bocken, trotzen, weinen, klammern

Hier gibts Antworten auf die wichtigsten Erziehungsfragen

Moderator: Kathrin Buholzer

bocken, trotzen, weinen, klammern

Beitragvon Kasandra » 12.02.2015, 10:24

Guten Morgen Frau Elternplanet
bin schon seit längerem auf ihre Seite gestossen und finde sie echt super. Hoffe jetzt, dass sie mir vielleicht einen Tipp oder eine Anregung haben.
Unser Kleine ist jetzt 6 1/2 Jahre alt (Einzelkind) und geht in den 2. Kindergarten (kommt also im Sommer in die Schule). Vom Typ her ist er wenn er um Menschen ist die er kennt sehr offen und teilt auch aus wenn ihm etwas
nicht passt. Muss er an einen Ort, ohne uns Bezugspersonen welche er von Klein an kennt, wo es viele Kinder hat, fängt das Problem an. Sei es im Schwimmkurs (er liebt Wasser und wenn er mal im Becken ist, ist alles super) wo er von mir weg muss um sich anzumelden, KITU Turnen, Skischule..... und jetzt auch wieder Kindergarten. Immer ist er derjenige der bockt und klammert. Wir haben schon alles probiert mit gut zusprechen, trösten, schimpfen, belohnen, verbieten, ruhig reden, laut reden, gar nichts sagen. Wir wissen einfach nicht mehr, wo wir ansetzen sollen. Heute morgen war alles ok bis ich die Tür öffnete damit er zum Kindergarten gehen kann. Dann ging es los. Dann steht er da und bockt, boxt, weint. Er habe Angst vor den Arbeitsposten welche sie haben (er macht solche Sachen nicht gerne) und er müsse nicht in den Kindergarten. :roll: (dann meistens in einem frechen, schnippischen Ton). Wenn ich die Tür zumache schreit er das ganze Quartier zusammen, aber nicht wirklich weinen sondern eher schimpfen. Es fällt mir nicht leicht in solchen Situationen ruhig zu bleiben :cry: Ist die Situation mal so festgefahren bleit nichts anderes als dass ich ihn in den Kindergarten bringe (oder was auch immer), ihn reinstelle und mich umdrehe und gehe. Ich weiss nicht, wie ich ihm begreiflich machen kann, dass er keine Angst zu haben braucht. Mir tuts im Herzen weh, wenn ich mein Kind so sehe. Denn er hat auch die andere Seite, wo er so wunderbar mit anderen Kids spielt und total selbständig ist, wo alles überhaupt kein Problem ist... Wir sagen immer, dass wir wie zwei Kinder haben :cry:
Vielleicht haben sie mir einen Tipp wie wir diese Situationen anpacken sollen
Mit bestem Dank Kasandra
Kasandra
 
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Re: bocken, trotzen, weinen, klammern

