergessen.

So redet er im Moment nur mit uns. Frech bockig u. patzig.
Was kann ich da machen außer ihm zu sagen dass wir nicht möchten das er so mit uns spricht??

Auch das gehört dazu. Kinder sind manchmal bockig, patzig und auch frech. Nimm es auch mal mit Humor ("du redest wie der Räuber Hotzenplotz, da krieg ich Angst, ich muss glaub ich mal den Zauberer Zwackelmann rufen. Dann ahmst du dessen Stimme nach usw." Auch das ist nicht ein Patenrezept. Wenn Kinder wirklich frech und unverschämt sind, dann würde ich natürlich auch nicht so reagieren. Aber oft tun sie es ja nicht nur aus bösem Willen und da kommt man mit etwas Gelassenheit und guter, witziger Reaktion um eine riesige Auseinandersetzung herum. Verstehst du was ich meine?

So es ist viel geworden. Mußte es mir noch mal vom Herzen schreiben .Hoffe Du hilfs mir trotzedem

Ich bin froh, dass du es nun so klar geschrieben hast.
Also übe dich in Gelassenheit, versuch deine Ansprüche etwas runterzuschrauben, nimm gewisse Situationen etwas mehr mit Humor und freu dich, einen so tollen Jungen zu haben!
liebe Grüsse
Kathrin
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Beitragvon maigloeckchen » 01.07.2008, 21:59

Ich versuche mich ja im Moment wirklich in Gelassenheit zu üben und mit meinem Sohn ruhig zu sprechen es klappt auch ganz gut.

Eben hatten wir wieder eine Situation wo ich seine Reaktion ziemlich heftig fand.Ich bat ihn aufzuhören mit dem Lineal in den Fugen unsere Einfahrt zu kratzen , habe ihm auch erklärt warum. Er veruchte es immer wieder, dann stellte er es in die Fuge. Ich habe ihm dann gesagt das das Lineal da nichts zu suchen hat und ich es wegnehme wenn er nicht hört. Er hat dann weiter provoziert sodann ich es ihm dann wegnahm. Er schrie dann und sagte soll er noch lauter werden . Ich wollte darauhin dass er reinkommt. Wollte er natürlich nicht u. lief in den Garten.Habe ihn reingetragen lief dann wider raus als ich ihn dann eingefangen habe. Hat er mich noch leicht getreten. Habe ihn eine Auszeit gegeben . Die er auch gut akzeptiert hat. Haben dann noch mal darüber gesprochen, haben uns dann auch wieder vertragen. Er sagte dann aber zu mir dass ich jetzt auch in mein Zimmer müsse, weil ich ihm beim reintragen wohl etwas weh getan habe. Was von mir aber keine Absicht war, ist halt schwierig ein tobendes Kind zu bändigen.

Hätte ich da besser reagieren können?

Und wie gehe ich am besten bei Beschimpfungen wie Dummköpfe und ihr seid blöd vor??
maigloeckchen
 
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Beitragvon Kathrin Buholzer » 02.07.2008, 00:40

Ich versuche mich ja im Moment wirklich in Gelassenheit zu üben und mit meinem Sohn ruhig zu sprechen es klappt auch ganz gut.

Du machst das ganz toll. Bin ganz stolz :-))

Eben hatten wir wieder eine Situation wo ich seine Reaktion ziemlich heftig fand.Ich bat ihn aufzuhören mit dem Lineal in den Fugen unsere Einfahrt zu kratzen , habe ihm auch erklärt warum.

Warum denn? Gabs denn wirklich einen guten Grund
;-)

Er veruchte es immer wieder, dann stellte er es in die Fuge.

Sag es ihm einmal, warte dann ca. 5 Sekunden und lass dann die log. Konsequenz folgen.

Ich habe ihm dann gesagt das das Lineal da nichts zu suchen hat und ich es wegnehme wenn er nicht hört.

Nicht drohen. Einfach sagen und dann handeln!

Er hat dann weiter provoziert sodann ich es ihm dann wegnahm.

Sag ihm jeweils noch, warum du es tust.

Er schrie dann und sagte soll er noch lauter werden . Ich wollte darauhin dass er reinkommt. Wollte er natürlich nicht u. lief in den Garten.Habe ihn reingetragen lief dann wider raus als ich ihn dann eingefangen habe. Hat er mich noch leicht getreten. Habe ihn eine Auszeit gegeben . Die er auch gut akzeptiert hat. Haben dann noch mal darüber gesprochen, haben uns dann auch wieder vertragen. Er sagte dann aber zu mir dass ich jetzt auch in mein Zimmer müsse, weil ich ihm beim reintragen wohl etwas weh getan habe. Was von mir aber keine Absicht war, ist halt schwierig ein tobendes Kind zu bändigen.

Ignorieren oder rein tragen. Beides gute Möglichkeiten. Auszeit ist gut, sag ihm auch hier warum und dass er dann wieder rauskommen darf, wenn er sich beruhigt hat. Wenn er die festgesetzte Zeit ruhig war, lobe ihn, wenn du ihn wieder holst.

Hätte ich da besser reagieren können?

Und wie gehe ich am besten bei Beschimpfungen wie Dummköpfe und ihr seid blöd vor??

Einfach ignorieren. Nur wenn er dich wirklich ganz wüst beschimpft, auf den Stuhl oder eine Auszeit machen. Du kannst auch mit ihm besprechen, welche Alternativen er hat, wenn er wirklich wütend ist. Vielleicht könnt ihr auch zusammen ein paar eigene lustige Schimpfwörter kreieren.
Ich finde, du machst es ganz toll, weiter so, du bist auf einem guten Weg. :-)
liebe Grüsse
Kathrin
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