Mutter-Kind-Spiel positiv begleiten?

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

Mutter-Kind-Spiel positiv begleiten?

Beitragvon levinya » 05.05.2015, 21:51

Hallo Kathrin,

Ich habe sooo vilele Videos von dir gesehn und du hast mir in vielen Situationen schon durch
manch kleinen Tipp doch sehr geholfen!! Vielen Dank dafür :)

Hier zu meinem Thema:
Meine Tochter ist 2 Jahre 5 Monate und ist ein sehr fröhliches, lustiges Kind :)
Sie hat 2 Freundinnen (teils Verwandschaft von mir) mit denen Sie sehr gerne spielt und diese auch mit Ihr
beide sind im Alter von ca. 3,6 Jahren.

Mir ist aufgefallen das meine Tochter sobald sie unter Freundinnen/Freunden ist nicht mehr so gut auf mich hört (voller Euphorie im Spielen).
Zudem spielen sie auf Wunsch der 3,6-Jährigen gerade immer das "Mutter-Kind-Spiel", da ist dann meine Tocher das Kind und wird nun
meiner Meinung nach rumkommandiert und geschimpft und erzogen... was ich nicht so schön finde - außerdem fallen auch mittelmäßige Ausdrücke
die zwar für die 3,6 Jährige nicht so schlimm sind aber wenn ich dann mit meiner Tochter wieder zu Hause bin oder bei ihren gleichaltrigen Freunden
habe ich damit zu kämpfen...

Wie kann ich am besten das Spiel ins Positive wenden? Damit Sie nicht so viel nerviges Zeugs übernimmt?
Ich bin mir auch nicht so sicher ob meine Tochter das Spiel so toll findet, aber immer wenn ich sie frage oder versuche aus dem Spiel zu nehmen,
wehren sich beide Mädchen weil sie weiter spielen wollen. Zu Hause sagt meine Tochter auch immer das Sie mit ihr spielen will usw...
- Seufz ich möchte ihr einfach nur vermitteln das Sie sich wehrt wenn sie was nicht will und das sie Gutes von Schlechtem unterscheiden lernt...
Oder tut sie das genau so?

Danke für deinen Tipp
Liebe Grüße
levinya
 
Beiträge: 1
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Re: Mutter-Kind-Spiel positiv begleiten?

Beitragvon Kathrin Buholzer » 06.05.2015, 11:03

Ich kann dich gut verstehen, da tut einem das Mamiherz immer so ein bisschen weh.
Versuch aber trotzdem dich da nicht zu fest einzumischen. Beobachten ist immer gut. Wie geht es deiner Tochter dabei? Wie verläuft das Spiel? Ist sie gestresst dabei?
Wenn du das Gefühl hast du müsstest eingreifen, dann versuch eher ein paar Inputs zu geben, als die Kinder zu Recht zu weisen. Manchmal können ein paar Tipps, Vorschläge und Ideen ein Spiel ganz anders aussehen lassen. Manchmal kann auch eine kleine Unterbrechung helfen. z.B Zvieri essen, eine Glacé nehmen, ein Spiel zusammen spielen.
Für uns Erwachsene sieht das oft recht erschreckend aus, wie Kinder miteinander umgehen. Für die Kids ist es aber oft ganz anders, da sie in ihren Rollen meistens aufgehen.
Du kannst gut mit deiner Tochter ab und zu darüber sprechen. Was sie am Nachmittag gespielt haben, wie es für sie war. Versuch ihr aber nicht einfach zu sagen, dass sie sich wehren soll. Versuch eher mit Fragen und Gegenfragen zu arbeiten.
"Wie war das für dich? Wenn du auch mal die Mutter sein willst, was könntest du denn machen? Was könntest du tun, wenn du nicht mehr mitspielen möchtest?" usw.
Lass sie immer wieder selber Antworten auf diese Fragen finden. Das bringt oft mehr, als wenn du ihr einfach sagst, was sie zu tun hat. Du kannst das z.B auch mit ihr üben, mit einem kleinen Rollenspiel.
Wenn sie Wörter übernimmt, die du bei euch nicht hören möchtest, dann musst du mit ihr mal in Ruhe reden und ein paar Abmachungen und Regeln besprechen. "Was braucht es, damit wir uns hier wohl fühlen? Wie wollen wir miteinander sprechen? Welche Wörter sind z.b nur im Kinderzimmer bei geschlossener Türe ok?" Aber auch hier würde ich nicht zu streng sein. Gerade am Anfang, wenn die Kinder diese Wörter nur so ein bisschen zum Ausprobieren benutzen, hilft oft ignorieren am Besten.

Sich wehren, Gutes von Schlechtem zu unterscheiden das ist eine schwierige Sache und sicherlich für dieses Alter auch eine grosse Herausforderung.
Ich denke in dem du Augen und Ohren offen hast, wachsam bist, machst du genau das richtige. Greife nur dann ein, wenn du das Gefühl hast, deine Tochter leide darunter und sie könne sich nicht selber wehren.

Liebe Grüsse
Kathrin
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