Beitragvon Kathrin Buholzer » 03.03.2015, 11:55

Guten Morgen Frau Elternplanet
bin schon seit längerem auf ihre Seite gestossen und finde sie echt super. Hoffe jetzt, dass sie mir vielleicht einen Tipp oder eine Anregung haben.
Unser Kleine ist jetzt 6 1/2 Jahre alt (Einzelkind) und geht in den 2. Kindergarten (kommt also im Sommer in die Schule). Vom Typ her ist er wenn er um Menschen ist die er kennt sehr offen und teilt auch aus wenn ihm etwas
nicht passt. Muss er an einen Ort, ohne uns Bezugspersonen welche er von Klein an kennt, wo es viele Kinder hat, fängt das Problem an. Sei es im Schwimmkurs (er liebt Wasser und wenn er mal im Becken ist, ist alles super) wo er von mir weg muss um sich anzumelden, KITU Turnen, Skischule..... und jetzt auch wieder Kindergarten. Immer ist er derjenige der bockt und klammert. Wir haben schon alles probiert mit gut zusprechen, trösten, schimpfen, belohnen, verbieten, ruhig reden, laut reden, gar nichts sagen. Wir wissen einfach nicht mehr, wo wir ansetzen sollen. Heute morgen war alles ok bis ich die Tür öffnete damit er zum Kindergarten gehen kann. Dann ging es los. Dann steht er da und bockt, boxt, weint. Er habe Angst vor den Arbeitsposten welche sie haben (er macht solche Sachen nicht gerne) und er müsse nicht in den Kindergarten. :roll: (dann meistens in einem frechen, schnippischen Ton). Wenn ich die Tür zumache schreit er das ganze Quartier zusammen, aber nicht wirklich weinen sondern eher schimpfen. Es fällt mir nicht leicht in solchen Situationen ruhig zu bleiben :cry: Ist die Situation mal so festgefahren bleit nichts anderes als dass ich ihn in den Kindergarten bringe (oder was auch immer), ihn reinstelle und mich umdrehe und gehe. Ich weiss nicht, wie ich ihm begreiflich machen kann, dass er keine Angst zu haben braucht. Mir tuts im Herzen weh, wenn ich mein Kind so sehe. Denn er hat auch die andere Seite, wo er so wunderbar mit anderen Kids spielt und total selbständig ist, wo alles überhaupt kein Problem ist... Wir sagen immer, dass wir wie zwei Kinder haben :cry:
Vielleicht haben sie mir einen Tipp wie wir diese Situationen anpacken sollen
Mit bestem Dank Kasandra

Hallo Kassandra
Sorry, dass meine Antwort so spät kommt.
Also. Das ist kommt immer mal wieder vor. Das Problem ist dann halt oft, dass man dann "dem Frieden" zuliebe nachgibt. Halt dann doch noch ein halbes Stündchen bleibt oder das Kind dann mit nach Hause nimmt. Das kommt oft schleichend und man merkt es am Anfang gar nicht so recht.
Wichtig ist sicherlich, dass er viele Kontakte ausserhalb des Kindergartens pflegt. Also immer mal wieder jemanden einladen.
Vorausplanen ist auch immer ganz wichtig, das schafft Vertrauen und gibt Sicherheit.
Schau mal hier:

http://elternplanet.ch/2011/05/vorauspl ... auberwort/

Auch wenn du Mühe hast damit oder es dich ärgert. Es ist wichtig, dass du dich zügig verabschiedest. Je mehr du auf das Theater eingehst, umso mehr Aufmerksamkeit schenkst du diesem und dein Sohn merkt schnell, dass du zögerst.
Du kannst auch schauen dass du z.B vor der Verabschiedung ein kleines Ritual einbauen kannst, vielleicht einen kleinen "Abklatsch-Vers", ihm etwas kleines in die Tasche stecken, mit ihm bis zum Briefkasten gehen und dort Tschüss sagen usw.
Es geht darum, diese Routine etwas zu durchbrechen. Ich denke es hat sehr viel mit Gewohnheit zu tun, es hat sich so eingespielt und ihr müsst aus diesem Kreis wieder ausbrechen.
Ich persönlich kann dir die Pfadi sehr empfehlen. Die hat unsere Kids sehr zum positiven verändert. Sie sind viel aufgeschlossener, können besser in Gruppen agieren und sie haben dort viele Freunde gefunden.
Als Unterstützung kannst du vielleicht auch mal Bachblüten probieren. Hat bei unseren Kids in versch. Situationen gut geholfen.
Am besten mal nach den "Symptomen" wie klammern, ängstlich, wenig Selbstvertrauen und Bachblüten googeln. Dann kannst du dir in der Apotheke die Essenzen besorgen und von jedem 3-5 Tropfen in ein Glas-Sprayfläschchen geben, mit abgekochtem Wasser auffüllen und ihm das dann geben. Er kann nach Bedarf dann selber ab und zu einen Sprühstoss davon nehmen.
Schau mal, was du damit anfangen kannst ok?

liebe Grüsse
Kathrin
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